Achim Gandras †, Museum, News

Das neue Oldtimer- und Technik-Museum „Zylinderhaus“ in Bernkastel-Kues an der Mosel

Museum „Zylinderhaus“ in Bernkastel-Kues

Das neue Museum „Zylinderhaus“ in Bernkastel-Kues an der Mosel setzt genau hier einen besonderen Schwerpunkt seiner großen Ausstellung über drei Etagen. Neben zahlreichen Oldtimern, Automobilen, Motorrädern und Kleintransportern, sind es ganze Ladenzeilen an historischen Geschäften, die mit ihren erstaunlichen Auslagen große wie kleine Besucherinnen und Besucher gleichfalls faszinieren.

Zylinderhaus Bernkastel-Kues Mosel
Zylinderhaus Bernkastel-Kues Mosel © Fotoquelle und Bildrechte: Achim Gandras / Zylinderhaus

Apotheke und Lebensmittel, Kaffee und Tabakwaren, eine Fahrschule, Radio-, Fernseh- und Foto-Fachgeschäfte, dazu eine Werkstatt und Tankstelle aus den 50er Jahren: Nostalgiker kommen im neuen Zylinderhaus voll auf ihre Kosten.

Wo sind die großen Namen früherer Zeiten

Der Sammler Bernd Benninghoven hat mit seinem Museum das eindrucksvolle Lehrstück zu einem Thema realisiert, das ihm als ehemaligem Unternehmer des Mittelstands besonders am Herzen liegt: Wo sind sie alle hin, die großen Namen der früheren Zeiten? Die meisten gibt es nicht mehr, zumindest nicht eigenständig, denn längst sind fast alle Traditionsfirmen von Großkonzernen übernommen worden, viele haben diesen Strukturwandel nicht überlebt.

Wie hat sich das Konsumverhalten überhaupt geändert?

Es stimmt einen schon sehr nachdenklich, wenn man anhand der Ausstellung realisiert, dass früher praktisch kein Wohlstandsmüll produziert wurde. Lebensmittel wurden in dünne Papiertüten gefüllt, Einkochgläser wurden wiederverwendet, die Milchkanne sowieso. Maschinen und Geräte waren reparabel, Einzelteile konnten getauscht werden und der Kundendienst stand pünktlich vor der Tür, um es zuverlässig in Ordnung zu bringen. An die geplante Obsoleszenz, die absichtlich konstruierte, irreparable Schwachstelle, wie man sie heute allerorten verkauft bekommt, war noch nicht zu denken.
Und so glänzen die alten emaillierten Reklameschilder wie für die Ewigkeit gemacht und werben für Borgward und Nitag, für Zündapp, Juno, Gasolin und Grundig, Telefunken, Wanderer und wie sie alle hießen.

Kurzweilig erfährt man im neuen Zylinderhaus also viel über die deutsche und auch österreichische Industrie- und Wirtschaftsgeschichte, freilich mit einem großen Schwerpunkt auf der Mobilität seit den 20er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Echte Raritäten sind darunter, Pretiosen der glorreichen alten Auto Union, Wanderer und Horch, Raritäten aus dem Borgward-Konzern, dazu Kleinstwagen und selbst ein gestapelter Schrottplatz aus früheren Zeiten ist liebevoll arrangiert worden.

Weitere Projekte sind in Arbeit

Und die Sammlung wächst weiter, denn in der eigenen Restaurierungswerkstatt sind noch manche Projekte in Arbeit. Das Gebäude hingegen ist fast fertig, obwohl die kaiserzeitliche Industriekathedrale mit ihrer stolzen Backsteinfassade tatsächlich neu auf der grünen Wiese entstanden ist, rechts vorm Ortseingang von Bernkastel-Kues, wenn man von der nahen Autobahn die Mosel heraufkommt.

Backstein Industriekathedrale der Gründerzeit

Das imposante Gebäude verfügt auch über eine erstklassige Gastronomie im separat angeschlossenen Restaurant, und die Betreiber bieten dieses Ensemble als gemeinsame Basis für Feiern, Events und Tagungen im einmaligen Ambiente. Das sollte man sich vielleicht als Geheimtipp merken.

