In diesem Jahr gedenken wir der Produktionseinstellung des Wartburg 1.3 vor 20 Jahren.
In der untergegangenen Deutschen Demokratische Republik (DDR) war der Wartburg 353 ein äußerst begehrtes Automobil aus Eisenach. Er war durch seine kantige Karosserie zeitlos modern gestaltet und die Besteller warteten damals viele Jahre auf ein Exemplar mit Zweitaktmotor. Der Designer Hans Fleischer hat die Karosserie Anfang der 60er Jahre gestaltet.
Schon am 1. Juli 1966 (20. Geburtstag der SED!) wurde das Modell Wartburg 353 vorgestellt und im Laufe der Zeit dezent den aktuellen Gegebenheiten der Planwirtschaft und unumgänglichen Erfordernissen für den Export angepasst. Prinzipiell bot die Limousine, Kombi (Tourist) und Pick-up eine sehr gute Raumausnutzung auf wenig Grundfläche.
Erst sehr spät wurde unter erheblichem technischem Konstruktionsaufwand ein Volkswagen Motor mit 1300 ccm und 58 PS in die Karosserie vorne quer „transplantiert“. Das Modell 1.3 mit Viertaktmotor wurden dann von 1988 bis 1991 bis zur gesamten Produktionseinstellung von den Werktätigen des ehemaligen Arbeiter- und Bauernstaates gebaut.
Auch bei dem Modell Wartburg 353 verschwand im Lauf der Zeit der Chrom zu Lasten von schwarz beschichteten Anbauteilen und sah dann sehr ärmlich aus.
Künstlerisch schöne Fotos eines gut erhaltenen Exemplars findet man übrigens auf der Webseite Formfreu.
Der Verein der Freunde der Central Garage e.V. veranstaltet vom 26. Mai bis 26. November 2011 eine Ausstellung mit dem Thema Tatra, Lizenzen und Fremdfertigungen. Den Besuchern der Central Garage Automuseum in Bad Homburg werden weltweit zum ersten Mal Fahrzeuge und Produkte gezeigt, die über Tatra Lizenzen und Fremdfertigungen hergestellt wurden.
Tatra - Lizenzen - Fremdfertigungen
Zu sehen sind Exponate der Marken Tatra, Austro-Tatra, Delta, Detra, Unitas-Tatra, Lorraine, Röhr, Stoewer, Schenk und Tatra-Ate. Die Ausstellung im Automuseum Central Garage ist eine umfangreiche Retrospektive zur mährischen Marke Tatra, vormals Nesselsdorfer.
Tatra - Lizenzen - Fremdfertigungen
Der Schwerpunkt liegt auf Fahrzeugen der Aera 20er bis 40er Jahre. Eine Epoche, deren Automobile auf die Ledwinka-Konstruktion eines Zentralrohrrahmenfahrgestells mit Rumpler-Pendelachsen und luftgekühlten Boxermotoren aufbauten. Im Themenbereich Fremdfertigungen kommen werden auch jüngere Exponate in der Ausstellung gezeigt.
Die Öffnungszeiten der Central Garage Automuseum in der Niederstedter Weg 5, 61548 Bad Homburg v.d.H. sind Mittwoch bis Sonntag von 12 bis 16:30 Uhr. Das Automuseum befindet sich in der Nähe der A661. Beachten Sie bitte auch die Termine weiterer Oldtimer Veranstaltungen im Rhein-Main Gebiet.
Die Webseite der Central Garage finden sie mit diesem Link.
Bei einem Fahrradausflug bei sonnigem und warmen Wetter habe ich nach langer Zeit in einer Scheune wieder einmal den Jaguar des kleinen Mannes bei einem Sammler von britischen Fahrzeugen entdeckt. Es gibt inzwischen in ländlichen Gebieten so viele ehemaligen Scheunen, die Oldtimer beherbergen. Insofern macht es immer wieder Freude mit dem Fahrrad unterwegs zu sein.
