In Coventry hat das Unternehmen Jaguar Land Rover für sieben Millionen Pfund, ca. 7,9 Millionen Euro, Gebäude für die Traditionspflege errichtet. Es geht um das Projekt Jaguar Land Rover Classic Works.
Etwa 1,5 Millionen alte Jaguar und Land Rover sollen weltweit noch existieren. In Coventry wird dafür gesorgt, dass sie noch möglichst lange leben. Aktuell 80 Mitarbeiter kümmern sich hier um die Autos. Kundenfahrzeuge werden von den Jaguar und Land Rover Spezialisten zunächst nach einem 121-Punkte-Katalog durchgecheckt und bei Bedarf komplett zerlegt, gründlich überholt und wieder zusammengebaut oder einfach nur gewartet. Auf Wunsch, wie in einem konkreten Fall, wird ein E-Type-Linkslenker am Ende der Generalüberholung zum Rechtslenker. Die Autos, die hier wieder die Werkshalle verlassen, kommen aus aller Welt. Von Hongkong bis um die Ecke in Coventry selbst.
Mehrere Land Rover der ersten Serie stehen bei JLR Classic Works zurzeit komplett zerlegt oder wieder so gut wie neu. Wie es der Zufall wollte, stellten die Restauratoren bei zwei parallel restaurierten Fahrzeugen plötzlich fest, dass sie von der Originalfertigung nur fünf Chassisnummern auseinander lagen.
Jaguar E-Type Motor aufgearbeitet bei JLR Classic Works
Vom damals schnellsten Seriensportwagen der Welt, dem XJ 220 aus den frühen 1990er-Jahren, wurden keine 300 Stück gebaut. Aktuell stehen gleich sechs Stück im neuen Gebäude zur Grundüberholung. Dort sind auch einige Mitarbeiter tätig, die noch zu Produktionszeiten an dem Supersportwagen mitgewirkt haben. Pünktlich zum 25-jährigen Bestehen der Baureihe hat Jaguar zusammen mit Pirelli sogar einen neuen Hochgeschwindigkeitsreifen für den Youngtimer entwickelt, dessen Typenbezeichnung für seine Spitzengeschwindigkeit von 220 Meilen in der Stunde steht. Das sind über 350 km/h.
Die originale Werkskompetenz ermöglicht mehr. Den Bau alter Autos, die es gar nicht mehr gibt – oder die es gar nicht gegeben hat. Unter dem Motto „Legends Continued“ hat JLR Classics neun XKSS für solvente Kunden neu auferstehen lassen, deren Fertigstellung seinerzeit ein Brand im Werk Browns Lane im Februar 1957 verhinderte. Alle Autos sind zum Stückpreis von rund 1,5 Millionen Euro übrigens bereits verkauft. Ebenfalls nach den Originalspezifikationen komplett neu gebaut wurden sechs E-Type Lightweight. Jaguar hatte 1963 zwölf Fahrzeuge gebaut und bereits die Fahrgestellnummern für ein weiteres halbes Dutzend Exemplare vergeben – die Kleinserie dann aber abgebrochen.
Darüber hinaus kauft JLR Classic selbst sammelwürdige Fahrzeuge auf, um sie nach der Komplettüberholung zum Kauf anzubieten oder übernimmt in der 14.000 Quadratmeter großen Halle einfach nur Servicearbeiten für etwas in die Jahre gekommene Fahrzeuge.
Viele Menschen fragten sich oft, was die beiden inzwischen in einem Unternehmen zusammengefassten Marken eigentlich gemeinsam hätten. Es ist nicht nur die Herkunft aus den britischen Midlands. Sowohl Land Rover als auch Jaguar stellten ihr erstes Modell 1948 vor. Und beide hatten einen Stahlrahmen, aber eine Aluminiumkarosserie.
Zu Jaguar Land Rover Classic gehört auch ein Lager mit rund 30.000 Originalersatzteilen für die Klassiker der Marken. In Coventry ist außerdem ein Teil der insgesamt rund 700 Autos umfassenden Fahrzeugsammlung des Unternehmens untergebracht. Darunter befinden sich beispielsweise der letzte vom Band gelaufene Jaguar E-Type oder der braune XJ, mit dem Firmenchef Williams Lyons täglich ins Stammwerk Castle Bromwich fuhr. Aber auch 200 Kinderautos mit Pedal-, Strom- oder Benzinantrieb haben die Sammler zusammengetragen.
Die Eröffnung des neuen Stammsitzes der Klassikabteilung fiel auf den 60. Jahrestag des größten Motorsporterfolgs von Jaguar. Am 14. Juni 1957 fuhren bei den 24 Stunden von Le Mans fünf D-Type unter den ersten sechs Fahrzeugen über die Ziellinie, und zwar auf den Plätzen eins bis vier sowie sechs. Ein Dreifach-Triumph war zuvor noch keiner Marke gelungen, auch wenn Jaguar vor 60 Jahren nicht mehr als Werksteam angetreten war. Bereits 1951 hatte ein Jaguar C-Type den Motorsportklassiker, der am bevorstehenden Wochenende wieder stattfindet, gewonnen. Zwei Jahre später holte Jaguar ebenfalls mit einem C-Type den ersten Sieg für einen Rennwagen mit Scheibenbremsen. Die ruhmreiche Rückkehr an die Wurzeln des historischen Erfolgs gelang Jaguar 1988 mit dem XJR-9 V12.
Die zwölfte Donau Classic vom 22. bis 24. Juni 2017 wird ein Heimspiel für Audi Tradition: Mit insgesamt sieben Automobilen aus der historischen Sammlung beteiligen sich die Vier Ringe an der dreitägigen Oldtimer-Rallye durch die Regionen Donau-Ries, Altmühltal und Hallertau.
Beim diesjährigen Auftritt stellt Audi Tradition die Marke NSU in den Mittelpunkt und schickt drei NSU Ro 80 ins Rennen. Dieses außergewöhnliche Modell mit Wankelmotor präsentierte NSU vor 50 Jahren auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main.
