Die 14. Auflage der Bremen Classic Motorshow ging am Sonntag, 7. Februar 2016 zu Ende. Die Veranstalter zählten 44.612 Besucher und hielten damit das hohe Vorjahresniveau (44.737). Zufriedenheit herrschte bei Ausstellern wie Besuchern. Die Die Besucher freuten sich über das vielfältige Verkaufsangebot.
Ein besonderer Höhepunkt war neben den Sonderschauen „Die 70er: Einfach Keil!“ (Automobilbereich und „Japan: Attacke!“ (Motorradbereich) die Autogrammstunden des ehemaligen Rallyeweltmeisters Walter Röhrl. „Der Lange“, so sein alter Spitzname, belohnte bei seinem Messe-Auftritt die treuen Fans mit Autogrammen und gemeinsamen Fotoaufnahmen.
Die Oldtimer-Preise sind im vergangenen Jahr wieder moderat gestiegen. Der Deutsche Oldtimer Index, den der Verband der Automobilindustrie (VDA) jährlich herausgibt, legte 2015 um 5,6 Prozent auf 2413 Punkte zu. Dieser Zuwachs entspricht fast exakt dem durchschnittlichen jährlichen Anstieg seit Beginn der Erhebung im Jahr 1999. Langfristig zeigt der Oldtimer Index eine Tendenz nach oben.
Platz eins in der Rangliste der Fahrzeuge mit der höchsten Wertsteigerung gegenüber dem Vorjahr hat erstmals ein Oldtimer einer japanischen Marke erobert. Die Rangfolge der höchsten Wertsteigerungen 2015 war:
VW Bulli und Ente haben ihre hohen Wertzuwächse in den vergangenen 15 Jahren auch einem relativ geringen Ausgangsniveau zu verdanken.
Der Deutsche Oldtimer Index wird im Auftrag des VDA erstellt. Für die Ermittlung des Index werden 88 Fahrzeuge ausgewählt, die aufgrund ihrer Spezifikationen, ihres Herstellerlandes sowie ihrer Häufigkeit den deutschen Oldtimer-Markt repräsentativ abbilden. Die aktuellen Zulassungszahlen werden bei der Berechnung berücksichtigt.
Quelle: VDA
Zum Thema hohe Preise der ausgestellten Fahrzeuge auf Messen verweise ich auf meinen Beitrag Handel treibt die Preise.
Viel zu selten schauen heutige Autofahrer unter die Motorhaube, prüfen Öl oder Kühlflüssigkeit. Sie ignorieren viele Warnanzeigen, die sie vor Pannen bewahren könnten. Deshalb sind die klassischen Ursachen fürs Liegenbleiben mit dem Auto immer noch Elektrik/Elektronik, Reifen und Antriebsprobleme.
Die Pannenstatistik 2015 des AvD zeigt deutlich, dass bei Fahrzeugen mit Ottomotoren die Elektrik-Probleme mit 41% die häufigste Pannenursache sind. Auf Rang 2 folgen Lenkung / Fahrwerk / Bremsen mit 14% und als Drittes Probleme an Motor und Auspuffanlage mit 12% der rund 100.000 vom AvD durchgeführten Hilfeleistungen.
20% der Autofahrer haben wegen leerer Batterie um Hilfe gebeten. Das beeinträchtigt die guten Noten für die Bordelektronik, die inzwischen einen so hohen Reifegrad hat, dass selbst Autos, die älter als 8 Jahre sind, nur selten Probleme mit ihrer Motorsteuerung haben.
Etwa 21% der Autos mit Elektrik-Problemen springen nicht an, wobei die Elektronik mit nur 2,5% der Fälle inzwischen sehr zuverlässig ist. Mehr Ärger bereiten die Schließsysteme samt Wegfahrsperre, speziell wenn Winterkälte Batterien und Mechanik lahm legt. Bei 4,5% der Havaristen streikt die Lichtmaschine, weil sie nicht gewartet oder beim unsachgemäßen Geben von Starthilfe zerstört wurde.
