News, Skoda

Der fast unbekannte Skoda 1100 OHC

Intern hieß er 968, offiziell 1100 OHC bei Skoda. Es war vor 60 Jahren am Ende des Jahres 1957. Skoda stellte den Sportprotyp eines offenen, zweisitzigen Sportwagens vor. Zwei Exemplare wurden für Langstreckenrennen gebaut und gehörten für die tschechische Marke zu den Highlights ihrer 116-jährigen Motorsporthistorie. Zwei Jahre später entstanden auf dieser Basis noch zwei Coupés.

Skoda begann im Frühjahr 1956 mit der Entwicklung des Rennwagens. Der 1100 OHC wird von einem vorne längs eingebauten Reihenvierzylinder mit zwei Nockenwellen im Zylinderkopf angetrieben. Aus 1089 Kubikzentimetern Hubraum schöpft er eine Leistung von 92 PS bei 7700 Umdrehungen in der Minute, die Höchstdrehzahl liegt bei 8500 Touren. Eine Literleistung von 85 PS war zur damaligen Zeit durchaus berichtenswert. Als Treibstoff wurde hochoktaniges Flugbenzin verwendet!

Skoda 1100 OHC 1957 im Vereinigten Königreich
Skoda 1100 OHC 1957 im Vereinigten Königreich © Fotoquelle und Bildrechte: Skoda

Mit einem Radstand von 2,20 Metern, einer Länge von knapp 3,90 Metern, einer Breite von 1,43 Metern und nur 964 Millimetern Höhe ist der Rennwagen ausgesprochen flach und gestreckt. Mitsamt der sehr leichten Karosserie aus Kunststoff (GFK) wiegt der offene Skoda 1100 OHC nur 550 Kilogramm. Dieser extreme Leichtbau trägt wesentlich zur enormen Beschleunigung und einer Höchstgeschwindigkeit von 190 bis 200 km/h bei. Eine ebenso große Rolle spielt der niedrige Luftwiderstand der Karosserie. In einer ersten Entwicklungsstufe besaß der Renner noch versenkbare Klappscheinwerfer, die jedoch bald einer praktikableren Lösung weichen mussten. Es waren fest eingebaute Frontscheinwerfern mit aerodynamischer Verkleidung aus Plexiglas.

Skoda 1100 OHC 1957 Museum
Skoda 1100 OHC 1957 – Werksmuseum Mladá Boleslav © Fotoquelle und Bildrechte: Skoda

Anders als die Vorgängermodelle Sport und Supersport, die auf dem robusten Fahrwerk des Serienmodells Skoda 1101 basierten, ist der 1100 OHC ein reiner Prototyp. Die konstruktive Basis bildet ein aus dünnwandigen Rohren geschweißter Gitterrohrrahmen. Seine ausgezeichneten Fahreigenschaften verdankt der Wagen seiner fast idealen Gewichtsverteilung. Mit einem 75 Kilogramm schweren Fahrer liegt das Verhältnis bei 49,7 zu 50,3 Prozent zugunsten der angetriebenen Hinterachse. Die Kupplung, das Fünf-Gang-Getriebe und das Verteilergetriebe befinden sich hinten und bilden eine gemeinsame Montageeinheit. Modern war Ende der 1950er Jahre auch die Drehstabfederung der 15-Zoll-Speichenräder. Vorn werden die Räder an einer Trapezquerlenkerachse geführt, hinten an einer Pendelachse mit Längslenkern.

Werksfahrer Miroslav Fousek gewann im Juni 1958 ein Rennen auf der städtischen Rundstrecke in Mladá Boleslav, dem Stammsitz des Unternehmens. Neben Siegen bei heimischen Sportveranstaltungen erzielten weitere Piloten Erfolge im Ausland. Angesichts der schwierigen politischen Lage in den späten 1950er und frühen 1960er Jahren beschränkten sich die Einsätze der Rennwagen aus der damaligen Tschechoslowakei auf sozialistische Länder.

Außer den zwei offenen, Ende 1957 gebauten Fahrzeugen fertigte Skoda 1959 auch zwei Exemplare des 1100 OHC Coupés mit einer geschlossenen Karosserie aus Aluminiumblech. Selbst bei dieser Version gelang es den Ingenieuren, ein sehr niedriges Gesamtgewicht von nur 618 Kilogramm zu erzielen und die guten Fahrleistungen der offenen Variante beizubehalten.