Noch im gleichen Jahr, 1967, erhielt der Ro 80 als erstes deutsches Automobil von einer internationalen Jury die Auszeichnung „Auto des Jahres“. Das Modell setzte neue Maßstäbe bei Straßenlage, Sicherheit, Komfort und Leistung. Bis heute gilt es mit seiner futuristischen, keilförmigen Karosserielinie als Meilenstein des Automobildesigns. Der NSU Ro 80 wurde von 1967 bis 1977 im Werk Neckarsulm produziert. In diesen zehn Jahren fuhren insgesamt 37.406 Einheiten vom Band.
Das Audi-Starterfeld vervollständigen ein NSU TTS, ein Audi 200 5T, ein Audi 100 CS quattro und ein Audi Coupé 5E.
Mit etwa 250 Startern, auch aus dem Ausland, hat sich die Donau Classic zu einer der größten Oldtimer-Rallyes in ganz Deutschland entwickelt. Sorgsam ausgesuchte Strecken sind das Erfolgsrezept der Veranstalter. Etappenziele der diesjährigen Rallye sind das Audi-Hightech-Areal in Neuburg an der Donau und das Audi Forum in Ingolstadt.
Los geht es am Donnerstag, 22. Juni, auf der Donau-Ries-Tour. Dann starten die Oldtimer in Richtung Westen bis nach Kaisheim und fahren abschließend auf dem Gelände der Audi driving experience in Neuburg an der Donau. Am Freitag, 23. Juni, geht es auf die Altmühltal-Limes-Tour. Die Route am Samstag, 24. Juni, führt schließlich ins Hopfenland in der Hallertau. Etappenziel an beiden Tagen ist jeweils das Audi Forum in Ingolstadt.
Von Freitag, 23. bis Sonntag, 25. Juni 2017, findet zum 19. Mal das Internationale Capri Treffen auf dem Gelände des Technik Museum Speyer statt. Die Veranstalter erwarten mehr als 300 Freunde des Ford Capri. Diese können sich drei Tage lang über ihre Leidenschaft austauschen, Wissenswertes erfahren und miteinander feiern. Für das Treffen haben sich bereits mehr als 300 Freunde des als Oldtimer gehandelten Ford Capri angemeldet.
Das Ford Capri Sportcoupé wurde in Deutschland von 1969 bis 1986 gebaut und hat heute Sammlerwert. Die Autos bleiben das gesamte Wochenende auf dem Areal und können besichtigt werden – dabei hat sich das Capri-Treffen zu einer beliebten Plattform entwickelt, um Tipps und Tricks rund um den Oldtimer zu erfahren. Besonders Stolz sind die Organisatoren darauf, dass sich Wolfgang Laufer, Initiator der Classic Car Abteilung bei FORD Köln, angekündigt hat. Er wird Samstags mehrmals täglich den Motor des „Gruppe 2 Renn-Capris“ zum Leben erwecken.
Informationen für Besucher
Das Treffen findet auf dem Parkplatz des Technik Museum Speyer statt und kann von Interessierten kostenfrei besucht werden. Die Fahrzeuge sind hauptsächlich am Samstag, 24. Juni 2017 zu sehen. Am Freitag, 23. Juni 2017 erfolgt die Anreise und am Sonntag, 25. Juni 2017 endet die Veranstaltung ab 14.00 Uhr.
Informationen für aktive Teilnehmer des Ford Capri Treffens
Wer gerne mit seinem eigenen Ford Capri dazustoßen möchte kann sich im Vorfeld unter www.capripost.de anmelden.
Am Sonntag, 18. Juni 2017 findet unter dem Motto „Trabant, Lada, Simson & Co.“ auf dem Freigelände des Auto & Technik Museum Sinsheim ein Treffen für Ostfahrzeuge statt. Eingeladen sind alle Automobile, Lastkraftwagen und Zweiräder, die vor 1990 in den ehemaligen Ostblock-Staaten gebaut wurden.
Im Jahre 2015 lud das AUTO & TECHNIK MUSEUM SINSHEIM erstmals zum Treffen der Ostfahrzeugfreunde. Bei den ersten beiden Tagen kamen jeweils über 300 Fahrzeuge nach Sinsheim, darunter auch seltene Automobile wie der Sportwagen Melkus RS 1000 GTR oder Kuriositäten wie eine „Harley-Davidson Schwalbe“. Dass der osteuropäische Fahrzeugbau mehr zu bieten hat als nur Trabi und Lada, ist im Rahmen des „Ostalgie-Treffens“ in Sinsheim erlebbar.
Informationen für Besucher
Das Ostalgie-Treffen findet am Sonntag, 18. Juni 2017 von 9.00 bis 18.00 Uhr auf dem Freigelände des Auto & Technik Museum Sinsheim statt. Der Eintritt auf das Freigelände ist frei!
Für 130 Fahrzeuge aus vergangenen Epochen der Automobilgeschichte, ging es bei der 27. Auflage der „Int. ADAC Adenau Classic 2017“ wieder auf eine tolle Erlebnistour „Rund um den Nürburgring“. Drei Tagesetappen unter dem Motto „90 Jahre Nürburgring; wir sind dabei“ wurden die schönsten Straßen der Eifel, des Ahrtals sowie des Moseltals befahren. So wie die Nürburgring Nordschleife selbst, die am Sonntagmorgen „Pur“ genossen werden durfte, bot auch die gesamte Eifelregion mit ihrer abwechslungsreichen Landschaft mal wieder tollen Fahrspaß. Auch das Wetter zeigte sich bis auf wenige Ausnahmen von seiner besten Seite.
Der Motor Sport Club (MSC) Adenau veranstaltete bereits zum 27. Mal im Jahr 2017 diese Oldtimer Zuverlässigkeitsfahrt.
Das Älteste Fahrzeug war ein Mercedes Benz 630 K aus dem Eröffnungsjahr des Nürburgrings 1927. Im Starterfeld waren Meilensteine der Automobilgeschichte. Neben Topmodellen der Marke Mercedes, Jaguar und Porsche waren auch Alltagsautos der 60er und 70er Jahre vertreten. Unter den faszinierenden Traumfahrzeugen gab es einen Wanderer W 50 von 1936, einen Triumph 1800 Roadster von 1947, einen Mercedes Benz 300 Cabrio Typ Adenauer von 1955 um nur einige zu nennen. Mit am Start waren die Sportwagen Ikonen von MG, Austin Healey, Chevrolet, Alfa Romeo und über 50 Porsche aus allen Baujahren.
