News, Peugeot

Peugeot Pininfarina – wenn Italien auf Frankreich trifft

Mehr als 60 Jahre ist es her, dass Peugeot, die Löwenmarke aus Frankreich, mit dem Cabrio nach italienischem Vorbild eine Erfolgsgeschichte schrieb. Es war damals das Peugeot 403 Pininfarina Cabriolet, der die ‚Oben-Ohne‘ Äre einleitete. Und es war so, als würde ein französischer Kaiser sich in Kleidung aus Mailand präsentieren. Das Peugeot 404 Cabrio wusste dann ab Beginn des Jahres 1961 zu begeistern – und das eben nicht nur das französische Publikum, sondern auch Auto verwöhnte Italiener und den Rest Europas. Motorisierte Designerbekleidung, die mit einer alltagstauglichen Großserientechnik kombiniert wurde – ein Traum auf vier Rädern.

Peugeot 404 Cabrio
Peugeot 404 Cabrio

Peugeot Pininfarina – für das ‚gewöhnliche Volk‘ zu teuer

Optisch brachte der Peugeot Pininfarina 404 Cabrio all das mit, was für einen krachenden Erfolg stehen könnte. Optisch perfekt aufgestellt und das auch für das wirklich anspruchsvolle Publikum der 60er Jahre. Die im Fahrzeug verbaute Technik basierte auf den Löwen-Modellen, die bereits erfolgreich in Großserien umgesetzt wurde. Hier waren sämtliche ‚Kinderkrankheiten‘ aus dem Weg geräumt und die Technik robust aufgestellt. Quasi wie Bekleidung, die dem Geschmack der Haute Couture Enthusiasten entspricht, aber wie eine Jeans auf härteste Beanspruchung ausgelegt war. Im Grunde genommen also das perfekte Automobil. Im Grunde, wäre da nicht der Preis gewesen. Der hatte es für damalige Verhältnisse schon in sich. So war dann der Peugeot Pininfarina ‚für das Volk zu teuer‘ – frei nach Falco und seinem Song ‚Mutter, der Mann mit dem Koks ist da‘ – und die wirklich Reichen sehnten sich eher nach Maserati, Ferrari oder Lamborghini. Da war der Pininfarina dann eher der Zweitwagen für die Frau des Hauses und die kurzen Strecken in Monte Carlo.

Peugeot Pininfarina – den Lifestyle der 60s und 70s noch heute kaufen

Fahrzeuge aus der Ära der 60er und 70er Jahre haben Klasse, sie haben ein Gesicht, sie haben ihren eigenen Stil. Ganz besonders die Löwenmarke aus Frankreich. Das ist der Grund, warum sie sich in einer immer stärker ’standardisierten Welt‘ so großer Beliebtheit erfreuen. Und nach Meinung dieser Experten lohnt es sich auch, in die alten Schätze des Wirtschaftswunders zu investieren.

Denn auch wenn der Automarkt sich extrem gewandelt hat, technische Spielereien dominieren, so vergrößert sich die Fangemeinde mit dem Hang zur Individualität immer mehr. Und das berechtigt. Denn mit den Fahrzeugen dieser Ära ist es spielend einfach, seine Individualität zu demonstrieren. Und da die Ersatzteilsituation auch nach Jahrzehnten immer noch gut aufgestellt wird – den Großserien der Zeit sei es gedankt – lassen sich auch ‚Blessuren‘ und ‚Alterserscheinungen‘ problemlos wieder ‚hinbiegen‘.

Peugeot 304 Cabrio
Peugeot 304 Cabrio

Peugeot Pininfarina – in den USA ein großer und kurzer Höhenflug

Das, was Peugeot mit dem Pininfarina 404 Cabrio in Europa nicht schaffte, den kommerziellen Erfolg, der gelang dann in den USA. Doch auch hier tanzte der Löwe nur einen Sommer. Um es sprichwörtlich zu sagen. Das gab in dem Fall auch den Ausschlag, dass die Löwenmarke aus Frankreich sich umorientierte. Bedeutete das die Einstellung der wirklich schönen Fahrzeuge? Natürlich nicht, denn dazu sind die Franzosen einfach zu sehr von dem Format überzeugt gewesen. Ergo wurde dieser Traum auf vier Rädern schlicht modifiziert. Der 204er und der folgende 304er als Cabrio – im Deutschland der 70er Jahre oft respektlos als ‚das rollende Kommissbrot‘ bezeichnet – für die Kompaktliebhaber mit eher spartanischem Geldbeutel und der aufgepimpte 404er mit dem Peugeot 504 Pininfarina Cabrio für die besser verdienende Käuferschicht. Und siehe da, der Weg war dann endlich der richtige Pfad, um den Absatz zu stärken. Löwen-Feeling für jeden Sonnenfan – unabhängig vom Geldbeutel.

Peugeot Pininfarina – eine optische Mischung als Rolls Royce und Fiat

Doch was machte den Charme dieser Fahrzeuge wirklich aus? Die Urtype, also der 404er Löwe, war als 2 Sitzer mit 2 Zusatzsitzen eine optische Mixtur. So konnte die Ausgestaltung des Hecks problemlos an den englischen Charme eines Rolls Royce erinnern, in dem sich dann aber wieder die damals angesagten Designs von Fiat wiederfanden. Das klassisch elegante Element von der Insel wurde einfach mit der Lebenslust der ‚jungen Wilden‘ aus Bella Italia kombiniert. Und Italien war damals en vogue – nicht nur als bevorzugte Urlaubsdestination. Problematisch war halt nur, dass der Preis sich auf einem Level einpendeln musste, um wirtschaftlich zu operieren, der mit dem Kurs für einen Mercedes SL fällig wurde.

