Borgward, News, Zeitschriften

Borgward Kurier 1/2018

Borgward Kurier 1/2018
Borgward Kurier 1/2018 © Fotoquelle und Bildrechte: Borgward Club Frankfurt – Würzburg
Immer wieder ist es spannend in einer aktuellen Clubzeitschrift zu blättern.

Der Borgward Kurier 1/2018, die Zeitschrift des Borgward Clubs Frankfurt – Würzburg umfasst 40 farbige Seiten mit Informationen rund um das Hobby der schon 1961 verblichenen Marken Borgward, Goliath und Lloyd.

Wie bekannt, haben viele kleinere und größeren Clubs und Interessengemeinschaften mit der Überalterung zu kämpfen. So scheint es auch hier zu sein, denn bisher habe ich in noch in keiner mir zugänglichen Zeitschrift so viele Hinweise auf Verstorbene und Nachlässe gelesen. Klar, wer von der jungen Generation kennt noch die Marken Borgward, Goliath und Lloyd.

Nur Menschen, die Anfang der 50er Jahre und früher geboren wurden, konnten auf dem Rücksitz in diesen Fahrzeugen mitfahren und sich bis heute ein nostalgisches Erlebnis beim Anblick eines Fahrzeugs der drei Hersteller bewahren. Auch die Angebote an Fahrzeugen und Teilen für die genannten Fabrikate sind in dem Heft reichlich vorhanden. Ob auch hier bei diesen Fabrikaten aus Altersgründen weniger geschraubt und gebastelt wird?

Interessant fand ich den Bericht über die Rettung von Borgward Isabella Limousine und Coupé aus einem verlassenen Haus, das abgebrochen werden sollte. Beide Fahrzeuge waren im Keller eingemauert und erst die Kellerdecke musste entfernt werden, um beide stark restaurationsbedürftigen Fahrzeuge mit einem Autokran aus dem Gefängnis zu befreien.

Es ist auch den Fahrzeugen von Borgward, Goliath und Lloyd zu wünschen, dass viele in der nächsten Generation weiter betriebsfähig gehalten werden können. Zu sehen sind viele Typen in allen Erhaltungszuständen beim 35. Jahrestreffen vom 1. – 3- Juni 2018 in Alsfeld.

Weitere Infos finden der interessierte Leser auf der Webseite: www.borgwardclub.com

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News, Restauration

Winter 2018 es reicht!

Nach einem anfänglich ungewöhnlich nassen Winter 2018, nicht nur in der Rhein-Main-Region, kam im Februar der lang anhaltende Frost. Auch im März bis zum 22.03.2018 herrschten zumindest während der Nacht Temperaturen unter 0 Grad Celsius.

Dampflok 99 1542-2 15.01.17 Jöhstadt
Dampflok 99 1542-2 15.01.17 Jöhstadt © Fotoquelle und Bildrechte: Preßnitztalbahn

Viele Menschen wurden von Grippe und diversen lang anhaltenden Infekten bisher geplagt. Das dürfte bei den nun steigenden Temperaturen und Sonnenschein der Vergangenheit angehören.

NSU Spider 1964
NSU Spider 1964 © Fotoquelle und Bildrechte: Messe Essen GmbH

Tipps zum Saisonstart

Verschleiß findet auch im Stand statt. Wichtig sind die Kontrolle der Betriebsflüssigkeiten und Schmierstoffe. Getriebeöl, vor allem bei Automatikfahrzeugen, ist regelmäßig auszutauschen. Bremsflüssigkeit zieht Luftfeuchtigkeit an, deshalb ersetzen, dabei auch Bremssättel und Beläge ansehen. Kühler auffüllen, das hoffentlich noch vorhandene Frostschutzmittel wirkt auch gegen Korrosion.

Auch Young- und einige Oldtimermodelle verfügen über eine Servolenkung, hier vor allem die Servopumpe und die Hydraulikflüssigkeit kontrollieren. Viele ältere Fahrzeuge weisen dezentrale Schmierstellen auf. Die vorhandenen Schmiernippel, etwa an Antriebswelle, Gelenken oder Lagern mit der Fettpresse behandeln, dabei Schmierpläne des Herstellers beachten. Auch Schlösser und Scharniere sowie Laufschienen von Schiebedächern ölen oder fetten.

Ölwechsel bei Oldtimern ist wegen der häufig geringeren Laufleistung nach Zeitintervallen nötig. Die richtige Sorte richtet sich nach dem Alter der Fahrzeuge. Motoröle vor 1960 enthielten keine Reinigungsstoffe (Dispergier- und Detergiervermögen), nach 1970 nur wenige solcher Substanzen. In älteren, nicht aufgearbeiteten Motoren sind deshalb oft Ablagerungen vorhanden. Moderne Öle mit hoher Reinigungswirkung lösen diese und können den Motor beschädigen. Aber auch bei revidierten Motoren ohne Ablagerungen sollte man vorsichtig sein. Diese vertragen zwar grundsätzlich moderne Mehrbereichsöle, die mechanischen Teile sind aber nicht so präzise eingepasst wie in modernen Motoren, so dass es bei sehr dünnflüssigen Ölen zu Schmiermittelschwund kommen kann.

Thema Reifen

Den Reifen ist besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Ob sich durch das Stehen als einseitige Belastung an den Reifen „Standplatten“ entwickelt haben, klärt eine Probefahrt. Legt sich ein etwas holpriges Fahrgefühl nicht nach einigen Kilometern, müssen die Pneus ausgetauscht werden. Wegen geringerer Fahrleistungen sollte das Profil zwar regelmäßig kontrolliert werden, ist aber nicht so oft ein Problem. Jedoch führt der Alterungsprozess der Gummimischungen dazu, dass das Material aushärtet. Alle sieben bis zehn Jahre müssen deshalb die Reifen getauscht werden, auch wenn sie noch „gut“ aussehen.

Der Reifenkauf bei Oldtimern kann wegen besonderer Größen und Arten größeren Aufwand bedeuten. Einige Hersteller legen Sonderserien mit neuer Technik, aber alter Optik und entsprechenden Größen auf. Diese sind teurer als moderne Standardreifen. Bei der Reinigung von Weißwandreifen helfen nicht zu grobe Topfreinigungskissen mit Seife oder Reinigungsmilch für das Bad. Auch Schleifpapier (180er Körnung) kann vorsichtig mit Wasserzugabe bei hartnäckigem Schmutz verwendet werden.

Elektrik und Beleuchtung des Fahrzeuges

Am Fahrzeug ist der Beleuchtung besondere Aufmerksamkeit zu widmen. Eine regelmäßige Funktionsprüfung ist anzuraten. Stellt man beschlagene Scheinwerfergläser fest, Glas auf Sprünge untersuchen sowie Halterungen und Dichtungen checken, auch Heizung bzw. die Lüftung einschalten. Stecker und Zündkerzen abziehen bzw. rausschrauben und nachschauen, ob Schmutz oder Rost anhaftet. Mit Kontaktspray bearbeiten, verrußte Kontakte vorsichtig mit feiner Drahtbürste reinigen. Verkabelungen und Kabelbaum darauf prüfen, ob die Ummantelungen und Befestigungen noch in Ordnung sind. Ein Austausch bei Defekten sollte dann eine Fachwerkstatt vornehmen.

Probefahrten einplanen

Ist der Oldtimer den Winter über nicht gefahren worden, ist es wichtig, sich langsam wieder an die Fahreigenschaften des Autos zu gewöhnen. Das sollte mit längeren Probefahrten getestet werden. Muss auf gerader Strecke der Geradeauslauf ständig durch Lenken nach korrigiert werden ist ebenso eine Werkstatt um Rat zu fragen, wie bei verzögerter Reaktion der Vorderräder auf Lenkbewegungen. Auch Richtungsveränderungen des Wagens beim Bremsen bedürfen eines genaueren Nachsehens. Man sollte die Handbremse beim Check nicht vergessen: Bei längeren Standzeiten rostet sie nicht selten fest. Hat die Bremse einen ungewöhnlich langen Hebelweg, ist das Seil nachzustellen oder auszutauschen.

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Frank Schädlich, Gastautoren, News

Oldtimer-Szene im Wandel?

Frank Schädlich macht sich so seine Gedanken

Wenn man gemütlich bei einem Glas altem Whisky, eine Pfeife schmauchend und vielleicht noch im Winterquartier seines Oldtimers sitzen kann, dann macht man sich so seine Gedanken über das vergangene Oldtimer-Jahr und Themen wie: Reparaturen, herrliche Ausflüge im Sonnenschein (na ja, nicht immer…), nette Leute, die man mit dem Hobby verbindet und vielleicht auch über den Wandel unseres Hobbys. Hat sich denn die Oldtimer-Szene in den letzten Jahren überhaupt verändert? Um die Antwort vorweg zu nehmen, natürlich, gar keine Frage. Nur, wie gehen wir, die wir vielleicht schon etwas länger dieser Leidenschaft frönen, damit um?