Skoda 1100 OHC 1957 Museum
Skoda 1100 OHC 1957 – Werksmuseum Mladá Boleslav © Fotoquelle und Bildrechte: Skoda

Die beiden Coupés wurden einige Jahre später bei Unfällen im öffentlichen Straßenverkehr schwer beschädigt. Derzeit arbeiten die Restauratoren in der Werkstatt des Skoda-Museums intensiv an der Wiedergeburt eines Coupés auf Basis des erhalten gebliebenen Fahrwerks und der Aggregate eines der Fahrzeuge.

Einer der offenen 1100 OHC ist im Besitz des britischen Importeurs, der ihn vor allem bei Veranstaltungen im Vereinigten Königreich einsetzt. Der andere steht meist im Werksmuseum im böhmischen Mladá Boleslav. Manchmal wir er auch bei Oldtimer-Veranstaltungen im In- und Ausland eingesetzt.

Die offenen Skodas der Nachkriegszeit werden in einem weiteren Bericht behandelt.

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Büssing, News, Omnibus

Büssing Omnibus in Wolfsburg

Bis zum 28. April 1978 war der Büssing Omnibus auf Volkswagen zugelassen, dann verlor sich seine Spur im Westen Deutschlands. Wieder entdeckt wurde der Büssing Omnibus Anfang der 1990er Jahre. Zuletzt stand er mehrere Jahre in Willich in einem Museum bei Düsseldorf. Der Bus aus dem Jahr 1955 brachte mehr als zwei Jahrzehnte lang Beschäftige in das Wolfsburger Werk.

Büssing Omnibus
Büssing Omnibus wieder in Wolfsburg © Fotoquelle und Bildrechte: regionalwolfsburg.de

Die Autostadt hat den historischen Volkswagen Werksbus gekauft und holte den „Büssing“ zurück in die Region, in der er einst gebaut wurde und in der er jahrelang Dienste leistete. Für viele Wolfsburger ist der Büssing Oldtimer ein Stück automobiler Stadtgeschichte und ein Meilenstein, der natürlich in die Autostadt gehört.

Der bereits restaurierte Bus muss noch einmal umfassend in Augenschein genommen werden, bevor er im neuen Jahr zugelassen werden soll. „Die besondere Verbundenheit des Büssing-Bus mit Wolfsburg liegt in seiner Geschichte. Und da Oldtimer nicht rasten, sondern rollen sollen, werden wir mit der Wolfsburger Verkehrsgesellschaft genau dies umsetzen: Wir bringen den Büssing im kommenden Jahr wieder auf die Straße und machen mobile Geschichte erlebbar für alle,“ kündigte Roland Clement, Vorsitzender der Geschäftsführung der Autostadt an.

Auch die Pflege und Wartung des Busses werden die Autostadt und die WVG als Partner übernehmen. Der Büssing passt nämlich aufgrund seiner Ausmaße weder in das Depot noch in die Klassiker-Werkstatt der Autostadt.

Quelle Text und Foto: regionalwolfsburg.de

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Nachrichten, News, Tipps, Wartung und Pflege

Was ändert sich 2018 für Kraftfahrer?

Wie immer bringt der Jahreswechsel, also der 01.01.2018 Änderungen für Kraftfahrer, also auch Besitzer von Old- und Youngtimern.

Borgward P100
Borgward P100 – Baujahr 1960 – daher keine AU

Endrohrmessung bei Hauptuntersuchung

Ab dem 1. Januar 2018 wird im Rahmen der Hauptuntersuchung für Kraftfahrzeuge (HU) die sogenannte Endrohrmessung für alle Kfz verbindlich eingeführt. Bisher wurde lediglich bei entsprechenden Fehlermeldungen nach Auslesen der On-Board-Diagnose die Endrohrmessung angewandt.

Ausgenommen sind alle Fahrzeuge, die einen Benzinmotor haben und Erstzulassung vor dem 01.01.1969 hatten. Bei Fahrzeugen mit Dieselmotor soll es der 01.01.1977 sein.

Gültigkeit von HU Plaketten

Die Gültigkeit der Plakette für die Hauptuntersuchung ändert sich ebenfalls mit dem Jahreswechsel. Die Farbe der Plakette zeigt das Jahr der nächsten Hauptuntersuchung an: Grün steht für 2018, Orange für 2019 und Blau für 2020. In welchem Monat die Fahrzeugprüfung spätestens zu absolvieren ist, erkennt man daran, welche Zahl auf der Plakette oben steht. Wer die Frist um mehr als zwei Monate überschreitet, muss eine 20 % höhere Prüfgebühr zahlen und mit Bußgeld rechnen.