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News, Reiseberichte, Veranstaltungen

Vintage Race Days auf Grasbahn im Schlosspark Rastede

Im Jahr 2017 wurden die Vintage Race Days im Schlosspark Rastede bereits zum 5. Mal abgehalten. Grund genug einmal in den Norden Deutschlands zu reisen und sich das Geschehen vor Ort anzusehen und anzuhören.

Was ist zu sehen und zu hören?

Rastede ist eine Gemeinde im Landkreis Ammerland im Nordwesten von Niedersachsen. Sie befindet sich 12 Kilometer nördlich von Oldenburg und etwa 25 Kilometer von der Nordsee entfernt und 50 km vor Bremen. Inmitten des großen herzoglichen Schlossparks liegt ein Rennplatz, der nach 1945 erbaut wurde. Einzigartig ist die 1.000 Meter lange Grasbahn. Idyllisch der alte Baumbestand, die authentische große Tribüne und der Richterturm aus den frühen 50er-Jahren.

Alfa Romeo Rennwagen
Alfa Romeo Rennwagen bei den vintage Race Days in Rastede

Der Initiator, Gregor Schober, hat vor Jahren eine Nische entdeckt, Rennwagen aus der Vorkriegszeit, Grasbahn, perfekte Lokation und diese mit den Vintage Race Days ausgefüllt. Das Starterfeld bestand aus etwa 60 Rennwagen bzw. Specials aus der Vorkriegszeit. Gefahren wird in stündlichen Gruppenläufen nicht auf Höchstgeschwindigkeit, sondern auf Gleichmäßigkeit. Es gilt die 8 Runden mit jeweils 1:36 Minuten exakt bei der Zeitmessung zu durchfahren. Wer bei diesen jeweils acht Runden die geringsten Abweichungen zur Sollzeit hat, der hat den Lauf gewonnen.

Das offene Fahrerlager

Während der Veranstaltung sind im Innenbereich Pagodenzelte aufgebaut und bieten den Rennwagen bzw. Sportwagen aus der Vorkriegszeit, den Specials und den betreuenden Teams einen Unterstand vor Sonne und Regen.

„In jedem echten Manne steckt ein Kind. Das will spielen!“ (F.W. Nietzsche) So waren halt die Spielzeuge älter, etwas größer, lauter und teurer. Nicht nur die Teams hatten große Freude, sondern auch die Zuschauer. Die Fahrzeuge werden von den Fahrern aktiv bewegt. Man konnte es gut hören, wenn nach der Zeitnahme auf der Geraden voll durch gestartet wurde. Das Fahren auf Gras, besonders bei feuchter Witterung ist reizvoll.

Der folgende Link führt zum Video der Veranstaltung Prewar Sportwagen auf der Grasbahn im Jahr 2017.

Kleine und feine Landpartie

Ergänzt wird die Veranstaltung durch eine kleine und feine Landpartie mit vielfältigem kulinarischen Angeboten und vielen „Lifestyle“ Verkaufsständen, die eigentlich nichts mit Vorkriegsrennwagen zu tun haben. Auch präsentierte sich der Oldtimer- & Youngtimer Club Rastede mit einem restaurierten MGA.

Fazit des Wochenendes

Der Reiz der Veranstaltung ist sicherlich die historische Rennbahn, die für Pferderennen und viele andere Veranstaltungen gut frequentiert wird und mit hervorragend gepflegter Grasbahn. Hier konnten die Rennwagen, meist aus der Vorkriegszeit zur Freude der Eigentümer und des Publikums, auch ohne Zulassung für den Straßenverkehr ausgefahren werden. Die unterschiedlichsten Motorengeräusche waren ein Hochgenuss. Einige der Fahrzeuge waren auch von anderen Veranstaltungen in Deutschland wie Classic Days Schloss Dyck und Oldtimer Gran Prix Nürburgring bekannt.

Auch in Zukunft ist Rastede bei Bremen eine Reise im Mai der nächsten Jahre wert. Die Idee und Organisation der kommerziellen Veranstaltung hat sich also bei den Teilnehmern und Besuchern bewährt. Das grüne Geläuf, die Kulisse des Parks, der historische Richterturm und die große alte Holztribüne geben dem Rennplatz seine einzigartige Atmosphäre.

Leider wird, wie bei vielen klassischen Veranstaltungen in Deutschland, bei den Besuchern wenig Wert auf passende Kleidung im zeitgenössischen Stil, Vintage oder Retro, gelegt.

Webseite: www.vintageracedays.de

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Ausstellungen, Museum, News

Freiheit erfahren – Ausstellung im P.S. Speicher Einbeck

Nachdem die Ausstellung in Berlin zu sehen war, wurde nun die um mehrere Exponate erweiterte Sonderausstellung „Freiheit erfahren“ in der PS.Halle des PS.SPEICHER in Einbeck eröffnet. Mindestens drei Monate lang können die Gäste der Erlebnisausstellung sich anhand von 23 Exponaten auf 900 qm Ausstellungsfläche informieren, was die Freiheit auf Rädern ausgemacht hat und immer noch ausmacht. „Freiheit erfahren“ ist nach der Ausstellung zur Geschichte der Adlerwerke die zweite Sonderausstellung in der Reihe „Schätze aus dem Depot“ in der PS.Halle.

