Mehr als 125 Jahre Automobil-Geschichte hautnah erleben! Am 28. und 29. Juni macht sich jeweils vom Schloss Krickenbeck bei Nettetal eine ungewöhnliche Gruppe von Fahrzeugen auf den Weg, um eine historische Tour aus der Anfangszeit des letzten Jahrhunderts nachzufahren.
Zwei Gruppen von Fahrzeugen mit insgesamt mehr als 50 Automobilen aus den Jahren 1899 bis 1930 machen sich auf die Fahrt „Kronprinz Wilhelm Rasanz“. Ein einmaliges rollendes Automobilmuseum zeigt die Geschichte des Automobils aus den Pioniertagen der Anfangszeit von Bertha Benz und Co. Solche Fahrzeuge sieht man sonst nur im Museum, dort aber bewegen sie sich nicht; man kann sie nicht hören, riechen und fahren sehen.
Es geht darum, die Ururgroßväter unserer heutigen Automobile in Bewegung zu zeigen, zu zeigen wie leistungsfähig Autos schon vor über 100 Jahren waren.
Der älteste Teilnehmer hat das Baujahr 1899 und ist ein Peugeot, ein Vertreter der ältesten noch existierenden Marke der Welt – über 108 Jahre alt ist dieser Wagen, dem man die Verwandtschaft zu seinem Vorläufer, der Kutsche, noch deutlich ansieht. In ganz Deutschland hat es eine solche Veranstaltung noch nie gegeben. Allein 27 Fahrzeuge kommen aus der Zeit vor 1907, weitere 20 wurden bis 1918 gebaut, einige wenige besetzen die Startplätze im Teilnehmerfeld bis 1925.
Diese Zusammenkunft von unverzagten Fahrern und Fahrerinnen mit diesem Messingautos ist etwas ganz besonderes. Automobilfreunde, Zaungäste und Oldtimerbesitzer dürfen sich diese Fahrt als Zuschauer nicht entgehen lassen. Automobilgeschichte wird lebendig. Die Fahrzeuge erinnern mit ihrer Fahrt an den Besuch von Kronprinz Wilhelm im Mai 1907 in Düsseldorf. Schon damals fuhr der Sohn des deutschen Kaisers begeistert mit dem noch recht jungen Fortbewegungsmittel „Automobil“. Besitzer und Fahrer waren „Automobilisten“. Wilhelm fuhr durch Düsseldorf und das Rheinland mit einem damals brandneuen Mercedes 70-PS ….
Solche geschichtlichen Leckerbissen darf man als Zuschauer am Straßenrand oder bei den Durchfahrten nicht verpassen. Diese Autos schnaufen, zischen und tuckern mit ihren Ein-, Zwei- oder Vierzylindern erstaunlich schnell durch die Landschaft. Auch wenn die Maximalgeschwindigkeit oftmals 40 Stundenkilometer nicht überschreitet.
Die Fahrzeuge werden in Fachkreisen als „Messingfahrzeuge“ bezeichnet, weil diese bekannte Kupferlegierung noch lange vor dem Chrom die Fahrzeuge der damaligen Zeit mit Verzierungen und Ausstattungsmerkmalen schmücken half.
Das Starterfeld ist international: Fahrzeuge kommen aus Italien, der Schweiz, Österreich, den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Deutschland, Frankreich und sogar von der Kanalinsel Guernsey.
Den Bericht der Zusammenkunft und Ausfahrt entnehmen Sie bitte dem Bericht Anfänge des Automobils rund um Schloss Krickenbeck erlebt.