Quelle: AvD

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Museum, News, Porsche

Porsche 911 (901 Nr. 57) – Legende wurde restauriert

Nach dreijähriger Restaurierung ist es soweit: Das Porsche Museum zeigt in der Sonderschau „911 (901 Nr. 57) – Eine Legende nimmt Fahrt auf“ vom 14. Dezember 2017 bis zum 8. April 2018 einen seiner jüngsten und den gleichzeitig ältesten Elfer der Sammlung. Das rote Coupé entstand im Oktober 1964 als eines der ersten Serienmodelle des Sportwagens noch unter der Typbezeichnung 901. Fast genau 50 Jahre später kaufte das Porsche Museum die zufällig gefundene Rarität zurück und versetzte sie wieder in den Originalzustand.

Porsche 901 Nr. 57 nach Neuaufbau
Porsche 901 Nr. 57 nach Neuaufbau © Fotoquelle und Bildrechte: Porsche AG

Porsche hatte den Nachfolger des 356 ursprünglich unter der Typbezeichnung 901 entwickelt und vorgestellt. Nur wenige Wochen nach Produktionsbeginn musste das Coupé im Herbst 1964 wegen eines markenrechtlichen Einspruchs von Peugeot umbenannt werden und hieß fortan 911. Alle bis dahin produzierten Kundenfahrzeuge waren zwar unter der Bezeichnung 901 gebaut, aber als 911 verkauft worden. Eine dieser Raritäten fehlte 50 Jahre lang in der Werkssammlung von Porsche.

Porsche 901 Nr. 57 nach Neuaufbau
Porsche 901 Nr. 57 nach Neuaufbau © Fotoquelle und Bildrechte: Porsche AG

TV-Team trifft Scheunenfund mit historischer Bedeutung

2014 stieß das TV-Team der Doku-Soap „Der Trödeltrupp – Das Geld liegt im Keller“ beim Verwerten einer längst aufgegebenen Sammlung in einer Scheune auf zwei 911 aus den 1960er Jahren. Bei der Rückfrage im Porsche Museum stellte sich heraus, dass einer der beiden Sportwagen mit der Fahrgestellnummer 300.057 zu den seltenen Exemplaren zählt, die vor der Umbenennung gebaut wurden. Das Porsche Museum kaufte beide 911 zum Schätzpreis unabhängiger Sachverständiger an und schloss damit eine wichtige Lücke in der Sammlung bedeutender Klassiker der Marke.

Porsche 901 Nr. 57 nach Scheunenfund
Porsche 901 Nr. 57 nach Scheunenfund © Fotoquelle und Bildrechte: Porsche AG

Zeitaufwändige Restaurierung mit authentischen Teilen

Mit entscheidend für den Kauf war der unrestaurierte Zustand des frühen 911. Das bot den Spezialisten des Museums die Möglichkeit, den Sportwagen so authentisch und originalgetreu wie möglich wieder aufzubauen. Drei Jahre dauerte es, den stark von Rost zerfressenen Sportwagen wieder mit zeitgenössischen Originalblechen in den ursprünglichen Zustand zurück zu versetzen. Motor, Getriebe, Elektrik und Innenausstattung wurden nach dem gleichen Prinzip instand gesetzt. Grundsätzlich ging dabei der Erhalt von Teilen und Fragmenten vor den Ersatz. Diese aufwändige Restaurierungsmethode, nach der das Porsche Museum grundsätzlich verfährt, ist der Grund für die lange Dauer der Wiederbelebung des historisch so bedeutsamen Sportwagenklassikers.

Porsche 901 Nr. 57 nach Scheunenfund
Porsche 901 Nr. 57 nach Scheunenfund © Fotoquelle und Bildrechte: Porsche AG

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Ausstellungen, BMW, Bugatti, Fiat, Manfred Peter, Mercedes-Benz, Messe, MG, News, Porsche, Reiseberichte

Retro Classics Bavaria

In diesem Jahr startete die regionale Oldtimer-Messe in Nürnberg, offiziell genannt Retro Classics Bavaria, zum zweiten Mal. Der Besucher fand eine sehr übersichtliche Messe mit ausreichend breiten Laufwegen vor.

Retro Classic Nürnberg 2017 – BMW Scheunenfund von Eigenbauten mit Lüftungsschlitzen aus Opel Blitz aus der DDR

Das Angebot war durchaus vielseitig. Doch auch wie bei anderen Messen im Jahr 2017 dominierten überwiegend jüngere Fahrzeuge. Ohne exakte Statistik boten sich dem Besucher 2/3 Youngtimer und 1/3 Oldtimer zum Ansehen und zum Kaufen.

