Einmal im Jahr gehört das Velodrome Darmstadt den Motorradfahrern. Spätestens am 24.06.2017 bringen sie ihre betagten Schätze mit auf die Radrennbahn. An diesem einen Samstag gehört das Velodrom allein ihnen und den am Motorsport begeisterten Publikum.
Bereits am frühen Vormittag füllt sich das Infield des Betonovals mit Oldies aus 5 Jahrzehnten. Dann geben sich Mopeds, Motorroller, Straßen- und Rennmotorräder ein Stelldichein und erinnern an die lange Tradition des Motorsports. Teilnehmen darf dabei jeder, der ein entsprechendes Fahrzeug vor Baujahr 1976 sowie einen Sturzhelm besitzt.
Schon bald legt sich der Geruch von Benzin und verbranntem Renn-Öl über das Fahrerlager und die überhöhten Steilkurven. Motoren brummen, Auspuffe knattern und ein Knallen wie in einer Silvesternacht signalisiert: Das Training hat begonnen! Doch was den zahlreichen Zuschauern den Eindruck echter Geschwindigkeitsrennen vermittelt, ist tatsächlich Vollgas-Rennspaß im wahrsten Sinne des Wortes. An diesem Tag geht es auf der Radrennbahn mehr um den Spaß als um ein echtes Kräftemessen.
Die Regeln, die Organisator Hans Hug eigens für seine Veranstaltung aufgestellt hat sind denkbar einfach und dienen in erster Linie der Sicherheit von Fahrern und Zuschauern. Danach erfolgt eine grobe Einteilung in verschiedene leistungs- und baujahresabhängige Klassen um sicherzustellen, dass sich nicht Fahrer leistungsstarker Rennmaschinen durch ein Feld von Mopeds oder Motorrollern kämpfen müssen.
Nach der Mittagspause darf dann jede Klasse ihre Läufe austragen, wobei die Fahrer ihre Geschwindigkeit frei der Leistung ihrer Maschine und ihrem eigenen Fahrvermögen anpassen können.
Während die einen begeistert ihre Runden drehen, wird im Fahrerlager geschraubt. Besucher können sich frei im Fahrerlager bewegen, mit Fahrern und Mechanikern plaudern und fotografieren.
Wo bietet sich schon mal die Gelegenheit, zum Beispiel eine Harley Davidson Rennmaschine aus den 20ern in Aktion zu sehen und zu hören?
Deutschlands Winterrallye für Oldtimer wird wegen des immensen organisatorischen Aufwands künftig im Zwei-Jahres-Rhythmus stattfinden. Die nächste Ausgabe steigt im Februar 2019.
Das 25-jährige Jubiläum der AvD-Histo-Monte war ein voller Erfolg. Eine Rekordzahl von 82 Fahrzeugen begab sich am 8. Februar in der Klassikstadt Frankfurt auf den Weg nach Monte Carlo, unter ihnen auch Rallye-Weltmeister Walter Röhrl im Audi Quattro sowie Kabarettist Urban Priol, Rallye-Fahrer Matthias Kahle und Motorrad-Ass Stefan Prein. Mit bis zu 2048 Meter hohen, schneebedeckten Pässen, unzähligen fahrerischen wie landschaftlichen Highlights war die 2017er-AvD-Histo-Monte nach einhelliger Meinung eines silbernen Jubiläums würdig.
Dennoch müssen sich Fahrer und Fans zwei Jahre bis zur nächsten AvD-Histo-Monte gedulden. Die nächste Ausgabe der AvD-Histo-Monte wird erst im Februar 2019 stattfinden.
Die Coppa-Classic in Belgien hat bereits eine langjährige Tradition. Ursprünglich war es eine eintägige Veranstaltung am alten Standort in Oostmalle in Belgien. Heute findet die dreitägige Veranstaltung am Schloss Merode in Westerlo, Belgien statt.
Coppa-Classic Schloss Merode in Belgien
Die Oldtimer-Veranstaltung Coppa Classic findet einmal im Jahr statt. Am Samstag wird eine Oldtimer-Tour angeboten und Sonntags wird im Park eine Ausstellung mit Concours d’Elegance auf dem Programm.