Nach der Dokumentenabnahme und der technischen Abnahme starteten die historischen Fahrzeuge von geradezu sensationeller Markenvielfalt am ersten Rallyetag im Eifeldorf auf die malerisch schönsten Nebenstrecken quer durch die Gebiete der Eifel und des Ahrtals. Zuerst führte der Weg über die Höhen nach Kalenborn, weiter durch das malerische Kesselinger Tal, entlang der Ahr bis zum Empfang bei der Weinkönigin in Mayschoß.
Nach weiteren Wertungs- und Sonderprüfungen führte der Weg über Bad Neuenahr, Kempenich zum Fahrsicherheitszentrum (FSZ) Nürburgring. Bevor es zum Tagesziel und zum Grillabend ins Eifeldorf ging, musste im FSZ noch eine Wertungsprüfung mit Wasserdurchfahrt absolviert werden.
Die Fahrzeuge wurden für die Samstagsetappe erneut aus dem Eifeldorf heraus gestartet. Es ging über Boos zur ersten Wertungsprüfung und weiter zur Teamvorstellung nach Illerich. Der weitere Weg, auf dem noch einige Wertungs- und Sonderprüfungen zu absolvieren waren, führte entlang der Mosel durch das Maifeld nach Kirchwald. Das Etappenziel mit Mittagspause, sowie der Re-Start zur 3 Etappe erfolgte aus dem Eifeldorf. Nach nur wenigen Kilometern gab es bereits den ersten Halt in Kelberg und danach in Ulmen am Maar. An diesen Orten erfolgte für die zahlreichen Zuschauer eine Team- und Fahrzeugvorstellung. Bevor sich die Teilnehmer wieder auf den Weg machten, galt es für die Teams noch eine Wertungsprüfung zu durchfahren. Nach dem Pulvermaar fuhren die Teilnehmer zur Kaffeepause in die Heidsmühle nach Manderscheid. Bettenfeld, Gerolstein und Hillesheim waren die weiteren Orte, die zum Ziel in das historische Fahrerlager des Nürburgrings führten. Nach einem Empfang und musikalischer Begleitung folgte die Abendveranstaltung im Hotel am Nürburgring.
Am Sonntagmorgen war die Stimmung an der Einfahrt zur Nordschleife besonders gut. Das Wetter war einfach toll, es war trocken und noch ein wenig kühl, aber die Sonne lachte. Also beste Nordschleifenbedingungen für 120 Minuten Pures Vergnügen mit den historischen Fahrzeugen.
Nach den Nordschleifenrunden ging es ab 10.00 Uhr auf die vierte und letzte Etappe. Befahren wurden 115 Km Eifelstraßen die zu einer historischen Veranstaltung wie der Adenau Classic dazugehören. Es war die Tour der 1000 Kurven. Die Bergstrecke von Fuchshofen nach Reifferscheid aber auch die Bergrennstrecke von Insul nach Sierscheid standen auf dem Programm. Nachdem die Fahrzeuge aus dem historischen Fahrerlager auf die Reise gegangen waren, warteten in Adenau, Rodder, Insul und Liers die letzten Wertungs- und Sonderprüfungen. Die Mittagspause mit Fahrzeugbesichtigung, Teamvorstellung und Re-Start auf dem Marktplatz in Adenau läutete das Ende dieser Etappe ein. Nur noch wenige Kilometer und eine Durchfahrtskontrolle in Siebenbach lagen vor den Teilnehmern. Im historischen Fahrerlager des Nürburgrings wurden die Teams mit der Zielflagge begrüßt. Das historische Fahrerlager des Nürburgrings verwandelte sich in ein Automobilmuseum.
Mit Kaffee und Kuchen bildete die Siegerehrung am Nürburgring den Abschluss dieser tollen Veranstaltung.
Mit den Pokalen und einem Satz Reifen wurden Franz & Ruth Mahr auf BMW 3,0 CS Bj.1971 für den Gesamtsieg in der touristischen Ausfahrt geehrt. Auf dem zweiten Platz folgten Marcel Schöffel & Jutta Volmer auf Audi 80 LS Bj. 1979 und auf Platz drei Rolf Döhring & Bernhard Stein auf Mercedes-Benz 350 SLC Bj.1979.
Über den Gesamtsieg in der sportlichen Zuverlässigkeitsfahrt freuten sich Wolfgang & Regina Jung auf Manta A Bj.1975 die ebenfalls einen Satz Reifen und einen Cup erhielten. Alfred & Mathilde Quetsch auf BMW 323i Bj. 1980 und Marian Bronny & Claudia Kowalski-Bronny auf Porsche 944 Bj.1984 folgten auf den Plätzen zwei und drei. Die Teilnehmer freuten sich über drei schöne Tage rund um den Nürburgring.
Zum Schluss geht nochmals ein großes Dankeschön an das Organisationsteam, allen Helfern, Partnern, Gönnern, Firmen und Sponsoren, ohne deren tätige Mithilfe diese Veranstaltung nicht möglich gewesen wäre.
Wahrscheinlich wäre der Wagen für immer in Neuseeland geblieben, wenn es da nicht eine Geschichte gegeben hätte, die wohl für immer als „traurige Erfahrung“ in Erinnerung bleiben wird.
Insgesamt wurden in der Ladenburger Automobilfabrik etwa 300 Fahrzeuge unter dem Markenzeichen Benz Söhne hergestellt. Dabei beschränkte man sich ausschließlich auf die Produktion der kompletten Fahrgestelle. Die Herstellung der Karosserien überließ man Spezial-Firmen, die sich in dieser Zeit aus Betrieben entwickelten, die vor dem Automobilzeitalter Pferdekutschen hergestellt hatten.
Die Fa. Drauds in Heilbronn und die Fa. Stadler & Jest in Ludwigshafen waren Hauptlieferanten der Karosserien für Benz Söhne Fahrzeuge. Dabei wurden häufig spezielle Kundenwünsche berücksichtigt. Auch in das Ausland wurden nur Fahrgestelle geliefert, die dann vor Ort nach Kundenwunsch karossiert wurden.
Nachdem im Jahr 1923 das letzte Fahrzeug in Ladenburg an einen Kunden verkauft werden konnte, wurden im Jahr 1924 noch einmal zwei Fahrzeuge für den Eigenbedarf hergestellt. Einer der beiden Wagen hat die Jahrzehnte weitgehend im Originalzustand überlebt.