Stellen wir mal ein altes Chinesisches Sprichwort zu Beginn unserer Überlegungen: „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Die Chinesen mal wieder! Immer einen flotten Spruch und irgendwie wissen Sie es besser. Andererseits da ist doch auch viel Wahres dran. Oder?

Wie war es in den 70er Jahren?

Als ich in den 70iger Jahren mit alten Autos wirklich angefangen habe, war es eben noch irgendwie anders. Aber so anders als heute? Eine Mercedes Pagode war noch für relativ kleines Geld in der hintersten Ecke des Fähnchen Händlers zu finden. Immerhin wurden die Letzten 1971 gebaut. Mithin war das lange Zeit nichts anderes als ein herunter gerittener Gebrauchter. Nicht viel besser ging es dem frühen Porsche 911er, der Ikone überhaupt, der ja bis 1973 gebaut wurde. Heute sind beides Modelle, die einen Liebhaber alter Autos schon mal in den Zustand der permanenten Schnappatmung versetzen können. Damals hätte man diese wahrscheinlich auch Youngtimer genannt, falls es den Begriff schon gegeben hätte. Für mich waren das damals einfach keine echten Oldtimer. Ein Oldtimer hatte freistehende Lampen, ein außen liegendes Reserverad und Trittbretter. Klar das Oldtimer damit in den Zeitraum bis ca. 1945 und kurze Zeit danach, definiert wurden. Ein Mercedes 170V passte da ganz gut ins Bild, obwohl dieser und sein Nachfolger Mercedes 170S natürlich auch noch lange nach dem Krieg gebaut wurde.

Mercedes Scheunenfund
Mercedes Scheunenfund

Was zeichnet ein modernes Fahrzeug aus?

Wie auch immer, der Rest der angebotenen Fahrzeuge war einfach zu modern. Selbsttragende Karosserie, Kofferraum, glatte Formen, einfach ein Graus. Bei Engländern war, nebenbei bemerkt, die traditionelle Bauweise noch lange Zeit „modern“ genug. So konnte man in den 50er Jahren durchaus ein Auto von der Insel mit bewährter Vorkriegstechnik erwerben. Damals habe ich einen MG TD, der für 2000 DM zum Verkauf am Straßenrand mit Pappschildchen stand, bewundert und als echten Oldtimer empfunden. An einen Kauf war nicht zu denken, der allgegenwärtige VW Käfer hatte für mich Vorrang. Unser Familienauto ein Ford 12M (ja, der mit der Weltkugel) wurde von mir als unglaublich luxuriös und fortschrittlich eingestuft.

Vom Gebrauchtwagen zum Oldtimer

Wenige Jahre später wurden aus genau diesen modernen Autos Gebrauchtwagen und rückten bei den Händlern kontinuierlich Reihe für Reihe nach Hinten. Irgendwann wurden Studentenschüsseln oder Bastelobjekte für Lehrlinge mit knappen Budget daraus. Von den vielen auf der Balkanroute Richtung Türkei durch gerittenen Mercedes Diesel ganz zu schweigen. Mit Elan, kaum Know-how, umso mehr Presto Glasfaserspachtel und mit Hilfe des Bestsellers „Jetzt helfe ich mir selbst“ bastelten wir Jungmänner an den Schrottreifen Mühlen herum. „Bis das der TÜV uns scheidet“, war das allgegenwärtige Motto dieser Tage. Es gab sogar Aufkleber! Wenn die Bastelbuden ihre schwärzesten Stunden überdauert und eben nicht in der Schrottpresse landeten, dann mutierten daraus über die Zeit hinweg irgendwie unsere heutigen Lieblinge. Natürlich gab es auch die wenigen gehegten Exemplare, die „Familienmitglieder“, welche irgendwann automatisch zum Oldtimer reiften. Egal, auf welchen verschlungenen Wegen die Fahrzeuge überlebt haben, wichtig ist, sie existieren zu unserer Freude heute immer noch!

Werden alle Autos zum Oldtimer?

So weit, so gut. Spinnen wir den Faden weiter. Das heißt dann wohl auch, alle Autos werden, wenn man nur lange genug wartet zum Oldtimer? Klar! Bis heute oder wo ist da eine Grenze? Ok, ok, der fleißige Gesetzgeber hat mit 30 Jahren die Grenze zum Oldtimer festgelegt. Aktuell liegt diese per Definition also im Jahr 1988, gar nicht so wirklich lange her. 1988? Was würde denn 2018 in den Genuss der Oldtimer Kennzeichen kommen?

Sind das wirklich echte Oldtimer?

Nur um einige zu nennen: Opel Kadett GSi 16V, Audi V8, VW Passat und 5er BMW. Alles Massenmodelle, die bis heute auf unseren Straßen noch teilweise unerkannt im Alltag bewegt werden. Aber sehen wir diese Autos, kantig, stark motorisiert, teilweise mit Elektronik, auch als Oldtimer an? Dürfen die denn bei uns Oldtimer Liebhabern überhaupt mitspielen? Oder sind wir da päpstlicher als der Papst? Zugegeben Treffen, Rallyes und andere Oldtimer Events werden mehr und mehr von genau diesen Fahrzeugen frequentiert. Eigentlich sogar überproportional. Ich höre schon die Traditionalisten: „Ne, ne, die gehören nicht dazu, das sind doch keine echten Oldtimer…“.

Youngtimer bzw. modern classics

Und da sind ja auch noch die Youngtimer, noch jünger als 30 Jahre. Übrigens ein fürchterlicher Scheinanglizismus, noch schlimmer als Oldtimer. Aber Oldtimer ist wenigstens ein Englisches Wort, wenn auch mit einer etwas anderen Bedeutung. Im Englischen wird der Begriff „modern classic” verwendet. Das sind Fahrzeuge, welche noch nicht die Oldtimer Würde verliehen bekommen haben, von denen Ihre Besitzer aber annehmen, dass sie es einmal werden würden. Allein aus Überlegungen bezüglich Geld und Mengen heraus ist die zu erwartende Schwemme der Fahrzeuge hier wohl groß? Man könnte natürlich erwarten, dass mit Erreichen der 30 Jahresgrenze der Anteil der jüngeren Fahrzeuge stark zunimmt. Dem ist aber nur bedingt so, da die Kosten der betriebsfähigen Unterhaltung bis dahin doch recht erheblich sind.

Die Unwägbarkeiten des Gesetzgebers

Also Entwarnung? Nicht wirklich. Die politische Keule schwebt unübersehbar über der Oldtimer Szene. Wenn man schon moderne Diesel aus den Innenstädten verbannt, wieso sollten ältere Fahrzeuge, die nun mal Bauart bedingt nicht eben die saubersten Abgase ausstoßen und mit dem kostbaren Kraftstoff auch nicht gerade sparsam umgehen, eigentlich bevorzugt werden? Dem Wählervolk ist das mit dem Kulturargument nur noch schwer zu vermitteln. Jetzt nur noch „echte“ Oldtimer in den Genuss von Vergünstigungen kommen zu lassen, wäre schwierig. Denn, was ist denn nun eigentlich ein „echter“ Oldtimer?

Die unterschiedlichen politischen und wirtschaftlichen Interessen

Stirn runzeln. Hier überschneiden sich jetzt verschiedenste Probleme und Interessenlagen. Zählen wir mal die unterschiedlichsten Aspekte auf. Die da sind: Frühere Zeiten, moderner Verkehr, lavierende Politik, wirtschaftliche Interessen, Youngtimer Schwemme, flexible Oldtimer Grenze, wachsende Oldtimer Industrie, Publikationen, Traum Erfüllung im Alter, begrenzter Nachschub, Repliken als getarnte Oldtimer, Vergünstigungen, Schrauber vs. gehobene Käuferschichten, usw…

Clubs sind von gestern und kommerzielle Interessen von heute

Man sieht schon auf den ersten Blick, die Grenzen der kleinen überschaubaren Gemeinde der Oldtimer „Verrückten“ wurden schon längst überschritten. Mal eben noch kurz die Vergaser abgleichen, neu Kerzen rein und ab zum Treffen am OGP an den Nürburgring. Zwei Tage zelten, feuchtfröhliche Nächte am Lagerfeuer verbringen? Das machen heute nur noch die wenige Menschen. Die Clubparkplätze werden, wenn man es ehrlich betrachtet, immer leerer. Der Kommerz ist eingezogen, ob man das jetzt nun gut findet oder nicht. Es ist eben so. Sollte man sich jetzt als ewig gestriger „Mauerbauer“ in Szene setzen oder Windmühlen bauen, um so im Aufwind der neuen Zeit mit zu mischen? Die Wahrheit liegt wie so bei manch anderem wohl auch, in der Mitte.