Es werden viele Stammtische mit dem Thema „Technische Kulturgüter“ oder vereinfacht ausgedrückt „Oldtimer-Stammtisch“ in vielen Städten und Regionen abgehalten. Viele Stammtische sind an einen Hersteller oder ein bestimmtes Modell gebunden. Der Trend geht eindeutig in Richtung markenoffene Stammtische.
Teilnehmern werden aus den Bereichen Automobil und Motorrad Stunden der Gemeinsamkeit für Informationen, Gespräche, Diskussionen, Erfahrungsaustausch und Tipps geboten.
Wichtig für die Örtlichkeit und Gastronomie ist: Sehr gute Erreichbarkeit aus allen Richtungen, landschaftlich schöne und ruhige Lage, außerdem gute Parkplatzsituation unweit des Restaurants und für den Sommer eine Terrasse und reichlich Platz für die Zahl der Teilnehmer.
Brotzeit & Stammtisch
Getränke, Essen und ein freundliches Serviceteam sollen einen guten Eindruck hinterlassen. Auf der Karte soll es für jeden Geschmack, für den großen und kleinen Hunger etwas geben. Wer nur etwas trinken will, soll auch willkommen sein.
Die Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen 2017 führte durch viele kleine Ortschaften und über kurvenreiche Landstraßen. Der Startschuss für die 110 klassischen Fahrzeuge fiel in der Universitätsstadt Marburg an der Lahn. Auch in diesem Jahr bestand das Feld wieder aus Klassikern, zum Beispiel Mercedes-Benz 300SL Flügeltürer, BMW 3.0CS und 107 andere Oldtimer. Das älteste Fahrzeug war ein seltenes US-Cabriolet Buick Tourer von 1924.
Bei der Zuverlässigkeits- und Gleichmäßigkeitsfahrt durch die Regionen im Herzen Mittelhessens ging die Klassikabteilung von Opel mit insgesamt zehn Modellen an den Start. Das Motto lautete in diesem Jahr: Große Kombis, Limousinen und Cabrios.
Eine weitere Rarität war zudem ein Opel Commodore C, der von den Bonner Fahrzeugspezialisten Miesen 1981 zu einem Krankenwagenwagen umgebaut wurde. Die Basis für das knapp 5,60 Meter lange Auto bildete ein auf 3,27 Meter gestreckter Radstand. Die geteilte Heckklappe sowie ein außergewöhnlich komfortables Fahrwerk sorgte bei dem Rettungsfahrzeug für einen schonenden Krankentransport. Der Commodore C mit seinem Sonderaufbau erntete viel Beifall von den Zuschauern am Straßenrand genauso wie auch die anderen Fahrzeuge im Teilnehmerfeld.
Prominentester Teilnehmer im Feld war Joachim Winkelhock. Der ehemalige Formel 1-Rennfahrer und Le-Mans-Sieger bestritt die historische Rallye mit einem Opel Rekord C Caravan aus dem Jahr 1970.
Insgesamt legten die Rallye-Teilnehmer gestern und vorgestern gut 350 Kilometer zurück. Von Marburg ging es durch die sehenswerten Regionen Mittelhessens rund um die Lahn und das Edertal. Die Oldtimerfahrt Hessen-Thüringen endete in Frauenberg.
Der ohne Zweifel schwierigste Rundkurs Europas entstand im Jahr 1927 unterhalb der Nürburg. Fachleute behaupteten, dass es unmöglich sei, sich den Verkauf der ganzen Strecke einzuprägen. Es sollen 176 Kurven sein. Die Länger der Strecke beträgt 22,65 km und erfordert ständige Aufmerksamkeit des Fahrers, häufiges Schalten und zuverlässige Fahrzeuge.
Rudolf Caracciola gilt neben Bernd Rosemeyer, Tazio Nuvolari und Louis Chiron als bester Rennfahrer der 30er Jahre. Für seine souveräne Fahrweise auf regennassen Strecken erhielt Rudolf Caracciola den Ehrentitel „Regenmeister“.