Als Firmenwagen der Fa. C. Benz Söhne war er noch immer im Familienbesitz. Den anderen Wagen hatte man in den Kriegsjahren zum „Behelfslieferwagen“ umgerüstet. Das Fahrgestell und einige weitere Teile lagen lange vergessen in einem Holzschuppen der abgerissen werden sollte.
Der Benz’sche Familienrat beschloss, dass ich die Reste des Wagens bekomme. So konnte der zweite Wagen nach der Vorlage des ersten Wagens originalgetreu restauriert werden. Mehrere Jahre lang standen die beiden letzten Exemplare der Ladenburger Benz Fabrik nebeneinander im Automuseum Dr. Carl Benz. Das war noch in einer Neubauhalle. Auch als die historische Fabrik zum Automuseum Dr. Carl Benz wurde, standen sie wieder nebeneinander. Bis zu jenem Tag, als eine angeheiratete Haupterbin des Benz Nachlasses das Automuseum Dr. Carl Benz nicht mehr für würdig befand den Wagen weiter zu pflegen, auszustellen und so der Nachwelt zu erhalten. Das Fahrzeug wurde abgeholt und kam als Geschenk in das Technoseum nach Mannheim. Ich war natürlich zuerst einmal ziemlich enttäuscht. Aber manchmal können negative Erfahrungen ja auch zu positiven Entscheidungen führen. Seit vielen Jahren wusste ich, dass es im fernen Neuseeland noch einen dritten Benz Söhne Wagen gibt.
Rückblick
Es war im Herbst des Jahres 1997 als ich von einem Herrn Compter aus Neuseeland die Nachricht erhielt, dass dort ein Benz Söhne Fahrzeug existiert.
Hans Compter, ein leidenschaftlicher Oldtimer Sammler, der schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts mit einer beachtlichen Oldtimer-Sammlung, die bereits 60 Fahrzeuge umfasste, aus Holland nach Neuseeland ausgewandert war, hatte das Fahrzeug in Queensland (Australien) ausfindig gemacht. Noch war er sich allerdings nicht ganz sicher, ob es sich bei dem Wagen tatsächlich um ein Automobil aus der Ladenburger Benz-Fabrik handelt. Ich bat ihn damals mir möglichst viele Fotos zu schicken.
Mit der nächsten Post kam eine Serie Fotos und mit den Fotos auch eine gewisse Ernüchterung. Es war zwar eindeutig zu erkennen, dass es ein Benz Söhne Wagen ist, der auf den Fotos zu sehen war. Ein besonderer Zufall half uns dabei, das Fahrzeug eindeutig zu identifizieren. Vor vielen Jahren wurde uns ein Benz Söhne Motor aus Holland angeboten. Der Motor hatte die Nr. 186. Ein altes Kommissionsbuch der Fa. C. Benz Söhne gab Auskunft darüber, dass das Fahrzeug mit der Motor-Nr. 186, damals als Taxi nach London geliefert wurde. Es war der gleiche Motor, der auf einem der Fotos zu sehen war. Weiteren Aufschluss gaben uns originale Werkszeichnungen der Fa. C. Benz Söhne.
Am Telefon erzählte mir Hans Compter, dass es irgendwann in Queensland einen Buschbrand gegeben hatte und dass der Wagen dadurch beschädigt wurde. Danach hatte man ihn wohl zerlegt und in einer verfallenen Garage vergessen. Er beabsichtigte auch nicht das Fahrzeug zu verkaufen, denn er wusste natürlich was für eine Rarität er da entdeckt hatte. „Für seine eigene Sammlung sei dieser Wagen ein wichtiger Meilenstein“ schrieb uns Hans Compter in einem weiteren Brief und er will jetzt mit der Restaurierung beginnen. Er hatte inzwischen eine eigene Restaurier-Werkstatt in Neuseeland aufgebaut, in der ihm alle nötigen Mittel zu Verfügung standen. Im Jahr 2000 begann Hans Compter mit der Arbeit. Soweit ich konnte habe ich ihn mit den Erkenntnissen, die hier in Ladenburg durch Archiv-Material vorhanden waren, dabei unterstützt. Immer in der Hoffnung, das sich der Wahl Neuseeländer vielleicht doch einmal dazu entschließen könnte, den Wagen zu verkaufen. Schritt für Schritt wurden die einzelnen Teile in Neuseeland überholt und wieder zusammengebaut. Immer wieder kamen Fotos aus dem fernen Land, die den Fortgang der Arbeit zeigten. Meistens waren auch ein paar Fragen über die eine oder andere technische Besonderheit der Benz Söhne Wagen mit den Fotos verbunden.
Ein kleines Geheimnis blieb in Ladenburg
ln unserem Archiv gab es ein Foto, das den Benz Söhne Wagen zeigte, mit denen die Benz Söhne Eugen und Richard damals an motorsportlichen Veranstaltungen teil genommen hatten. Es war das gleiche Modell wie der Neuseeländische Wagen. Und noch ein Geheimnis hatten wir. Damals als wir die historische Benz Fabrik gekauft hatten, war erst einmal aufräumen und entrümpeln angesagt. Dabei fanden sich auch einige Originalteile eines 10/22 PS Wagens, die die Jahrzehnte auf einem Dachboden überlebt hatten. Besonders interessant war die hölzerne Spritzwand hinter der Motorhaube, die wahrscheinlich sogar von dem Sportwagen stammte. Wir haben damals die Teile sorgsam gereinigt und erst einmal eingelagert. So vergingen die Jahre, in denen die Verbindung nach Neuseeland nie unterbrochen war… Bis zu den Ereignissen um den zweiten Benz Söhne Wagen und die negativen Erfahrungen, die wir mit der angeheirateten Erbin machen mussten.
Jetzt oder nie
Ich schrieb einen neuen Brief an Hans Compter. Via E-Mail versuchte ich ihm eindringlich klar zu machen, dass der Wagen eigentlich wieder in die Fabrik gehört, in der er damals im Jahr 1911 hergestellt wurde.