Unter einem Auto-Pyjama oder auch als Car Cover bezeichnet, stand in der aufgeräumten Scheune ein gepflegter MG 1100 mit der bei uns üblichen Linkslenkung. Der kleine war optisch in gutem Zustand doch sind einige Blecharbeiten mindestens am Unterboden in nächster Zeit notwendig. Wenn man erst mit der Restaurierung eines Oldtimers anfängt, kommen nach Erfahrungen immer weitere Schadstellen zum Vorschein und es wird in der Regel recht teuer.
BMC MG 1100 Kühlergrill und Pracht einer vergangenen Epoche
Der Hersteller, die British Motor Corporation (BMC), war damals ein Zusammenschluss der Unternehmen Austin und Nuffield Organisation. BMC war damals der größte britische Fahrzeughersteller und baute eine Vielzahl von Fahrzeugen unter den Markennamen Austin, Morris, MG und Austin-Healey. Weiterhin wurden die Fahrzeuge auch unter den Namen Vanden Plas, Riley und Wolseley vertrieben. Sehr bekannt ist natürlich der ursprüngliche Mini von Sir Alec Issigonis.
Doch kommen wir zurück zum Garagenauto, dem MG 1100, der Typ MG 1100 wurde damals nicht in Deutschland angeboten.
Unterschiedliche Kühlermasken des britischen Mittelklasse Oldtimers
Der viertürige Kompaktwagen mit dem Codenamen ADO16 war in den 60er Jahren eine Entwicklung der BMC und wurde als Austin 1100, Austin 1300, MG 1100, MG 1300, Morris 1100, Morris 1300, Riley Kestrel, Riley 1300, Vanden Plas Princess 1100 , Vanden Plas Princess 1300, Wolseley 1100, Wolseley 1300 und in italienischer Lizenzfertigung Innocenti IM3, Innocenti IM3S , Innocenti J4 produziert. Die Modelle unterschieden sich noch in den Bezeichnungen Mark I, Mark II und Mark III im Laufe der langen Bauzeit. Auch wurden von einigen Modellen 2-türige Versionen gebaut.
Grundsätzlich war es das gleiche Konzept wie die Konstruktion des Mini, nur eben eine Nummer größer.
Unterscheidungsmerkmale waren auch unterschiedliche Motoren, diverse unterschiedliche Fronten und Innenausstattungen. Das Erscheinungsbild im Innenraum des Riley Kestrel erinnerte stark an einen Jaguar des kleinen Mannes, der für Bürger mit mittlerem Einkommen auch bezahlbar war.
Das war eine Variationsbreite einer Grundkonstruktion, die sicherlich in der Variationsbreite nie wieder auftauchte. Manche Versionen wurden nur in einigen Ländern angeboten. Der erwähnte MG 1100 stammt nach Angaben des Eigentümers aus Dänemark.
Übrigens war diese Konstruktion das meist verkaufte Auto in Großbritannien und wurde von 1962 bis 1974 produziert. Das Modell besaß Frontantrieb und Quermotor. Der Motor war auf einem separaten Rahmen aufgebaut, ebenso war die Hinterachse ebenfalls an einem separaten Hilfsrahmen befestigt. Diese beiden Rahmen wurden dann mit der Karosserie verbunden. Das gleiche Bauprinzip war bereits beim Mini angewendet worden. Auch beide Federungssyteme des Minis wurden während der Produktion genutzt.
Prinzip der Hydrolastic-Verbund-Federung
Der ADO16 war nur 3,75 m lang und wog etwa 850 kg je nach Ausstattung. Die Raumausnutzung war durch den Quermotor und Frontantrieb extrem gut. Durch die Motoranordnung war praktisch auch kein Mitteltunnel vorhanden, so dass auch optisch ein großzügiges Raumangebot vorhanden war. Die Varianten des Kompaktwagens der heutigen unteren Mittelklasse hatten eine extrem gute Raumausnutzung, die heute kein modernes Auto mehr erreicht! Die Raumausnutzung war vergleichbar mit dem damaligen NSU / VW K70 und dem ersten VW Passat.