Der gute alte Keilriemen hat inzwischen ausgedient und die Treibriemen machen nur noch 1% der Pannenursachen aus. Im zweiten Rang der AvD Mängelstatistik finden sich auch die Reifen wieder, Schäden daran machen nun 4% (3,2% in 2014) der Fälle aus, das fehlende Ersatzrad oder eine nutzlose Füllflasche nach Zerstörung des Reifens sorgen in fast 6% der Fälle für teuren Stillstand. Der AvD rät deshalb dringend, den Reifenluftdruck spätestens alle 2 Wochen zu überprüfen. Bei Reifen-Druckverlust bitte sofort anhalten, damit die Reparatur mit der Füllflasche überhaupt noch möglich ist.
Viele Motor-Probleme haben mit zu geringem Ölstand oder Kühlwasserverlust zu tun (3,6%). Die entsprechenden Warnleuchten im Auto werden übersehen oder falsch interpretiert. Es lohnt sich also, vor Fernfahrten die Füllstände zu prüfen bzw. gegebenenfalls zu ergänzen. Unerklärlicher Leistungsverlust (1,1% der Pannen) hängt oft mit der Motor-Elektronik zusammen oder etwa einem Marderschaden. Die gelbe Motorwarnleuchte sollte deshalb unbedingt sofort zum Werkstattbesuch auffordern.
Autos mit Schaltgetriebe erleiden wieder häufiger Kupplungsschäden (2% aller Pannen), entweder, weil die Kupplung mit hoher Leistung überfordert oder falsch bedient wird, oder die elektronische Regelung moderner Getriebe versagt.
Die AvD Pannenstatistik 2015 zeigt auch, dass zwar kaum noch jemand ohne Sprit stehen bleibt (0,3% der Pannen), aber rund 800 Autofahrer in 2015 den falschen Sprit getankt hatten.
Anmerkung: Es wurden keine Angaben vom AvD gegeben, wie viele Fahrzeuge und in welchem Alter die Pannen aufgetreten sind.
Vor dem Ersten Weltkrieg war das Auto ein Privileg, Faszination und lediglich für den damaligen Adel und Wohlhabende erreichbar. Das autonome und individuelle Fahren hielt Anfang des 20. Jahrhunderts Einzug in Bad Homburg und der damaligen Kaiserresidenz. Über Auto in der Kurstadt – Abschied von der Kutsche berichtet eine Ausstellung im Automuseum Central Garage in Bad Homburg bis Mitte 2016.
Motorkutsche in der Central-Garage
Die Ausstellung lädt zu einem Rundgang mit Zeitsprüngen durch ein Stück Bad Homburger Kur- und Automobilgeschichte ein. Im ersten Raum ist die Geschichte von 1900 bis zum Ersten Weltkrieg thematisiert, im zweiten Raum wird die Zeit von 1930 bis 1980 dargestellt. Im dritten Raum werden Gegenstände des Autlers (Autofahrer, Autofahrerin, Fahrer, Fahrerin, Kraftfahrer, Kraftfahrerin, Lenker, Lenkerin) gezeigt.
Für die Freunde des automobilen Altmetalls ist die Pariser Retromobile vom 3. bis 7. Februar 2016 ein Fixpunkt im Kalender. Die Klassiker-Messe an der Seine ist die Mutter aller vergleichbarer Oldtimer-Veranstaltungen und bietet dem Rendite interessierten Investor ebenso reizvolle Beutestücke wie dem begeisterten Flaneur, der vor allem sehen und genießen will. In diesem Jahr feiert die Messe ihren 40. Geburtstag – unter anderem mit einem Rückblick auf die automobile Landschaft im Jahr 1976.
In diesem Jahr kam bei Artcurial unter anderem ein Ferrari 335S Scaglietti aus dem Jahr 1957 unter den Hammer. Bei Ferraris gilt bei alt plus selten dann ist er bei einer Auktion teuer. Kommen noch Rennerfolge dazu, gar mit Legenden am Steuer, erreichen die Preise schwindelerregende Höhen. Der nun versteigerte 335 S Spider erfüllt alle diese Kriterien locker und im Bestzustand ist er. Entsprechend war das finale Gebot von 32.075.200 Euro bei der Auktion. Der ehemalige Rennwagen geht in die USA.
