Rechtsprechung

Auch private Autoverkäufer haften beim Verkauf!

Mangel bei Verkauf
Mangel bei Verkauf
Gekauft wurde das Auto unter Ausschluss jeder Gewährleistung wie besichtigt und probegefahren, heißt es in vielen privaten Kaufverträgen. Diese Klausel schützt nach einem aktuellen Urteil nicht davor, trotzdem für bekannte Mängel gerade zu stehen.

Auch ein privater Verkäufer eines Gebrauchtwagens darf seine Verantwortung für Mängel am Pkw im Kaufvertrag nicht vollständig ausschließen. Das hat der Bundesgerichtshof (BGH) entschieden. Demnach ist es nicht erlaubt, in Vertragsklauseln die Haftung für grobes Verschulden und Körper-und Gesundheitsschäden einfach auszuschließen (Aktenzeichen: VIII ZR 26/14). Grobes Verschulden kann etwa das Verschweigen von verdeckten Mängeln sein.

Im verhandelten Fall hatte der Beklagte nach Angaben des Automobilclubs von Deutschland (AvD) einen getunten Geländewagen im Jahre 2007 für 33 000 Euro verkauft. Schon am Tag nach dem Kauf stellte der Käufer ein klackerndes Geräusch des Motors fest und wollte den Kaufvertrag deshalb rückgängig machen. Aber der Verkäufer lehnte ab, denn er habe das Auto schriftlich „unter Ausschluss jeglicher Gewährleistung“ verkauft. Ein Sachverständiger stellte jedoch fest, dass das Klappern von verschlissenen Kolbenbolzen herrührte und der Schaden nur durch einen Austauschmotor behoben werden könne. Dennoch wiesen die Vorinstanzen die Klage wegen des Haftungsausschlusses ab.

Doch die Bundesrichter halten die Ausschluss-Klausel wegen „unangemessener Benachteiligung“ des Käufers für unwirksam, denn es sei unzulässig auch die Haftung für grobes Verschulden auszuschließen. Das Gericht hielt damit ausdrücklich an seiner bisherigen Rechtsprechung fest und wies den Fall zur neuen Überprüfung an das Oberlandesgericht Jena zurück.

In diesem Zusammenhang warnt der AvD vor dem Kauf von Autos, bei denen ein Händler lediglich als Mittelsmann des privaten Anbieters auftrete, weil auf diese Weise immer wieder versucht wird, die gesetzliche Gewährleistung eines Händlers für den von ihm angebotenen Wagen zu umgehen. Der Halterwechsel sollte immer zwischen Eigentümer oder Händler und Käufer direkt abgewickelt werden.

Quelle: Auto-Medienportal

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Rechtsprechung

Steuerhinterziehung mit dem Oldtimer innerhalb Europas

Im Rahmen des Schengener Abkommens sind in Europa viele Grenzkontrollen abgeschafft. Ausgenommen davon ist die Schweiz, ein Land, das nicht der Europäischen Union EU angehört und damit innerhalb Europas für die EU ein Drittland (Nicht-EU) ist. Dies musste ein Liebhaber eines Autos erfahren, der seinen Oldtimer in der EU restaurieren lassen wollte.

Innerhalb der EU kann man sein Fahrzeug bedenkenlos in einem anderen Mitgliedsstaat zu einer Werkstatt zum Restaurieren bringen. Ein Fahrzeug, das zum Beispiel in der Schweiz zugelassen ist, muss dagegen an der EU-Außengrenze beim Einreisen bzw. Ausreisen beim Zoll angemeldet werden. Der Zoll bietet hier ein vereinfachtes Verfahren an, und zwar die «aktive Veredelung», bei dem keine Abgaben gezahlt werden müssen. Voraussetzung für dieses Verfahren ist, dass das Fahrzeug nach der Reparatur wieder aus einem zur EU gehörenden Land in ein sogenanntes Drittland ausgeführt wird. Unterbleibt eine solche Anmeldung des Fahrzeugs und das Fahrzeug wird vom Zoll kontrolliert, sind 10 Prozent Zoll und 19 Prozent Einfuhrumsatzsteuer fällig. Außerdem macht sich der Einführer der Steuerhinterziehung schuldig.

