Ein Fahrrad ist ein zumeist zweirädriges, einspuriges Landfahrzeug, das mit Muskelkraft durch das Treten von Pedalen angetrieben wird. Es wird bei höherem Tempo durch stabilisierende Kreiselkräfte der Räder sowie Gewichtsverlagerung und Lenkbewegungen des Fahrers im Gleichgewicht gehalten. Das Fahrrad war das erste mechanische Individualverkehrsmittel.
Historisches Fahrrad
Bisher sind einige Beiträge über Fahrrad-Veteranen und historische Fahrräder im Klassiker- und Motormagazin erschienen:
Klassische DKW Motorräder und Automobile faszinieren und sind durch die Zweitakt-Motoren längst Vergangenheit. Im Laufe der Zeit wurden viele Beiträge veröffentlicht, in denen die unterschiedlichsten DKW Fahrzeuge ein Teil der Berichterstattung sind. Steigen Sie ein und begleiten uns durch die Geschichte von DKW.
Wer einen Oldtimer oder Youngtimer besitzt, ist sicherlich auf der Suche nach einem geeigneten Autoradio. Mehrere Beiträge wurden zum Thema im Klassiker- und Motormagazin bisher veröffentlicht.
Der PS.SPEICHER plant zum Ende seiner Ausstellung „Unter Strom“ im Frühjahr 2019 das vermutlich erste Treffen historischer Elektrofahrzeuge in Deutschland.
Das Thema Elektrofahrzeuge ist nicht neu, wie die aktuelle und noch bis zum Frühjahr kommenden Jahres laufende Sonderausstellung „Unter Strom – 130 Jahre Elektromobilität“ im PS.SPEICHER zeigt.
Die große Resonanz von Besuchern und Medien veranlasst jetzt die Ausstellungsmacher, über ein Treffen historischer Elektrofahrzeuge in Einbeck nachzudenken. Eine solche Zusammenkunft möglichst vieler „Stromer“ könnte den Abschluss der Sonderausstellung bilden, der für das späte Frühjahr 2019 geplant ist.
Um das vermutlich erste Treffen dieser Art in Deutschland vorbereiten zu können, bittet das Team des PS.SPEICHER interessierte Besitzer historischer Elektrofahrzeuge (Fahrräder, Roller, Motorräder, Autos, Nutzfahrzeuge, Kuriositäten) um die Angabe ihrer Adresse am Infopoint oder schriftliche Zusendung an: e-oldtimer@ps-speicher.de.
Alle Personen werden dann informiert, sobald die Pläne konkreter werden.
Heute berichte ich von einem heute äußerst seltenen Fahrzeug, dem Ford Comète e aus dem Jahr 1953. Der Ford Comète ist ein Auto, das zwischen 1951 und 1954 in Frankreich von Ford SAF gebaut wurde. Die Karosserie des Comète wurde von FACEL gebaut, die später die bekannteren Facel Vega-Luxusautos unter eigenem Namen herstellte. Der ursprüngliche Motor war ein 2,2-Liter-V8 von Ford SAF in französischem Design, der auch in der Ford Vedette verwendet wurde, mit einem 4-Gang-Schaltgetriebe von Pont-à-Mousson. Es handelte sich um einen Motor mit der Bauart Flathead, wie er schon im Ford Baujahr 1932-1953 in den USA eingebaut wurde!
Ford France Comete 1953
Der Ford Comète, entworfen von Stabilimenti Farina, war Anfang der 50er Jahre ein Fahrzeug für die Oberschicht. Die Qualität innen und außen war legendär. Dafür bürgte die Firma Facel. Der Ford Comète war 1953/54 das teuerste Ford Modell, was weltweit zu kaufen war. Im Jahr 1952 wurde der Ford France Comete im Museum of Modern Art in New York ausgestellt und prämiert.
Das bei den Classic Days Schloss Dyck 2018 präsentierte Modell wurde aus einem Schrotthaufen in sieben Jahren vom Eigentümer originalgetreu restauriert. Nur die Freude an einem äußerst seltenen Modell, Tatkraft, Durchhaltevermögen und viele Schweizer Franken machen solch überzeugendes Werk erst möglich. Nur einige wenige Fahrzeuge haben welweit bis heute überlebt.
Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.
Im Sommer fährt man in den Urlaub – oder geht entspannt ins Museum: Passend zu den schönsten Wochen im Jahr präsentiert das Audi museum mobile die neue Sonderausstellung „Der Sonne hinterher! Die Geschichte des Urlaubs bei Audi“. Vom 8. August bis zum 28. Oktober 2018 erfahren die Museumsbesucher unter anderem, wie die Deutschen zu „Reise-Weltmeistern“ wurden und welche Rolle das Automobil dabei spielte.
Für viele ist der Urlaub die schönste Zeit im Jahr und bei den Deutschen gehört dazu in besonderem Maße das Reisen. Die Erfindung des Automobils ermöglichte den Menschen ganz neue Möglichkeiten. So kam es in den Wirtschaftswunderjahren zu einem regelrechten Reiseboom, der bis heute anhält. Die neue Sonderausstellung zeigt neben spannenden Exponaten aus den Anfangsjahren des Camping auch Autos, mit denen Menschen schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die Welt erkundeten, als jüngstes Exponat einen Audi Q3 mit speziellem Audi-Campingzelt. Staunen werden die Besucher auch über ein Vorkriegs-Campinggespann mit einer DKW F5 Meisterklasse Cabrio-Limousine von 1935, über die DKW F89 Universal (1951) mit Holzaufbau, das einzige Modell eines DKW F800/3 Westfalia-Wohmobils von 1956, weitere NSU-Modelle und über einen Trabant P601 mit Dachzelt von 1986.
Mit der „Erinnerungs-Schachtel“ haben die Ausstellungsmacher von „Der Sonne hinterher!“ eine spezielle Idee umgesetzt: Als Stilelement für die automobilen Exponate verwenden sie Podeste, die von einem großen Holzrahmen eingefasst sind. Die Tiefenwirkung erzeugt das Gefühl, in eine offene Kiste zu blicken – quasi eine Erinnerungs-Schachtel zu den schönsten Urlaubsmomenten.
„…Ende der 1960er-Jahre entdeckten die DDR-Bürger, denen nach dem Mauerbau nicht mehr allzu viele Reiseziele in der Ferne geblieben waren, das riesige „Planschbecken der Ungarn“. Zu Hunderttausenden kamen sie angereist – mit „Klappfix“ und „Steilwandzelt“ und dem Kofferraum voller Konserven. Einige Jahre später stammten bereits mehr als 30 Prozent der Balaton-Urlauber aus Magdeburg, Eisenhüttenstadt oder Suhl. Der Balaton war zum „Mallorca der DDR-Bürger“ geworden.
Doch nicht nur fade „Puszta“-Romantik, verlogene Zigeunerfolklore und lauwarmes Wasser lockten die DDR-Bürger Jahr für Jahr an den Balaton, sondern auch die Aussicht auf deutsch-deutsche Begegnungen. Am Balaton trafen sich Familien und Freunde, die der Mauerbau getrennt hatte. Und so waren die Campingplätze rund um den Balaton bereits vor dem November 1989 gewissermaßen Orte der deutschen Einheit…“ (Zitiert von MDR de Zeitreise am 24.07.2018)
Aus einer spontanen dummen Idee heraus eine Oldtimer Fernfahrt zu machen ist mir eingefallen, dass es 2019 30 Jahre her ist, als unsere Ostfahrzeuge am Straßenrand abgestellt wurden und in Massen auf den Schrottplätzen landeten. Vor 30 Jahren zogen letztmalig echte DDR Camping Caravanen aus der DDR zum Balaton. Sie hatten das Ziel Flucht in die BRD oder sich mit Freunden und Verwandten zu treffen. Viele wollten auch nur Urlaub machen wie die vielen Jahre/Jahrzehnte zuvor.
VEB Sachsenring Trabant P601
Ab 1990 waren andere Urlaubsziele interessant. Ich möchte jedoch anlässlich des 30 jährigen Mauerfall an diese einzigartige Urlaubsroute erinnern. Dies möchte ich gerne wieder aufleben lassen und eine historische Tour mit Fahrzeuge und Anhänger bis Baujahr 1989 zum Balaton durchführen. Die gesamte Tour sollte ca. 12 bis 14 Tage dauern und im Juli/August 2019 statt finden.