Gastautor: Achim Gandras

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Ancestor, Veteran, Vintage, Dr. Georg W. Pollak †, News

Wie viele Automarken gab es in der Tschechoslowakei?

Unser Gastautor Dr. Georg W. Pollak, sc. hat die Feiertage u.a. genutzt, um die Vielfalt der Autohersteller zu verdeutlichen. Es soll weltweit etwa 10.000 Hersteller gegeben haben. Heute haben wir eine Handvoll und die arbeiten immer mehr zusammen und tauschen Konstruktionen und Know How untereinander aus.

Er hat versucht heraus zu finden, wie viele verschiedenen Automarken auf Tschechoslowakischen Straßen anzutreffen waren. Nach dem Ersten Weltkrieg waren es im Jahr 1921 erstaunliche 259 Automarken. Davon waren mehr als 103 Marken mit mehr als 10 Autos im Straßenverkehr vertreten.

Die zweite erstaunliche Zahl ist, dass 156 Marken nur mit jeweils 1 – 9 Autos im Straßenverkehr zur damaligen Zeit vertreten waren.

Diese Statistik stammt aus dem Buch «Tschechoslowakischer Automobil-Almanach».

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News, Zeitschriften

Adler Clubmitteilungen

Adler Clubmitteilungen 4.2018
Adler Clubmitteilungen 4.2018 © Fotoquelle und Bildrechte: Adler-Motor-Veteranen-Club e. V.
Wenn man eine Webseite betreibt, die sich mit historischer Technik beschäftigt, ist es gut, wenn man freundlicherweise als Belegexemplar auch Clubzeitschriften erhält und diese Online vorstellen kann. Nirgends ist die Vielfalt an Fahrzeugen und Technik so groß wie bei Autos und Motorrädern vor 1939.

Der Adler-Motor-Veteranen-Club e. V. wurde bereits 1971 gegründet und viele ehemalige Adler Fahrzeuge, Autos und Motorräder wurden durch Clubmitglieder renoviert, restauriert und am Leben für die Nachwelt erhalten. Dabei mussten auch Teile nach gefertigt werden.

Adler Clubmitteilungen

Die optisch und inhaltlich sehr ansprechend gemachte Ausgabe hat eine Auflage von 650 Exemplaren und einen Heftumfang von 56 Seiten im Vierfarbdruck. Inhaltlich überwiegen Themen und Berichte zu den Adler Automobilen und Motorrädern, Reiseberichte und Termine.

Neue Webseite des Clubs

Übrigens wurde auch die Webseite des Adler Club Motor Veteranen optisch und inhaltlich neu gestaltet und zeigt jetzt eine aktuelle und ansprechende Erscheinung in zeitgemäßer Technik. Sehr gut gelöst sind die vielen Kommunikationsverbindungen zu hilfreichen Clubmitgliedern.

Das Durchschnittsalter der Mitglieder in diesem Club, wie auch bei anderen Vereinen, ist recht hoch. Daher suchen aus Altersgründen immer mehr Fahrzeuge eine neue gut behütete Heimat, Wartung und Pflege des historischen Kulturgutes. Ob es in diesem Fall sinnvoll ist, die abzugebenden Fahrzeuge nur in der Clubzeitschrift zu inserieren, wage ich zu bezweifeln, da doch der Leserkreis der Clubmitteilungen dort relativ gering ist. Die Oldtimer-Szene ist im Wandel.

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News, Video, Volkswagen

VW Käfer nach 52 Jahren renoviert

Ihren Volkswagen kaufte Kathleen Brooks aus dem kalifornischen Riverside im Dezember 1966. Den roten Käfer taufte sie liebevoll auf den Namen Annie und schloss ihn von Anfang an in ihr Herz. Seit jener Zeit nutzte sie Annie tagtäglich und legte mit ihr in 52 Jahren die stolze Strecke von 350.000 Meilen zurück, umgerechnet fast 565.000 Kilometer, also 14-mal rund um den Globus. Und immer noch hält Kathleen ihrer Annie die Treue.