Die Anregung zur Ausstellung kam aus der Landesvertretung des Landes Niedersachsen in Berlin, wo sie im Rahmen des Themenjahres Freiheit im April des Jahres für 10 Tage erstmals zu sehen war. Für die erweiterte Präsentation in Einbeck wurde die Ausstellung um mehrere Exponate ergänzt, die in unterschiedlichen Themeninseln unterschiedliche Deutungen der mobilen Freiheit zeigen – und passende Geschichten dazu erzählen.

Freiheit erfahren - Ausstellung
Freiheit erfahren – Ausstellung im P.S. Speicher Einbeck © Fotoquelle und Bildrechte: Spieker Fotografie / Kulturstiftung Kornhaus

Eine imposante Münch TT-S 1200, die BMW R 100 RS und ein Mercedes 450 SEL 6.9 stehen für den Bereich „Freie Bürger fordern freie Fahrt“. In diesem Bereich werden die Ölkrise, die autofreien Sonntage und das Thema Tempolimits behandelt. Die Ausstellung geht auf Reaktionen der damaligen Interessenverbände ein und greift das Gefühl der Menschen auf, die Politik greife mit diesen Maßnahmen in die persönliche Freiheit der Verkehrsteilnehmer ein. Der Energieeinsparung und dem Tempolimit stehen dabei Hubraumriesen wie der Mercedes und das erste deutsche Superbike entgegen, ebenso die kraftvolle BMW, mit der man bereits damals Reisegeschwindigkeiten von über 200 km/h fahren konnte.

Der Themenbereich „Rebellion auf Rädern“ zeigt einen Captain America Chopper, eine Kreidler Florett, eine Norton und eine Triumph Thunderbird. Dem Chopper wird im Film Easy Rider ein Denkmal gesetzt und er wird zum Ausdruck des Protestes. Motorradfahren wird symbolisch aufgeladen und Motorräder werden zum Freiheitssymbol. In Amerika der Chopper, in England die Rocker mit den Cafe Racern und in Deutschland reicht es immerhin noch zur Kreidler Florett.

Ein Benz Velo aus dem Jahr 1898 steht für den Bereich „Entdeckung der motorisieren Freiheit“. Ähnlich wie in der Ausstellung im PS.SPEICHER geht es in diesem Teil der Sonderausstellung um die schlagartige Vergrößerung des individuellen Mobilitätsradius durch die Erfindung des Motorwagens.

Ein fabrikneuer Trabant findet sich in der Themeninsel „Symbol der Freiheit“. Hier werden die unterschiedlichen Trabant-Symboliken beleuchtet. Vom Symbol der Rückständigkeit, aus westdeutscher Sicht, zum Symbol der Freiheit im November 1989, als die Trabi-Kolonnen die Grenze überquerten – und wieder zum Symbol der Rückständigkeit, aus ostdeutscher Sicht, da viele den Trabi seinerzeit sofort gegen einen gebrauchten Westwagen austauschen.

Das Citroen Coccinelle Wohnmobil, der Ford 17M mit Dethleffs Camper-Anhänger und eine Zündapp Bella stehen für den Bereich „Reisen auf Rädern“. In diesem Bereich wird an unterschiedlichen Beispielen beschrieben, wie Menschen das Gefühl von Freiheit empfinden, mit ihrem Wohnmobil überall hinfahren zu können. Außerdem gibt es in dieser Themeninsel spannende Erklärungen zum Thema Reisen mit dem Roller in den 50/60er Jahren.

Die Themeninsel „Ich will Spaß ich geb Gas“ bereichert die Sonderausstellung mit Spaßmobilen. Ein AHS Buggy, eine Suzuki RV 125 und die MV Agusta 750 S stehen beispielhaft für „sinnlose“ Fahrzeuge, bei denen die Praktikabilität nicht im Vordergrund steht, sondern der Spaß am Fahren und das Erleben von Freiheit durch Fahren.

Die Ausstellung zeigt zudem noch zwei Fahrräder aus dem 19. Jahrhundert, an denen das Thema „Frauen und Fahrrad“ und die Bedeutung des Fahrrades für die Freiheit der Frau erklärt werden.

Eine weitere Themeninsel widmet sich dem Bereich „Nachkriegsmobilität“. Hier erzählen ein FMR KR 175, ein HWE Moped und eine Panther 175 ihre Geschichten, wie die wiedergewonne Freiheit der Mobilität durch motorisierte Zweiräder und Kleinstwagen Fahrt aufnimmt.

Das Thema „Flucht aus dem Alltag“ schließlich setzen eine DKW E300 und eine Zündapp EM aus den 20er Jahren eindrucksvoll in Szene.

Die Ausstellung ist zunächst bis Mitte August zu sehen, bei entsprechender Publikumsresonanz auch länger. Sie ist zu den üblichen Öffnungszeiten des PS.SPEICHER zugänglich und kann auch ohne die Dauerausstellung – nur mit dem Ticket für die beiden Sonderausstellungen zum Spartarif – besucht werden. Weitere Infos auch unter www.ps-speicher.de.

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Messe, News, Veranstaltungen

Klassikwelt Bodensee feiert 10. Geburtstag

Sie ist noch jung an Jahren, die Exponate sind dafür umso älter: Die Klassikwelt Bodensee feiert 10. Geburtstag und präsentiert sich von Freitag, 19. bis Sonntag, 21. Mai 2017 so dynamisch wie beim ersten Mal.

Klassikwelt Bodensee 2017
Klassikwelt Bodensee 2017 © Fotoquelle und Bildrechte: Messe Friedrichshafen GmbH

Auf der Oldtimermesse am Bodensee kommen die Liebhaber der klassischen Mobilität auf ihre Kosten. Da passt es gut zur Party, dass die Szene gut in Fahrt ist: Oldtimer sind stark gefragt und werden hoch gehandelt. In der Rangliste der Oldie-Marken fahren Mercedes, VW und Porsche ganz vorne mit. Der gute alte Käfer ist nach wie vor der Favorit…

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News, Tipps, Urteile

Fahrerflucht – nein Danke!