Die Stände auf der Messe und Ausstellung mit mehr oder weniger geordneten Ersatzteilen aus allen Epochen des Automobils lassen die Retromobile zu einer Mischung aus Show und Flohmarkt mutieren. Die Atmosphäre ist vor allem benzingeschwängert und mit viel Sachkunde beladene Zeitgenossen flanieren durch die Reihen, ohne sich dabei wie bei anderen Messen von weiblichen Reizen ablenken zu lassen. Hier ist der Homo automobilensis unter sich. Er erfreut sich an den Sonderausstellungen, bei denen Modelle, die mehr als 100 Jahre hinter sich gebracht haben und noch immer fahren, gefeiert werden und wundert sich über technische Skurrilitäten, die heute noch befremdlicher anmuten als vor 40 Jahren als sie erdacht wurden, und genießt die unterschiedlichen Eindrücke.
Vor 40 Jahren, als sich ein paar Pariser Oldtimerfreunde in den Kopf gesetzt hatten, eine Messe für altes Blech zu veranstalten, gründete am anderen Ende der Welt ein gewisser Steve Jobs zusammen mit einigen Freunden sein Unternehmen, das bald Weltneuheiten mit einem angebissenen Apfel auf den Markt bringen sollte. In Paris startete die erste Concorde der Air France Richtung Rio, schluckte Peugeot den Konkurrenten Citroën, und mit Niki Laudas Feuerunfall endete die Grand-Prix-Geschichte des Nürburgrings. Was vor vier Jahrzehnten als bessere Ersatzteilbörse begann, nutzt die Industrie heute zwar inzwischen zur Selbstdarstellung, doch die Clubs und Händler, die Tauschbörsen und die verschiedenen Foren haben den ursprünglichen Charakter der Messe nicht nachhaltig verändern können.
Als Zeugen für das Jahr 1976 stehen in Paris unter anderem der legendäre und, wie ein Blick auf das aktuelle Straßenbild zeigt, unzerstörbare Mercedes W 123 sowie der Volkswagen Golf GTI auf dem Podium. Im gleichen Jahr brachte der Alfa Sud Sprint italienisches Flair in die Vorstädte. Mit dem von einem ursprünglich aus dem biederen Renault 30 stammenden und entsprechend aufbereiteten Sechszylinder im Heck verstand sich damals der Alpine A 310 V6 als Porsche- und Mercedes-SL-Jäger, während BMW mit der Sechser-Reihe endgültig in die Premium-Liga rollte. In diesem illustren Feld wirkt der Renault 14, von dem sich das damalige Staatsunternehmen einiges erhoffte, wie ein Fremdkörper. Das schwächliche Modell (57 PS) konnte nie die Erwartungen erfüllen, verschwand bald wieder aus dem Modellprogramm, und ist heute sogar in der französischen Provinz, wo die Uhren noch immer ihren eigenen Gang haben, eine äußerst seltene Erscheinung.
Cyclekarts sind kompakte und leichte Sportgeräte, prinzipiell motorisierte Seifenkisten und in der Regel nicht für den Straßenverkehr zugelassen.
Ein Kit Car (Bausatzauto) ist ein Bausatz, der zum Bau eines Fahrzeugs benutzt wird. Ziel ist es, entweder ein seltenes oder optisch individuelles Fahrzeug zu schaffen. Fahrzeuge dieser Art waren insbesondere in Großbritannien in den 60er und 70er Jahren des letzten Jahrhunderts weit verbreitet.
Das Thema Cyclekart ist in Großbritannien und USA recht populär und die Teilnehmer veranstalten Rennen auf abgesperrten Strecken.
Das Thema hat indirekt mit Specials zu tun, die heute recht zahlreich als Rekreationen von vielen Firmen für wohlhabende Käufer aufgebaut werden.
Das Reglement der Cyclekart beschränkt sich auf Leichtigkeit und Erzielung guter sportlicher Leistungen mit vergleichbarer Leistung ohne die Enthusiasten beim Bau einzuschränken. Individuelles Styling nach Vorbildern von Rennwagen der 1920er und 1930er Jahre, die man heute noch bei einem Cyclecartreffen, zum Beispiel auf der Rennbahn mit Steilkurven in Montlhery, sieht, ist möglich. Die mechanische Konstruktion besteht aus einer vereinfachten Version eines Cyclecar.
Das Reglement gibt an, dass, der Cyclekart 38 Zoll breit ist und der Radstand möglichst nahe bei 66 Zoll liegt. Die Felgen haben eine Breite von zwei Zoll und Reifen mit den Maßen 2,50 x 17 Zoll können verwendet werden. Die Leistungsübertragung erfolgt mit einer Automatik (Comet TAV-30) auf die Hinterräder. Gebremst wird über die Hinterräder mittels Scheibenbremsen.