Es vergingen nur wenige Tage bis die Antwort auf dem Bildschirm und im Drucker erschien. Hans Compter war bereit sich von dem Fahrzeug zu trennen. In den letzten Jahren war er mit der Restaurierung auch nicht mehr so richtig weiter gekommen. Besonders die Ölversorgung des Motors machten ihm große Probleme. Nach kurzer Zeit erhielt ich eine Serie von Fotos, die den Wagen in dem Zustand zeigten, den Hans Compter durch seine Arbeit bereits erreicht hatte. Die Verhandlungen über den Kaufpreis waren zwar nicht ganz einfach. Holländer sind nun mal gute Geschäftsleute, auch dann noch, wenn Sie nach Neuseeland ausgewandert sind. Wir wurden uns trotzdem einig. Nur Reifen sollten noch montiert werden, damit das Fahrzeug für den Transport rollfähig wird.
Am 24.6.2016 kam die Nachricht, dass unser Benz Söhne Wagen von Auckland/Neuseeland aus auf die Reise gegangen ist. Auf dem Frachtschiff mit dem stolzen Namen„Spirit of Melbourne“ sollte die seltene Fracht nach Rotterdam in Holland gehen. Dort wollte Hans Compter den Wagen persönlich in Empfang nehmen und selbst mit einem Transportfahrzeug nach Ladenburg bringen. Es vergingen vier spannende Wochen bis zum 27. Juli 2016. Die Spirit of Melbourne war in Rotterdam eingetroffen. Am 10. August traf Hans Compter mit dem Wagen auf einem historischen Opel-Transporter in Ladenburg ein.
Wieder zu Hause
Es war für alle, die dabei waren, ein einmaliges Erlebnis als das komplette Fahrgestell des Benz Söhne Wagens zusammen mit einer großen Kiste Teile, die noch nicht montiert waren, wieder auf den Hof der Fabrik rollte, in der er vor 115 Jahren hergestellt worden war. Hans Compter griff noch einmal in das Lenkrad und wir schoben das Ladenburger Automobil in unsere Restaurier- Werkstatt. Hans Compter verabschiedete sich und fuhr weiter nach Stuttgart, wo er ein anderes Fahrzeug für seine Sammlung gekauft hatte. Noch am gleichen Tag begannen wir damit, die mitgelieferten Teile zu sortieren und wenn möglich ihrer Bestimmung zuzuordnen. Den ersehnten Erfolg hatten wir schon am nächsten Tag, als wir feststellen konnten, dass die hölzerne Spritzwand, die wir damals bei der Entrümpelungsaktion der Fa. C.Benz Söhne gerettet hatten, genau in unseren Wagen passte.
Restaurierarbeiten
Zunächst einmal musste ein Holzrahmen angefertigt werden, der auf das Chassis montiert werden konnte, um später den Aufbau zu tragen. Dieses gewaltige Holzgestell war eindeutig eine Nummer zu groß für uns. Doch wozu hat man Freunde? Die Ladenburger Fa. Holz und Glas, die einmal unser Nachbar am alten Standort des Museums war, zeichnete zusammen mit uns die Pläne und nur eine Woche später konnte das Holzgestell auf dem Chassis angepasst werden. Danach wurde die vorhandene Spritzwand an Messingwinkeln montiert. Stück für Stück bekam der Benz Söhne Wagen wieder das Ansehen des Sportwagens von Eugen und Richard Benz. Die hölzernen Sitzgestelle, die damals bei dem Buschbrand vernichtet wurden, konnte uns ein Spezialist aus Coburg anhand von Zeichnungen anfertigen. In einer Sattlerei in Mannheim bekamen sie eine neue Polsterung. Ein wahrer Künstler in Rabenau bei Dresden hatte noch die nötigen Kenntnisse, den alten Messingkühler zu überholen. Sogar das Kühlernetz mit den damals üblichen „Bienenwaben“ konnte Herr Henke in seiner Firma Henke Kühlerbau selbst anfertigen. Der Kühler war mir so wertvoll, dass ich ihn selbst nach Rabenau gebracht und nach Fertigstellung auch wieder abgeholt habe, damit auf dem Frachtweg auch ja nichts passieren konnte. Inzwischen ist er mit dem Schriftzug „Benz Söhne“ wieder montiert. Der große runde Kupfertank mit der aufgepinselten Startnummer 2 gibt dem historischen Sportwagen jetzt fast schon ein siegessicheres Aussehen.
Zur optischen Vollendung fehlte eigentlich nur noch die Kühlerhaube. Volkmar Ewert, ein Mitglied des Fördervereins, hatte eine großartige Idee. Als Lehrer arbeitet er an der Erhard-Schott Berufsschule im nahen Schwetzingen. Seine Schüler sind alle aus der KFZ-Branche. Er wollte seine Jungen dafür begeistern, diese Motorhaube zu Lehrzwecken mit ihm zusammen anzufertigen. Die nötigen Messingscharniere, die es heute wahrscheinlich gar nicht mehr gibt, hatte ich noch als „Altbestand“ am Lager. Immer wieder wurde angepasst, nach gearbeitet und verformt, bis alles wieder genauso aussah wie auf dem Foto, das den Rennwagen von damals zeigt. Eigentlich wollten wir alle Blechteile mit dem Pinsel von Hand lackieren, so wie es damals üblich war. Aber die Versuche, eine schöne Oberfläche mit leichter Pinselstrichstruktur zu erreichen, scheiterten. Die heutigen Lacke, die wir probeweise aufpinselten, waren so abgemischt, dass sie möglichst gut verlaufen. Am Ende wirkte unser Versuch nicht besser als eine schlechte Spritzlackierung. Aber wie schon erwähnt wozu hat man Freunde.
Thomas Jaitner, der vor vielen Jahren einmal meinen 190 Renn SL als Angestellter in einer Autolackiererei mit frischem Lack überzogen hatte, ist jetzt selbst Chef in seiner eigenen Autolackiererei in Weinheim an der Bergstraße. Ein Telefonat genügte und Thomas machte mir klar, dass weitere Pinselversuche völlig zwecklos und unproduktiv sind. „Bring die Sachen her, ich lackiere sie Dir.“ Wir wählten einen warmen Weißton, so wie es damals in Deutschland bei den Rennwagen üblich war. Inzwischen sind die lackierten Teile montiert und der Wagen ist optisch fast schon perfekt. Auf der Plattform hinter dem Tank sind zwei leicht angefahrene Reifen geschnallt, die Valentin Schaal von „Münchner Oldtimer Reifen“ für den Benz Söhne Wagen gestiftet hat.