Die historischen BMC Prospekte des ADO16 wurden mir dankenswerterweise von einem Freund leihweise zum Scannen und Veröffentlichung für diesen Artikel überlassen:
Die Ausprägung der runden Formen in der Technik hatte ihren Ursprung in dem Stromlinien-Design der 30er Jahre. Rundliche Formen prägten das Aussehen der Technik in den50er Jahren. Dieses Stilmittel kamen aus den USA und eroberten danach Europa. Ganz markante Beispiele dieser Stilepoche sind Lokomotiven der Eisenbahnen gewesen und diese runden Formen mit zahlreichem Schmuck waren auch im Automobilbau sehr populär.
EMD Diesellokomotive der F-Serie (A-Unit)
Die EMD F-Serien ab 1946 war eine Baureihe dieselelektrischer Lokomotiven des US-amerikanischen Lokomotivherstellers General Motors Electro-Motive Division (EMD), einer Tochter des GM-Konzerns. Ursprünglich als Güterzuglokomotiven konzipiert, wurden sie auch im Personenzugdienst eingesetzt. Insgesamt sind mehrere tausend Maschinen mit Führerstand A-Unit und führerstandslose B-Units gebaut worden.
NOHAB Baureihe AA16 der ungarischen Bahnen, Quelle: Wikipedia
Die NOHAB Baureihe AA16, ist die europäische Lizenz-Variante der amerikanischen Standardlokomotiven der F-Reihe von EMD. Diese dieselelektrische Lok wurde von vielen Bahnverwaltungen in Ost- und Westeuropa in Varianten mit den Achsfolgen Co’Co‘ oder (A1A)(A1A) beschafft.
Baureihe V200.0 der Deutschen Bundesbahn, Quelle: Wikipedia
In Deutschland erreichte die Diesellokomotive mit hydraulischer Kraftübertragung der Baureihen V200.0 / V 200.1, gebaut ab 1953 für den Schnellzug-Dienst, wegen ihres zeitlosen Design und ursprünglich dunkelroten Farbgebung Kultstatus.
Ein Meisterwerk automobilen Designs war der Roadster BMW 507 entworfen von Albrecht Graf von Goertz. Er wurde 1955 vorgestellt und nur vier Jahre gebaut.
Der Mercedes-Benz mit der internen Typbezeichnung W 198 wurde unter der Verkaufsbezeichnung Mercedes 300 SL in den Jahren 1954 bis 1957 als Coupé mit Flügeltüren und in den Jahren 1957 bis 1963 als Roadster vom schwäbischen Hersteller angeboten. Das Modell wurde und wird auch von vielen als Repliken u.a. Gullwing und Scheib hergestellt und sind vom Original optisch kaum zu unterscheiden. Es ist schon erstaunlich welche Ausstattungsvarianten heute auftauchen, die so nie bei Mercedes gefertigt wurden.
Die Borgward Isabella war ein Mittelklassewagen und ab 1954 das erfolgreichste Modell der Borgward-Gruppe. Ab 1957 war der ursprüngliche Tarnname des Prototyps Isabella im Borgward-Rhombus des Kühlergrills zu lesen. Der Wagen war nach einer Entwicklungszeit von nur zehn Monaten anfangs mit zahlreichen Kinderkrankheiten behaftet, die jedoch nach und nach abgestellt wurden.
Eine weitere sehr schmucke Variante für die damalige Zeit war das Borgward Isabella Coupé.
Die Serie der Beispiele lässt sich sicher fortsetzen, speziell mit typischen Veteranen der Epoche 50er Jahre aus Amerika, Frankreich und Italien.
Die Tortengrafik zeigt sehr anschaulich die statistische Verteilung der Oldtimer und Marken. Leider ist der Anteil der Kategorie Sonstige mangels genauerer Spezifizierung bei der Erfassung sehr groß. Vermutlich befinden sich in dieser Gruppe auch französische, italienische, amerikanische Klassiker und viele Veteranen inzwischen liquidierter Firmen.