Leider habe ich absolut keine Ahnung wie so etwas zu organisieren ist. Leider habe ich keine Kontakte damit man dies entsprechend der Historie Teilnehmer finden kann. Leider habe ich keine finanziellen Mittel und keine Kontakte zu Sponsoren.
Ich möchte diese Tour jedoch unbedingt machen und würde all meine wenige Zeit und weniges Können dafür einsetzen das Vorhaben zu unterstützen.
Daher suche ich auf dem Weg ein oder mehrere Vereine oder ähnliches, die diese Vorhaben in Bekanntheit bringt und Organisatoren findet.
Natürlich nur Teilorganisatoren damit es für jeden nicht zu viel wird. Auch Organisatoren zu den geschichtlichen Momenten an den Orten wie, zum Beispiel Prager Botschaft oder das große Picknick mit entsprechender Würdigung der damaligen Ereignisse. Auch die Beteiligung von tschechischen, slowakischen und ungarischen Vereinen Institutionen wären wünschenswert.
Zuerst jedoch ist es wichtig eine Plattform zum Austausch und Strukturierung zu finden.
Dafür bitte ich um Unterstützung und vor allem das Weitersagen dieses Aufrufs.
Die tschechische Traditonsmarke, heute Skoda, schickt einen Laurin & Klement 110 in den dortigen Schönheitswettbewerb 2018, genannt Jewels in the Park. Der Open Tourer mit 25 PS Motorleistung aus dem Jahr 1925 war das letzte Modell von Laurin & Klement vor der Fusion mit den Skoda-Werken in Pilsen. Das Modell ging als böhmischer Exportschlager in die Annalen der Marke ein. Rund 3.000 Exemplare fanden auch international einen Käufer.
Sogenannte Brot-und-Butter-Autos bzw. historische Alltagsautos sind nicht so beliebt wie Cabriolets bei Besitzern historischer Technik.
Alfa 2600 Cabrio
Die Auswertung der Zulassungszahlen durch den Verband der Automobilindustrie (VDA) unter Hilfe der Daten des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ergab, dass zum 01.01.2018 insgesamt 134.097 offene PKW mit H-Kennzeichen zugelassen waren. Rechnerisch entspricht das 31,8 Prozent aller PKW, älter als 30 Jahren.
Fünf Jahre früher war noch mehr als jeder dritte Oldtimer ein Cabrio (35,1 Prozent). Beim Gesamtbestand der PKW sind lediglich 4,6 Prozent Cabriolets (2.152.507). Die Anzahl dieser Fahrzeuggattung für den Sommer steigerte sich bei Fahrzeugen mit H-Kennzeichen in den letzten 10 Jahren damit um 120 Prozent.
Autogeschichte im Schlosspark angereichert mit Automobilia, Mode, Zubehör und Literatur bietet die 14. Ausgabe der Classic-Gala Schwetzingen am 1. und 2. September 2018 zum fairen Eintrittspreis.
Das Präsidium des schon im Jahre 1900 in Schwetzingen gegründeten Allgemeiner Schnauferl Club (ASC) hat für zunächst 5 Jahre das Patronat und die ideelle Trägerschaft des Internationalen Concours d’Elegance Automobile Classic-Gala Schwetzingen übernommen. Er kehrt damit mit seinen Aktivitäten zur Präsentation des Kulturgutes Automobil wieder an seine erste und langjährige Wirkungsstätte zurück.
Concours d’Elegance Automobile in Schwetzingen seit 2001
Im Jahre 2001 wurde in Schwetzingen der erste reine Concours d’Elegance Automobile mit internationaler Jury in einem deutschen Schlosspark veranstaltet. Bis heute wurde vieles aus dem Alphabet der Automobilgeschichte im Schlosspark präsentiert.