Das Fahrzeug darf nicht mehr als 250 lb (ca. 114 kg) wiegen und der Antrieb erfolgt durch einen Einzylinder Kart-Motor mit 196cm³ 6,5 PS Honda-OHV-Motor (Modell Honda GX200).
Ein Cyclekart sollte nicht mehr als 2012 US-Dollar kosten und jeder Fahrer ist verpflichtet, sein eigenes Auto zu bauen. Wer mehr über die motorisierten Seifenkisten wissen möchte, findet Wissenswertes bei Dennis Thomas.
Wenn man aufmerksam Oldtimer Fachzeitschriften durchblättert und sich im Internet informiert, hat man erst einmal den Eindruck, dass die Preise von Fahrzeugen mit einem Mindestalter von 30 Jahren immer mehr steigen. Doch jeder Leser sollte bei der Meinungsbildung ein wenig differenzieren und sich die Unterschiede bei den angebotenen Typen und bei der Preisbildung beim Oldtimer Handel gedanklich verdeutlichen.
Autoauktionen
In vielen gedruckten und online Medien wird vor und nach Autoauktionen über deren Ergebnisse oft über „sensationelle Preise“ nach der Veranstaltung berichtet. Die Berichte der großen Auktionshäuser sind auch eine Form des Marketings in eigener Sache, die als Presseinformationen der Auktionsanbieter überwiegend von den Medien nicht prüfbar übernommen werden.
Sicherlich eine der besten Kampagnen der letzten Jahre war Vergessene Autosammlung entdeckt. Schrott bzw. Fahrgestellnummern wurden zu Fantasiepreisen im Jahr 2015 in Paris gehandelt.
Wenn es sich nicht um einen Oldie mit viel Prestige handelt, dessen Fahrzeug wird garantiert nicht zu einem Traumpreis oder sicherlich nicht in einer Auktion zum Ausrufpreis und mehr zugeschlagen. Um hohe Preise bei einer Auktion zu erzielen, müssen sich in der Endphase der Auktion mindestens zwei Teilnehmer überbieten.
Wo kaufe ich einen Oldtimer – privat oder bei einem Oldtimer-Händler?
Private Inserate in gedruckten und online Medien
Schauen wir mal die privaten Inserate im Internet oder in vielen Fachzeitschriften an und dazu die Verweildauer der Anzeigen. In der Regel ist für die Verkäufer Ernüchterung angesagt. Auch Wertgutachten des eigene Fahrzeugs sind wenig hilfreich für einen Verkauf. Die vom Inserenten in einer Anzeige gewählten Fotos und Texte sind oft in Anzeigen alles andere als verkaufsfördernd. Gute und aussagekräftige Bilder erhöhen die Verkaufschancen! Der private Inserent kann bei der Darstellung seines Verkaufsobjekts von manchem Oldtimer-Händler lernen. Doch Vorsicht beim Oldtimer Kauf im Internet.
Beobachtung der Oldtimer Märkte
Wurde das treue Gefährt vielleicht unter seinem eigenen Einstandspreis inseriert und wurden alle über die Jahre getätigten Investitionen mental abgeschrieben, meldet sich vielleicht irgendwann ein ernsthafter kaufwilliger Interessent. Nachweisbare und dokumentierte Arbeiten an einem Oldtimer werden oft bei einem privaten Inserenten nicht honoriert. Viele Besichtigungen dienen der reinen Neugier. Gesucht wird das Schnäppchen!
So ist es auch vor einigen Tagen geschehen, da wurde ein Coupé aus den 80er Jahren nach wenigen Stunden der Veröffentlichung der Anzeige am Telefon bereits dreimal verkauft und im Prinzip ein ähnliches Modell mit praktisch gleicher Ausstattung zum vierfachen Preis steht seit Monaten im Internet zum Verkauf.
Ganz schlecht sieht es aktuell bei Fahrzeugen aus der Vorkriegszeit aus. Da rührt sich praktisch nichts an Nachfrage. Ein Beispiel sind die vielen ordentlich restaurierten Ford A in praktisch jeder Ausführung verfügbar. Diese Spezies hat eine ideale Ersatzeilversorgung und kommen von älteren Bürgern oder deren Erben auf den Markt. Es gibt lediglich für Sportwagen aus der Zeit eine emotionale Bindung, aber nicht mehr aus dem eigenen Erleben.