Auffallend war, dass so gut wie alle Fahrzeuge in einem hervorragenden Originalzustand oder sehr aufwendig restauriert waren. Das wirkte sich natürlich auch auf die Angebotspreise aus. Wie üblich, riefen einige Händler „Wunschtraumpreise“ auf.

BMW Barockengel
Porsche Cabrio
MG TC
Porsche 356
Gemälde Rennwagen in Garage
Nr. 628
Neoplan Megaliner
BMW Z3
Porsche 928 GTS
Messestand Teileverkauf
Bugatti
MB 300SL Roadster
v
Porsche 911 Gulf Design
Porsche
BMW Roadster
BMW Motorräder
FIAT Topolino

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

Diverse Clubstände waren auch vor Ort. BMW und Mercedes hatten gut gestaltete Ausstellungen. Diverse Traktoren, Motorräder und alte Omnibusse vervollständigten die regionale Schau.

Text und Fotos: Manfred Peter

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LKW Oldtimer, MAN, Museum, News

Feuerwehrfahrzeug fährt zum zweiten Mal ins Museum

Schon seit einigen Jahrzehnten besteht eine Partnerschaft zwischen den Freiwilligen Feuerwehren der im bayerischen Landkreis Neustadt an der Aisch gelegenen Gemeinden Markt Taschendorf und Frankfurt/ Birkach einerseits und der Freiwilligen Feuerwehr Nieder-Erlenbach in Frankfurt am Main andererseits.

MAN Typ 450 HA LF16 mit Ziegler Aufbau
Löschgruppenfahrzeug LF 16, MAN 450 HA-LF mit Ziegler Aufbau

Als 1996 die Gemeinde Markt Taschendorf dringend einen Ersatz für ihr nicht mehr einsatzbereiten Opel- Blitz LF 8 von 1953 benötigte, wand man sich Hilfe suchend an die Partner-Feuerwehr in Nieder-Erlenbach. Diese stellte dann den Kontakt zum Vereinsvorstand des FEUERWEHR-MUSEUMSVEREIN RHEIN/MAIN E.V. her.

MAN Typ 450 HA LF16 mit Ziegler Aufbau
Löschgruppenfahrzeug LF 16, MAN 450 HA-LF mit Ziegler Aufbau
So konnte am 20. April 1996 ein Löschgruppen-Fahrzeug LF 16 aus der Museums-Sammlung leihweise für den aktiven Einsatzdienst im südlichen Steigerwald übergeben werden.

Ursprünglich wurde das LF 16 von der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Dreieich-Buchschlag beschafft. Die Firma Ziegler stellte 1968 den Aufbau her, MAN lieferte das Fahrgestell vom Typ 450 HA-LF. Die Buchschlager Wehr taufte es auf den Namen »August«.

Inzwischen steht im Gerätehaus der Markt Taschendorfer Wehrleute ein ehemaliges Hilfeleistungslöschfahrzeug HLF 24/18 der Berufsfeuerwehr Frankfurt am Main. So wurde der MAN zum zweiten Mal zum Museumsfahrzeug und trat am 14. November 2017 seine Heimreise mit nur etwas mehr als 30.000 km auf dem Tacho ins Museum an.

Eine Handdruckspritze der Obertaschendorfer Feuerwehr aus dem Jahre 1895 kann in unserem Museum besichtigt werden.

Text und Fotos: MuseumsPost 1.2017 – FEUERWEHR-MUSEUMSVEREIN RHEIN/MAIN E.V.

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Ausstellungen, LKW Oldtimer, Schlepper und Traktoren, Veranstaltungen

Bulldog – Trecker – Schlepper – Traktoren

Als Bulldog, Trecker, Schlepper oder Traktoren werden sie in den ländlichen Gebieten bezeichnet. Sie sind zurzeit äußerst beliebt und historische Zugmaschinen der Landwirtschaft sind noch reichlich im Ursprungszustand und restauriert aufgehoben worden.

Die Eigentümer sind oft verliebt in diese besondere Art von Technik. Manche Spötter behaupten sogar, dass sie die tuckelnden Oldtimer mehr als ihre eigenen Frauen verehren! Ob das wirklich so ist, sei dahingestellt. Sicher ist, dass die meisten Prachtstücke heraus geputzt sind.