Quelle: GTÜ-Mängelreport für Klassiker 2011
Mein visueller Eindruck bei Oldtimer Veranstaltungen, wie Treffen, Messen, touristischen oder sportlichen Wettbewerben ist, dass die Marken Mercedes und Porsche die meisten Fahrzeuge mit ihren Teams stellen. Dabei sind es die 911er in vielen Variationen und Farben, bei Mercedes die Pagoden 230SL bis 280SL und das 18 Jahre lang gebaute Nachfolgemodell Mercedes 107 SL und SLC. Historische Ford Fahrzeuge sind nur sehr selten zu bestaunen.
Quelle: GTÜ-Mängelreport für Klassiker 2011
Die Bestandsentwicklung der Oldtimer mit Registrierung beim KBA, also mit schwarzem Kennzeichen, ist enorm. Es sind sicherlich viel mehr aktive Fahrzeuge zeitweise unterwegs, denn die historischen Fahrzeuge, die mit dem roten 07-Kennzeichen (Wechselkennzeichen für bis zu 10 Fahrzeuge, die älter als 30 Jahre sind) oder dem 06-Kennzeichen (Für Kfz-Betriebe / Händler zum Zweck von Probe- und Überführungsfahrten) bewegt werden, dürften nicht in die KBA Statistik Eingang gefunden haben.
Einen NSU TT erkennt man an den Doppelscheinwerfern vorne und den Ausstellfenstern hinter den Türen. Der kleine Giftzwerg war das Spaßmobil der 60er und 70er Jahre. Aufgrund der schlechten Belüftung des Motorraums leidet ein TT chronisch an Überhitzungsproblemen. Aus diesem Grund wurde die Motorhaube zur besseren Belüftung des Motors meist etwas aufgestellt.
Kultauto der 70er: NSU TT
Der luftgekühlte Motor mit 1200 cm³ leistete 65 PS und war damit 155 km/h schnell. Tuner hauchten den Motoren mit einer Hubraumvergrößerung bis zu 1300 cm³ stattliche 130 PS ein.
Die Karosserie stammte von Claus Luthe, der auch den zeitlos schönen NSU RO 80 und BMW E30 schuf. Die auffällig umlaufenden Chromleisten fand man auch beim BMW 02 und das Stilelement war wohl vom Chevrolet Corvair, Baujahr 1963 inspiriert worden.
Der von 1965 bis 1972 gebaute Luft gekühlte NSU TT war der oft in oranger Lackierung leuchtende Autobahnschreck der späten sechziger und Anfang der siebziger Jahre. Der Kleine hatte leichtes Spiel mit den damaligen Konkurrenten von Opel, VW und Ford. Der NSU TT war ein Vorläufer der kompakten sportlichen Limousinen wie des VW Golf GTI oder der Rallye Kadetten.
Für den Renn- und Rallyesport gab es den 1000 TTS. Diese Zwerge holten aus 998 cm³ Hubraum serienmäßig 70 PS oder getunt bis zu 85 PS. Das Fahrzeug wog jedoch weniger als 700 kg. Wegen ihrer Wendigkeit wurden die TTS auch noch lange nach Produktionseinstellung erfolgreich bei Slalom-Wettbewerben eingesetzt.
Im Motorsport war der TT in den damaligen Jahren nur schwer zu schlagen. Heute werden sie beim Kampf der Zwerge mit anderen Rennautos bis 1300 cm³ aus den 60er – und 70er Jahren eingesetzt.
Und im Laufe der Zeit häuften sich die Defekte, die Rechnungen für die Reparaturen wurden höher und irgendwann war das Spielzeug zu teuer. Nun fristen einige abgefahrene und in der Karosserie weich gewordene Exemplare aus glorreichen Rennzeiten Zeiten ihren Lebensabend verstaubt in einer Halle und warten auf eine Wiederbelebung durch einen Erlöser mit viel Zeit und Geld. Ob diese Sammlung Kulturgut und voller Erinnerungen verkäuflich ist, ich weiß es nicht.
Auf der Retro Classics habe ich per Zufall einen Volkswagen Käfer Cabrio in der Farbe Clementine gesehen. Erinnerungen an die 70er Jahre wurden dabei wach.