Fälle von Fahrerflucht sind nach den erfassten Zahlen sowie Schätzungen leider ein alltägliches Phänomen. Schon bei reinen Sachschäden ist das mehr als ein Ärgernis. Tragisch wird es, wenn es Verletzte und Tote gibt.

Die amtlich „Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort“ genannte Tat (§ 142 Strafgesetzbuch) bestraft das Entfernen von einem Unfallort, ohne dass Personalien, Fahrzeugdaten sowie Beteiligung am Unfallhergang festgestellt werden konnten. Wenn jemand unbedeutende Sachschäden im ruhenden Verkehr, z.B. einen Parkrempler, verursacht und sich danach binnen 24 Stunden bei der Polizei meldet, kann von Strafe abgesehen werden. Aber Vorsicht: Die gesetzliche Ausnahme der Nachmeldung greift nur dann, wenn zwischenzeitlich kein anderer den Schaden der Polizei gemeldet hat. Zudem kann man vor Ort kaum abschätzen, ob ein Bagatellschaden vorliegt.

Gibt es einen feststellbaren Fremdschaden, hilft der Einwand, es handele sich um eine Bagatelle, nicht weiter. Jeder Kratzer oder jede Beule, mit Beseitigungskosten von mehr als 50 Euro, ist nach der Rechtsprechung relevant für die Einordnung als Fahrerflucht. Neben der immer zu erwartenden Geldstrafe droht bei Sachschäden oberhalb von 1500 Euro, erst recht bei Verursachung von Personenschäden, ein Fahrerlaubnisentzug. Diese mit zwei Punkten bewertete Tat bleibt 10 Jahre in Flensburg eingetragen.

Historischer Briefkasten
Historischer Briefkasten – Fristen bei der Meldung eines Unfalls einhalten

Unfallbeteiligte Personen müssen warten und sollten die Polizei rufen Verhalten der Unfallbeteiligten an der Unfallstelle.

Immer alle Daten untereinander austauschen. Unfallstelle grundsätzlich nur dann verlassen, wenn die Schadensregulierung geklärt ist. Der Zeitraum des Wartens hängt nach den Gerichten vom Ausmaß der Unfallschäden ebenso ab, wie von Ort und Zeit des Unfalls oder auch den Witterungsverhältnissen. Auch wenn man sich unschuldig an dem Unfall fühlt, ist das kein Grund wegzufahren.

Jeder hat mittlerweile ein Mobiltelefon. Darüber im Zweifel die Polizei unter der Notrufnummer 110 kostenfrei rufen. Das funktioniert auch bei einer leeren Prepaidkarte.

Etwas anderes ist, die Unfallstelle für den fließenden Verkehr bei den erwähnten geringfügigen Schäden freizumachen: Zum Beispiel bei einem abgeknickten Außenspiegel, einem zerbrochenen Scheinwerferglas, einer leichten Beule oder einem Kratzer im Autoblech, ist – nach Absprache mit dem Unfallgegner, an den Rand fahren sinnvoll. Vorher Fotos zur Beweissicherung machen oder den Stand der Fahrzeuge auf der Fahrbahn anzeichnen.

Fahrerflucht hat Auswirkungen auf den Versicherungsschutz

Der AvD macht darauf aufmerksam, dass mit einer Fahrerflucht auch der Versicherungsschutz in Gefahr gerät. Das Verlassen der Unfallstelle, ohne Feststellungen ermöglicht zu haben, gilt nach den Versicherungsbedingungen als Verletzung von Vertragspflichten.

Es droht der Regress durch den eigenen Haftpflichtversicherers. Beträge bis zu einer Höhe von 5000 Euro können vom Halter oder Fahrer gefordert werden, wenn Schäden anderer Beteiligter vom Versicherer beglichen wurden. Die Vollkasko-Versicherung, muss bei Fahrerflucht ebenfalls nicht zahlen.

Information des eigenen Versicherers ist Pflicht Informieren

Der Versicherungsnehmer ist gut beraten, seine Kfz-Versicherung binnen einer Woche über den Schadensfall zu informieren. Wird eine Person bei einem Unfall tödlich verletzt, muss das sogar innerhalb von 48 Stunden an den Versicherer gemeldet werden.

Kleinere Sachschäden, also sogenannte Bagatellschäden, können bis zum Jahresende noch nachgemeldet werden. In diesen Fällen kann eine Rückstufung des Haftpflichtvertrages, nicht bei einer Versicherung für Oldtimer, durch Rückzahlung der Schadensbeträge an den Versicherer vermieden werden.

Quelle: AvD

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News, Tipps, Veranstaltungen

Dampftage im ehemaligen Bahnbetriebswerk Heilbronn

Am Wochenende des 20. und 21. Mai 2017 laden wir Sie herzlich zu unseren diesjährigen Dampftagen in unserem Museum im ehemaligen Bahnbetriebswerk Heilbronn ein.

Mit den beiden unter Dampf stehenden Lokomotiven 50 2988 der Dampflokfreunde Schwarzwald-Baar e.V., der einzigen betriebsfähig erhalten Lok der Baureihe 50 der ehemaligen Deutschen Bundesbahn, die schon zu Planzeiten im Bahnbetriebswerk Heilbronn anzutreffen war und der preußischen T9¹ „1857 Cöln“ wird dabei eine besondere Atmosphäre geboten.