Oldtimer Traktor Lanz mit Pflug im Feldeinsatz
Oldtimer Traktor Lanz mit Pflug im Feldeinsatz

Bei den vielen Veranstaltungen werden die Bulldog, Trecker, Schlepper oder Traktoren auch im Einsatz vorgeführt und die robuste Technik begeistern die Besucher. Meist sind dabei Fabrikate von Allgaier, Bautz, Boehringer (Unimog), Deutz, Eicher, Fahr, Ferguson, Fendt, FIAT, Ford, Fortschritt, Hürlimann, Lanz, Porsche, Schlüter, …

Zu einem der zahlreichen ländlichen Spektakel werden Tausende Besucher aus der gesamten Region erwartet – schönes Wetter vorausgesetzt. Die Experten fachsimpeln eben gern über ihr Spezialgebiet. Wer sein Prachtstück restaurieren möchte, findet in der Regel dort auch technische Hilfe.

Fixpunkte im Terminkalender sind die alljährliche landwirtschaftlichen Oldtimer-Treffen mit historischer Technik. Geboten wird meist in der eigenen Region eine Schau mit alten Traktoren, rustikaler bäuerlicher Verpflegung, Tanz und Musik.

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Mazda, Messe, News, Veranstaltungen

Japanische Oldtimer „Nippon Classics“ in Friedrichshafen

Mit „Nippon Classics“ folgt eine große Sonderschau, auf der Oldtimer-Schätze zu sehen sind. Japanische Autos der ersten Generation stehen in der Szene inzwischen hoch im Kurs. Deshalb rückt auch die Oldtimer-Messe Motorworld Classics Bodensee vom 25. bis 27. Mai 2018 in Friedrichshafen diese Klassiker aus dem Land der aufgehenden Sonne stilgerecht in den Fokus.

Die Sonderschau „Nippon Classics“ setzt damit folgerichtig eine Erfolgsschleife fort, die auf „Vive la France“ mit französischen Oldtimern sowie den italienischen Klassikern und „Bella Italia“ folgt. In den vergangenen Jahren wurden die automobilen Designikonen aus Frankreich und Italien gewürdigt.

Wer also noch ein japanisches Vernunftauto oder auch ein Motorrad aus den sechziger bis achtziger Jahren besitzt, darf sich gerne bei der Motorworld Classic Bodensee um einen Platz in der Sonderschau bewerben. Rund um ein typisch japanisches Torii und einen Koiteich werden im Messe Foyer Ost rund 30 dieser raren Klassiker zu bestaunen sein. Ein Honda S 800 Coupé, ein Datsun 240Z oder ein Toyota 2000GT sind heute so rar und teuer wie Steaks vom japanischen Wagyu Rind. Aber auch ehemalige Volumenmodelle wie ein Suzuki LJ Jeep oder ein Mitsubishi Lancer sind oft nur noch in der Erinnerung ihrer Besitzer zu finden.

Mazda Cosmo 100 Sport  S mit Wankelmotor
Mazda Cosmo 100 Sport S mit Wankelmotor © Fotoquelle und Bildrechte: MESSE FRIEDRICHSHAFEN GmbH

Vor 50 Jahren stellte Mazda mit dem Cosmo 100 Sport S sein erstes Auto mit Wankelmotor vor. Unter der Haube des zweisitzigen Sportcoupés steckt der Zweischeiben-Wankelmotor mit 110 PS. Das Exemplar, das im Mittelpunkt der Sonderschau steht, stammt aus der Sammlung der Familie Frey, die kürzlich das „Mazda Classic – Automobil Museum Frey“ in Augsburg eröffnet hat.

Anmeldung zur Sonderschau „Nippon Classics“, die im Rahmen der Motorworld Classics Bodensee 2018 stattfindet, sind unter silke.pfeiffer@messe-fn.de möglich.

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Delahaye, News, Oldtimer Versteigerung

Delahaye Dandy Grand Luxe 1948

Delahaye Automobile war ein Automobilhersteller, der 1894 von Émile Delahaye in seiner Heimatstadt Tours in Frankreich gegründet wurde. Der Delahaye 135, entworfen von dem jungen Ingenieur Jean Francois, wurde von 1935 bis 1954 in vielen verschiedenen Karosserieformen hergestellt. Das Pariser Unternehmen war in der europäischen Automobilelite etwas ungewöhnlich und entschied sich dafür, dem Käufer keine Fabrikkarosserie anzubieten. Künstler wie Figoni & Falaschi, Henri Chapron, Letourner und Marchand, Saoutchik, Guillore, Franay und Graber wählten das Chassis 135 für ihre eigenen Interpretationen und realisierten die Vorstellungen der Kunden.