Auch bei bestimmten Engländer, zum Beispiel dem Triumph TR6 lässt die Nachfrage und das Preisniveau spürbar nach. Ist dieser klassische Roadster älteren Menschen inzwischen zu unbequem geworden?
Bei diesem Sachverhalt und Marktlage hilft nur Geduld und den Preis möglicherweise den Gegebenheiten des Marktes anpassen. So ist es halt …
Oldtimer-Händler klassischer Automobile als Preistreiber
Doch kommen wir zum Anfang dieses Beitrages zurück, dem Oldtimer-Händler für die Vermittlung von klassischen Automobilen. Da werden optisch ansprechende Fahrzeuge, meist unterschiedlicher Marken mit gutem Image zu wohlklingenden und unverbindlichen Texten zu sehr hohen Preisen angeboten. Hier wird der emotionale Bezug eines Oldtimers im Marketing oft genutzt. Gegenüber anderen Anlageobjekten haben Oldtimer zumindest einen sinnlichen Vorteil.
Fahrzeuge unterhalb von 20.000 Euro findet man praktisch bei keinem Oldtimer-Händler, weil ein Händler mit einem Oldtimer zum Durchschnittspreis des Marktes nicht genügend verdienen kann.
Klar ein Händler muss Miete für Verkaufsraum, Anzeigen, Messebeteiligungen und Unternehmerlohn generieren, damit sich das Geschäft lohnt. Hier zwei Beispiele wie sich Preise durch Händler rasant nach oben entwickeln. Ein Privatmann bietet ein Fahrzeug mit Image mit sehr hoher Kilomterleistung ohne Dokumentation zu 39.000 Euro an, verkauft es nicht innerhalb eines 3/4 Jahres und beim Händler wird es dann für 48.500 Euro angeboten. Ein weiteres Beispiel soll dieses nochmals verdeutlichen. Da wird ein Auto für 10.000 Euro von einem Händler gekauft, gereinigt und dann für 11.000 Euro an einen Privatmann weiter verkauft. Der spachtelt und lackiert es und verkauft es an einen weiteren Händler für 23.000 Euro. Ob überhaupt an der Technik etwas erneuert wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Der Händler investiert in eine neue Inneneinrichtung und bietet das Auto dann für 45.000 Euro an. Sportwagen mit Prestige sind generell die Preistreiber …
Offensichtlich sind Käufer bei einem Oldtimer Händler andere Menschen als Interessenten bei einem privaten Inserenten. Anders ist der Erfolg dieses für Händler lohnenden Geschäftsmodells nicht zu erklären. Man kann auch Gutes preiswerter einkaufen …
Der Begriff Oldtimer als Wertanlage, in den einschlägigen Publikumszeitschriften, gerne für marktschreierische Beiträge genutzt, ist bis auf ganz wenige Ausnahmen unrealistisch. Auch bei den Klassiker-Auktionen im Januar 2016 in den USA sanken die durchschnittlich erzielten Preise gegenüber 2015.
Aktuell bietet das Pantheon in Basel eine ausserordentliche Ausstellung von raren Sport- und Rennwagen, sowie Specials. Gerade diese Fahrzeuge trifft man wegen den strengen Vorschriften in der Schweiz immer seltener auf den Strassen, manche vermutlich nie. Fast 40 Fahrzeuge, darunter viele Preziosen stehen in Reihe und Glied auf der spiralförmigen Galerie des schon an sich sehenswerten Museumsbaus. Diese elegante Bauweise inspirierte das Mercedes-Benz Museum in Stuttgart.
Marken wie Alvis und Riley waren in den Vorkriegsjahren auf den europäischen Rennstrecken zu recht gefürchtet gewesen. Die Specials von Rolls-Royce, Allard oder Jaguar sprengen hier alle Rahmen, sei es was die Form, sei es was die Leistung anbelangt. Das sind Gründe warum Specials bei den orthodoxen Oldtimer-Puristen nicht immer beliebt sind. Umso verdienstvoller ist es vom Veranstalter und Museumsbesitzer Stephan Musfeld, dass er diesen Specials den Raum zur Verfügung stellt.