Am 18. Juni 1927 gewann er das Eröffnungsrennen auf dem Nürburgring. Untrennbar verbunden ist er mit dem Rennstall von Mercedes-Benz. Es gab wenige Rennfahrer, die in der Lage waren den Mercedes SSK mit 7-Liter Motor zu fahren. Der große Rennfahrer Rudolf Caracciola starb 1959 in Lugano (CH).
Nicht vergessen ist Bernd Rosemeyer (1909 – 1938), der vor dem Zweiten Weltkrieg zu den bekanntesten und erfolgreichsten deutschen Rennfahrern zählte.
Feldmarschall Montgomery wurde aufgrund seines asketischen Lebensstils der „spartanische General“ genannt. Aber für sein persönliches Transportmittel verlangte er das Beste der damaligen Zeit. Während des Zweiten Weltkriegs nutzte Montgomery drei Rolls-Royce, zwei Phantom III und einen Rolls-Royce Silver Wraith.
Der erste Phantom, ein 1936 von Freestone & Webb aufgebautes Exemplar, gehörte dem Chef der englischen Talbot Motor Company, Frederick Wilcock. Zu Zeiten des Krieges wurde es vom Kriegsministerium beschlagnahmt. Montgomery benutzte es bei den Vorbereitungen zum D-Day und chauffierte Winston Churchill, General Eisenhower und König Georg VI. persönlich zu den Planungstreffen nach Southwick House in Hampshire. Frederick Wilcock untersagte es, mit dem Phantom III Großbritannien zu verlassen. So nahm Montgomery nach dem D-Day den Rolls-Royce Silver Wraith mit nach Frankreich.
Montgomerys Favorit war der „Butler“ Phantom III. Das Fahrzeug wurde ursprünglich von Alan Samuel Butler, dem Vorsitzenden der De Havilland Aircraft Company, mit einer Karosserie von H. J. Mulliner & Co. in Auftrag gegeben. Das besondere Merkmal ist eine nach innen geneigte Windschutzscheibe, die das Fahrzeug rund 15 Prozent aerodynamischer als in der Standardkonfiguration machte. Zum windschnittigen Erscheinungsbild tragen auch das verkleidete Ersatzrad und das Fließheck bei.
Der „Butler“ Phantom III war für viele Jahre Montgomerys Verkehrsmittel Nummer eins. Er besuchte damit Adressen wie 10 Downing Street, das War Office in Whitehall, den Landsitz des britischen Premierministers sowie militärische Einsatzzentren wie Northwood in Hertfordshire und das Oberste Hauptquartier der NATO in Frankreich. Der Feldmarschall nutzte den Rolls-Royce bis 1962.
Immer wieder findet man bei verschiedenen Händlern und weniger bei Privaten frisch lackierte Fahrzeuge (Verkaufslackierung ?). Das ist erst einmal positiv, aber wenn der Innenraum und die Technik, Blick unter die Motorhaube, gar nicht zum frischen Äußeren passt, dann ist besondere Aufmerksamkeit geboten.
Mercedes Scheunenfund
Immer wieder gibt es neue Tricks, um ein Fahrzeug besser darzustellen, als es in Wirklichkeit nach Jahren ist.
Einer der neueren Tricks besteht darin, dicke Spachtelflächen auf der Karosse mit Metallsplittern zu vermengen, so dass auch der bisher unbestechliche Magnettest das Fehlen realen Blechs nicht feststellen kann. Ohne Vorbereitung und Fachwissen kann ein Interessent teure Fehler begehen. Noch riskanter ist es, aus der Ferne via Internet nach einem Fahrzeug zu suchen, und es dann auch direkt zu kaufen. Denn Zustandsbeschreibungen der Anbieter haben oft wenig mit der Realität zu tun. Ein geforderter Preis muss nicht unbedingt einem realistischen Marktwert oder Wiederbeschaffungswert entsprechen.
In excellenten Werkstätten und für viel Geld entstehen in Fachbetrieben Fahrzeuge bei denen die Grenzen zwischen Restaurierung, Rekonstruktion, Modernisierung mit moderner Technik, Neukonstruktion, Nachbau oder Replikate nicht klar voneinander abgrenzbar sind. Immer mehr Hersteller entdecken diese lukrative und gut bezahlte Nische. Offensichtlich gibt es auch für diese besondere Spezies genügend Abnehmer.