Wie so viel schöner es früher war oder eben anders, haben wir schon Eingangs beleuchtet. Die große Gruppe der selber Schrauber gibt es immer noch. Sicherlich. Nur, diese Szene ist derzeitig total in den Hintergrund gedrängt und durch die stetig wachsende Oldtimer „Industrie“ überfremdet worden. Wir finden aufblühende Oldtimer Werkstätten, kaum zählbare spezialisierte Händler, Oldtimer-Reisen, Messen, Teilemärkte, Hersteller von Nachfertigungen, Auktionshäuser, um nur einige zu nennen.

Zielgruppe der Auktionshäuser

Nehmen wir als Beispiel ein Auktionshaus. Welches Interesse hat schon ein Auktionator an einem einfachen Schrauber mit schmutzigen Fingernägeln und schmalem Budget? Nicht die Bohne. Hier liegen die Belange klar bei einer anderen, solventeren Käuferschicht im „Nadelstreifen“. Die mal eben einen Oldtimer als steigerungsfähige Wertanlage erwerben. Garagengold ist das Zauberwort. Selbst Hand anlegen Fehlanzeige, wozu hat man spezialisierte Werkstätten?

Allerdings gibt es da auch Auswüchse zu bekritteln. Wenn ein Fahrzeug über die Jahre von Auktion zu Auktion an Wert gewinnt, ist das immer noch Sache der Käufer. Ob die Hausse anhält oder irgendwann einmal platzt, steht sowieso auf einem ganz anderen Blatt. Dumm nur, wie letztlich in der einschlägigen Presse gemeldet, der Käufer eines hochpreisigen Oldtimers wollte diesen tatsächlich auf der Straße bewegen und es rührte sich kein Mucks. Damit hatte wohl keiner der Auktionshäuser gerechnet, am wenigsten der Verkäufer. Als Lehre könnte man daraus ziehen, dass ein Oldtimer durchaus ein Investment Objekt sein kann, es gelten dafür aber etwas andere Randbedingungen als beispielsweise bei einer Antiquität, einem alten Gemälde oder einer Immobilie. Was sehr häufig verkannt wird, ein Auto muss bewegt werden sonst verkommt es technisch.

Schrauben oder Fahren?

Das bei diesen Käufern letztendlich der Stellenwert eines Oldtimers ein ganz anderer ist, ist selbst redend. Das Argument, man verdiene in der gleichen Zeit mehr, als man mit Schrauben einsparen würde, ist aus Sicht der Schrauber Fraktion allenfalls ein müdes Lächeln wert. Es geht eben nicht immer um Geld einsparen, es geht um das Schrauber Erlebnis als solches. Die Verbundenheit mit dem Fahrzeug. Andererseits, ist das Argument durchaus richtig. Wieso sollte man an einem alten Auto herum basteln, wenn man doch nur fahren will? Man kauft ja auch keine ganze Kuh, wenn man zum Kaffee seine Milch haben möchte. Und was stört es die Szene ob jemand schraubt oder lediglich fährt? Ja klar, die Bindung zum gelegentlich als Spassmobil degradierten Oldtimer ist einfach weniger intensiv. Ist das so schlimm oder ist es einfach eine Bereicherung der Szene insgesamt? Eher letzteres, da dadurch auch hochkarätige Oldtimer erhalten bleiben und auch viel, sehr viel Bargeld in die Szene gepumpt wird das wiederum Allen zu Gute kommt.

Auffällige Wertsteigerungen bei einigen Exemplaren

Nachteilig wirkt sich die auffällige Wertsteigerung einzelner Hochpreisklassiker gewiss auch auf die Preisgestaltung von Brot und Butter Fahrzeugen aus. Auch deren Preise steigen, wenn auch nicht so gravierend. Bestes Beispiel ist hier der 2CV. Am Ende der Bauzeit 1990 war diese für 9000 DM zu erwerben. Heute ist ein gutes Exemplar kaum unter 10.000 Euro erhältlich.

Investoren oder Nur-Fahrer?

Angemessen möchte man meinen, aber andererseits wird fast automatisch die Nachwuchs Szene auf die preiswertere Alternative eines Youngtimers ausweichen müssen. So schaffen Spekulanten hier eine für die Dauerhaftigkeit der Oldtimer Bewegung gefährliche Lücke. Wenn sich erst mal nur Senioren Ihren lange gehegten Traum von einem eigenen Oldtimer erfüllen können, ist es für den Nachwuchs in der Szene schon längst zu spät. Andererseits darf keinesfalls vergessen werden, dass mit jedem Nicht-Schrauber auch wertvolles Know-how verloren geht bzw. erst gar nicht erworben und weiter gegeben wird. Wer will denn als stolzer Neubesitzer eines Oldtimers im Alter noch anfangen unter das Auto zu kriechen um selbst Hand an zu legen? Ölwechsel, Abschmieren, Zündung einstellen, rückt eher in den Bereich der Phantasie, einfach nur fahren ist angesagt. Sollte man sich jetzt über Investoren oder Nur-Fahrer lustig machen? Wohl eher nicht, es ist doch schön wenn alte Autos am Leben erhalten werden. Die Wahl der Mittel bleibt doch dem Besitzer überlassen. Die Lebenskonzepte und damit auch die der Oldtimer-Szene haben sich eben gewandelt.

Sind Replikate verlorener Fahrzeuge erstrebenswert?

Eine weitere klar auf maximale Gewinnerzielung zurück zu führende einschneidende Erscheinung unseres Hobbys sind die immer mehr ins Kraut wachsenden Repliken. Ich meine nicht die Retro Fahrzeuge. Die angelehnt an eine alte Formen, z.B. der Fiat 500, welche im neuen modischen Kleid auftauchen. Ich meine Replikas. Toll, wenn Firmen wie Alfa, Audi, Bentley, BMW, Mercedes, u.v.a.m. längst verloren gegangene Zeugen Ihrer Geschichte mit viel Akribie und noch mehr Geldeinsatz wieder aus dem Nichts erstehen lassen. Natürlich sind diese neu erstandenen Fahrzeuge als Nachbauten bekannt und werden auch als solche vorgestellt.

Nur, wo viel Licht ist, ist auch viel Schatten. Sprich, im Bereich der Repliken tummeln sich mittlerweile viele Firmen die ganz offen (wie etwa Pur Sang) bis ins letzte detailgetreue vom Original kaum zu unterscheidente Nachbauten, meist hochwertiger „Oldtimer“, anbieten. Was der neue Besitzer damit macht? Ob der die Embleme postwendend tauscht und so plötzlich gefühlt einen „echten“ Bugatti, Alfa oder Mercedes fährt, ist seine Sache. Das ist nicht nur peinlich, hier diskreditiert sich die Oldtimer-Szene eindeutig selbst! Raten wir mal wie viele die Embleme nicht tauschen werden?

Neubauten unter Verwendung von Resten

Noch mehr dubiose Firmen werkeln am Profit orientiert in dieser Grauzonen. Da entsteht schon mal aus kärglichsten Überresten, wie einigen Rädern, einer Hinterachse, einer Lampe ein nagelneuer, Bolide. Diesen dann mit einer guten Vorgeschichte versehen, vielleicht findet sich noch irgendwo eine „vergessene“ Fahrgestellnummer, ein paar alte Fotos und Dokumente und schon mutieren die wenigen Überbleibsel eines einstigen Fahrzeugs zum „Echten“. Vor Jahren schon machte sich die Szene über die stetig wachsende Zahl der berühmten SSK Mercedes oder der Bentley Blower lustig. Heute geht die Reproduktion fast schon über alle Marken. Es muss sich nur lohnen. Jetzt noch eine Zulassung, natürlich mit H-Kennzeichen und schon steht dem Verkauf eines „auferstandenen“ Oldtimers nichts mehr im Wege. Muss nur noch ein Dummer gefunden werden, der gewillt ist, genügend Geld auf den Tisch zu legen. Aber es steht sowieso jeden Tag Einer auf, der den Rosstäuschern ein leichtes Opfer wird.

Mit Stolz geschwellter Brust wird dieser auf dem nächsten Oldtimer-Treffen oder -Rallye auftauchen. Entweder im festen Glauben ein Original erworben zu haben, da haben die Fälscher eben einen guten Job gemacht oder im vollen Wissen eine Replikat zu fahren. Wenn letzteres der Fall ist und der Besitzer daraus keinen Hehl macht, ist es bei Lichte betrachtet kein Thema. Leben und leben lassen.