Traditionell sind hier natürlich Bentleys ausgestellt und unter seltenen Wagen findet man auch Kreationen von Schweizer Carrossiers, zum Beispiel Reinbold und Christé oder Wenger. Die Ausstellung beinhaltet viele historische Marken: Alfa Romeo, Allard, Alvis, American LaFrance, Austin, Bentley, Carrozzeria Italia, Ford, Jaguar, MG, NSU, Railton, Riley, Rolls-Royce und Wolsley.
Die Ausstellung „ Specials“ in Basel/Muttenz ist noch bis am 10. April 2016 zu bewundern. Nebst der erwähnten Ausstellung ist natürlich auch die grosse ständige Oldtimersammlung 1885 – 1960 und die Verkaufsabteilung für die Besucher offen. Wer sich um die angegliederten Rennovations- und Reparaturwerkstätten interessiert, kann sie nach Absprache besuchen.
Zur Ausstellung ist auch eine anschauliche Publikation (150 Seiten) von Niggi Starck mit vielen farbigen Fotos von Urs Gautschi erschienen.
Bad Homburg rückte wieder in das Zentrum des internationalen Automobilsports: Die Kurstadt ist nach langen Jahren wieder einmal deutscher Startort für die Rallye Monte Carlo Historique! Die „Historique“, also die Variante für Oldtimer, wird jedoch nach wie vor als Sternfahrt durchgeführt. Neben Bad Homburg sind 2016 Oslo, Glasgow, Reims und Barcelona die weiteren Startorte.
Insbesondere eine Veranstaltung wie die Rallye Monte Carlo Historique zeigt die Oldtimer in deren ureigener Bestimmung. Das mobile historische Kulturgut und dessen Faszination werden gleichermaßen für Teilnehmer und Zuschauer erlebbar.
Rallye Monte-Carlo Historique 2016
Insgesamt 74 klassische Sportwagen starteten am Freitag, 29. Januar ab 12:30 Uhr vor dem Kurhaus. 62 Teams aus 16 europäischen Ländern hatten Bad Homburg als Startort gewählt. 12 weitere Teams, die in Oslo starten, absolvierten in Bad Homburg ihren Re-Start. Alle Fahrzeuge müssen einem Typ angehören, der bei den Monte-Veranstaltungen zwischen 1955 und 1980 bereits mitgefahren ist. Somit wird die Authentizität des Starterfeldes gewährleistet. Im Minutentakt wurden die Rallyefahrzeuge auf die zwei Tage dauernde und über 1.200 Kilometer lange Anfahrtsetappe nach Monte Carlo geschickt. Danach müssen sie auf weiteren ca. 3.000 Kilometern in den französischen Seealpen dutzende Wertungsprüfungen absolvieren.
TV hautnah vor Ort
Zuschauer waren bereits am Donnerstag, 28. Januar 2016, willkommen. Im Zeitraum zwischen 17.00 und 19.00 Uhr wurden die Dokumenten- und technische Abnahme auf dem Gelände des BMW Autohauses in Bad Homburg durchgeführt.
Die Aufnahmen sind bei der Vorbereitung und technischen Abnahme der Rallye Monte-Carlo Historique in Bad Homburg im Autohaus am 28.01.2016 entstanden
Das Feld ist international hervorragend besetzt: Neben dem norwegischen Team beim Re-Start starteten 23 deutsche Teams, die polnische Equipe mit acht Fahrzeugen, fünf Franzosen, vier Österreicher, vier Schweizer, zwei Belgier, vier Dänen, drei Italiener, zwei Schweden, ein Grieche, ein Engländer, ein Rumäne, ein Russe, ein Finne und ein Tscheche. Außerdem gehen zwei reine Damen-Teams und zwei gemischte Mannschaften auf die Strecke.
Mehr als 30 Fotos vom Start in Bad Homburg vor dem Kurhaus finden Sie mit diesem Link.
Weitere Berichte von früheren Veranstaltungen der Rallye Monte-Carlo Historique finden Sie mit dem Link.
Der Benz Patent-Motorwagen ist das erste Automobil der Welt. Carl Benz hat es 1885 konstruiert und am 29. Januar 1886 als „Fahrzeug mit Gasmotorenbetrieb“ zum Patent angemeldet. Das Patent Nummer 37435, erteilt vom Kaiserlichen Patentamt in Berlin, ist die Geburtsurkunde des Automobils. Carl Benz hat sich nicht damit begnügt einen bestehenden Wagen mit einem Motor zu versehen. Bei seinem Patent-Motorwagen sind Motor, Fahrgestell und Antrieb von Grund auf neu konstruiert. Mit Benzinmotor, Zündung, Kühlung, Kraftübertragung, Rädern und Bremsen ist es die Urform eines jeden Autos, das seither gebaut wird. Nur für die Lenkung findet Benz keine überzeugende Lösung: „Weil ich mit der Steuerung theoretisch nicht fertig wurde, entschloss ich mich, das Fahrzeug dreirädrig herzustellen“, sagt er später. 1893 wird Benz auch auf das Lenkungs-Problem eine Antwort finden.