VW Käfer Baujahr 1966 vor der Renovierung
VW Käfer Baujahr 1966 vor der Renovierung © Fotoquelle und Bildrechte: Volkswagen of America

VW bezahlte Renovierung eines Käfer

Die US VW-Niederlassung Volkswagen of America in Herndon/Virginia hörte von der Liebe zu ihrem Käfer. Die Leitung beschloss dem alten Auto eine Verjüngungskur zu verpassen. Die sollte dort über die Bühne gehen, wo bis 2003 der VW Käfer im mexikanischen Puebla, rund 150 Kilometer östlich von Mexiko-Stadt.

Ein Team von 60 Mitarbeitern und Azubis kümmerten sich elf Monate lang intensiv um Annie den VW Käfer und versetze diesen nicht nur in ihren ursprünglichen Zustand, sondern spendierten dem Auto ein paar Besonderheiten. Kurz vor Weihnachten 2018 durfte Kathleen Brooks jetzt ein Wiedersehen mit Annie feiern.


© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Volkswagen USA

Doch Anfang 2018, kurz bevor sich VW der betagten Annie annahm, stand es wirklich schlecht um den Gesundheitszustand des alten Käfers. Die Bodenplatte war durchgerostet, Fahrwerk, Federung, Getriebe und Kabelstränge pfiffen auf dem letzten Loch. Das Restaurierungs-Team in Puebla bekam ganze Arbeit. Elf Monate gingen ins Land, bis rund 40 Prozent von Annies Teilen ersetzt und 375 Dinge restauriert waren – inklusive der Aufkleber, die Kathleen Brooks im Laufe der Jahre an Karosserie und Glasflächen angebracht hatte. Um die verblasste und stumpf gewordene Lackierung originalgetreu wieder herstellen zu können, orientierten sich die Restaurateure an der Farbe im Inneren des Handschuhfachs. Zuvor nahmen sie das Auto völlig auseinander und sandstrahlten sämtliche Blechteile.

VW Käfer Baujahr 1966 nach der Renovierung
VW Käfer Baujahr 1966 nach der Renovierung © Fotoquelle und Bildrechte: Volkswagen of America

Zusätzlich erhielt der Oldtimer manches Teil, von dem ein 1966er Käfer noch nicht einmal träumen konnte: Scheibenbremsen, ein Getriebe auf dem technisch jüngsten Stand, neue Kabelbäume und eine bessere Federung zum Beispiel. Eine Besonderheit ist das Radio. Das sieht zwar von außen so aus wie das Original von damals, war jedoch im Innenleben mit Stereo und Bluetooth auf dem Stand von heute. Der Motor wurde bis auf die kleinste Schraube zerlegt, gereinigt und völlig neu aufgebaut. Sogar die Sitze erhielten mit den Schriftzügen „Annie“ und „Kathleen“ eine persönliche Note. Unser Ziel war es einen Käfer in Museumsqualität zu schaffen, sondern Annie in einen Zustand zu bringen, so dass Kathleen Brooks das Auto noch viele Jahre fahren kann.

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Mercedes-Benz

Mercedes C 111-II ein Traumwagen?

Damals Jugendliche in den 80er Jahren kennen den Mercedes C 111 noch aus dem Auto-Quartett. Das Experimentalfahrzeug C 111 machte auf der IAA in Frankfurt Furore. Das rollende Versuchslabor überraschte mit seinem leistungsstarken Wankelmotor, den Flügeltüren und der keilförmigen Kunststoffkarosserie in der Farbe Orange Metallic. Mit seinen Fahrleistungen war es damals ein echter Supersportwagen mit 260 km/, in 5 Sekunden von 0 auf 100km/h.

Mercedes C 111-II
Mercedes C 111-II

Bereits ein halbes Jahr später debütiert der stilistisch überarbeitete C 111-II mit noch stärkerem Vierscheiben-Wankelmotor. Obwohl zahlreiche Blankoschecks in Stuttgart bei Mercedes eintrafen, geht der C 111 nicht in Serie. Ab 1976 spielt er jedoch als Rekordwagen eine wichtige Rolle bei der Dieselmotoren Entwicklung.

Mercedes C 111-II
Mercedes C 111-II

Im Jahre 1970 wurden zwei Exemplare des C 111 zu Vergleichszwecken mit dem MB V8-Motor anstelle des Wankelmotors ausgerüstet. Der hier gezeigte C 111 ist eines der beiden Fahrzeuge, in die zeitweise ein Hubkolbenmotor eingebaut war. Zum Einsatz kam dabei der 3,5 Liter V8 Motor M116. Das war zeitgleich mit dem Einbau in die Modelle 300SEL 3.5 und 280SE 3.5 Coupé und Cabriolet.

