Am 8. März 1950 war Produktionsstart des ersten Transporters von Volkswagen, damals noch in Wolfsburg. Ab 1956 wurde er im Volkswagenwerk Hannover-Stöcken gebaut. Schon früh erreichte der sogenannte Typ 2, Typ 1 war der Käfer, Kultstatus, den er bis heute bei seinen gewerblichen Nutzern und noch mehr bei seinen privaten Liebhabern erlebt.
Gern wird die Geschichte kolportiert, alles habe 1947 mit einer Bleistiftskizze begonnen. Der holländische Autoimporteur Ben Pon soll im Volkswagenwerk einen einfachen Plattenwagen gesehen haben. Dessen Idee nimmt er auf und kritzelt auf einen Notizzettel die Umrisse eines Transporters mit Käfergenen. So weit die Legende.
Zwei Jahre später präsentiert Volkswagenwerk-Geschäftsführer Heinrich Nordhoff vier Prototypen: zwei Kastenwagen, einen Kombi und einen Kleinbus. Einer davon geht an den Parfümhersteller Mülhens (4711) in Köln. Kompromisslos und robust wie der Käfer werde auch der Transporter sein, verspricht Nordhoff: „Diese Wagen werden nicht mit Glacé-Handschuhen angefasst, sondern grob und rücksichtslos behandelt.“
Die Konstrukteure verwenden Motor und Achsen des Käfers. Statt des Zentralrohrrahmens bekommt der Bus eine selbsttragende Karosserie, die auf einem Leiterrahmen sitzt. Der Motor hat 1131 ccm Hubraum und leistet 18 kW / 24 PS bei 3300 Umdrehungen pro Minute. Der Bus befördert bis zu acht Personen. Mit ein paar Handgriffen lassen sich die beiden hinteren Sitzreihen ausbauen, um rund 750 Kilogramm Nutzlast zu befördern.
„Demgemäß“, schwärmte Alfred Haesner, von 1948 bis 1952 Leiter der Technischen Entwicklung der Volkswagenwerk GmbH. „ist dieser Nutz-Lieferwagen-Typ verwendbar für alle Geschäftszweige, Eiltransporte und Speditionszwecke, zum Beispiel als Kleinomnibus, als Sonderfahrzeug, als Postwagen, als Krankenwagen, als fliegende Station.“
Die Serienproduktion des Typ2 startet am 8. März in Halle 1 des Wolfsburger Volkswagen Werks mit täglich zehn Wagen. Ende 1950 sind bereits 8001 Transporter gebaut. Die Nachfrage ist riesig, zumal er für Handwerker und Händler mit Preisen ab 5850 D-Mark erschwinglich ist. Schnell wird das einzigartige Auto zum Exportschlager. Die VW-Busse transportieren einfach alles: Schrott und Schutt, Mörtel und Mauersteine, Brötchen und Bohnerwachs, Zigarren und Zeitungen –alles, was dass das „Wirtschaftswunder Deutschland“ braucht.
Schon 1951 steht auf der Automobilausstellung in Berlin ein Volkswagen Bus mit Camping-Box. Der Lieferwagen mit Heckmotor verspricht plötzlich eine ganz andere Art des Reisens, erst einmal über die Alpen, später bis nach Indien, als auch Hippies den Bulli für sich entdecken.
Vier Jahre nach Produktionsstart läuft in Wolfsburg der 100 000ste Volkswagen-Transporter vom Band. 30 verschiedene Modelle gibt es inzwischen. Die Tagesproduktion in Wolfsburg liegt bei 80 Fahrzeugen. Mehr geht nicht, denn das Werk ist schon durch die Produktion des Käfers ausgelastet. Es wird immer deutlicher: Der Transporter braucht ein eigenes Werk.
Bereits Anfang März 1955 ist Baubeginn in Hannover-Stöcken, das Werk wird in nur einem Jahr aus dem Boden gestampft. Im März 1956 rollen hier die ersten Transporter „Made in Stöcken“ vom Band. Es ist zugleich der Start eines künftigen Symbols der „Wirtschaftswunderjahre“. Die Generationen werden nun numeriert mit „T“ für „Transporter“ und einer Zahl für die Generation.