1948 Delahaye vorne rechts
1948 Delahaye vorne rechts © Fotoquelle und Bildrechte: Russo and Steele Collector Automobile Auctions

Der Delahaye 135 war in den späten 1930er Jahren als Rennwagen erfolgreich und stellte den Rekord bei der Ulster Tourist Trophy auf. Der Delahaye 135 belegte 1936 in der Mille Miglia Platz zwei und drei, belegte 1937 bei den 24 Stunden von Le Mans den zweiten und dritten Platz und platzierte sich 1938 bei den 24 Stunden von Le Mans auf den Plätzen eins, zwei und vier. Dieses Modell aus dem Jahr 1948, ähnlich den 135Ms, die die Pariser Firma vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs gebaut hatte, ist im Wesentlichen ein französisches Luxusauto aus der Vorkriegszeit.

Die handgefertigte Karosserie von Henri Chapron Carrossier ist im Stil der Dandy Grand Luxe. Mitte der 1970er Jahre wurde das Auto von seinem Besitzer in Texas zum Verkauf angeboten.

„Ich habe sie immer gemocht“, sagt der derzeitige Besitzer, Kent Shodeen. „Zu der Zeit waren sie nicht so teuer. Die Leute hatten sie noch nicht verstanden.“

1948 Delahaye Motor
1948 Delahaye Motor © Fotoquelle und Bildrechte: Russo and Steele Collector Automobile Auctions

Er kaufte das Auto und parkte es in seiner Garage, wo es für ein Vierteljahrhundert stand. Dieser Delahaye war vollständig, aber es war ein Wrack. Restaurator Dan McMahon, der Besitzer der International Auto Restauration in Oak Lawn, Illinois, wusste, dass neue Stoßstangen und Scheinwerfer in der Nähe verfügbar waren. Der Restaurator wusste nicht, wie sehr sich die von Hand gebaute Karosserie von Henri Chapron Carrossier verschlechtert hatte. 

Das Cotal Viergang-Vorwählergetriebe des Autos wurde vom französischen Autoexperten Alan Taylor in Escondido, Kalifornien, restauriert. Taylor war einer der vielen führenden Experten, die an dem Restaurierungsprojekt arbeiteten.

1948 Delahaye Inneneinrichtung
1948 Delahaye Inneneinrichtung © Fotoquelle und Bildrechte: Russo and Steele Collector Automobile Auctions

 
Dieses Auto hatte seinen ersten Auftritt auf dem 2006 Meadow Brook Concours d’Elegance, wo es Best in Class in der Klasse I wurde.

Der Delahaye wurde auch zu dem prestigeträchtigen Amelia Island Concours d’Elegance 2007 eingeladen.

Nun wird das Automobil bei Russo and Steele Collector Automobile Auctions am 08.12.2017 versteigert.

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Dr. Georg W. Pollak †, Gastautoren, News, Skoda

Offene Skodas der Nachkriegszeit

In diesem Beitrag geht es um die offenen Skodas der Nachkriegszeit. Grundsätzlich waren sie nur gering modifizierte Versionen des bewährten Populars, der seit 1934 hergestellt wurde. 
Auch die Motoren erfuhren nur zögernd nötige Neuerungen. Aus diesem Erbe entstand die Limousine Tudor. Der S 1101 wurde durch ein recht gelungenes Cabriolett und Roadster, den S 1102 ergänzt.

Skoda Tudor Roadster 1949
Skoda S 1102 Roadster von 1949

Zum Leidwesen des einheimischen Marktes wurden die meisten hergestellten offenen Autos exportiert und zwar fast ausschließlich in die Länder wie Niederlande, Belgien, Deutschland, aber auch Brasilien zur Einnahme von Devisen.

Für Rennzwecke wurden in dieser Zeit folgende offene Autos gebaut Tudor Sport und ein Monoposto Supersport II – allerdings als Einzelstücke. Beide waren nicht für den Markt bestimmt.

Skoda Tudor Sport
Skoda Tudor Sport (Le Mans Teilnahme), 1100 OHC, 200 km/h schnell

Dann wurde es um die offen Skodas still, obwohl um 1950 mit dem Sedan 1200 probiert wurde.

Skoda 1200
Skoda 1200 © Fotoquelle und Bildrechte: courtesy Skoda-Auto
Skoda 1200
Skoda 1200 © Fotoquelle und Bildrechte: courtesy Skoda-Auto

Es entstanden, je nach Quelle, ein bis zwei Prototypen auf einem verkürzten Sedan-Chassis. Von diesen Wagen hat sich keiner bis in unsere Zeit erhalten.