Eigentlich gibt es nur noch ein paar technische Probleme an dem Motor, der vor längerer Zeit in Neuseeland überholt wurde. Da wäre z.B. die Ölversorgung durch einen Tropföler mit 4 Abgängen, die Spannverstellung der Windflügelhalterung und die Handregulierung für Zündung und Gas. Aber wir sind sicher, dass wir diese „Kleinigkeiten“ auch bald gelöst haben, denn alle Beteiligten freuen sich jetzt natürlich darauf, dass der Wagen die ersten Proberunden auf unserem Museumshof drehen kann.
Es war ein schönes und erfolgreiches Erlebnis den Benz Söhne Wagen, der im Jahr 1911 in der Benz Fabrik in Ladenburg hergestellt wurde, aus der Vergangenheit in die Gegenwart zurück zu holen. Die negativen Erlebnisse mit der angeheirateten Erbin sind inzwischen unter der Rubrik „schlechte Erfahrungen“ in einer Akte in der untersten Schublade in unserem Archiv abgelegt.
Mit zwei historischen Motorrädern und zwei Automobilen der Vorgängermarke DKW geht Audi Tradition bei der „ADAC Sachenring Classic“ vom 16. bis 18. Juni 2017 an den Start. Mehr als 20.000 Zuschauer werden zur größten deutschen Veranstaltung dieser Art auf der traditionsreichen Motorrad-Rennstrecke von Hohenstein-Ernstthal erwartet. Auf Einladung von Audi Tradition lenkt der zweifache Vize-Weltmeister Ralf Waldmann die DKW 350 RM aus dem Jahre 1954.
Hohenstein-Ernstthal bei Chemnitz war einst die Hausstrecke der sehr erfolgreichen Marke DKW. Sie symbolisiert einen der vier Ringe im Audi-Markenzeichen. Der nahegelegene DKW-Standort Zschopau war 1928 und 1937 die größte Motorradfabrik der Welt. DKW ist dort unvergessen, genauso wie die großen Siege der ehemaligen DKW-Rennfahrer – darunter Ewald Kluge, der 1938 und 1939 Europameister wurde. Audi Tradition kommt in diesem Jahr mit einer DKW 350 RM nach Hohenstein-Ernstthal, die wegen ihres charakteristischen Klangs einst den Beinamen „Singende Säge“ trug. Ewald Kluge fuhr auch nach dem Zweiten Weltkrieg noch diese besondere Maschine, Gustl Hobl wurde auf ihr 1956 sogar Vize-Weltmeister. Bei der „Sachsenring Classic“ fährt der zweifache Vize-Weltmeister Ralf Waldmann die DKW 350 RM.
Nach ihrer Premiere im vergangenen Jahr ist auch dieses Mal wieder die DKW UL 500 mit am Start. Es ist die größte Rennmaschine, die DKW je entwickelte. Schon 1937 brachte es dieses Motorrad mit Ladepumpen-Zweizylinder-Motor auf 190 Stundenkilometer. Von den Originalmaschinen ist keine mehr erhalten, deshalb ließ Audi Tradition dieses historische Motorrad in vierjähriger Detailarbeit wieder aufbauen. Vervollständigt wird der Auftritt von Audi Tradition von zwei historischen DKW-Automobilen, die in einem Sonderlauf starten: dem DKW Hartmann Formel Junior Rennwagen aus dem Jahr 1961 und dem DKW Junior Sport von 1963.
Weitere Berichte über diverse, vermutlich in der Öffentlichkeit weniger bekannte Museen, werden in dem Magazin gerne veröffentlicht. Ein weiterer Bericht beschäftigt sich, gut bebildert, mit der Historie des Fahrrades seit der Erfindung von Karl Friedrich Drais, dem Urvater des Fahrrades. Lesenswerte Artikel über Motorräder von Wanderer, Victoria und Satan aus der Oberlausitz ergänzen die Berichterstattung.
Die Geschichte des Renault ED 1914 Landaulet und dessen Restauration begeistert. Schade, das solche Beiträge nur einem kleinen Kreis von Mitgliedern und nicht der Öffentlichkeit im Internet zugänglich sind.
Der auf drei Seiten veröffentlichte Veranstaltungskalender enthält viele Vereinsveranstaltungen, die dadurch leider nur wenigen Vereinsmitgliedern bekannt werden und Personen die das Magazin beziehen.
Übrigens ist das Magazin, Umfang 75 Seiten, im hochwertigen Farbdruck und ebensolchem Papier auch für Nichtmitglieder für 5,00 € käuflich zu erwerben. Die dargestellten Beispiele werden ergänzt durch weitere Berichte über Restauration, Buchvorstellungen und das in wachsendem Umfang seit 1972 als es mit einer losen Blattsammlung im Format DIN A5 begann.
Die Freunde der Marken Borgward, Hansa, Goliath und Lloyd trafen sich vom 9.- 11. Juni 2017 in Wetzlar. Am Samstag fand auf der Lahninsel die Ausstellung der mitgebrachten Fahrzeuge und der Teileverkauf statt.
Der Veranstalter, Borgward Club Frankfurt-Würzburg, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die vielen schönen und seltenen Modelle der ehemaligen Unternehmensgruppe Carl F. W. Borgward zu hegen und zu pflegen, um so viele Automobile wie möglich, der 50er Jahre und früher, vor dem endgültigen Untergang zu bewahren. Der Club veröffentlicht auch den Borgward Kurier.