Von der Legalität zum Betrug

Aber andererseits, wer wird das denn schon an die große Glocke hängen? Denn mit dem H-Kennzeichen ist ja die Oldtimer Würde doch wohl amtlich besiegelt, oder? Dass man hier nicht nur einen Steuerbetrug (H-Kennzeichen) sondern auch eine Urkundenfälschung (Baujahr) und die Versicherung am Nasenring führt, sei nur mal am Rande bemerkt. Außerdem, kann ein neues Auto, das ist es nun mal, nicht mit seinem wirklichen Baujahr zugelassen werden. Es fehlen schlichtweg jegliche gesetzlich erforderlichen Voraussetzungen, bezüglich Sicherheit und Umweltschutz. Kein Wunder, dass die Besitzer derartiger Repliken einen Originalitätsnachweis, beispielsweise in Form einer FIVA ID-Card, wie der Teufel das Weihwasser, scheuen.

Wenn man jetzt noch mit diesen Pseudo Oldtimern in der vorgeblichen Baujahresgruppe an einer Rallye oder einem historischen Rennen teilnimmt, dann ist noch eine ganz andere Dimension. Hier tritt Alt gegen Neu an. Alt steht für unwiederbringliches, mühsam am Leben gehaltenes und Neu eben für teures, aber problemlos ersetzbares Material. Kein Wunder, dass Besitzer originaler, unersetzlicher Fahrzeuge diese mittlerweile äußerst selten zum Einsatz bringen. Warum soll man, z.B. einen Crash bei einem historischen Rennen riskieren, wenn einem die Repliken nur so um die Ohren fliegen und deren Fahrer nur die Vollgasposition kennen? Schonende Fahrweise, warum das Material ist doch austauschbar? Aus meiner Sicht ist das, was auf dem Umfeld der Repliken passiert, auch wenn es hart klingt, mehr als fragwürdig.

Die besondere Gattung Specials

Eine ganz andere Nummer sind die Specials. Gerade bei den Engländern eine weite verbreitete Spielart. Diese mit Bausch und Bogen zu verteufeln wäre zu kurz gedacht. Aus geeigneten Limousinen mit Rahmen und möglichst starken Motoren wurden schon früher Specials produziert. Das wird bis heute im Prinzip immer noch so gemacht. Aus vermeintlich uninteressanten Limousinen werden phantasievoll Sportwagen produziert. Oftmals auch weit weg vom Original. Das ist für die Oldtimer Szene recht schade, da unwiederbringliche Substanz in Form der Limousine zerstört wird und ein Spezial unter den kundigen Händen eines Karosseriespezialisten neu entsteht, den es so nie gegeben hat. Andererseits wurde das schon von Anfang seit Beginn der Motorisierung so gemacht. Ford und American La France sind sehr schöne Beispiele. Letztere entstanden schon seit den 20er Jahren aus Feuerwehrfahrzeugen, allerdings Speedster genannt. Viele Fords gingen auch den Weg des Choppers, aber das ist eine ganz eigene Szene. Ohne Zweifel sind Specials Oldtimer. Man sollte eben nur die Geschichte des Wagens dokumentieren und auch selbst dahinter stehen. Vor Jahren wollte ich einmal einen Alvis Rennwagen erstehen. Umso größer mein Erstaunen, als der Verkäufer mir anstatt einen fahrbereiten Wagen zu offerieren, mir einen Katalog unter die Nase hielt. Aus diesem konnte man seine Wunschkarosserie auswählen. Aero Screens, Reservereifen, Cycle Wings verschiedenster Bauart, usw.. Der fertige Renner natürlich auf einem originalen Limousinen Fahrgestell und mit originaler Antriebseinheit. Das man jetzt gleich noch einen stärkeren Motor und Verbesserungen der Bremsen anbot, stimmte eher wieder bedenklich. Ich nahm damals schnell Abstand von diesem „Neuwagen“ genannt Special.

Wie sieht ein durchschnittliches Oldtimer-Treffen aus?

Wie sieht denn nun heutzutage ein durchschnittliches Oldtimer-Treffen aus? Nehmen wir mal eine Wald- und Wiesen Veranstaltung des örtlichen Oldtimer Clubs oder vielleicht auch mal das bekannte Treffen an den Opel Villen in Rüsselsheim. Das besteht grob gesagt aus einer Hälfte Youngtimer und einer anderen aus Nachkriegs Oldtimer. Eine verschwindend kleine Schar aus der Gruppe Oldtimer besteht wenn, man Glück hat, aus Vorkriegsfahrzeugen, vorrangig aus der Zeit zwischen den Kriegen. Messing Fahrzeuge wird man hier nicht antreffen. Jetzt könnte man als ewiger „Mauerbauer“ sagen: total langweilig!

Ausfahrt mit Vorkriegs-Automobilen
Ausfahrt mit Vorkriegs-Automobilen

Es liegt aber durchaus im Auge des Betrachters was er langweilig findet und was sein Interesse erweckt. Klar wird einer im gehobenen Alter die Fahrzeuge aus den 50er und 60er präferieren. Jünger eher die 70er und 80er Jahre lieben und noch jünger eben Youngtimer. Das Totschlag Argument mit den Autos aus der eigenen Jugend hinkt etwas. Hätte doch mein Vater VW Kübelwagen toll finden müssen, die waren ja in seiner Jugend ziemlich präsent. Tat er aber nicht, komisch? Ich denke mehr es liegen verschiedenste Gründe für die Entscheidung zu einem bestimmten Fahrzeug zu Grunde. Vielleicht ist es Bequemlichkeit, die erzielbare Geschwindigkeit, die Nutzbarkeit oder die finanziellen Mittel. Wie auch immer…

Kommen wir zu unserem Treffen zurück. Logisch, es wird das präsentiert was man hat und man ist ja schließlich auch ein bisschen stolz drauf. Aber wie kommt es, dass bestimmte Modelle omnipräsent eine Veranstaltung dominieren? Eine ganze Armada von Mercedes Pagoden, Mercedes R107, Ford Mustang, Jaguar E-Typ, Karmann Ghia, VW Käfer und Porsche 911, um nur einige der Volumenmodelle zu nennen, bevölkern fast jedes Oldtimer Treffen. Woher kommt das? Hier setzen eindeutig die von uns wie Muttermilch eingesaugten Oldtimer-Magazine die gängigen Trends. Kaum ein Journal wo nicht ein Mercedes, Porsche oder Jaguar das Cover ziert. Andere Marken geraten allzu häufig zum schmückenden Beiwerk. Im Anzeigenteil setzt sich das natürlich seitenweise in Massen fort. Der Mensch ist eben ein Herdentier. Was in Mengen angeboten wird und auf Treffen und in Zeitungen zu sehen ist, kann ja wohl nicht falsch sein oder?

Aufschwung der VW Transporter

Wo kommt eigentlich der ungeheure Aufschwung der VW Transporter her? Herunter gerittene Handwerker Fahrzeuge und Hippi-Schüsseln aus irgendeiner Scheune gezerrt oder aus Brasilien und USA importiert, verwandelten sich quasi über Nacht in gesuchte Objekte zu unverständlich hohen Preisen. Was vom Schrotthändler nur noch händeringend genommen wurde und vor nicht allzu langer Zeit für ein Taschengeld erworben werden konnte, ist plötzlich zu einer hochpreisigen Ikone hoch stilisiert worden. Klar, wenn man als potentiell Interessierter von den Journalen ständig und penetrant eine Mohrrübe als vermeintliche Speckschwarte vor die Nase gehalten bekommt, irgendwann greift man eben zu. Allemal bei den Marken wo man vermeintlich nichts falsch machen kann, steht ja im Anzeigenteil. Die Masse macht es und Abonnementen gibt es noch oben drauf. Klasse?

VW T1 Lufthansa
VW T1 Lufthansa (Rekonstruktion)

Das ist vornehmlich aus meiner Sicht der Grund warum bestimmte Modelle und Marken auf einem Oldtimer Event anzutreffen sind. Da bleibt dann dem Besitzer eines etwas aus der Reihe fallenden Autos nur noch der Spruch mit dem „Salz in der Suppe“. Nun ja, ob es den Zuschauern gefällt immer nur einen ewig gleichen Einheitsbrei zu bewundern, steht auf einem anderen Blatt. Umso unverständlicher das es fast gleichwertig gute Oldtimer immer noch zu kleinen Preisen zu erstehen sind. Beispielsweise wie ein Citroen 11CV, Jaguar XJ40, u.v.a.m.. Nur die sind eben nicht im allgegenwärtigen Mainstream.