Historischer Mack Sattelschlepper
Historischer Mack Sattelschlepper

Keine Zollpapiere vorhanden

Im vorliegenden Fall hatte das Hauptzollamt Rosenheim auf der Autobahn ein Fahrzeuggespann kontrolliert. Auf dem Anhänger war ein Oldtimer verzurrt, dessen Karosserie in Ungarn (EU-Mitglied) instand gesetzt wurde und der zu einer anderen Werkstatt nach Baden-Württemberg gebracht werden sollte. Weil der Spediteur für den Oldtimer keine gültigen Zollpapiere vorweisen konnte, war für das Fahrzeug unter dem Gesichtspunkt der Zollvorschriften durch „vorschriftswidriges Verbringen“ in die EU aus der Schweiz bereits an der schweizerisch-deutschen Grenze die Zollschuld entstanden.

Oldtimer genießen Sonderstatus

Speziell für Oldtimer gibt es einen besonderen Abgabensatz. Es wird «kein Zoll» fällig und der Einfuhrumsatzsteuersatz beträgt 7 Prozent. Somit waren vom Spediteur vor Ort statt 3.400 Euro lediglich 770 Euro an Zoll-Abgaben zu zahlen.

Da der Fahrer des Transports nicht sofort zahlen konnte, wurde das Fahrzeug sichergestellt. Außerdem wurde gegen den Fahrzeugbesitzer ein Strafverfahren wegen Steuerhinterziehung eingeleitet.

Fazit: Wenn also Jemand ein Fahrzeug von Italien über Österreich nach Deutschland überführt, also den Transit Schweiz umgeht, trifft alles nicht mehr zu. Und dann kann er auch Überholungen in Polen, Tschechien oder Ungarn problemlos (zollfrei) ausführen lassen.

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Volkswagen

Jubiläum: Vor 65 Jahren wurde der 1. VW Bulli produziert

Am 8. März 1950 war Produktionsstart des ersten Transporters von Volkswagen, damals noch in Wolfsburg. Ab 1956 wurde er im Volkswagenwerk Hannover-Stöcken gebaut. Schon früh erreichte der sogenannte Typ 2, Typ 1 war der Käfer, Kultstatus, den er bis heute bei seinen gewerblichen Nutzern und noch mehr bei seinen privaten Liebhabern erlebt.

Gern wird die Geschichte kolportiert, alles habe 1947 mit einer Bleistiftskizze begonnen. Der holländische Autoimporteur Ben Pon soll im Volkswagenwerk einen einfachen Plattenwagen gesehen haben. Dessen Idee nimmt er auf und kritzelt auf einen Notizzettel die Umrisse eines Transporters mit Käfergenen. So weit die Legende.

Volkswagen Transporter Fertigung 1950
Volkswagen Transporter Fertigung 1950 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Volkswagen

Zwei Jahre später präsentiert Volkswagenwerk-Geschäftsführer Heinrich Nordhoff vier Prototypen: zwei Kastenwagen, einen Kombi und einen Kleinbus. Einer davon geht an den Parfümhersteller Mülhens (4711) in Köln. Kompromisslos und robust wie der Käfer werde auch der Transporter sein, verspricht Nordhoff: „Diese Wagen werden nicht mit Glacé-Handschuhen angefasst, sondern grob und rücksichtslos behandelt.“

Die Konstrukteure verwenden Motor und Achsen des Käfers. Statt des Zentralrohrrahmens bekommt der Bus eine selbsttragende Karosserie, die auf einem Leiterrahmen sitzt. Der Motor hat 1131 ccm Hubraum und leistet 18 kW / 24 PS bei 3300 Umdrehungen pro Minute. Der Bus befördert bis zu acht Personen. Mit ein paar Handgriffen lassen sich die beiden hinteren Sitzreihen ausbauen, um rund 750 Kilogramm Nutzlast zu befördern.

Volkswagen Transporter Fertigung 1950
Volkswagen Transporter Fertigung 1950 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Volkswagen

„Demgemäß“, schwärmte Alfred Haesner, von 1948 bis 1952 Leiter der Technischen Entwicklung der Volkswagenwerk GmbH. „ist dieser Nutz-Lieferwagen-Typ verwendbar für alle Geschäftszweige, Eiltransporte und Speditionszwecke, zum Beispiel als Kleinomnibus, als Sonderfahrzeug, als Postwagen, als Krankenwagen, als fliegende Station.“

Die Serienproduktion des Typ2 startet am 8. März in Halle 1 des Wolfsburger Volkswagen Werks mit täglich zehn Wagen. Ende 1950 sind bereits 8001 Transporter gebaut. Die Nachfrage ist riesig, zumal er für Handwerker und Händler mit Preisen ab 5850 D-Mark erschwinglich ist. Schnell wird das einzigartige Auto zum Exportschlager. Die VW-Busse transportieren einfach alles: Schrott und Schutt, Mörtel und Mauersteine, Brötchen und Bohnerwachs, Zigarren und Zeitungen –alles, was dass das „Wirtschaftswunder Deutschland“ braucht.