Borgward, Hansa , Goliath und Llyod Trefffen in Wetzlar auf der Lahninsel
Teilnehmer des Borgward, Goliath, Hansa und Lloyd Treffens
Bei sommerlichem Wetter waren Limousinen, Kombis, Coupés, Cabrios und wenige Lastwagen aus der bereits 1961 untergegangenen Unternehmensgruppe aus Nah und Fern, Dänemark, Niederlande, Schweiz nach Wetzlar, größtenteils auf eigener Achse, angereist. Fahrzeuge des Typs Isabella dominierten das Treffen. Mit den bei guter Wartung zuverlässigen Borgward Motoren ist auch heute noch fallweise eine Fahrt über die Autobahn, mit dem Komfort der 50er Jahre, möglich. Die Technik ist überschaubar und die 6 Volt Elektrik war bereits in den 50 Jahren nicht mehr zeitgemäß. Wie ich an einem Fahrzeug beobachten konnte, war der Wechsel von Glühbirnen auf LED am Rücklicht bzw. Bremslicht nicht erfolgreich. Vermutlich durch Korrosion der Kontakte kam am Rücklicht so wenig Spannung an, dass die LED gar nicht leuchteten! Eine LED benötigt im Gegensatz zu einer Glühbirne eine Mindestspannung. Eine komplette Überholung der Elektrik für die eigene Sicherheit ist an diesem Fahrzeug fällig!
Auffallend beim Treffen war der unterschiedliche Grad der Individualisierung der mitgebrachten Fahrzeuge und Qualität. Man muss wissen, dass es in den 50er Jahren praktisch keinerlei Rostvorsorge bei der Karosseriefertigung gab. Viele Fahrzeuge wurden bereits in den 80er- und 90er Jahren umfangreich restauriert, manche erneut in den vergangenen Jahren. Vom gebrauchten Fahrzeug mit Patina bis zum überrestaurierten Cabrio nach aktuellem Qualitätsstandard waren die Automobile zu begutachten. Der Hansa 1100 Cabrio (4-Zylinder) von 1936 war das einzige Vorkriegsfahrzeug in der Ausstellung. Wegen der zunehmenden Verkehrsdichte und fortschreitendem Alter der Eigentümer bleiben immer mehr Vorkriegsfahrzeuge dem Straßenverkehr fern oder suchen einen neuen Freund.
Besonders Interesse weckten beim Autor einige Fahrzeuge
Die Borgward Isabella (1954–1961) mit vier Türen war ein Einzelstück und wurde bei einer Firma Dietrich in Basel als Einzelstück aus einer zweitürigen Isabella vor vielen Jahren umgebaut. Die vorderen Türen wurden damals gekürzt und die hinteren Türen individuell erstellt und angepasst (Bild in der Fotogalerie). Wie ich in Erfahrung bringen konnte, gibt es noch eine zweite Isabella mit vier Türen, erstellt von einem Karosseriebaumeister und Isabella Sammler. Diese viertürige Limousine hat eine sichtbare B-Säule. Borgward baute nie serienmäßig eine viertürige Isabella, da er gerne seinen P100 (1959–1962) als Taxi verkaufen wollte.
Auch gab es keine Isabella Kombi mit einem Dieselmotor. Der wurde nur in die Limousine mit 42 PS eingebaut. Der gezeigte dunkelrote Kombi besaß einen Dieselmotor mit 50 PS, der aus einem Borgward Diesel, später bei Hanomag von einem ehemaligen Borgward Mitarbeiter, weiter entwickelt wurde. Der eingebaute Kühler im Kombi stammt von Hanomag (Bild in der Fotogalerie).
Einige der sehr seltenen Borgward Isabella mit Faltdach waren nach Wetzlar gekommen und noch weniger Fahrzeuge dieses Typs besaßen ein Stahlschiebedach (Bilder in der Fotogalerie).
Zwei Borgward Coupés waren mit der optionalen hohen Stoßstange für den USA-Markt ausgerüstet. Natürlich durften auch zwei Exemplare mit damals zeitgenössischer Heckflosse am Isabella Cabrio, Arabella und Goliath nicht fehlen (Bild in der Fotogalerie).
Auffallend war an einem Isabella Borgward Coupé (Bild in der Fotogalerie) der extrem enge Abstand zwischen Lenkrad und Tür (Bild in der Fotogalerie). Für Personen mit „dicken Fingern“ war dieses Fahrzeug weniger geeignet, denn der Fahrer konnte sich beim Lenken verletzen.
Zwei originale Isabella Cabrios, Baujahr 1959, vom Karosseriebauer Deutsch in Köln waren zu bewundern (Bild in der Fotogalerie). Nur 15 „echte“ Exemplare sind noch bekannt! Einige Isabella Cabrios wurden in den vergangenen Jahren aus Coupés bei einer vollständigen Restaurierung zum Cabrio umgebaut.
Cabriolets nach Deutsch, sind neuzeitliche Umbauten. Mindestens vier Anbieter schnitten seit den 80er-Jahren die Dächer von Coupés ab und arbeiteten dabei sauberer als Deutsch. Aber ihre Umbauten sind Autos im historischen Niemandsland, auf keinen Fall Originale.
Lloyd Roadster: Einen Lloyd Roadster (Bild in der Fotogalerie) hatte ich auch noch nie gesehen. Dieser ist ein Einzelstück und wurde vor vielen Jahren von einem Karosseriebaubetrieb in der Eifel erstellt, wanderte dann in eine privates Automuseum und nach Auflösung wurde der Roadster dann vom jetzigen Eigentümer wieder betriebsfähig hergerichtet.
Beim Besuch der Veranstaltung hatte der Autor auch den Eindruck, dass für den Fortbestand der doch zahlreich erhaltenen Fahrzeuge junger Nachwuchs gefunden werden muss, der die Betreuung des Kulturgutes übernimmt.
Berücksichtigt man den Zustand einiger der Karosserien, Innenausstattungen und Aufwand der anstehenden Arbeiten, dann waren die geforderten Preise für Fahrzeuge, die zum Verkauf standen, recht hoch. Der notwendige Aufwand, also Kauf, Aufarbeitung gerechnet in Zeit, Ersatzteilen und Material, überschreitet dann den Marktwert für wirklich gute Fahrzeuge.
Wer mehr über ehemalige Borgward Fahrzeuge lesen und sehen möchte nutzt den Link zu den Borgward Themen. Ein Interview mit Monika Borgward wurde beim Welttreffen in Bremen geführt.
Ein bemerkenswert zeitkritischer Bericht erschien im Spiegel vom 14.12.1960 unter dem Titel Borgward – Der Bastler.
Der BMW Club Mobile Classic e. V. ist ein großer internationaler Markenclub für alle Baureihen der klassischen BMW Automobile und BMW Motorräder mit 1400 Mitgliedern in 30 Ländern. Der Club wurde als BMW Veteranen-Club Deutschland e.V. in 1976 gegründet und trägt nun den Namen BMW Club Mobile Classic e.V..