Mercedes C 111-II
Mercedes C 111-II

Warum wurde der C 111 nicht in Serie produziert?

Das „AUS“ des Mercedes C 111 ist nicht dem Wankel-Motor geschuldet. Eine Weiter-Entwicklung hätte noch eines immensen Aufwandes bedurft. Bereits in den frühen 1970er Jahren wurde die passive Sicherheit zu einem immer wichtigeren Faktor in der Automobilentwicklung. Die Kunststoffkarosserie der C 111 hatte hier einen großen Nachteil wegen mangelnder Sicherheit gegenüber einem herkömmlichen Stahlblechkörper. So entschied der Vorstand von Mercedes-Benz sich 1971, eine Serienproduktion des Sportwagens zu unterlassen.

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Auburn, News

Mögen Sie die Modelle von Auburn?

Die Auburn Automobile Company war ein Unternehmen, das 1902 aus dem Kutschenbau von Frank und Morris Eckhart, Söhne eines deutschen Einwanderers, in Auburn (Indiana) hervor ging. Sie starteten 1903 mit tür- und dachlosen Einzylinder-Runabouts. Das Unternehmen war einigermaßen erfolgreich, bis durch Materialknappheit während des Ersten Weltkriegs die Fabrik geschlossen werden musste.

Auburn 852 Speedster
Auburn 852 Speedster – 8-Zylinder, 4585 ccm, 150 PS

Schon 1919 wurde das Unternehmen an eine Investorengruppe verkauft. 1924 übernahm Errett Lobban Cord die Firma. Er bereinigte das Typenprogramm und die unübersichtliche Zuliefererstruktur. Auf sein Bestreben hin wurde die über die Motorhaube geschwungene Sickenlinie eingeführt.

Seit 1927/28 wurden Reihen-Achtzylinder von vier bis fünf Litern Hubraum angeboten, die aus der ebenfalls zum Cord-Konzern gehörenden Firma Lycoming stammten. Die Modelle wurden mit Hydraulikbremse und Zentralschmierung ausgestattet. Das Flaggschiff war eine Ausführung mit Speedster-Karosserie, einer schmalen Spitzheckkonstruktion mit geneigter und in der Mitte abgewinkelter Windschutzscheibe. Diese Modelle erreichten Höchstgeschwindigkeiten von 130 bis 145 km/h. Die Limousinen erreichten etwa 110 km/h. Später kam auch ein Zwölfzylindermotor dazu, sowie Kompressormodelle. Weiterentwicklungen am Chassis blieben aber aus.

1929 gründete Errett Lobban Cord die Cord Corporation als Holding, unter der seine Unternehmen Auburn, Duesenberg, Lycoming sowie die neue Automarke Cord zusammengefasst wurden. Die Cord Modelle wurden bei Auburn produziert.

Auburn Moon 1936
Auburn
Auburn Armaturen
Auburn Schriftzug
Auburn zu verkaufen 290.000€
Auburn 851
Auburn Supercharged Kühler
Auburn Supercharged

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

In der Wirtschaftskrise von 1931 bis 1933 sank die Produktion von 34.000 auf nur noch 5.000 Auburn. Es ging weiter abwärts und 1936 waren die Finanzen so schlecht, dass 1937 das Unternehmen aufgelöst wurde. In der Retrospektive mag man Auburn Automobile oder auch nicht.

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Auto-Bücher, News

Zeitreise im Zylinderhaus

Zylinderhaus eine Zeitreise
Zylinderhaus eine Zeitreise © Fotoquelle und Bildrechte: BIVM GmbH & Co. KG
Zum Beginn des Jahres möchte ich die Leser gerne auf eine Zeitreise mitnehmen und einige Geschichten aus dem Erlebnismuseum Zylinderhaus in Bernkastel-Kues präsentieren.