Autos aus der Frühzeit des Automobils

Immer weniger anzutreffen sind Vorkriegs oder Vor-Vorkriegs Autos. Schade, wenn diese fehlen, aber das hat schon seine Gründe. Leider findet man erschwingliche Vorkriegswagen bei Händlern genau so selten wie gute Nachkriegs Oldtimer unter 20.000 €. Ganz einfach, die Verdienstspannen sind zu gering. Wenn man, zum Beispiel die Standmieten der Oldtimer Messen berücksichtigt ist das aus Sicht eines Händlers durchaus verständlich. Gerade derzeitig ist aber der Erwerb eines Vorkriegs Oldtimers durch aus günstig, wenn man von den Hochpreisigen Auktionsangeboten mal absieht. Allerdings beschränkt sich die Suche eher auf die Annoncen der Oldtimer Magazine oder die Suche im Internet. Nicht das man mich falsch versteht, die Fahrer von Vorkriegs Oldtimern wollen ja gar keine extra Würste gebraten haben. Es geht einfach um ein faires Nebeneinander. Wenn das zwischen Oldtimer-Besitzern und Helfern, die ja meistens auch Oldtimer besitzen, schon nicht ganz klappt, wie soll es da zum Rest der Welt funktionieren?

Machen wir mal einen kleinen Exkurs. Entschließt man sich zu einem Treffen mit einem Vorkriegsauto zu fahren kann man schon einiges erleben. Bekanntlich ist das Fahren mit einem Vorkriegs Oldie nicht so locker wie mit einem in den 60ern produzierten Modell. Lenkung, Bremse, Geschwindigkeit, Bedienung, Startprozedur usw., aber das gehört dazu und ist dem Besitzer geläufig. Spaß macht‘s außerdem. Wer es nicht so arg in der Frühe haben kann wie die Traktor Liebhaber und zu einer moderaten Zeit losfährt, wird ständig von hupenden und winkenden Gleichgesinnten, aber eben mit „moderneren“ Wagen, überholt. Darüber freuen wir uns, der Weg ist das Ziel. Nur am Ziel angekommen stehen wir sofort in der Schlange derjenigen die uns eben noch fröhlich passiert haben. Locker schwatzend sitzen Sie die Zeit aus. Scherzen mit Besuchern und fühlen sich sichtlich wohl. Uns treibt die Wartezeit schlicht den Angstschweiß um den Motor auf die Stirn, der sich langsam qualmend bemerkbar macht. Die Temperatur schießt gnadenlos in die Höhe. Thermosiphon Kühlungen sind nie für Staus gebaut worden. Die Hoffnung, dass vielleicht einer der anderen Oldtimer- oder Youngtimer Fahrer auf die Idee kommt, dass wir echte Probleme haben und uns eventuell vorzeitig fahren lässt, wäre vermessen. Einmal habe ich einen Ordner an der Einfahrt gebeten mich vor zu lassen, immerhin hatte der dankenswerterweise ein Einsehen mit meinem sichtbar dampfenden Motor. Die anderen Wartenden fanden es sicher unverschämt.

Endlich am Einlass angekommen, muss jetzt nur noch der meist unbedarfte Moderator, es gibt auch super Moderatoren, jeder Oldtimer Besitzer kennt diese wenigen Ausnahmen, ertragen. Oft mit „hoch“ qualifizierten Kommentaren mit denen an Ort und Stelle eine Bleifreidiskussion vom Zaun gebrochen wird, während wir verzweifelt auf das im roten Bereich operierende Thermometer schielen. Jetzt nur noch schnell einen Parkplatz finden und wir können das Treffen genießen. Nur gibt es auch hier wieder Hilfskräfte die häufig leider mit viel Motivation und Hilfsbereitschaft Ihre Unkenntnis im Umgang mit Vorkriegsauto verbergen. Wie auch, so viele davon kommen ja nun auch wieder nicht. Wendekreis und Lenkkräfte die einen Bodybuilder zur Ehre gereichen würden, sind den eifrigen Hilfskräften unbekannt. Stattdessen wird man in engste Lücken hinein bugsiert. Das Härteste habe ich einmal mit einem 1909er Auto aus der Messingära erlebt. Da verlangte der überforderte Ordner allen Ernstes den Wagen wieder zu starten um einen ½ Meter näher an ein anderes Auto zu parken. Der Fahrer war tief atmend begeistert, da er in glühender Mittagssonne, zur Freude der Zuschauer, seinen 6 Liter Boliden noch einmal ankurbeln „durfte“.

Irgendwie überlegt man es sich dann doch zweimal ob man auf ein solches Treffen fährt oder einfach nur den Weg als Ziel betrachtet und eine Runde durch die Umgegend fährt. Dann fehlen eben solche Autos und es wird wieder optisch ein bisschen langweiliger. Irgendwie ist im Vorkriegsbereich der Wandel in der Szene doch recht stark zu spüren.

Besondere Oldtimer Events in Deutschland

Sicherlich sind im Oldtimer Jahreskalender Concours d’Elegance Veranstaltungen wie Schloss Dyck im Rheinland oder Schwetzingen absolute Ausnahmen. Hier kommen auf Hochglanz polierte Trailer Queens zum Einsatz. Auch das Klientel der Aussteller ist hier ein ganz Anderes. Sehen und gesehen werden ist das Motto. Das hier weiter zu beleuchten würde den Rahmen sprengen. Aber auch hier hat ein mehr als deutlicher Wandel in der Oldtimer Szene stattgefunden. Wieviel Veranstaltungen dieser Art gab es eigentlich vor 30 Jahren? Ausgesprochen wenige.

Aktuelle Stimmung in der Oldtimer-Szene

Richten wir mal den Blick über den berühmten Tellerrand. Wie sehen denn Außenstehende die Oldtimer Szene? Wie wird derzeitig das Hobby in der Öffentlichkeit gesehen, wie ist die Stimmung? Die „Allensbacher Oldtimer-Studie 2017/2018“ gibt darüber Auskunft. Immerhin interessieren sich ca. 15 Millionen Menschen in Deutschland für Oldtimer, einschließlich der Motorräder. Das entspricht in etwa 21,5 Prozent Bevölkerung über 18 Jahren. Das ist die gute Nachricht sollte man meinen. Nur wenn man die Statistik genauer betrachtet, hat sich das Bild der Öffentlichkeit zu vorher gehenden Untersuchungen deutlich verschlechtert. Das hat mehrere Gründe. Zum einen liegt es an der auf uns zu kommenden Flut der Massenproduktionsautos mit Kat, die ein H-Kennzeichen erhalten können und deren damit verbundenen Nutzung als Alltags-Oldtimer. Damit geht natürlich auch ein Image Verlust des gesamten Oldtimer Bestands einher. Zum anderen liegt es sicherlich auch daran, dass ein zurückgehendes allgemeines Interesse, vor allem bei jüngeren Leuten, an Kraftfahrzeugen insgesamt zu beobachten ist. Obendrein kommt die Verteufelung der heimischen Kraftfahrzeug Industrie durch die Politik, Einsatz von Schummelsoftware und Qualitätsproblemen belasten den Ruf alter Autos. Belastend kommt noch hinzu, dass der Besitz eines Oldtimers in der Bevölkerung als ein teures Hobby empfunden wird.
Dass die Realität in der Summe eine andere ist, wird, und da schließt sich der Kreis, durch die o.g. Garagengold Fraktion leider überdeckt.

Das Ergebnis der Umfrage sollte uns dahin gehend sensibilisieren, dass die künftige problemlose Ausübung unseres Hobbys auf öffentlichen Straßen nicht mehr so selbstverständlich sein wird wie heute. Mit den alten Teilen werden wir zunehmend Probleme bekommen.

Ergebnis der geäußerten Gedanken

Ach ja, wie war doch gleich unsere Ausgangsüberlegung? „Wenn der Wind der Veränderung weht, bauen die einen Mauern und die anderen Windmühlen.“ Klar, die Szene, die Menschen, das Umweltbewusstsein, der Zeitgeschmack, die Mobilitätserwartungen, alles ist im Wandel, wohin auch immer. Wenn wir mit unseren alten Fahrzeugen nicht langfristig im Abseits landen wollen, müssen wir Verbindendes stärker pflegen. Gemeinsam sind wir stark. Youngtimer, Messingfahrzeuge, Oldtimer, Repliken, Klassiker, gehören nicht alle zu Familie?

Text: Frank Schädlich

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BMW, News

Welche BMW Modelle verkauften sich schlecht?

Jeder Autohersteller hat im Verlauf seiner Geschichte Modelle, die nicht den erwarteten Verkaufserfolg hatten. Fangen wir in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts an.