Schon 1951 steht auf der Automobilausstellung in Berlin ein Volkswagen Bus mit Camping-Box. Der Lieferwagen mit Heckmotor verspricht plötzlich eine ganz andere Art des Reisens, erst einmal über die Alpen, später bis nach Indien, als auch Hippies den Bulli für sich entdecken.

Vier Jahre nach Produktionsstart läuft in Wolfsburg der 100 000ste Volkswagen-Transporter vom Band. 30 verschiedene Modelle gibt es inzwischen. Die Tagesproduktion in Wolfsburg liegt bei 80 Fahrzeugen. Mehr geht nicht, denn das Werk ist schon durch die Produktion des Käfers ausgelastet. Es wird immer deutlicher: Der Transporter braucht ein eigenes Werk.

Volkswagen Transporter Fertigung 1950
Volkswagen Transporter Fertigung 1950 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Volkswagen

Bereits Anfang März 1955 ist Baubeginn in Hannover-Stöcken, das Werk wird in nur einem Jahr aus dem Boden gestampft. Im März 1956 rollen hier die ersten Transporter „Made in Stöcken“ vom Band. Es ist zugleich der Start eines künftigen Symbols der „Wirtschaftswunderjahre“. Die Generationen werden nun numeriert mit „T“ für „Transporter“ und einer Zahl für die Generation.

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Audi, BMW, Borgward, Jaguar

Auf der Suche nach der perfekten Restauration historischer Fahrzeuge

Ein Oldtimer ist als historisches Fahrzeug ein lebendiger Zeitzeuge der Automobilgeschichte und damit ein wertvolles Kulturgut. In den letzten Wochen hatte ich das «Vergnügen» wieder einmal klassische Fahrzeuge zu sehen, deren Zustand nach technischer und optischer Restauration Wünsche offen ließen.

Klassiker Restauration
Klassiker Restauration

Da wird die Technik ordentlich saniert, um den hiesigen Anforderungen an den Straßenverkehr gerecht zu werden und letztendlich wird beim Äußeren gespart und gepfuscht. Das Ergebnis sind frische klassische Fahrzeuge für den Verkaufsraum mit Verkaufslackierungen. Bei näherer Prüfung sieht man teilweise zu dick aufgetragenen Lack, überlackierte Dichtungen, Laufnasen und ausgesparte Ecken …

Auf der Suche nach der perfekten Restauration historischer Fahrzeuge sind diese Webseiten mit Beschreibungen und Fotos der jeweiligen Restauration positiv aufgefallen:

Wer sich, zum Beispiel wie Audi, einen Auto Union «Silberpfeil» Replikat in ca. 2.500 Stunden bauen lassen möchte, sollte einmal für seine Wünsche die Firma Roach Manufacturing ansprechen.

Wer weitere sehens- und lesenswerte Beiträge kennt, möchte sich bitte mit der Redaktion in Verbindung setzen, um diese Aufstellung zu ergänzen.

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Audi

Die Oldtimer-Saison 2015 mit Audi

Auftakt im Jahresprogramm 2015 bildet die Oldtimer-Messe Techno Classica in Essen (15. bis 19. April). Der Audi-Stand in Halle 7 steht unter dem Motto „Nach oben offen – 80 Jahre Cabrios und Roadster“. Dabei zeigt Audi Ikonen aus den 1930er Jahren – vom Audi Front 225 über den DKW F5 Roadster bis zu dem Wanderer W 25 K. Des Weiteren können Interessierte unter anderem den Auto Union 1000 Sp Roadster aus den 1960er Jahren und den Audi TT der ersten Generation sehen.

Auf insgesamt drei Veranstaltungen fahren dieses Jahr historische Auto Union-Silberpfeile aus den 1930er Jahren an die Startlinie. So entfesselt der Typ D Doppelkompressor von 1939 beim Hamburger Stadtpark-Revival (5. bis 6. September) seine 360 PS. Der Typ C von 1936 zündet seine 16 Zylinder gleich zweimal – sowohl bei den Classic Days Schloss Dyck (31. Juli bis 2. August) als auch beim Goodwood Festival of Speed, der weltgrößten historischen Motorsport-Veranstaltung. Sie findet vom 25. bis 28. Juni statt. Audi Tradition schickt nicht nur den gewaltigsten seiner Silberpfeile auf die Strecke, sondern feiert in dieser traditionsreichen Umgebung zudem die 1990 erstmals errungene Deutsche Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Damals wie in Goodwood wird im Originalauto – einem Audi V8 DTM – Motorsport-Legende Hans-Joachim Stuck sitzen. Außerdem schickt Audi Tradition ein Motorrad ins Rennen. Gelenkt wird die NSU Sportmax aus dem Jahr 1955 vom zweimaligen Motorrad-Vize-Weltmeister Ralph Waldmann.