Mich erreichte die limitierte 1. Auflage, als nummerierte Vorab-Publikation, einer 92-seitigen Broschüre des Erlebnismuseums Zylinderhaus in Bernkastel-Kues. Der Autor Achim Gandras hat mit dem Eigentümer des Zylinderhauses eine sehr lesenswerte Art und Weise gefunden, einige Schätze des Erlebnismuseums zu beschreiben. Er stellt Ausstellungsobjekte vor, die in lesenswerten Geschichten erzählt werden. Dabei geht es nicht allein um historische Fahrzeuge, sondern auch Personen, Sündenfälle, Schokoladenautomat, Lehrmodelle in Fahrschulen, Relikte, kopierte Produkte, Müllberge, Sonderkarosserien, Technik, Kartelle und viele andere Dinge aus dem Umfeld und Geschichte der jeweiligen Zeit.

https://youtu.be/dyn5DzAVMSc
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Carlo Biwer

Diese mit viel Sachverstand erstellte und optisch und technisch hochwertige Broschüre ist viel mehr als ein Katalog des Museums, es ist ein Spiegel der Zeitepoche und sicherlich auch geeignet als Lernlektüre für junge Menschen, um die vergangene Zeit des letzten Jahrhunderts besser zu verstehen.

Wer neugierig auf eine Zeitreise ist, dem sei ein Besuch im Zylinderhaus als Reiseziel oder Zwischenstopp in Bernkastel-Kues in der Adolf-Kolping-Straße 2 empfohlen.

Sicherlich ist den wenigsten Lesern bekannt, dass diese Glühbirne seit mehr als 120 Jahren in einem Feuerwehrhaus ununterbrochen leuchtet, aber die WebCam schon mehrmals ausgewechselt werden musste.

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Auto-Bücher, Lloyd, News

Gasolin eine epochale Geschichte

Gasolin im Wirtschaftwunder

An den langen Winterabenden hat man Zeit zum Schmökern. Das Buch «Gasolin Nimm Dir Zeit – und nicht das Leben» von Ulrich Biene ist eine Retrospektive in die 50er und 60er Jahre des letzten Jahrhunderts. Es ist ein prächtiges «Bilder-Buch» mit ausführlichen Texten für Nostalgiker und Menschen, die in der Epoche aufgewachsen sind und führt zurück in das damalige Lebensgefühl und den Zeitgeist in Deutschland.

Gasolin von Ulrich Biene
Gasolin Nimm Dir Zeit – und nicht das Leben von Ulrich Biene © Fotoquelle und Bildrechte: Delius Klasing
Wer sich schon als Kind für große und kleine Autos interessierte, der kommt an dem Thema Gasolin Tankstelle und Werbung für die Marke nicht vorbei. Das Buch mit 112 Seiten und vielen Fotos blickt zurück von der Währungsreform 1948 bis zum Verkauf der 3.400 Tankstellen an die damaligen Eigentümer der 7.400 Aral Tankstellen im Jahr 1971. Aral war damals der größte Betreiber von Tankstellen in Deutschland und ist es heute noch im Besitz der BP AG.

In sehr kurzer Zeit wurden die Tankstellen mit dem blau-weißen Aral Schriftzug überklebt und alle Merkmale beseitigt, was noch an die Marke Gasolin erinnerte, beseitigt.

Von Leuna zu Gasolin

Die Gasolin AG hatte ihren Firmensitz in Hannover und war Nachfolger der Marke Leuna und benutzete die gleiche Typographie und Lettern in ihrer reliefartigen Optik wie die einst rot-schwarze Marke Leuna. Der Name für die diversen angebotenen Schmieröle Motanol blieb bestehen.

Die Texte im Buch beschreiben und illustrieren die verschiedenen Tankstellen-Architekturen und Veränderungen in den 50er und 60er Jahren. Dazu werden viele zeitgenössische Fotos von damaligen Tankstellen und deren Umfeld präsentiert. Wer an einer Tankstelle das Sagen hatte, trug zum sauberen grauen Overall eine Schirmmütze. Tankwartinnen und Lehrlinge mussten sich mit einem Schiffchen als Kopfbedeckung begnügen.