Was war das damals für eine tolle Autofarbe für junge Leute gewesen. Wenn ich mich richtig erinnere, dann gab es in der Zeit eine Menge orange und braune Farbtöne in der Mode.
Damals fuhren konservative und ältere Menschen einen Käfer in hellgrauer, weißer oder beiger Farbe, aber niemals in der auffälligen und poppigen Farbe Clementine.
Volkswagen Käfer in der Farbe Clementine
Mir ist kein Käfer bekannt, der in der Farbe bis heute überlebt hat.
Auch beim Ro80 und BMW 02er gab es in meiner Erinnerung diese herrlichen Popfarben. Seit 20 Jahren sind diese freundlichen und verkehrssicheren Farben leider von den Farbpaletten der Autohersteller verschwunden.
Auch die damalige Deutsche Bundesbahn experimentierte bei ihren Triebfahrzeugen und Wagen mit Popfarben im Zeitraum von 1969 bis 1974.
Nenngeld im ursprünglichen Sinn wird vom Veranstalter fest gelegt und ist vom Bewerber eines motorsportlichen Wettbewerbs zu entrichten ist, wenn er an einer Veranstaltung teilnehmen möchte.
Erfreulich ist, dass immer mehr Privatpersonen und Unternehmen alle Arten von Oldtimer Veranstaltungen organisieren. Es fällt mir auf, dass die Nenngelder oder auch Startgelder genannt, teilweise in astronomische Höhen schnellen.
Bei der Inflation der Veranstaltungen mit den Themen Concours d’Elegance, Oldtimer-Wandern, Orientierungsfahrten, Markentreffen, Sternfahrten, motorsportliche Wettbewerbe oder touristische Ausfahrten sollte man sehr genau überlegen, was man als Fahrer und Beifahrer(in) erwartet.
Notwendig ist das sorgfältige Lesen der Ausschreibungen, denn dort steht mehr oder weniger klar ob es sich um historischen Motorsport oder Geselligkeit handelt.
Fiat Topolino (Mäuschen)
Ob es zwischenzeitlich zu viele Veranstaltungen für Veteranen, Oldtimer und Youngtimer gibt und die Dichte der Veranstaltungen zu groß ist, entscheiden die Teilnehmerzahlen. Ich denke auch hier wird sich Qualität im Wettbewerb der Angebote langfristig durchsetzen. Das Preis- und Leistungsverhältnis muss stimmen und für den jeweiligen Geldbeutel bezahlbar sein. Eine gute Orientierungsfahrt zu organisieren erfordert einen sehr großen Zeitaufwand auf der Strecke und am Computer.
Besonders teuer sind Ereignisse an denen A und B Promis vom Veranstalter eingeladen werden und in der Regel historische Autos aus dem Fundus eines oder mehrerer Autohersteller oder Sponsors fahren dürfen. Das sind oft Veranstaltungen, bei denen es vorrangig um Essen, Trinken, Winken und Geselligkeit geht. Alle Leistungen müssen halt von den Teilnehmern finanziert werden! Vielleicht geht es auch nur um das Gesehen werden und präsentieren von teuren andersartigen Autos, die nicht den heutigen Zeitgeschmack repräsentieren.
Ich möchte einige aktuelle Beispiele für hohe Nenngelder oder Startgelder für motorsportliche bzw. touristische Oldtimer Veranstaltungen in Erinnerung rufen:
Viele der Veranstaltungen haben keinerlei historischen Bezug zu einem motorsportlichen Ereignis und werden in Katalogen angeboten, vergleichbar der Reisen mit einem Kreuzfahrtschiff.
Beim persönlichen Veranstaltungscheck sollten folgende Punkte geprüft werden:
Sportliche, touristische oder gesellige Veranstaltung?
Länge der Rallye
Ist die Strecke für meinen Youngtimer, Oldtimer oder Veteran geeignet?
Was kostet der Kilometer der Rallye?
Dauer der Veranstaltung?