BMW 02 Touring gebaut 25.827 Exemplare

Der BMW 02 war als zweitürige Limousine ein sehr erfolgreiches Modell, gebaut von 1966–1977 und basierte technisch auf der sogenannten „Neuen Klasse„. Ab Frühjahr 1971 gab es eine Schrägheckvariante mit Heckklappe mit den Bezeichnungen BMW Touring 1600, BMW Touring 1800, BMW Touring 2000 sowie als Topmodell den BMW Touring 2000 tii, gebaut von 1971-1974. Es wurden nur 25.827 Fahrzeuge produziert. Es war eine frühe Sportlimousine mit hohem Nutzwert.

BMW 02 Touring
BMW 02 Touring – Schrägheck mit Heckklappe wurde erst später populär

BMW M1 gebaut 460 Exemplare

Damals wollte BMW mit dem Sportwagen Typ M1, gebaut von 1978–1981, direkt in den Motorsport einsteigen. Doch für eine Gruppe-4-Homologation war das Unternehmen nach Problemen mit der Produktion zu spät. Die notwendigen 400 Autos waren nicht zu erreichen. Also erfand Jochen Neerpasch, Leiter der noch jungen M GmbH und vormals Rennleiter bei Ford und BMW, 1979 die Procar-Serie. Dieser Wettbewerb, sollte ausschließlich mit BMW M1 vor jedem Formel 1 Rennen stattfinden. Ecclestone und Mosley waren begeistert, weil BMW jede Menge Geld investierte. Die Fans waren entzückt, weil Sponsoren die Formel-1-Stars ins Cockpit kauften und die Fahrer auf der Rennstrecke der Ehrgeiz packte.

Außerhalb dieser Serie wurde der BMW M1 eine Pleite. In der Gruppe 4 fuhr der M1 mit 470 PS hinterher, in der Gruppe 5 trat er mit seinen 815 PS gar nicht erst an.

Auch die Straßenversion überzeugte damals die Kunden nicht. Das Interieur war schlicht gestaltet. Das ist für den Motorsport gut, doch für den normalen Kunden war das Auto damals sehr teuer. Für das gleiche Geld gab es bei anderen Herstellern mehr Zylinder und Leistung. Sechs Zylinder war den Kunden damals einfach zu wenig! Angeblich wurden die letzten der 460 gebauten Exemplare mit hohem Rabatt verkauft und heute wird sehr viel für einen BMW M1 in gutem Zutand bezahlt.

BMW M1
BMW M1 – Straßenversion

BMW Z1 gebaut 8.000 Exemplare

Der BMW Z1 sollte damals produziert werden, als die Gattung Roadster eigentlich als ausgestorben galten. Dieser Typ wurde geschaffen bei der BMW Technik GmbH. Gegründet als schlagkräftige, autarke Einheit, die abseits von einer Versuchsabteilung für Neues zuständig sein sollte. Dr. Ulrich Bez war damals Leiter, später Technik-Chef von Porsche und Chef bei Aston-Martin. Vorgabe für den BMW Z1 waren, Kompakt und klassische britische Roadster Merkmale.

Der Designer Harm Lagaay, später Designchef bei Porsche, hatte freie Hand, lediglich musste der bis heute berühmte 2,5 Liter Reihensechszylinder unter der Motorhaube untergebracht werden. Resultat bei der Karosserie waren hohe Seitenflanken und komplett nach unten versenkbare Türen. Am 22. Juli 1986 war der erste Prototyp fertig und Eberhard von Kuenheim, BMW Vorstandschef gefiel der Z1.

Der BMW Z1 kostete so viel wie ein 7er BMW. Das dämpfte die Nachfrage für den BMW Z1, der von 1989–1991 in 8.000 Exemplaren mit GFK-Karosserie gebaut wurde. Heute wird viel Geld für gute Exemplare bezahlt.

BMW Z1
BMW Z1

BMW C1 gebaut 33.714 Exemplare

Jedem Motorrad Fan ist bekannt, dass BMW auch eine lange Tradition im Bau von Motorrädern hat. Die Idee des Youngtimer Rollers C1 war, den Verkehr in der Stadt mit sicheren Motorrollern zu entlasten. Die Konstruktion sollte die fehlende Sicherheit und Abhängigkeit vom Wetter durch das Dach lösen. Grundsätzlich gelang es dem BMW C1. Das Fahrzeug wurde mit Gurten versehen und wer sie anlegte, war von der Helmpflicht befreit.

Leider überwogen die Nachteile in der Praxis. Der Sozius saß außerhalb des Dachs, hohe Windbelastung durch ungünstige Strömung, Regen kommt seitlich rein und rückwärts rangieren war eine Katastrophe mit dem hohen Leergewicht von 185 kg.

Der Neupreis lag über gängigen Kleinwagen der damaligen Zeit und so wurde er nur von 2000-2003 produziert. So war es am Ende doch profitabler, die Namensrechte zu verkaufen, statt das Fahrzeug weiter zu bauen. Trotz der Nachteile sind die Preise für gut erhaltene Motorroller hoch.

Nach dem Produktionsende des überdachten Rollers verkaufte BMW die Namensrechte C1 an die PSA Group. BMW hatte nach dem missglückten Zweirad-Konzept keine Verwendung mehr für das Kürzel. Heute gibt es einen Citroën C1.

BMW C1 Motorroller
BMW C1 Motorroller © Fotoquelle und Bildrechte: BMW AG

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Dr. Georg W. Pollak †, Gastautoren, News, Veranstaltungen

Einbußen beim Besucheraufkommen in Stuttgart

Die Oldtimer-Messe in Stuttgart Retro Classics fand leider zeitgleich mit der Veranstaltung in Essen Techno Classica 2018 statt. Das schlug sich auch in den Besucherzahlen nieder: Rund 87 000 Oldtimer-Fans wurden an den Drehkreuzen gezählt, zwei Prozent weniger als im Vorjahr. In Essen wurden laut Veranstalter 185.000 Besucher gezählt.

Alt und Jung
Alt und Jung

Im Fokus des Besucherinteresses standen, neben Fahrzeugverkaufsbörse und Teilemarkt, das Thema „Passione Italiana“ , Sonderschau BMW, US Cars, Historische Nutzfahrzeuge & Omnibusse und nicht zuletzt junge Gebrauchtwagen. Unser Gastautor Dr. Georg W.Pollak, sc. hat viele Eindrücke, abseits der bekannten Volumenmodelle von Mercedes-Benz und Porsche in diversen Farben, digital festgehalten:

Alt und Jung
Gebrauchtwagen-Markt
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
BMW Isetta
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
BMW
Ford T
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
BMW
BMW
BMW
Jaguar XK Kinderauto
Teilemarkt
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Citroen Cabrio
Citroen Cabrio
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Autobinchi Bianchina
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Retro Classics 2018
Porsche 911
MG Six
Retro-Classics 2018
Retro-Classics 2018
Retro-Classics 2018
Retro-Classics 2018
Retro-Classics 2018

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

Auf einer Gesamtfläche von rund 140 000 Quadratmetern in mit Licht durchfluteten großzügigen Messehallen wurde ein großes und vielfältiges Angebot an Oldtimern, Youngtimern, US-Cars, historischen Zweirädern und Nutzfahrzeugen und Fahrzeugverkaufsbörse dem Besucher geboten. Wer soll alle diese Fahrzeuge kaufen?

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News, Veranstaltungen

Rheinische Christophorus- Fahrt Schönenberg

Am Samstag, 26. Mai 2018 ab 10.00 Uhr starten erneut die automobilen Schätze unserer Oldtimerfreunde zur 4. Historischen Rheinischen Christophorus-Fahrt. Ein Geheimnis bis zum Start bleibt die Strecke! Was wir heute schon verraten dürfen ist, dass sie von Schönenberg aus über 125 Kilometer durch unsere rheinisch-bergische Region führt und unseren Fahrtteilnehmern die verstecktesten Schönheiten unserer Heimat zeigt.

2012, 2014, 2016 rauschten wunderschöne Oldtimer durch unsere Region. Tausende Besucher kamen nach Schönenberg, um altes, glänzendes Blech zu bestaunen, zu fachsimpeln oder auch einfach den einzigartigen Flair zu genießen. So soll es auch in diesem Jahr werden.

Christophorus- Fahrt
Christophorus- Fahrt © Fotoquelle und Bildrechte: J.-Nicolas Ottersbach

Das ehrenamtliche Lenkungsteam bereitet schon seit Monaten diese zwei Festtage vor. Hand in Hand mit der Gemeinde, zahlreichen Ehrenamtlichen, Vereinen, Organisationen, Institutionen, Bürgerinnen, Bürgern und Geschäfstsleuten. Als besonderes Oldtimer-Event hat sich die Historische Rheinische Christophorus-Fahrt weit über die Grenzen der kleinen Gemeinde Ruppichteroth einen Namen gemacht.