Gasolin Tankstelle mit Lloyd
Gasolin Tankstelle in Bruchhausen-Vilsen mit Lloyd an der Tanksäule

Gasolin Werbung

Die Werbung für das Unternehmen ist ein unsterbliches Gesamtwerk von Bruno Bergner (1923-1995). Er schuf den liebenswerten,freundlichen und gezeichneten Tankwart mit der Schirmmütze. Exzellente und ausdrucksstarke Cartoons schuf er für den Markenauftritt. Auch gab es reichhaltige Werbeartikel von diversen Firmen mit Modellautos, Eisenbahn Tankwagen, Modell Tankstellen, aufblasbaren Wasserbällen und Schwimmreifen, Spielkarten, Spardosen, Straßenkarten, Tankbücher, Rabatt-Karten, Bierdeckel, Feuerzeuge, Kalender, Tipps für Autofahrer, … natürlich alle im Gasolin Stil. Das ganzheitliche Ziel war es, junge motorisierte Familien zur Tankstelle in eine freundliche und sympathische Umgebung zu locken. Kundenbindung war das Motto der Strategen.

Gasolin Tankstellen in Deutschland

Auch anderen Menschen bedeutete die Marke Gasolin viel. So finden wir in Bruchhausen-Vilsen noch eine Gasolin Tankstelle, heute natürlich ohne Verkauf von Benzin und eine rekonstruierte Gasolin Tankstelle an der Central-Garage in Bad Homburg.

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Eckhart Bartels, Gastautoren, News

Fahrverbotszonen für Kraftfahrzeuge mit H- und 07-Kennzeichen

DEUVET Logo - Luftreinhalteplanung
© DEUVET
In den letzten Wochen wurde in Kreisen der Freunde von Oldtimern kontrovers diskutiert ob Fahrzeuge mit einem H-Kennzeichen oder 07-Kennzeichen in eine Umweltzone einfahren dürfen. Unter der Überschrift Appell an die Klassikerszene veröffentlichte der DEUVET dazu seine Meinung.

Aus meiner Sicht blieben offene Punkte in dem Aufruf. Zur Klärung nahm ich Kontakt mit Herrn Eckart Bartels (DEUVET) auf. Zusammengefasst ergeben sich folgende Kernsätze und Stand der Dinge:

  1. Seit dem Urteil des Verwaltungsgerichts Leipzig können Kommunen (Regionen) zur Erreichung der Schadstoffsenkung Fahrverbotszonen erklären.
  2. Diese kommunalen Fahrverbote haben zunächst nichts mit den bisherigen Umweltzonen und dem bundesweit gültigen Freifahrt-Regeln für das H-/07-Kennzeichen zu tun.
  3. Aus der Mitarbeit im „Sofortprogramm Saubere Luft“ wissen wir, dass eine Empfehlung an die Kommunen möglich ist, auch hier die H-/07-Regelung anzuwenden.
  4. Für diese DEUVET-Empfehlung (Pkt3) für die Kommunen muss auch Akzeptanz gegeben sein für H-Fahrzeuge und 07-Nutzer. Der Appell sollte das Risiko aufzeigen, wenn weiterhin durch wenige H-/07-Fahrzeuge Missbrauch getrieben wird.
  5. Seit letztem Jahr wissen wir, dass die Sympathiewerte für Oldies nicht mehr steigen. Daher ist der Appell umso wichtiger.

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat positiv auf die Anfrage des DEUVET reagiert.

Quellen: Eckart Bartels (DEUVET)

Fahrverbote in Stuttgart 2019

So wird im kommenden Jahr im gesamten Stadtgebiet Stuttgarts ein Fahrverbot für Dieselfahrzeuge mit Abgasnorm Euro 4 und älter in Kraft treten. Schon ab Januar sind davon auswärtige Fahrzeuge betroffen, Diesel mit Stuttgarter Kennzeichen sowie Handwerker-Fahrzeuge müssen ab April draußen bleiben.

Vom Fahrverbot ausgenommen sind Taxis, Reisebusse, Einsatz- und Hilfsfahrzeuge sowie Oldtimer mit entsprechendem Kennzeichen.