Wie auch bereits bei vorhergehenden Frühjahrsveranstaltungen etabliert, werden wir am Samstagvormittag von 09:30 Uhr bis 10:00 Uhr für Fotografen eine Fahrzeugparade in unserem historischen Ringlokschuppen arrangieren, die von der Drehscheibe aus bildlich festgehalten werden kann. Wie auch bei unseren bisherigen Fotoveranstaltungen üblich, bleibt währenddessen der Bohlenweg vor dem Ringlokschuppen gesperrt.

Dampflok 50 2988
Dampflok 50 2988 © Fotoquelle und Bildrechte: Marcel Clappier

An beiden Tagen führen wir selbstverständlich wieder eine ausführliche Vorstellung unserer aufgearbeiteten Museumsexponate sowie der unter Dampf stehenden Dampfloks auf unserer Drehscheibe durch. Des Weiteren bieten wir auch wieder unsere beliebten Führerstandsmitfahrten auf der 50 2988 an und für unsere kleinen Besucher steht ebenfalls unsere neu aufgebaute Kindereisenbahn zur Mitfahrt bereit. Ebenfalls sind in unserem historischen Ringlokschuppen eine große Ausstellung mit verschiedenen Modellbahnanlagen, sowie Modellbahnhändler anzutreffen und erstmals auch eine große Sammlung von selbstgebauten Modelldampfmaschinen und -motoren von mehreren Privattüftlern zu bewundern.

Für das leibliche Wohl wird wie immer mit vielerlei Köstlichkeiten vom Grill und aus unserer Cafeteria und mit einer Vielzahl kühler und warmer Getränke gesorgt.

Außerdem laden wir Sie am Pfingstmontag, dem 05. Juni, auf unsere beliebte Dampfzugfahrt zum Kuchen- und Brunnenfest nach Schwäbisch Hall in unserem historischem Plattformwagenzug, gezogen von der schon zu Planzeiten auf dieser Strecke zum Einsatz gekommenen 50 2988 der Dampflokfreunde Schwarzwald-Baar e.V. ein.

Um 10:20 Uhr beginnen wir unsere Reise am Heilbronner Hauptbahnhof und erreichen nach knapp einstündiger Fahrt über die landschaftlich schöne Hohenlohebahn und Zwischenhalten in Öhringen und Wackershofen den Bahnhof von Schwäbisch Hall, von dem Sie nach kurzem Fußweg den Schwäbisch Haller Marktplatz oder den am Kocher gelegenen Unterwöhrd erreichen, die beiden Hauptveranstaltungsplätze des Salzsiederfestes.
Alternativ zum Besuch des Salzsiederfestes bieten wir Ihnen auch die Möglichkeit das Hohenloher Freilandmuseum in Wackershofen mit rund 70 liebevoll eingerichteten historischen Gebäuden aus der Zeit vom 16. bis ins 20. Jahrhundert zu besichtigen, wo an diesem Pfingstmontag zudem der Mühlentag mit Vorführungen und Erläuterungen in der 1687 erbauten Mühle Laun stattfindet.

Quelle: Süddeutsches Eisenbahnmuseum Heilbronn

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BMW, News, Veranstaltungen

Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2017

Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este ist die weltweit exklusivste und traditionsreichste Veranstaltung für historische Automobile und Motorräder. Die Geschichte geht bis in das Jahr 1929 zurück, als im norditalienischen Cernobbio unter dem Namen „Coppa d’Oro Villa d’Este“ erstmals eine Ausstellung von Neuerscheinungen der Automobilbranche zu sehen war. Es folgte eine jahrzehntelange wechselvolle Geschichte. 1999 übernahm die BMW Group die Schirmherrschaft, seit 2005 ist die BMW Group Classic gemeinsam mit dem Grand Hotel Villa d’Este Veranstalter der Raritäten-Schau, zu der jedes Jahr mehrere tausend Enthusiasten und Teilnehmer aus aller Welt anreisen.

Concorso d’Eleganza Villa d’Este
Concorso d’Eleganza Villa d’Este © Fotoquelle und Bildrechte: BMW Group

Das Motto des diesjährigen Classic-Weekends lautet „Around the World in 80 Days – Voyage through an Era of Records““ und nimmt Bezug auf die Zeit Ende des 19. Jahrhunderts, als die Welt zunehmend mobiler wurde. Bereits vor Erfindung des Automobils gelangen die ersten Weltumrundungen mit Transportmitteln wie Eisenbahn und Dampfschiff.

Passend zum Motto präsentiert sich das Feld der eindrucksvollen Raritäten weltumspannend und reich an historischen Höchstleistungen. Auch das Spektrum der Fahrzeuge ist rekordverdächtig: Es gibt wohl keine zweite Schönheitskonkurrenz, deren Kandidaten mit Ein- bis Zwölfzylinder-Motoren bestückt sind und 1,5 bis 450 PS leisten. Der hubraumstärkste Motor ist in einem Rolls-Royce Phantom I zu finden: 7668 ccm. Abgesehen von den 50-ccm-Motorrädern schlägt das kleinste Herz in einem Intermeccanica (493 ccm).

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Nachrichten, News, Suche und Kauf, Technik

Japanische Autoklassiker sind immer noch rar

Japanische Autoklassiker finden bisher bei Sammlern von klassischen Automobilen kaum Beachtung. Doch vielleicht ändert sich das in Zukunft.

Von Honda ist das niedliche Cabrio Honda S600/S800 mit dem wahnsinnig drehfreudigen Motor, das bereits 1967 in Deutschland bestellbar war, vielen in guter Erinnerung.