Die Mitgliederversammlung des Vereins stimmte in Pforzheim am 26.5.2017 mit großer Mehrheit einem Antrag auf Namensänderung zu. Um den Club für die Zukunft auszurichten und dem gesamten Spektrum an BMW Motorrädern und BMW Automobilen gerecht zu werden, wird der Begriff des Veteranen im Clubnamen aufgegeben. In der nun beginnenden Phase des Übergangs wird der Begriff Veteran dem Zeitgeist geopfert und dem heutigen Verständnis überlassen. Dafür wird der Club eine mobile BMW Club Classic für Jung und Alt entstehen lassen; unter Wahrung aller Verdienste der Vergangenheit.
BMW 315 Kabriolett
Das gesamte Vereinsprogramm mit allen Aktivitäten und Leistungen, nicht nur für Mitglieder, wird beibehalten und weiter entwickelt.
Bei den nächsten Messebeteiligungen wird der BMW Club Mobile Classic e.V. sein neues Erscheinungsbild präsentieren.
An 16 Standorten in Deutschland finden sich regelmäßig BMW Club Stammtische, die von Mitgliedern und Gästen besucht werden.
Die vom BMW Club Mobile Classic e.V. viermal im Jahr herausgegebene Zeitschrift „Club Nachrichten“ gilt als eine der besten thematischen Publikationen über klassische BMW Themen und Fahrzeuge.
Der Concours d’Elégance Château Loucen in der Tschechischen Republik ist weit über die heimischen Grenzen bekannt. 2017, so wie in den letzten Jahren, versammelten sich im Park des Turn und Taxis Château die „crème de la crème“ bekannter Marken. Auburn, Alfa, Hispano, Bentley, Walter, Bugatti, Maserati, Tatra und Ferrari, um nur einige zu nennen.
Jeder Jahrgang dieses Concours ist einer Marke gewidmet. Im Jahr 2016 war es die fast schon vergessene, aber sehr begehrte Hersteller Wikov (Wichterle & Kovarik) aus der tschechischen Autoschmiede. Seit dem Ende der Produktion kamen in Loucen nie mehr so viele Wikovs zusammen. In diesem Jahr war der Hersteller Ferrari das Hauptthema.
Eine Fachjury tat sich mit der Auswertung beim Concours d’Elégance Château Loucen schwer. Fast alle mitgebrachten Autos waren etwas Besonderes. Originalität, Zustand und Ästhetik waren die Hauptkriterien für die Bestimmung des Siegers. Eine kleine Anzahl erhaltener Exemplare spielte am Rande eine Rolle bei der Auswahl.
Teilgenommen am Concours haben 65 Fahrzeuge. In acht Kategorien wurde bewertet.
Hispano Suiza
Jury Entscheid beim Concours d’Elégance in den einzelnen Kategorien
Bei den Preisen der Sponsoren half die Jury beratend und wählte ebenfalls tolle Autos aus:
Preis der Tageszeitungen: Walter P IV 9/36
Preis Big Board: Tatra 17
Preis des Radios: Bugatti T57 Ventoux
Preis von TOPLAK: Bugatti T43/44
Praga Lady von 1936
Zu Ehren des herausragenden Karossiers Oldrich Uhlik kam seine Tochter zum Concours im Praga Lady.
Das Publikum, wen wundert es, entschied sich spontan zur Vergabe des Publikumspreises, aber weit weg vom Fachmännischen für eine Bugatti Kopie. Das Auto stellte den in nur drei Exemplaren erhaltenen Bugatti Atlantik dar. Die Karosserie war aus Kunststoff und die Mechanik stammte vom Jaguar.
Die Oldtimerszene befindet sich im Umbruch, das Publikum bei der Veranstaltung wird jünger und die Preise für echte Oldtimer sind für normale Einkommen schier unbezahlbar. Das ist möglicherweise ein Grund warum Kopien und Replikate von Originalen derartigen Zuspruch haben.
Sollte solch ein Bugatti-Nachbau, oder der ausgestellte „fast Bentley“ Special, sowie der monumentale, im Jahr 2013 gebaute Bucciali ausgestellt werden ? Das obliegt den Organisatoren und „Up to you“…urteilen Sie selbst !
Unser Gastautor im Gespräch mit einem der besten Kenner der tschechischen Oldtimer-Szene, Bugatti-Fahrer, MUDr.Jiri Kotatko (rechts im Bild), der sich klar gegen eine Zulassung von Kopien und Repliken ausgesprochen hat.
Text: Dr.Georg W.Pollak, sc. Fotos: Autor und Pavel Kalina
Wir verwenden Cookies auf unserer Website indem wir uns an Ihre Präferenzen und wiederholten Besuche erinnern. Indem Sie auf "Einverstanden" klicken, erklären Sie sich mit der Verwendung von ALLEN Cookies einverstanden Datenschutzerklärung.
Diese Website verwendet Cookies während Sie durch die Webseite navigieren. Die als notwendig eingestuften Cookies werden in Ihrem Browser gespeichert, da sie für das Funktionieren der grundlegenden Funktionen der Website unerlässlich sind. Wir verwenden auch Cookies von Drittanbietern, die uns helfen zu analysieren und zu verstehen, wie Sie diese Website nutzen. Diese Cookies werden nur mit Ihrer Zustimmung in Ihrem Browser gespeichert. Sie haben auch die Möglichkeit, diese Cookies abzulehnen.
Das Ablehnen einiger dieser Cookies kann jedoch Ihr Surferlebnis beeinträchtigen.
Notwendige Cookies sind für das ordnungsgemäße Funktionieren der Webseite erforderlich. Diese Kategorie umfasst nur Cookies, die grundlegende Funktionalitäten und Sicherheitsmerkmale der Website gewährleisten. Diese Cookies speichern keine persönlichen Informationen.
Als nicht notwendige Cookies werden alle Cookies bezeichnet, die für das Funktionieren der Website nicht unbedingt notwendig sind und speziell zur Sammlung von personenbezogenen Daten der Nutzer über Analysen, Anzeigen oder andere eingebettete Inhalte verwendet werden. Es ist zwingend erforderlich, die Zustimmung des Nutzers einzuholen, bevor Sie diese Cookies auf Ihrer Website einsetzen.