Geschichte wird ausradiert
Wenn nur Elemente eines historischen Fahrzeugs beim Neuaufbau verwendet werden, dann wird die Geschichte des betreffenden Fahrzeugs ausradiert. Das ist der Fall bei einem komplett neu gebauten Karosseriekleid. Ein trauriges Beispiel ist der ex BMW 507 von Elvis Presley. Vom Wrack des BMW 507 ist keine Substanz nach dem Neuaufbau bei BMW übrig geblieben. Bei diesem Fahrzeug mit prominentem Vorbesitz wird über die Rekonstruktion heftig diskutiert.
Das ist es, was originale Wagen zu Zeitmaschinen macht. Deshalb darf man auch bei wirklich bedeutenden Fahrzeugen die Spuren von vielen Jahren des Daseins nicht mit einer „Restaurierung“ auslöschen, die vom Original nichts mehr übrig lässt.
Neubau nach historischem Vorbild
Ein völliger Neubau nach historischem Vorbild sind die in mehreren Exemplaren entstandenen Rekreationen des Bentley Blue Train von 1930. Bugattis sind als Nachbauten ebenso beliebt wie diverse Bentley Sportwagen aus den 1920er Jahren in Anlehnung an die echten schnellsten Lastwagen der Bentley Boys. Von den Bugatti Grand-Prix-Rennern 35B sind rund 500 Nachbauten in Argentinien entstanden! Eine große Zahl Nachbauten wurden auch vom Alfa Romeo 8C 2300 gefertigt. Bekannte Nachbauten in großer Zahl sind bekannt vom Porsche Speedster, Shelby Cobra und Mercedes 300SL.
Auch an diesem Beispiel kann der Leser gut erkennen, Originalität ist relativ und Diskussionen darüber vermutlich ohne Resultat und Konsequenzen.
Auch Automuseen von Audi, BMW, Mercedes, Skoda, Volkswagen u.a. haben viel Geld dafür bezahlt, um bekannte Fahrzeuge aus deren Unternehmensgeschichte wieder erstehen lassen.
Der Rennwagen Auto Union Typ D, der in der Öffentlichkeit vorgeführt wird, ist ein Nachbau. Grund für den Nachbau in diesem Fall: Audi möchte das Original schonen, aber einen historischen Rennwagen zeigen und vorführen.
Das muss leider so deutlich gesagt werden: Ein verlorenes historisches Original lässt sich nicht einfach „nachbauen“. Die Ehrfurcht vor den Originalen resultiert aus der unmittelbaren Konfrontation mit der Geschichte.
Zweifelhafte Neubauten und Mix aus Material und Technik
Was aus meiner Sicht gar nicht geht, ist der Nachbau eines Bugatti mit Karosserie aus Kunststoff, aufgebaut auf einem Jaguar Fahrgestell. In den USA wird der Porsche 911 aus den 60er Jahren hergestellt, mit Kunststoffkarosserie und angereichert mit viel moderner Technik.
Fortsetzung angefangener Serien
Ein weiteres Kapitel sind die Fortsetzungen angefangener Serien von Herstellern, Beispiel Jaguar XJ 220, XKSS und E-Type Lightweight. Auch Aston Martin beginnt mit dem Nachbau des Kundensportmodells DB4 GT. In den USA wird der DeLorean DMC-12 nicht mit dem damaligen Euro-V6 ausgerüstet, sondern mit einem doppelt so starken Motor.
Replikate oder Neuaufbauten werden auch zur Geschichte
Bereits vor 30 Jahren gab es Replikate oder Neuaufbauten. Sie sind in ihrer Ausführung ebenfalls ein Teil der Technikgeschichte geworden, aber besitzen in der Regel nicht den Wert Ihrer „echten“ Vorbilder.
FIAT 509 SM Baujahr 1928 – Original, Neuaufbau oder Special?