An seiner Erfindung arbeitet Carl Benz lange im Verborgenen, aus Furcht, es könne ihm jemand zuvorkommen. Anfänglich traut er sich nur nachts, in unmittelbarer Nähe seiner Fabrik, auf die Straße. Nacht für Nacht testet er sich an die Beherrschung des Fahrzeugs und seiner Technik heran, dreht vorsichtig immer größere Runden. Erst als der Wagen patentiert ist, wagt er sich an die Öffentlichkeit. Am 3. Juli 1886, einem Sonntag, unternimmt er eine Ausfahrt auf dem alten Ringwall, der Mannheim umschließt. Inmitten verdutzter Sonntagsspaziergänger knattert er um die Stadt herum, während sein Sohn Eugen mit der Benzinflasche neben dem Wagen herrennt, um Benzin nachzuschütten. Am nächsten Tag spricht ganz Mannheim von Carl Benz und seiner Erfindung.
Die entschiedene Leistung des Automobil-Pioniers Carl Benz besteht in der Konsequenz, mit der er seine Idee vom „Wagen ohne Pferde“ zu einem alltagstauglichen Produkt entwickelt, das er auf den Markt bringt und seine Vision damit zur Realität werden lässt. Er hatte die Idee eines Motorwagens, konstruierte ihn, baute ihn, erprobte ihn, ließ ihn patentieren, brachte ihn auf den Markt, produzierte ihn in Serie, entwickelte ihn weiter und machte seine Erfindung damit nutzbar.
Michael Schlenger, einer unserer Gastautoren besitzt eine umfangreiche Sammlung historischer Fotos und Postkarten, die er seit Jahren aus unterschiedlichen Quellen bezieht. Er versucht in seinen anschaulichen Fotobeschreibungen auf seinem Blog Fahrzeuge, Personen, Ort und Zeitpunkt der Aufnahmen zu identifizieren und unterhaltend zu beschreiben. Ziel ist es, historische Fahrzeuge in ihrem einstigen Umfeld zu präsentieren und dieses umfangreiche historische Material der Öffentlichkeit allen Interessierten zugänglich zu machen.
Diese Arbeit, quasi ein Online-Archiv der Vorkriegstechnik zu schaffen, gelingt ihm sehr gut. Auch werden die identifizierten Fahrzeuge zusätzlich nach und nach einer Bildergalerie der Marken zugeordnet, so dass sich der interessierte Leser auch über einzelne Fahrzeuge der heute nicht mehr so geläufigen untergegangener Marken wie Adler, DKW, Hanomag, … informieren kann. Viele Webseiten der einschlägigen Markenclubs lassen eine diesbezügliche Systematik und Ausführlichkeit leider vermissen.
Es ist sicherlich ein Nischenthema, dass der Autor bearbeitet, denn das Interesse an Fahrzeugen der Zeit vor dem 2. Weltkrieg schwindet hierzulande merklich. Dass das nicht so sein muss, kann man auch deutlich an dem enormen Angebot an Fahrzeugen aus dieser Zeit in den einschlägigen englischsprachigen Webseiten bzw. PreWarCar und speziellen Fachzeitschriften wie The Automobile sehen. Automobile aus dieser Zeit werden doch teilweise recht günstig angeboten, natürlich in unterschiedlichsten Qualitäten der Aufarbeitung.
Möge der Autor weiterhin so viel Energie und Zeit in seine Recherchen und lesenswerten Berichte über historische Fotos und Postkarten zur Freude seiner größer werdenden Leserschaft investieren. Auch einige Fotos für das Quiz hat er dem Klassiker- und Motormagazin zur Verfügung gestellt.
Wer übrigens beim Aufräumen historische Fotos und Postkarten mit Fahrzeugmotiven findet und die gerne abgeben möchte, wendet sich bitte direkt an Michael Schlenger.
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