Honda S800 Coupe
Honda S800 Coupe

Der Autor erinnert sich an sein erstes Auto aus Japan, einen Honda Accord anno 1978. Es war ein Coupé mit Heckklappe, also ein Fastback. Das war damals ein sehr schickes, komfortables, komplett ausgestattetes Auto mit getönten Scheiben. Der günstige Preis wurde durch Honda mit hohen Ersatzteilpreisen bei Wartung und Reparaturen wieder ausgeglichen.

Honda Accord Baujahr 1978
Honda Accord Baujahr 1978

Von einem Toyota 2000 GT, der zwischen 1967 bis 1970 mit einem 6-Zylinder-Motor gebaut wurde, hatte ich damals noch nichts gehört. Das Auto war Ende der 60er Jahre das teuerste Auto in Japan. Die Nachfrage blieb aus und nach nur 351 gebauten Exemplaren wurde die Produktion eingestellt. Heute ist der Toyota 2000GT der teuerste Oldtimer aus Japan und knapp eine Million Euro wurden bisher für ein Exemplar bezahlt.

Japanische Oldtimer sind bisher in Deutschland und Europa nur bei wenigen Autofans präsent. Nach Europa und vor allem nach Deutschland lieferten die bekanntesten Autohersteller wie Honda, Mitsubishi, Nissan (Datsun) und Subaru, Suzuki und Toyota, meist solide, günstige und gut ausgestattete Hausmannskost, aber wenig Faszination.

Das ist möglicherweise der Grund warum Autofans hierzulande wenig „Altmetall und Kunststoff“ der japanischen Hersteller sammeln und erhalten.

Japanische Hersteller haben sich nie wirklich um ihre Markenhistorie gekümmert. Man bezeichnet das heute international als „Heritage“ bzw. Classic. Auch gibt es bisher keine Werksmuseen der Hersteller in Europa, um das Ansehen der Marke zu fördern.

Deutsche Fachzeitschriften berichten am liebsten über Marken mit Image und Prestige wie BMW, Jaguar, Mercedes und Porsche weil das die sinkenden Auflagen der Magazine ein wenig stabilisiert.

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Nachrichten, News, Tipps

Änderungen im Führerscheinrecht in Deutschland

Die Änderungen des deutschen Führerscheinrechts sind schon geraume Zeit in Kraft. Nach Beobachtungen des AvD sind Regelungen, welche die 3. EU Führerschein-Richtlinie umsetzen, aber immer noch relativ unbekannt. Neben der Neuordnung der Motorradführerscheine ist die Befristung der Gültigkeitsdauer auf 15 Jahre die wichtigste Festlegung.

Neuordnung der Motorradklassen

Eingerichtet wurde die neue Klasse AM, welche die bisherigen Klassen M und S ersetzt. Sie gilt für das Fahren von zwei- und dreirädrigen Kleinkrafträdern sowie vierrädrigen Leichtkraftfahrzeugen bis 45 km/h Höchstgeschwindigkeit und maximal 50 ccm Hubraum, bzw. einer Nennleistung von 4 kW bei Elektrofahrzeugen.

BMW Motorrad - Welcher Führerschein notwendig?
BMW Motorrad – Welcher Führerschein notwendig?

Stufenführerschein

Zudem sind die Regelungen zum Stufenführerschein für Motorräder neu strukturiert worden. Die Einteilung in die Klassen A1, A2 und A erfolgt stufenweise und ist nach Leistung der Motorräder gestaffelt. Die Klasse A als oberste Stufe gibt die Erlaubnis, alle Krafträder ohne Beschränkung des Hubraums und der Leistung zu fahren.

Jugendliche ab dem 16. Lebensjahr können die Klasse A1 erwerben. Mit diesem Führerschein dürfen sie dann Krafträder bis 125 ccm, mit einer Leistung von maximal 11 kW und einem sogenannten Leistungsgewicht von maximal 0,1 kW/kg, fahren. In die Klasse A1 fallen auch Trikes mit einem Hubraum von mehr als 50 ccm. Diese dürfen eine Höchstgeschwindigkeit von maximal 45 km/h erreichen, bei einer Leistung von bis zu 15 kW.

Einen Führerschein der Klasse A2 kann erwerben, wer 18 Jahre oder älter ist. Die Klasse A2 ersetzt die bisherige Klasse A (beschränkt). Laut Definition beinhaltet diese Klasse Krafträder mit einer Motorleistung bis 35 kW und einem Leistungsgewicht von maximal 0,2 kW/kg.

„Aufstieg“ von A1 in A2 für Inhaber „alter“ Klasse 3 Führerscheine

Die Bestimmungen sehen vor, dass ein „Aufstieg“ in die Klasse A (ohne Leistungsbeschränkungen) ab einem Alter von 20 Jahren mit einer absolvierten praktischen Prüfung und zweijährigem Vorbesitz der Klasse A2 zulässig ist. Ist ein Interessent bereits 24 Jahre oder älter, kann die Klasse A direkt erworben werden, der Vorbesitz einer Klasse A1 oder A2 ist nicht notwendig.

Auch die Fahrerlaubnisklassen A1 oder A2 können jeweils direkt erworben werden. Dazu muss dann in jedem Fall eine Ausbildung in einer Fahrschule sowie die erfolgreiche Absolvierung einer theoretischen und praktischen Prüfung durchlaufen werden. Besitzt ein Bewerber die jeweils niedrigere Klasse noch nicht seit mindestens zwei Jahren, gilt das gleiche.