Chancen auf Straßenzulassung
Mit einer Straßenzulassung dürfte es bei Neukonstruktionen oder Replikaten von Fahrzeugen schwierig werden, denn sie erfüllen nicht die aktuellen Anforderungen an die Sicherheit und Abgasverhalten. In den USA dürfen Auto-Legenden neu entstehen und werden zugelassen, wenn sie maximal 325-mal im Jahr produziert werden. „Moderne Umweltstandards“ müssen erfüllt werden, aber von aktuellen Sicherheitsauflagen ist diese Spezies befreit. Einige bekannte Hersteller werden in dem Bericht über Rekreationen, Repliken oder Specials genannt.
Schwarze Schafe im Handel
Betrug ist es, wenn bei einem Verkauf nicht auf die Abstammung, Hersteller und fehlende Geschichte hingewiesen wird oder gar zwei Fahrzeuge mit gleicher Fahrgestellnummer existieren und angeboten werden. Bekannte Beispiele sind „Porsche 911 Zwillinge“. Diese Variante ist beliebt bei kleinen Sonderserien des Modells. Weitere Beispiels sind NSU Prinz 100, der zum zum NSU TT(S), VW T1 Bus der zum VW T1 Samba umgebaut wurde und nicht entsprechend deklariert ist.
Nachträglicher Umbau von Coupé in Cabrio
Meist wurde in der Vergangenheit mehr Coupés eines Typs hergestellt als Cabrios. Beliebt sind Umbauten eines Coupé in ein Cabrio. Sportlichkeit und Cabrio verkauft sich immer gut. Bekannt für zeitgenössische Umbauten sind hier der Mercedes W111. Die offenen Varianten galt als das Vornehmste, was die deutsche Autoindustrie damals in den 60er Jahren lieferte. In der zweiten Hälfte der 50er Jahre war es das Borgward Isabella Coupé. Beide wurden nachträglich von spezialisierten Fachbetrieben vom festen Dach befreit, die Karosserie verstärkt und fix und fertig als neues Cabrio ausgeliefert.
Borgward Isabella Cabrio – Original oder Umbau nach System Deutsch?
Concours d’Elégance
Zu einem Concours d’Elégance sollten Neubauten und Replikate vom Veranstalter nicht zugelassen werden. Bei Ausstellungen sollte deutlich auf den Nachbau hingewiesen werden.
Wie stehen die Leser zu Neubauten und Replikaten? Gerne ergänze ich den Beitrag um Ihre persönliche Meinung. Nutzen Sie dazu bitte das Kontaktformular.
Neubauten sind für FIA kein Hinderungsgrund
Die FIVA setzt sich für automobiles Kulturgut ein. Anderer Ansicht ist der Dachverband des internationalen Motorsports FIA (Federation Internationale de l’Automobile). Schon seit Jahren haben es dessen Funktionäre aufgegeben Originale von Nachbauten zu unterscheiden. Für den Dachverband hat Gültigkeit, das ein Rennwagen technisch den Homologationsunterlagen entspricht. Bei Vorkriegsfahrzeugen gab es diese Dokumentationen noch nicht. Es reicht also wenn ein Fahrzeug exakt dem historischen Vorbild entspricht.
Am letzten August-Wochenende, 26./27.08.2017, steigt das große Jubiläums-Bahnfest im Brohltal. Zum Fest sind gleich zwei Dampfloks im Einsatz, um die Züge stündlich durch die Vulkanregion Laacher See zu ziehen.
Brohltalbahn bietet Gastfahrzeuge zum Fest
Der „Vulkan-Expreß“ wird an beiden Tagen nach einem umfangreichen Fahrplan zwischen Brohl-Lützing, Oberzissen und Kempenich-Engeln unterwegs sein. Vorgesehen sind stündliche Abfahrten vom Brohltalbahnhof in Brohl, direkt gegenüber des DB-Bahnhofs, bis nach Oberzissen. Etwa die Hälfte der Züge wird dabei von Dampflokomotiven gezogen. Hierzu wird die eindrucksvolle Brohltaler Mallet-Lokomotive „11sm“ von der „Bieberlies“ (Lok 60) der Sauerländer Kleinbahn unterstützt, die extra zum Jubiläum nach Brohl überführt wird. In Burgbrohl wird es somit regelmäßig zur Begegnung zweier Dampfzüge kommen!