Stoewer – die Ehrenmarke 2018
Leider längst vergessen sind die fortschrittlichen und exklusiven Automobile der Marke Stoewer aus Stettin, denn die 119 Jahre alte Marke stellte ihre Automobilproduktion schon mit Ende des Jahres 1945 ein. Die Schau zeigt dank der großen Hilfe des Deutschen Stoewer-Museums in Wald-Michelbach die wichtigsten Meilensteine von Stoewer zwischen 1911 und 1940.
Adler 18/35 Doppelphaeton 1909
Der Kaiser konnte anfangs nur durch seinen Bruder Prinz Heinrich vom Automobil überzeugt werden, der übrigens den Scheibenwischer erfunden hatte. Doch nach dem ersten Gordon-Bennett-Rennen Mitte 1904 fand auch der Kaiser, das Auto habe eine Zukunft. Die Frankfurter Firma Adler baute 1909 einen repräsentativen 18/35 Doppelphaeton mit einer austauschbaren Sommer- und Winterkarosserie, der dem kaiserlichen Haushalt etwa bei Aufenthalten in Bad Homburg zur Verfügung stand. Nach einer jahrelangen Restaurierung ist dieser weiße Adler der Repräsentationswagen des 1900 gegründeten „Schnauferlclubs“ ASC und nun Blickfang am ASC-Stand auf der Schlossterrasse.
Adler 18/35 Doppelphaeton 1909 – Präsidentenwagen
Kleinwagen-Schau zeigt nun auch kleine Laster
Der erste Concours d’Elegance für Kleinwagen, ab den 30er Jahren, wurde von ihren Besitzern noch sehr misstrauisch gesehen und Klassik-Kurator Hans Hedtke durchlebte stundenlange Überzeugungstelefonate. Doch inzwischen wissen die Kleinwagenfahrer, wie begeistert sie aufgenommen werden und dass man statt die Nase zu rümpfen, die Straßenzwerge mit großem Interesse bestaunt. Hans Hedtke stieß bei seinen Sammler-Besuchen auch immer wieder auf die kleinen Lasttransporter, die es von Goggo und Lloyd, Borgward, Tempo oder auch Vespa gab und schlug vor, diese „Ameisen des Wirtschaftswunders“ in den Schlosspark zu holen.
Hans Hedtke (links) – Johannes Huebner (rechts)
Schau der Clubs
Zu den Ausstellern in Schwetzingen gehören traditionell der Adler-Club, die Oldtimer-Freunde Heidelberg, der Oldtimer-Stammtisch Brühl, der Mercedes /8-Club Deutschland e.V. und die Mercedes Benz IG, der Corvette-Club Hessen e.V., The Other Club mit Jaguar-Freunde Süd-West und der Club für Design-Automobile von Zagato sowie der „Elvis will never die“-Club.
Das diesjährige Thema der Alt-Ford Freunde (AFF) wird 75 Jahre Ford Taunus sein. Beginnend mit einem Buckel Taunus von 1949 werden über den Typ 12m „Weltkugel“, den P2 genannt „Barocktaunus“, und dem Transit FK 1250, vor allem der P3 „Badewanne“ mit der „Linie der Vernunft“, die Nachfolger P4, P5, P6 und P7b bis zum TC 10 ausgewählte Fahrzeuge zu besichtigen sein.
Eintrittspreis
Der Eintrittspreis liegt weiterhin bei 6,00 Euro für die staatlichen Schlösser und Gärten in Württemberg. Die ASC-Classic-Gala Schwetzingen will damit ganz bewusst Freunde von Architektur und Gartenkunst, der Kultur und alle Familien und Freunde klassischer Automobile einladen, diese Schau der Automobilgeschichte zu genießen.
Zum Geburtstag des PS.Speichers in Einbeck wurde, am Samstag, 21. Juli 2018, die PS.Speicher-Rallye durch die reizvolle Landschaft des Weserberglandes ausgetragen. Unser Gastautor hatte die Gelegenheit mit dem Schwimmwagen der 60er Jahre, dem Amphicar, Erfahrungen zu sammeln.