Erleichtert wird der schrittweise „Aufstieg“ in den Motorradklassen: Von Klasse A1 auf A2 und von Klasse A2 auf A ist lediglich eine praktische Prüfung abzulegen, wenn die jeweils niedrigere Klasse mindestens zwei Jahre vorbesessen wird.

Attraktiv kann diese „Aufstiegsregelung“ für Inhaber der Pkw Klasse 3 sein, die ihren Führerschein vor dem 01.04.1980 erworben haben: Sie können ohne Theorieprüfung und ohne Pflichtfahrten durch Absolvierung einer praktischen Prüfung den A2-Führerschein erwerben. Als Besitzstand beinhaltete die Klasse 3 auch die Klasse 1b, die in neuer Klassifikation der Klasse A1 entspricht. Die oben erläuterte Aufstiegsregelung zur unbeschränkten Klasse A gilt selbstverständlich auch hier.

KFZ Kennzeichen vor 1956
KFZ Kennzeichen vor 1956

Befristung der Führerscheine nur ohne Pflicht zu Gesundheitsprüfung

Alle ab dem 19.01.2013 ausgestellten Führerscheine für Pkw, Zweirad und Landwirtschaft müssen nach 15 Jahren von der Führerscheinbehörde neu ausgestellt werden.
Es sind keine weiteren Tests oder Gesundheitsprüfungen vorgesehen. Auch wenn es sich dabei nur um eine so genannte „administrative Erneuerung“ des Führerscheindokumentes handelt, ruft der AvD dazu auf, wachsam zu sein, dass nicht der verpflichtende Führerscheinumtausch das Einfallstor für die Einführung obligatorischer altersabhängiger Gesundheitsuntersuchungen wird.

Die dabei geführte Diskussion um verpflichtende Gesundheitsprüfungen älterer Kraftfahrer ist aus Sicht des AvD zu undifferenziert. Die Unfallbeteiligung „älterer Kraftfahrer“ ist nach den Statistiken nicht so negativ, wie es Veröffentlichungen unterstellen. Senioren fahren in der Regel besonnen und umsichtig und haben immer noch ein unterdurchschnittliches Unfallrisiko verglichen mit der Gesamtheit aller Verkehrsteilnehmer.

Einen höheren Anteil von Unfallbeteiligungen weist erst die Altersgruppe über 70 Jahre auf.

Fahrerlaubnisklassen, die bis zum Stichtag 19.01.2013 bereits erteilt sind, bleiben im bisherigen Umfang erhalten („Bestandsschutz“).

Eine Pflicht zum Umtausch besteht außerhalb der Regelungen für Berufskraftfahrer derzeit nicht.

Allerdings müssen bis 18.01.2033 alle jemals ausgegebenen Führerscheine den Vorgaben der 3. Führerscheinrichtlinie entsprechen und spätestens zu diesem Datum in das gültige EU-Muster getauscht werden.

Quelle: AvD

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Dr. Georg W. Pollak †, Gastautoren, Historischer Motorsport, News, Veranstaltungen

Tatra T11 nach 92 Jahren wieder bei der Targa Florio! 


Nach mehrjährigem Aufbau des erfolgreichen Rennwagens Tatra T11TF aus dem Baujahr 1925, nahmen Pavel Zabran und der Autor an der berühmten, wie berüchtigten Targa Florio teil. Im Jahr 2017 war es die 101. Auflage. Wie anspruchsvoll die Rallye wird, konnten wir zum Beginn nicht ahnen.

Targa Florio 2017 mit
Targa Florio 2017 mit Tatra T11TF

Anreise und Herausforderungen Targa Florio

Nach 2.400 km Anreise aus Tschechien warteten auf uns 1.270 Kurven und ca. 900 km Berg- und Talfahrten, so wie lange Fahrten auf der Autobahn mit einem Roadbook um Umfang eines dicken Telefonbuches.

Ohne eine komplette Navigationsausrüstung war das perfekte Roadbook wertlos. Ohne Doppel-Tripmaster, Stoppuhren, Rechner und GPS war bald klar, dass wir hauptsächlich ins Ziel kommen müssen. Zusätzlich kämpften wir mit den Kinderkrankheiten des Tatra T11.

Bei der technischen Abnahme wurde etwas Wesentliches übersehen. Ohne Starter und Dynamo, so wie es damals üblich war, also auch ohne jegliche Beleuchtung kämpften wir mit ständiger Anspannung. Durch die Tunnel fuhren wir also über dem Kopf winkend mit eingeschaltetem Mobiltelefon und dem Roadbook! Kriminell, aber zum Glück für uns ohne Folgen. Unser Tatra stieß überall auf viel Bewunderung und ehrliches Interesse. Wir hatten einen viersprachigen Flyer über Geschichte und Technik des Tatra T11 vorbereitet, der natürlich regen Absatz fand.

Tatra T11 ohne Starter und Dynamo
Tatra T11 ohne Starter und Dynamo

Das große Interesse der Zuschauer an unserem gelben Tatra hat uns viel Freude bereitet, verriet aber gleichzeitig, dass die Marke Tatra, früher erfolgreich und berühmt, heute nur noch wenig bekannt ist. Hatten doch einst Hückel und Spooner, 1925 die ersten zwei Plätze an der Targa Florio in ihrer Kategorie errungen!