Prototyp Skoda S 440
Prototyp Skoda S 440

Das Vorhaben, wieder einen offenen Sportwagen zu bauen, war nicht ganz gestorben. Mit der neuen Modellreihe S 440, 445 und 450, die mit Spartak S 440 angefangen hatte, wurde ein Prototyp mit Karosserie aus GFK hergestellt. Der Spartak Roadster 440 wurde nicht im Skoda-Werk selbst produziert. Die Karosserie wurde in Kovona produziert und die Komplettierung mit mechanischen Teilen erfolgte bei Karosa (früher Sodomka).

spartak 440 polytex karosa
Spartak 440 Polytex Karosa

Auch dieser Prototyp, mit vollem Namen „Spartak Roadster Polytex Karosa“ erlangte nicht die Serienreife. Schon kurze Zeit nach der eher misslungener Präsentation wurde er an einen Angestellten verkauft. Im Verlaufe der Zeit wurde er ausgebessert, später arg verbastelt – nach amerikanischem Vorbild mit Flügeln versehen und dann galt er viele Jahre als verschollen.

Spartak 440 Polytex renoviert
Spartak 440 Polytex renoviert

Erst im letztem Jahrzehnt wurde er wieder von den Umbauten „gereinigt“, fehlende Teile wurden auf Originalwerkzeugen nach gebaut und somit renoviert. Sein jetziger Besitzer ist Neumitglied im Skoda-Oldtimerclub und zeigte seinen blau-beigen Spartak 440 Roadster Prototyp am Frühjahrstreffen in Jonsdorf der Öffentlichkeit.

Charlotte Shefield USA
Charlotte Shefield USAim Skoda S 450

Jahrelang wurde bei Skoda kein Cabrio hergestellt bis es zum S 450 kam. Die erste kleine Serie war ein Erfolg. US-Schönheitskönigin Charlotte Sheffield, machte für das Auto aus Prag Reklame.

Skoda - Rotes Album
Skoda – Rotes Album

Kurz darauf folgte die um etliche technische Verbesserungen entwickelte Felicia. Die Geschichte wiederholte sich. Auf dem einheimischen Markt war das Auto kaum zu bekommen. Seine Bauzeit betrug sieben Jahre. 1957 wurden die ersten 12 S 450 Wagen ausgeliefert. Dieser Typ wurde bis 1959 in 1011 Einheiten gebaut und abgelöst wurde er 1959 durch die Felicia Super, die insgesamt 14863 mal verkauft wurde. Ein Nachfolger war nicht in Sicht.

Es folgte ein Cabrio mit einem Heckmotor und die Entwicklung begann 1960. Zwei Prototypen mit der Bezeichnung S 990 wurden auf der Basis eines MB 1000 im Hinblick auf den geplanten Export nach England mit Rechtslenkung hergestellt. Ungenügende Steifigkeit der Karosserie und problematische Kühlung waren die hauptsächlichsten Schwächen der Konstruktion. Ein Prototyp wurde mit einem GFK Hardtop ausgerüstet. Keiner dieser zwei Wagen ist erhalten geblieben.

Skoda 1000 MB Fake
Skoda 1000 MB Fake

Diese Kopie des S 990 wurde kürzlich in Tschechien der Öffentlichkeit als Original vorgestellt.
 Es handelt sich um einen Nachbau mit falscher Angabe des Baujahrs, kurz gesagt ein Fake.

In der Hälfte der sechziger Jahre begann der Schweizer Skoda-Importeur mit der Entwicklung eines Sportwagens mit der Mechanik seines serienmässigen Skoda 1000 MB. Das Ziel war es einen zweisitzigen Sportwagen zu bauen, der für Werbezwecke verwendet werden sollte.

Die Skoda-Vertretung A.P. Glättli, ansässig in Dietlikon bei Zürich, benutzte für dieses Projekt eine GFK Roadster-Karosserie, die sie in Aachen erstanden hatte. Die Karosserie war amerikanischen Ursprungs, Namens Devin. Ihre Benutzung soll unter nicht ganz geklärten Umständen geschehen sein. Bill Devin war ein US Designer und besass die Rechte.