Amphicar 1964
Der Amphicar von 1964
Andy Schwietzer, Kurator der Einbecker Sammlung dazu: „Das Amphicar war leider viel zu umständlich, um mal eben eine Runde im Wasser zu drehen. Allein der Abschmierdienst nach jeder Wasserung war nach Vorschrift eine umfangreiche Angelegenheit, zu der sogar die Rücksitzbank ausgebaut werden musste. So ging das avisierte Geschäft mit den USA nicht auf, außerdem war das Auto den Amerikanern viel zu klein.“
Am Strand der Weser zwischen Beverungen und Höxter ist das Amphicar in seinem Element. – Im Wassser benötigt der Bootsführer einen Bootsführerschein
So klein kommt der Schwimmwagen dem Betrachter gar nicht vor, wenn man mal davor steht. Allzu häufig ist diese Gelegenheit einen Amphicar zu sehen heute nicht. Lediglich knapp 4.000 Schwimmwagen vom Typ 770 entstanden zwischen 1961 und 1968, wenn man der Zahl traut. Es können auch deutlich weniger gewesen sein. Viele wurden gegen Ende der Produktion als unverkäuflich angesehen und geradezu verramscht. „Reihenweise wurden sie als billige Ladenhüter in den 70ern verschrottet“, wie Andy Schwietzer erläutert.
Nur wenige haben die Zeit und Wasser überlebt. Der PS.Speicher in Einbeck besitzt gleich zwei. Hochbeinig steht das Amphicar vor einem, auf ziemlich groß dimensionierten Diagonalreifen. Der Einstieg erfolgt über einen hohen Schweller auf eine durchgehende, zweifarbige Sitzbank, die mit das Wasser abweisendem Kunststoff bezogen ist. Am Boden findet sich kein Teppich, sondern ein Edelholzrost, damit eventuell eingedrungenes Wasser unter den Füßen bleibt. Für diese Fälle arbeitet zudem im Bootsbetrieb eine Lenzpumpe, die etwa zehn Liter pro Minute über ein verchromtes Röhrchen im Heck hinaus befördern kann. Unter der Karosserie verbirgt sich ein echtes Boot, das allerdings an den Türen geöffnet werden kann. Deshalb sind an beiden Seiten zwei Extra-Riegel, mit deren Hilfe die Türen auch im unteren Bereich fest an die Dichtung gepresst werden. Im mittleren Fußraum, neben dem aus heutiger Sicht sehr langen Schalthebel, befindet sich ein zweiter Hebel zur Inbetriebnahme der beiden Schrauben aus Kunststoff unter dem Heck zum Vortrieb im Wasser.
Amphicar wo ist eine günstiger Weg zum Wassern
Die Klappen an Front und Heck werden lediglich mit einem Vierkantschlüssel verriegelt – auch hier presst eine gedrehte schiefe Ebene die Dichtflächen aufeinander. Vorne liegen zwei Paddel für den Notfall, hinten werkelt der 1200er Motor aus dem Triumph Herald bzw. Spitfire in seiner geschlossenen Kapsel. Darin befindet sich auch der Kühler mit Gebläse unter den zahlreichen Luftschlitzen in der Heckklappe. Die Karosserie ist aus Stahlblech gefertigt. Das Amphicar sollte also dicht sein, sonst säuft die Karosserie mit Inhalt ab, eben wie ein Stein. Wehe wenn die Achsmanschette undicht wurde, dann ging der Amphicar schnell unter … Einen richtigen Wassereinbruch schafft die leistungsschwache Lenzpumpe sicher nicht.
Karosserie aus Stahlblech
Die Deutsche Waggon- und Machinenfabrik (DWM), fertigte das von Schwimmwagen-Pionier Hanns Trippel [1] konstruierte Auto in Berlin. Man hoffte auf das große Geschäft in den USA. Die Blechteile dazu wurden in einem weiteren DWM-Werk in Lübeck gepresst, daher auch das goldene Holstentor als Emblem im Lenkrad. Uns erzählte übrigens ein Ingenieur, der einst in Lübeck studiert hatte, dass die Amphicars komplett aus der Halle in Lübeck heraus rollten – der Firmenstandort West-Berlin dürfte ein Steuersparmodell gewesen sein, denn industrielle Tätigkeit in der damals bedrängten Stadt wurde großzügig von Seiten des Staates unterstützt.