DTM 1990 Audi V8
Eine Armada, die die Deutsche Tourenwagen Meisterschaft (DTM) 1990 aufwirbeln sollte: Mit dem Audi V8 gelang Audi vor 25 Jahren der erste DTM-Triumph. © Fotoquelle und Bildrechte: Audi AG

Klassiker im Veranstaltungsprogramm sind die Donau Classic (18. bis 20. Juni) rund um den Audi-Standort Ingolstadt sowie die Heidelberg Historic (9. bis 11. Juli) nahe Neckarsulm.
Auf der Donau Classic feiert Audi Tradition in diesem Jahr ein ganz besonderes Jubiläum. Vor genau 50 Jahren beendete die damalige Auto Union GmbH die Zweitakter-Ära ihrer DKW-Produkte. Das neue Automobil, erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem Viertakt-Motor ausgestattet, sollte eine andere Bezeichnung erhalten, um ganz bewusst mit der DKW-Markenhistorie zu brechen. Das Unternehmen entschied sich für „Audi“ – den Namen einer der vier Vorgängermarken, die einst die Vier Ringe symbolisierten. Dieser Audi, den es damals mit verschiedenen Motorisierung gab, gilt bis heute als Startschuss für die Wiedergeburt der Vier Ringe in der zweiten Hälfte der 1960er Jahre. Drei dieser Automobile werden anlässlich des 50-jährigen Jubiläums auf der Donau Classic Rallye mit dabei sein.

Zum dritten Mal nimmt Audi Tradition am Eifel Rallye Festival (23. bis 25. Juli) in Daun teil. Der zweifache Deutsche Rallyemeister Harald Demuth pilotiert dort einen

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Auto-Bücher, Historischer Motorsport, Motorrad, Veranstaltungen

Kassel – Herkules-Bergrennen

Herkules-Bergrennen
Herkules-Bergrennen in Kassel
Das Herkules-Bergrennen in Kassel zählte in den 1920er Jahren zu den bedeutendsten motorsportlichen Veranstaltungen seiner Art in Deutschland. Die populärsten und besten Rennfahrer der Ära wie Rudolf Caracciola, der 1959 in Kassel starb, Adolf Rosenberger, Carl Jörns und Karl Kappler.

Das Herkules-Bergrennen erlebte von 1923 bis 1927 lediglich fünf Veranstaltungen und wurde wegen der aufziehenden Weltwirtschaftskrise eingestellt. Nach dem 2. Weltkrieg, als Kassel noch in den Trümmern lag, gab es von 1951 bis 1954 eine Neuauflage als Rundstreckenrennen für Motorräder. Die Rennen vor dem Krieg führten durch den Schlosspark Wilhelmshöhe über den bekannten Aquädukt zum Herkules über viele Spitzkehren steil bergauf. Die Wege waren meist unbefestigt. Dem Leser ist aufgefallen, dass die Starts bereits Morgens um 7 Uhr begannen und die Rennen bereits um 12 Uhr Mittags beendet waren.

Nach dem Krieg gab es für die Motorräder eine Rundschrecke durch den Schlosspark Wilhelmshöhe.

Heute veranstalten die Organisatoren eine Neuauflage des Herkules-Bergrennens in Kassel auf einem Rundkurs mit einer Streckenlänge von 28 Km an. Der Verlauf der Strecke wird wieder die alten historischen Streckenteile Wilhelmshöher Allee und Mulang beinhalten. Auch den Herkules, das Ziel der 20er Jahre wird integriert. Der Rundkurs wird mehrere Sonderprüfungen und einen Slalom beinhalten und an beiden Tagen jeweils 3 mal von den Teilnehmern gefahren werden.

Das Buch von Martin Walter und Heinz Jordan, ISBN-10: 3980928160, schildert die damaligen Rennen und das zeitgenössische Umfeld. Die Materialien wurden von den Autoren zusammen getragen von Zeitzeugen, aus Pressearchiven und Nachlässen. Hervorragend sind die Reproduktionen der zeitgenössischen s/w-Fotos.

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