Winnetou
Winnetou

Die GFK Karosserie war auf einem einfachen Stahlrahmen montiert worden, die Sitze waren fest, ohne eine Verschiebungs- oder Kippmöglichkeit. Es gab nur einen Prototypen, der allerdings mit sehr vielen Ungenauigkeiten und Funktionsstörungen zu kämpfen hatte. Die Ausstattung war mehr als spartanisch. So fehlten zum Beispiel die Aussentürgriffe.

Der Auspuff und die Schlösser waren ungenügend befestigt. Die Elektroinstallation war ebenfalls nicht über alle Zweifel erhaben.

Am schlimmsten war die Überhitzung des Motors als Folge des Umluftstaus und dadurch ungenügender Kühlung. Das Wasser hat bei den Tests oft gekocht, was den Fahrtenbuch zu entnehmen ist. Der zu hohe Lärmpegel in der Kabine war durch Fehlen von Dämmmaterial verursacht. In diesem Stadium war an eine Kleinserienfabrikation nicht zu denken. Die Leistung des auf einen nicht gerade passenden Namens „Winnetou“ getauften Sportwagens wäre an sich genügend gewesen. Mit einem serienmäßigen 1000 MB- Motor erreichte er fast 130 km/h und einem Verbrauch von 8,5 Liter Benzin.

Glättli schicke den Prototypen trotzdem nach Mlada Boleslav zur Begutachtung. Das Schlussprotokoll der Tests war recht negativ ausgefallen. Viele Fehler wurden beanstandet, ohne zu berücksichtigen, dass es sich nur um einen Demonstrationswagen handelte. Abschließend wurde im Bericht das Engagement Glättlis sehr gelobt. Skoda fasste zusammen, dass die Qualität des Prototyps dem Namen der Firma nicht zuträglich sei.

1967 zeigte Glättli den Winnetou am Genfer Autosalon und verursachte dadurch eine kleine Sensation. Wie sich aber bald darauf herausstellte, weckte er dadurch in der automobilen Öffentlichkeit falsche Hoffnungen.

Winnetou auf dem Autosalon Genf
Winnetou auf dem Autosalon Genf

Mangels „echter“ Skoda-Cabrios, griffen mehrere Firmen, aber auch Bastler zu Umbauten. Basis war der 110R und Rapid. Engländer und Österreicher bauten kleine, aber doch erwähnenswerte Serien.

Skoda R110 Cabrio
Skoda R110 Cabrio
Skoda Rapid Cabrio
Skoda Rapid Cabrio
Skoda Gräf & Stift Cabrio
Skoda Gräf & Stift Cabrio
Skoda Rapid Halbcabrio
Skoda Rapid Halbcabrio

Fotos: K.Sonneck, Archiv pollak-presse, iDnes, Automobil Revue, Motomuzeum, Skoda-Auto, Archiv Kalina, B. Devin, L.Nachtmann, J. Tucek

Text: Dr. Georg W. Pollak, sc.

Der fast unbekannte Skoda 1100 OHC findet sich in einem weiteren Bericht.

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Mercedes-Benz, News, Zeitschriften

/8 Garage – Clubzeitschrift

Clubzeitschrift /8-Garage
Clubzeitschrift /8-Garage Heft 84 3/2011
In der letzten Woche erreicht mich die Clubzeitschrift des Mercedes-Benz /8 Clubs Deutschland e.V. Als Muster war das Heft 84 3/2011 (!) beigefügt und ein Aufnahmeantrag für den Club.

Ich zitiere aus dem Anschreiben: „… Bei der heutigen Vielzahl von Clubs für Oldtimer tust Du gut daran Dich vor Eintritt über den Sinn und Zweck zu erkundigen. Unser Club beschäftigt sich ausschließlich mit den Fahrzeugbaureihen W 114/115. Wir verstehen uns somit als Anlaufstelle für alle /8-Interessenten; auch ohne Auto. Die Bündelung und Vertretung von Interessen der /8-Fahrer lässt sich in einem Club effektiver verwirklichen, als wenn jeder sein eigenes Süppchen kocht…“

Die Zeitschrift /8 Garage erscheint quartalsweise für Mitglieder. Das mir vorliegende Exemplar umfasst 55 Seiten. Das Titelbild und Anzeige auf der Rückseite ist farbig und die übrigen Seiten, inklusive Fotos im s/w-Druck gehalten. Überwiegend wird von Veranstaltungen und Reisen mit dem /8 Mercedes berichtet. Interessant ist auch ein Beitrag über „Strichacht“ auf der Rennstrecke. Erwähnenswert sind auch die zweistellige Zahl an Stammtischen in unterschiedlichen Regionen und Typ-Referenten als persönliche Ansprechpartner.

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