Positionsleuchte grün/rot, der Vierkant zum dichten Verriegeln der Klappen, übrigens an der Korkkugel, damit der Schlüssel nicht versinken kann, der amtliche Ausweis der „Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes über das Kleinfahrzeugkennzeichen GÖ-R 375.“
Das erste echte Spassmobil
Das Amphicar war schließlich eines der ersten echten Spassmobile in einer Nachkriegsgesellschaft, die das Gröbste hinter sich gelassen hatte. Entsprechend auch die leuchtenden Farben in blau, rot, gelb und grün, die dem viersitzigen Cabriolet sogleich eine fröhliche Note verleihen. Das Verdeck übrigens ist von ordentlicher Qualität mit einem recht aufwändigen Mechanismus, denn die lange Abschlussleiste über den Seitenscheiben muss geschlossen gespannt sein, knickt aber mittig durch beim Öffnen. Danach versinkt es gekonnt komplett im Verdeckkasten. Mittig unter der Lenksäule ist etwas umständlich das Zündschloss zu finden. Ein Gasstoß vor dem Orgeln, PS.Speicher-Werkstatt-Leiter Michael Marx macht es vor, und der 38 PS-Vierzylinder läuft ruhig im Stand. Gespannt ist man auf den Komfort, denn beim Stoßdämpfer-Test von außen kann man der Karosserie kaum ein Nicken entreißen – während der Fahrt allerdings federn die ballonartigen Diagonalreifen einiges ab, was allerdings auf Kosten der Fahrsicherheit geht – das Amphicar ist Schiffchen durch und durch, es schwimmt auf der Straße wie auf dem Wasser.
Das macht aber nichts, weil man es in dem Gefährt bestimmt nicht eilig hat. Der Hersteller prahlte mit einer Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h, was man sich bei dem kurz übersetzten Vierganggetriebe kaum vorstellen kann. 85 km/h sind das allerhöchste der Gefühle, dann lärmt der Motor in seiner hinteren Wanne, noch übertönt vom Heulen der Ventilators. Mit 70 km/h ist das Gehör noch nicht über strapaziert. Die Trommelbremsen taugen auch nicht für hohe Geschwindigkeiten.
Amphicar Klappe Motorraum
Geradezu erschreckend lang sind die Schaltwege und ermüden den rechten Arm. Die vordere Haube trägt die verchromte Bootshupe und davor die Positionslichter in rot und grün. Diese dürfen im Straßenverkehr nicht funktionieren. Diese Positionsleuchten sind ausschließlich dem Wasserweg vorbehalten.
Sympathieträger Amphicar und Preise
Staunende und lachende Gesichter beobachtet der Fahrer am Straßenrand. Der Amphicar ist ein Sympathieträger! Man konnte auch Kommentare hören wie: „Zur Weser geht es dahinten rechts!“
Ein Amphicar ist mittlerweile ein recht kostspieliger Klassiker. Aktuelle Angebot im guten Fahrzustand schwanken zwischen 50.000 Euro und 80.000 Euro. Er ist rar und kein echtes Sonderangebot, aber man kauft den ersten zivilen Schwimmwagen der Welt und einer interessanten Geschichte.
Amphicar Motorraum
Hanns Trippel
[1] Hanns Trippel hatte leider einen ziemlich braunen Fleck auf der weißen Weste. Seinen ersten Schwimmwagen hatte der Autodidakt bereits 1932 gebastelt. Als Offizier der SS sollte er während des Krieges im Molsheimer Bugatti-Werk Schwimmwagen bauen, mit Sechszylinder-Motor aus dem Opel Kapitän. Der Schwimmwagen von VW machte schließlich das Rennen und Trippel fiel in Ungnade. Aber er war der Pionier des Amphibienfahrzeugs, das muss man ihm lassen. Nach dem Krieg nutzte er nach verschiedenen Versuchen alte Kontakte. Die DWM hieß schließlich nicht immer Waggon – und Maschinenfabrik, sondern einstmals Deutsche Waffen- und Munitionsfabriken AG. Mit dem Großindustriellen und ehemaligem Goebbels-Stiefsohn Harald Quandt an der Spitze, dem Trippel bereits 1942 begegnet war, konnte produziert werden.
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