Teilnehmer an der Targa Florio 2017

Unter den weiteren Teilnehmern erwähnen wir einen alten aber flotten Bugatti. Das Team hatte einen eigenen Mechaniker zur Rallye mitgebracht, wie übrigens viele andere Teilnehmer auch. Weiterhin war dabei ein wunderschöner OM, ein rarer Alfa 6C 1750 mit Kundenkarosserie von Brianca/Milano, ein Fiat Zanussi und auch ein kleiner FIAT mit Heckflosse.
Auffällig war die Anzahl der teilnehmenden Abarths und Alfa Romeos, die betreut und unterstützt wurden vom Markenmuseum. Dabei waren auch Specials, Rennwagen von Bandini und Ermini, Kreationen von Zagato, Lancia und ein Alfa als Teilnehmer der Rallye „Peking – Paris“ und viele Andere. 



Einige Daten zum Targa Florio Tatra T11TF

Baujahr 1925: Zwei Zylinder – luftgekühlt, drei Ventile und zwei Kerzen pro Kopf. Da haben selbst Experten gestaunt. Ohrenbetäubender Lärm aus zwei ungedämpften Auspuffröhren rundete den Auftritt des gelben Teufels ab. Die historische Stadt Cefalú überquerten wir leider aus Unachtsamkeit, aber vom grossen Applaus der Bevölkerung durch die Fussgängerzone, hatten wir nichts. Für die örtliche Polizei war es kein Thema.

Unterwegs lauerten alle Variationen von Zeit- und Streckenmessung. In den Städten wurde gar fünfmal, über kurz und länger gemessen. Das Roadbook, dick wie ein Telefonbuch, haben wir nur wenig gebraucht, denn uns ging es bald nur noch um eine ehrenhafte Zielerreichung, eben wie die Teilnahme an der Olympiade. Teilnahem ist Alles! Wir werden bei den Organisatoren versuchen, nach Absprache mit anderen Teilnehmern, die Einführung einer separaten Kategorie für Vorkriegsautos zu erreichen.

Wenig Disziplin bei den Teilnehmern mit Ferrari

Eigenes Rennen fuhren neue Ferrari als „Tribut to Ferrari“. Einige aus dieser Gruppe machten auf sich durch heulende Motoren, Reifengeruch, Undiszipliniertheit am Start und riskante Manöver unterwegs, aufmerksam. Ein moderner Mini verunfallte vermutlich durch Selbstüberschätzung und forderte drei Tote.

Targa-Florio 2017
Targa-Florio 2017

Fazit unserer Teilnahme

Es herrschte gute Atmosphäre und Kollegialität. Die Besichtigung antiker Denkmäler (Himèra und Segesta) haben wir auf eigene Faust eingeschoben.

Zum Thema Tatra ist zukünftig noch Pressearbeit nötig, um die Marke in der Geschichte lebendig zu halten. Wir haben in Interviews und im italienischen Fernsehen über die Geschichte und Technik von Tatra ausführlich informiert.

Targa-Florio 2017 - Das Tatra Team
Targa-Florio 2017 – Das Tatra Team

Wir hoffen für die Zukunft, dass uns seitens des Tatra-Konzerns bei der nächsten Teilnahme an einer Rallye ein wenig Unterstützung zu Teil wird.


Text Dr. Georg W. Pollak, sc. und alle Fotos © Autor, E.Grechi, T.Havlasek und P.Zabran

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News, Skoda

Skoda 440 Spartak und Felicia Cabriolet

Der Skoda 440 Spartak, Baujahr 1957 und ein Felicia Cabriolet, Baujahr 1961 nahmen an der Bodensee-Klassik 2017 teil. Beide Fahrzeuge stammen aus dem Bestand des firmeneigenen Museums am Stammsitz im tschechischen Mladá Boleslav. Start- und Zielort ist die österreichische Festspielstadt Bregenz am Bodensee.

Skoda 440 Spartak 1957
Skoda 440 Spartak 1957 © Fotoquelle und Bildrechte: Skoda

Der 440 Spartak ist der Vorgänger der zwischen 1959 und 1971 erstmals gebauten Modellreihe Octavia, wurde 1957 gefertigt und an einen Kunden im nordböhmischen Ústí nad Labem (Aussig) ausgeliefert.

Das Skoda-Museum hat das Fahrzeug 1995 erworben und grundlegend restauriert. Dabei wurde der Wagen in exakt der Ausführung aufgebaut, in der das Skoda-Werksteam den Typ 440 Ende der 1950er-Jahre bei tschechischen und internationalen Rallyes einsetzte. In der Serienausführung produzierte der Motor mit einem Hubraum von 1089 Kubikzentimetern eine Leistung von 40 PS und beschleunigte die zweitürige Limousine auf bis zu 110 km/h.

Skoda Felicia Cabriolet 1961
Skoda Felicia Cabriolet 1961 © Fotoquelle und Bildrechte: Skoda

Der türkisgrüne Felicia aus dem Jahr 1961 steht für eine Erfolgsgeschichte von Skoda: Zwischen 1959 und 1964 entschieden sich fast 15 000 Kunden für eines der schicken Cabriolets der Modellreihe Felicia oder des etwas stärker motorisierten Felicia Super. Als besondere Merkmale gelten beispielsweise die charakteristischen Heckflossen, die das Heck optisch verlängern und die Proportionen des rund vier Meter langen Fahrzeugs wirkungsvoll abrunden.

Die Felicia basierte technisch auf dem 440, erzielte dank Doppelvergaser jedoch eine höhere Leistung von 50 PS. Auch dank des geringen Fahrzeuggewichts von 930 Kilogramm erreicht das Cabrio eine Höchstgeschwindigkeit von 130 km/h. Am Bodensee startete der Felicia mit sportlicher Mittelschaltung – frühere Versionen besaßen statt des Schalthebels auf dem Kardantunnel noch eine Lenkradschaltung.

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