Alle zwei Stunden verkehrt der „Vulkan-Expreß“ mit Dieselloks über Oberzissen hinaus über die 5,5 km lange Steilstrecke bis hinauf nach Engeln auf den Eifelhöhen mit ihren fantastischen Aussichten.
Auch am anderen Ende der Strecke ist mächtig was los: der historische Kleinbahntriebwagen „T 13“ der Selfkantbahn bei Aachen ist zu Gast und bietet stündliche Fahrmöglichkeiten vom Brohltalbahnhof durch die Brohler Rheinanlagen bis in den Hafen an. Morgens und am späten Nachmittag wird das Fahrzeug zudem im Brohltal zwischen Brohl und Weiler bzw. Oberzissen erlebbar sein!
Einen besonderen Leckerbissen haben sich die Brohltalbahner für Ihren Endbahnhof Engeln einfallen lassen: Im Anschluss an jeden ankommenden Zug wird ein historischer Omnibus eingesetzt, der auch den ehemaligen Streckenabschnitt über Weibern bis nach Kempenich anbindet. Von dort fährt der 1986 in Betrieb genommene Mercedes-Bus „O 305“ weiter zum Erlebniswald Steinrausch und zur Burg Olbrück. Am Bahnhof Oberzissen schließt sich der Kreis mit erneuten Anschlüssen zum „Vulkan-Expreß“ nach Brohl und Engeln. Die Gäste können somit nicht nur touristisch interessante Punkte wie die Burgruine Olbrück oder das im ehemaligen Bahnhof Weibern untergebrachte Tuffsteinmuseum erreichen, sondern in Kombination von Zug und Bus auch eine spannende Rundfahrt durch die Eifel unternehmen!
Mächtig was los im Brohltal
Nicht nur verkehrlich ist auf Schiene und Straße am Festwochenende eine Menge los. Auch an vielen Bahnhöfen wird das Jubiläum „40 Jahre Vulkan-Expreß“ kräftig gefeiert! Brohl ist Kern des Bahnfestes: Hier erwarten den Besucher Fahrzeugausstellungen, Werkstattführungen, Infostände, eine Modellbahnschau und alles was das Herz des Eisenbahnfans begehrt! Auch eine geführte Wanderung auf dem Quellenweg nach Burgbrohl wird am Sonntag angeboten.
Eine Ausstellung zum 40-jährigen Jubiläum haben die Brohltalbahner im Bahnhofsgebäude in Niederzissen untergebracht. Verschiedene Akteure vor Ort erweitern das Programm zu einem lohnenswerten Zwischenstopp – hier lohnt es sich, einmal auszusteigen! Unmittelbar am Bahnhof wird es eine interessante Ausstellung historischer landwirtschaftlicher Gerätschaften geben. Direkt benachbart lädt eine Töpferei zum Schauen und Mittöpfern ein.
Am Endbahnhof der Dampfzüge, in Oberzissen, wird an dem Wochenende die traditionelle Kirmes gefeiert. Auch ist von hier aus die Burg Olbrück mit dem historischen Bus regelmäßig erreichbar. Wer über die Steilstrecke oder dem Bus weiterfährt bis auf die Eifelhöhen, genießt ab Engeln mehrfach am Tag geführte Wanderungen entweder zur Burg Olbrück (mit Burgführung), zum Erlebniswald Steinrausch oder geht auf eine Entspannungswanderung rund um Engeln.
An vielen Stationen lädt die örtliche Gastronomie zum Verweilen ein. Die regelmäßigen Zugfahrten ermöglichen an beiden Tagen nach Herzenslust ein- und auszusteigen, zu verweilen, etwas wandern zu gehen oder einfach nur intensiv Eisenbahn zu fahren! Das kurzweilige Programm, alle Fahrpläne und viel Wissenswertes hat die Brohltalbahn im Internet zusammengestellt.
Der in den beiden Bildern gezeigte Protos ist dem Autor bei Veranstaltungen von Classic Days Schloss Dyck vor einigen Jahren und Vintage Race Days Rastede 2017 begegnet. Es soll sich um einen Rennwagen aus dem Jahr 1920 handeln.