Im Rahmen der Christophorus-Fahrt werden am Samstag ab 12.00 auf der Festbühne vor dem Rathaus „Unsere Besten“ geehrt – erfolgreiche Sportler unserer Gemeinde, die in 2017 national und international Preise abgeräumt haben.

Ab 14.00 Uhr laden wir zu einem US-Car-Treffen auf dem Gelände der Grundschule „Am Brölbach“ ein. Am Nachmittag erwarten wir die Oldtimer von der Tour in Schönenberg zurück, begrüßen sie gegen 16.30 Uhr. Der Tag endet mit einem Kulturprogramm im Ort und Open Air Konzerten auf der Festbühne.

Christophorus- Fahrt
Christophorus- Fahrt Trecker Treffen © Fotoquelle und Bildrechte: J.-Nicolas Ottersbach

Am Sonntag, 27. Mai 2018 ab 10.00 Uhr warten weitere Attraktionen (Historisches Treckertreffen / Oldtimer Motorrad Treffen / Oldtimer Treffen / Historische Feuerwehrfahrzeuge), Slot-Car Rennen um die Bröltal Trophy mit den Freunden vom Raceway Park Troisdorf, der Concours d´Elegance, die Siegerehrung der touristischen Ausfahrt und des Concours um den Ehrenpreis des Landrats und ein großes Rahmenprogramm auf die Gäste. Und natürlich gibt es an beiden Tagen neben Oldtimern, Musik, Tombola und vielen Attraktionen Speisen und Getränke, damit es unseren Gästen an nichts fehlen wird.

Wenige Plätze für die Ausfahrt sind frei: info@christophorusfahrt.de.

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News, Oldtimer Handel und Werkstatt, Reiseberichte

Vielfalt der Oldtimer-Szene in Essen 2018

In diesem Jahr veranstalteten wieder einmal zwei Unternehmen Messen für historische Fahrzeuge zur gleichen Zeit. Es galt also zu entscheiden, ob man nach Stuttgart oder Essen fährt. Wer nun die größte Veranstaltung betreibt, ist für den Besucher gleichgültig, denn es geht doch um die Vielfalt der Angebote über alle Epochen der Automobilgeschichte. Mann möchte doch nicht nur Oldtimer und Youngtimer sehen, die man auf fast jeder „Parkplatzveranstaltung“ oder als „daily driver“ im Straßenverkehr noch öfters sieht.

Die Entscheidung fiel auf die 30. Techno-Classica Essen. Die Messe öffnete am Mittwoch, 21. März, zum „Happy View Day“ um 14 Uhr.

Techno-Classica 2018
Techno-Classica 2018

Dieser Besuchstag hat mehrere Vorteile, eine Anfahrt erfolgt in eine extrem dicht besiedelte Region und in der Regel vormittags nach dem Berufsverkehr ohne größere Staus, noch wenige Besucher in der Ausstellung wegen der erhöhten Eintrittspreise, noch frische Luft in den Hallen und frische auskunftsfreudige Standbesatzungen. Es war eben ein Besuch ohne Stress und viel Freude.

Nach Angaben des Veranstalters waren mehr als 1.250 Aussteller aus über 30 Nationen in den Hallen versammelt. Es sollten 2.700 Sammler-Automobile zum Kauf stehen und 220 Clubs und IGs ausstellen. Man kann diese Zahlen natürlich nicht auf „Fake News“ überprüfen.

Das Angebot war an Fahrzeugen überraschend vielfältig, was sich auch anhand der vielen hier gezeigten Fotos zeigt.

Auch die noch existierenden Auto-Hersteller aus Deutschland nutzten die Werbewirkung der Messe. Da an deren Ständen bekannte ältere und neue Fahrzeuge geboten wurden, waren diese Stände für den Autor weniger von Interesse.

Für den Liebhaber von Automobilen aus der Vorkriegszeit waren doch einige repräsentative Modelle zu sehen. Ob man mit einigen Autos heute, ausschließlich mit Hinterradbremsen noch ohne Gefährdung am Straßenverkehr teilnehmen kann, wage ich zu bezweifeln. Sie zeigen aber die große Vielfalt der optischen und technischen Kreationen gegenüber dem heutigen Einerlei an SUV- und CUV-Karosserien.

Erstaunlich ist, dass einige Händler recht junge Gebrauchtwagen aus der Produktion nach dem Millennium ausstellten. Aus meiner Sicht gehören diese Gebrauchtwagen nicht auf eine Oldtimer-Messe. Natürlich konnte man auch einige bekannte Fahrzeuge sehen, die bereits von früheren Auktionen und Händler bekannt waren und immer noch einen neuen Eigentümer suchen. Sehr schwierig ist es festzustellen, ob es bei manchen exotischen Exemplaren ein originales Fahrzeug ist oder ein Replikat. Zwei Fotos in dieser Fotogalerie mit hölzernen Rahmen zeigen deutlich Nachbauten!

Natürlich sind die Angebotspreise auf einer Messe hoch, Schnäppchen sucht man vergebens, denn die Kosten für einen Messestand, Transport der Fahrzeuge, Übernachtung, Verpflegung und Hotelaufenthalt verschlingen viel Geld für einen Aussteller und dass muss erst mit entsprechenden Handelsspannen wieder herein geholt werden.

Wie immer waren die Fotostandpunkte und Beleuchtung nicht optimal auf einer Messe, aber man kann die vielfältigen Automobile und Automobilia gut dokumentieren.

VW Corrado Cabrio Prototyp 1989
AC Cobra Modell
Alfa-Romeo 6C 2500 1947
Alfa-Romeo Goldmetallic
Alfa-Romeo Goldmetallic
Alpine-Renault A441
Aston-Martin 2.5 Liter MKII
Avions-Voisin C11 1928
Avions-Voisin
Bentley 3-Litre Speed 1924
Bentley 4.5 Liter Vanden-Plus 1939
Bentley 4.5 Liter Vanden-Plus 1939
BMW 328 1939 - Sonderkarosserie
BMW 328 1939 - Sonderkarosserie
BMW 328 1939 - Sonderkarosserie
BMW Neubau mit Holzrahmen
Borgward Isabella- Restauration
Brezelkaefer Scheunenfund
Bugatti Cabrio
Bugatti Atalante gruen
Bugatti Kinderauto
Bugatti Typ 56 1931 - Elektro
Bugatti Typ 56 1931 - Elektro
Bugatti Type 57 Graber 1936
Cafe Schrott & Edel Clubstand
Cisitalia Spider
Cisitalia Spider
Citroen Traction-Avant Rallye
Citroen Traction-Avant Rallye
Facel-Vega Facel II 1964
Facel-Vega Facel II 1964
Facel Vega
Facel Vega
FIAT mit Sonderkarosserie
Ford P7a Pleite von 1967–1968
Ford-T Messing
Ford-T Messing
Ford Taunus Weltkugel
Heinkel Tourist mit Seitenwagen
Hispano-Suiza
Historische Lampen
Jaguar E-Type Farbe Metalgun
Jaguar Limousine
Jaguar MKIV Drophead-Coupe
Jaguar SS100
Jensen Interceptor Convertibel
Kinderauto Bugatti
Krankenwagen 1959
Krankenwagen 1959
Lancia Aurelia B24
Lancia Lieferwagen
Mercedes Armaturen
Mercedes Kombi
Mercedes Open-Tourer
Mercedes Vorkrieg rot
Messerschmitt mit Skier
Bubble Car
Bubble Car
Mopetta
Morgan
Neubau mit Holzrahmen
Neubau mit Holzrahmen
Öldosen
Peel Bubble Car
Peel Bubble Car
Polizei vor Mercedes
Prinetti-Stucchi-Bugatti 1899
Rennwagen 6-Zylinder
Rennwagen Motor
Rolls-Royce Armaturen
Rolls-Royce Silver-Gost 1911
Rolls-Royce Silver-Gost 1911
sehr früher Saab
Saab Sonet
Saab Sonet
Skoda Freund
Stanley 735B 1919
Sunbeam Hillman
Sunbeam Tiger 260
Sunbeam Tiger 260
Sunbeam Tiger 260
Sunbeam Tiger 260
Tatra 97 4-Zyl 1934
Tatra 97 4-Zyl 1934
Tempo Matador 1950
Vincent Motorrad
VW-Transporter T1 Dr.Oetker

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

Viele Aufnahmen vom Skoda Stand 2018 findet der interessierte Leser mit dem Link und viele weitere Impressionen der sehenswerten Messe.