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Dampfmaschinen, News

Weihnachten 2018 und Jahreswechsel 2019

Weihnachtsbaumlok
Weihnachtsbaumlok Preßnitztalbahn in Steinbach © Fotoquelle und Bildrechte: Thomas Poth

Die Statistiken dieser Webseite zeigen es jedes Jahr, dass die Besucherzahlen dieser Webseite ab den Weihnachtsfeiertagen wieder kräftig steigen. Gründe sind, man hat mehr Zeit zum Surfen und die Vorbereitungen und Vorhaben für die kommende Oldtimer-Saison werden geplant. Dabei hilft der Veranstaltungskalender 2019. Er ist bereits reichlich für das Jahr 2019 von den Veranstaltern gefüllt worden.

Wie auch in den letzten Jahren werden Ihre Veranstaltungsplakate in einer Galerie veröffentlicht. Wer hier sein Veranstaltungsplakat präsentieren möchte, schickt dieses bitte an die Redaktion. Es ist Zeit, allen Danke zu sagen, die unsere Webseite ideell und finanziell unterstützt haben.

Die „Weiße Weihnacht“ wird sich zumindest im Rhein-Main-Gebiet vermutlich nur in Gestalt eines Schneeflocken-Bildschirmschoners einstellen. Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie ein friedliches Weihnachtsfest, viel Glück und vor allem Gesundheit für das Jahr 2019.

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News, Zeitschriften

Was sind die „benzheimer flosskeln?

bensheimer flosskeln mercedesclubs.de-vdh
bensheimer flosskeln – Herausgeber www.mercedesclubs.de – vdh
Von Zeit zu Zeit kommen direkt von den Clubs, Interessengemeinschaften oder Vereinen, die sich mit dem Thema historische Technik befassen, aktuelle Zeitschriften auf den Schreibtisch. So ist auch wieder einmal die Nr. 107 der „benzheimer flosskeln“ dabei. Es ist eine Vereinszeitschrift des vdh bzw. www.mercedesclubs.de.

Der Verein vdh (ehemals Verein der Heckflossenfreund e.V./MB Strich-Acht-IG) versteht sich als Treffpunkt aller Besitzer und Freunde von Liebhaberfahrzeugen der Marke Mercedes-Benz und ist in Ornbau beheimatet. Er betriebt dort u.a. ein großes Ersatzteillager von gebrauchten Teilen und betreibt Nachfertigungen für die historischen Fahrzeuge.

Die Zeitschrift „bensheimer flosskeln“

Auffallend ist, dass die Titelseite, so lange ich die Zeitschrift kenne, immer das gleiche Titelbild besitzt, was bei Printmedien aus Totholz ungewöhnlich ist. Auf der anderen Seite findet man nirgends den Vorsitzenden auf Fotos und es gibt auch keine Fotos mit der Übergabe von Pokalen oder Ehrungen an verdiente Vereinsmitglieder und ähnliche Vereinsgeschichten.

Was ist nun das Besondere an dieser Zeitschrift? Es gibt viele lebendig geschriebene Geschichten, illustriert mit Fotos, direkt erlebt und für die Nachwelt lesbar gemacht. Einige Beispiele sind: Vom Zombie zum Kombi, eine Geschichte wie aus einem Scheunenfund eines Mercedes W124 Wracks für 300 € ressourcenschonend wieder ein Fahrzeug mit einem Marktwert von 4.500 € wurde.

Ein anderes Beispiel sind die Berichte des Schrotteltrupps von Schrottplätzen in den USA wie Ersatzteile gewonnen werden und diese in Containern zu sammeln und diese dann nach Ornbau in die immer zu geringen Lagerflächen zu bringen. Dabei stieß man auch auf Mercedes-Fahrzeuge aus prominentem Vorbesitz, zum Beiepiel MB W111 Coupé von Rod Stewart oder den Adenauer von Aretha Franklin.

Dann gibt es natürlich weitere Themen mit historischem Material von Mercedes, über Nachfertigungen von Neuteilen aus Deutschland, die eine bessere Qualität haben als aus China und aktuelle Preislisten zu den in Ornbau lagernden MB-Ersatzteilen.

Ergänzt wird das farbig gedruckte Heft mit 100 Seiten von Berichten der eigenen Veranstaltungen und Vorhaben, wie dem Bau eines Museums in Modultechnik in Ornbau. Es ist auch als Mensch, der keine Verbindung zu MB hat eine erfrischende Lektüre.

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