Der abgebildete Protos (Farbbild) wurde 1993 bei Abrissarbeiten in Brandenburg gefunden. Es soll sich um eine Fahrgestell gehandelt haben. Auf einer Beschreibung, neben dem Fahrzeug in Rastede gefunden, wird darauf hingewiesen, dass der Protos am 21.09.1921 auf der neu erbauten AVUS in Berlin, der ersten permanenten deutschen Rennstrecke, im Eröffnungsrennen dabei gewesen sein soll.
Protos ist heute eine fast vergessene Marke aus Berlin-Nonnendamm. Dort wurden seit 1899 Autos hergestellt. Das Unternehmen war seit 1908 im Besitz von Siemens.
Auf der Beschreibung des Protos in Rastede war als Motor angegeben: 6 Zylinder Ottomotor OHV, 7000 ccm Hubraum, ca. 180 PS (?) bei 4.000 U/min., 4 Gangstufen, mechanische Bremse auf die Hinterräder und Höchstgeschwindigkeit 180 km/h.
Protos Nr.7 in Rastede 2017
Eines sollte jedem an historischer Mobilität Interessiertem klar sein: Heute sind nur noch ganz wenige „Originale“, also nie von Grund auf „restaurierte“ Fahrzeuge aus der Zeit vorhanden.
Bei dem abgebildeten Fahrzeug stellen sich mehrere Fragen:
Nicht nur der Kühler des Protos Nr. 47 stimmt nicht mit dem Protos Nr. 7 überein.
Wurde für die gefundenen Überreste des Protos nach 1993 eine „Special-Karosserie“ angefertigt?
Wer hat den Protos restauriert und mit der Karosserie versehen?
Wurde der oben beschriebene Motor nachträglich eingebaut oder ist er original?
Die Motorleistung für einen Motor aus dem Jahr 1920 mit 180 PS scheint etwas übertrieben zu sein.
Wer kennt mehr über diesen Rennwagen?
Wer waren die Fahrer?
Kann der Eigentümer Günter Vigener helfen?
Wie hat der Protos bei dem AVUS-Rennen 1921 abgeschnitten?
Wurde er später nochmals eingesetzt?
Gibt es Literatur zu dem Einsatz des Protos auf der AVUS?
Wer mehr über dieses seltene Auto berichten kann, wende sich bitte per Kontaktformular an die Redaktion, um diesen Beitrag zu ergänzen.
Anmerkungen unseres Lesers Juergen May
Weder der angegebene Hubraum noch die Leistung passen zu einem der damals produzierten Protos-Motoren. Wir müssen auch davon ausgehen, dass in dem Fahrzeug ein 4-Zylindermotor verbaut war. 6-Zylindermotoren hatte Protos wohl im Angebot aber nur im Zeitraum 1908-1914. Beim Avus-Eröffnungsrennen waren in den größten Klassen allerdings nur Fahrzeuge bis zu 10 Steuer-PS zugelassen. Das waren nach damals gültiger Steuerformel max. 2618 ccm Hubraum.
Anmerkungen unseres Lesers Thomas Ulrich
Ich bin jetzt erst auf den Protos Rennwagen gestossen. Es ist sehr wahrscheinlch, dass 1921 bei dem Avusrennen gar kein Protos gestartet ist. Der 6-Zylinder Protos Motor vor 1914 hatte paarweise Zylinder. Man würde das sehen. Bei den Protos Motoren war auch immer ein Protos Schriftzug zu sehen. Der kühler entspricht keiner bekannten Protos Form. Der Kühler ab ca. 1910 wurde in abgewandelter Form ein Flachkühler dann Spitzkühler und der Protos Schriftzug ist in einem Dreieck an der Spitze des Kühlers zu finden. Das Schwarzweiss Foto welches den Protos auf der Avus darstellen soll ist nicht auf der Avus aufgenommen worden. Es ist in Brooklands in England aufgenommen worden und das hintere Auto ist ein Panhard & Levassor. Beide Autos sind Einsitzer.
Bei dem Rennen auf der Avus 1921 hatten alle Fahrzeuge Fahrer und Mechaniker an Bord. Daher ist dieses Fahrzeug kein verschollener Protos Rennwagen von 1921. Vielleicht ist der Rahmen von Protos. Aber Motor und Karosserie sicher nicht.
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