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News, Oldtimer-Touren, Reiseberichte

Mit Dampf in die Ostertage im Erzgebirge fahren

Auch in diesem Jahr laden die Vereinsmitglieder der Interessengemeinschaft Preßnitztalbahn e.V. wieder ganz herzlich zu den von Karfreitag bis Ostermontag durchgehend stündlich verkehrenden Zügen der Preßnitztalbahn im Erzgebirge ein.

Dabei werden Dampflokomotiven vor die Plattformwagen gespannt und in jedem Zug ist auch ein bewirtschafteter Wagen eingestellt. Natürlich ist auch der Osterhase mit dabei und verteilt kleine Überraschungen an die jüngsten Fahrgäste.

Wildbachfest u. Ziegentreffen in Steinbach
Wildbachfest u. Ziegentreffen in Steinbach © Fotoquelle und Bildrechte: Thomas Poth

Los geht es stündlich von 09:05 Uhr bis 17:05 Uhr ab Jöhstadt und ebenso stündlich von 10:00 Uhr bis 18:00 Uhr ab Steinbach. Wer möchte, kann auch eine Strecke zu Fuß bewältigen, in den Gaststätten entlang der Museumsbahn einkehren oder am Karfreitag um 14:00 Uhr am traditionellen Ostereiersuchen für Kinder an der Raststätte am Wildbach teilnehmen. Am dortigen Haltepunkt der Preßnitztalbahn kann bequem aus- oder eingestiegen werden. Dazu bietet der Erzgebirgszweigverein Steinbach Spezialitäten direkt aus dem Backofen an.

Ostern Pressnitztalbahn Erzgebirge
Ostern Pressnitztalbahn Erzgebirge © Fotoquelle und Bildrechte: Preßnitztalbahn

Das Ein- und Aussteigen lohnt sich ebenso am Haltepunkt Andreas-Gegentrum-Stolln, denn die Mitglieder des Vereins Altbergbau haben ebenfalls von Karfreitag bis Ostermontag von 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr geöffnet und laden zu Führungen unter Tage ein.

Auskünfte zu weiteren Veranstaltungen, u.a. zur Wanderung am 14. April 2018, sowie Fahrbetrieb, Reservierungen, Bestellungen oder auf Sie zugeschnittene Angebote erhalten Sie telefonisch von Montag bis Freitag unter 03 73 43 80 80 37 oder unter verein@pressnitztalbahn.de.

Webseite: Preßnitztalbahn.de

Gastautor: Reinhard Ulbricht

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BMW, News

Deutsch-italienische Koproduktion BMW M1

Der Rennsport bildet auch die Verbindung zum BMW M1 auf der Techno Classica 2018. Um die Erfolge auf der Rennstrecke zu mehren, wurde im Jahr 1972 die BMW Motorsport GmbH gegründet. Sie erhielt vom Vorstand der BMW AG den Auftrag, einen Rennwagen für die Markenweltmeisterschaft zu entwickeln.

BMW M1 - 1979
BMW M1 – 1979 © Fotoquelle und Bildrechte: BMW AG

Konzipiert wurde das neue Modell vor allem für die Rennstrecke, zugleich mussten aber auch die Anforderungen an ein Serienfahrzeug erfüllt werden. Das erste eigenständig entwickelte Modell der BMW Motorsport GmbH erhielt den programmatischen Namen BMW M1 und entstand als deutsch-italienische Koproduktion. Giorgetto Giugiaro, damals Chefdsigner bei Italdesign, verhalf dem nur 1,14 Meter hohen Mittelmotor-Sportwagen zu seiner bis heute betörenden Linienführung. Der Reihensechszylinder-Motor des BMW M1 war dagegen ein Meisterstück aus München.

1978 wurde der BMW M1 auf dem Pariser Automobil-Salon vorgestellt. In der 204 kW/277 PS starken Straßenversion war er mit einem Höchsttempo von fast 265 km/h der schnellste Seriensportwagen aus deutscher Produktion. Die nach dem Reglement der Gruppe 4 aufgebauten Rennfahrzeuge kamen auf eine Leistung von 345 kW/470 PS. So starteten sie in der eigens für den BMW M1 geschaffenen Procar-Rennserie. Renommierte Formel-1-Piloten wie Niki Lauda, Nelson Piquet, Alan Jones und Carlos Reutemann traten dabei im Rahmenprogramm von europäischen Grand-Prix-Läufen gegen Privatfahrer und Nachwuchspiloten an. Beide Ausführungen des BMW M1 sind auf der Techno Classica 2018 zu sehen. Das Serienfahrzeug befindet sich seit seiner Erstzulassung in Familienbesitz, im Procar-Renner beendete Nachwuchstalent Markus Höttinger die Saison 1979 als zweitbester Privatfahrer.

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News, Wartung und Pflege, Youngtimer

Wann sollten Reifen getauscht werden?

Oldtimer und Youngtimer sind in der Regel „Steh-Fahrzeuge“. Youngtimer sind noch mehr „daily driver“.

Der Gesetzgeber hat für Autoreifen kein Maximalalter festgelegt. Doch nach einigen Jahren geht auch die Flexibilität eines Reifens unweigerlich seinem Ende zu. Die Gummimischungen beginnen aus zu härten, und werden spröde und rissig werden. Gefährlich ist auch die Rutschgefahr bei Nässe. Ein Schönheitsfehler ist der geringere Komfort durch die Härte alter Reifen.

Reifenschaden
Reifenschaden nach zu hohem Alter

Die Gefahr, dass sich die Lauffläche ablösen, steigt. Das haben vor Jahren Test einer Fachzeitschrift für Oldtimer bewiesen. Das Ausfallrisiko nimmt ab einem Alter von sechs Jahren und mehr deutlich. Fällt der Reifen aus, droht unter Umständen ein Unfall mit schweren Folgen zumal Oldtimer doch gegenüber heutigen Fahrzeugen weniger Schutz bei Unfällen bieten.

Von diesem Sachverhalt sind alle Fahrzeuge mit geringer Jahresfahrleistung betroffen, wie etwa Wohnmobile, Wohnwagen, Anhänger, Motorräder, Cabrios, Oldtimer und Youngtimer. Nicht umsonst schreibt der Gesetzgeber bei Anhängern mit 100-km/h-Zulassung ein Reifen-Höchstalter von sechs Jahren vor. Auch bei geringer Fahrleistung haben überalterte Reifen noch deutlich mehr Profil als das gesetzlich geforderte Minimum von 1,6 Millimetern erfordern.

Erhöhte Gefahr besteht immer, wenn mehrere Risikofaktoren zusammentreffen, die den Reifen stark beanspruchen: Lange Fahrten, hohe Beladung oder auch starke Hitze. Vergisst der Fahrer dann noch, vor solchen Einsätzen den Reifendruck an die erhöhten Belastungen anzupassen, kann es kritisch werden. Ein gründlicher Reifencheck ist daher regelmäßig ein Muss.

Wie viele Jahre ein Reifen auf dem Buckel hat, können Autofahrer an der DOT-Nummer an der Reifenflanke ablesen.

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BMW, News, Statistik

Oldtimer Wertsteigerung 2017 gering

Der Preisanstieg bei Oldtimern in Deutschland hat sich 2017 weiter deutlich verlangsamt. Die Steigerung lag im Jahr 2017 mit 1,4 Prozent unter dem Inflationsrate von 1,8 Prozent.

Das ist weiterhin ein deutliches Signal, dass sich der starke Preisanstieg der vergangenen Jahre für automobile Klassiker beruhigt hat.

Bei der Wertentwicklung einzelner Fahrzeuge treten zwei BMW-Modelle aus den 1970er Jahren hervor. Der BMW 320 mit 6-Zylindermotor verzeichnete im vergangenen Jahr den stärksten Wertzuwachs. Mit dem Typ E21, so die Werksbezeichnung der ersten 3er-Generation, begründete BMW die bis heute erfolgreiche Baureihe.

BMW E21 Modell 320
BMW E21 Modell 320

Auf Platz 2 folgt der BMW 6er als 635 CSi, der schon seit einigen Jahren immer beliebter wird.

BMW E24 Modell 635CSI
BMW E24 Modell 635CSI
Wertentwicklung Oldtimer 2016-2017
Wertentwicklung Oldtimer 2016-2017 © Fotoquelle und Bildrechte: VDA

Erstmals seit längerer Zeit sind bei den Wertsteigerungen wieder zwei englische Fahrzeuge in den Top 10, der Triumph TR6 und MGB Mark III.

Quelle: Verband der Automobilindustrie (VDA)

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