Welche Unterlagen werden vom Veranstalter geliefert?
Sorgfalt bei der Ausarbeitung des Roadbooks?
Welches Wissen wird von den Teilnehmern gefordert?
Welche Leistungen sind im Preis enthalten, zum Beispiel Roadbook, Verpflegung, Rahmenprogramm, Hotel Unterkunft, …
Wie oft wurde die Veranstaltung bereits durchgeführt?
Referenzen des Veranstalters
Viele rührige Veranstalter kommen trotz guter Leistungen mit Nenngeldern unter 100€ für eintägige Veranstaltungen inklusive Frühstück, Roadbook, Durchfahrtskontrollen und Gleichmäßigkeitsprüfungen aus!
Besonders inflationär veranstaltet der ADAC alle Arten von Oldtimerfahrten nahezu an jedem Ort des Landes und veröffentlicht in großformatigen Anzeigen die Veranstaltungen inklusive Streckenplänen. Wozu benötige ich dazu noch ein „Roadbook mit Geschicklichkeitsaufgaben“ und Sightseeing Programm? Mit etwas Kreativität, Google Maps und Google Earth kann ich mir sehr schöne Touren zusammen stellen und anschließend bei Sonnenschein genießen.
Bugatti Type 51
Generell muss jeder Interessierte entscheiden, ob der Obolus für eine Veranstaltung im Verhältnis zum Nenngeld steht und ob ein Mitfahren oder als Zuschauer teilnehmen wirklich lohnenswert ist. Schauen Sie bitte in den Oldtimer Terminkalender, dort finden Sie auch preiswerte und gute Veranstaltungen.
Wer positive oder negative Erfahrungen mit Veranstaltungen hat, darf gerne in den Kommentaren darüber berichten.
Auch in diesem Jahr veranstaltet die Kur- und Kongreß-GmbH Bad Homburg v. d. Höhe und die Aktionsgemeinschaft e. V. in Zusammenarbeit mit dem Allgemeinen Schnauferlclub, Landesgruppe Hessen, am 11. September 2011 anlässlich des „Tages des Offenen Denkmals“ eine touristische Ausfahrt für Kraftfahrzeuge und Zweiräder bis zum Baujahr 1970.
Es werden lediglich 60 Oldtimerfahrzeuge zugelassen. Davon sollen 50% der Fahrzeuge bis 1945 gebaut worden sein und und 50% der Fahrzeuge bis Baujahr 1970. Das Nenngeld beträgt EUR 60,00 pro Team.
BMW 328 in Usingen im Taunus
Die Strecke ist ungefähr 150 km lang und führt durch den Taunus zu verschiedenen Denkmälern
Die touristische Ausfahrt wird mit Durchgangskontrollen ausgestattet sein, strecken bezogene Fragen sind zu beantworten und Sonderprüfungen zu absolvieren. Der Gesamtsieger erhält den Wanderpokal des Comfort Hotels Am Kurpark.
Ein Jaguar E-Type, Baujahr 1973 mit H-Kennzeichen, war der Gegenstand eines Verfahrens am Finanzgericht Baden-Württemberg (Finanzgericht-Aktenzeichen: 6K 2473/09). Das klagende Unternehmen wollte den Kaufpreis des historischen Fahrzeugs abschreiben und die Ausgaben als Betriebsausgabe vom Betriebsgewinn absetzen, um weniger Steuern zu zahlen.
Jaguar E-Type Coupé
Der Kläger hatte für den Klassiker 75 000 Euro bezahlt und in den Jahren 2004 und 2005 für Geschäftszwecke genutzt in dem er damit Kunden besucht hat. Der Kläger wollte den Kaufpreis des Jaguar E-Type in vier Jahren steuerlich abschreiben.
Das Finanzgericht Baden-Württemberg urteilte, dass die Fahrten mit dem 30 Jahre alten Jaguar einen unangemessenen Repräsentationsaufwendung darstellen und geeignet sind, Geschäftsfreunde zu unterhalten. Nachteilig war auch in dem Verfahren, dass der Kläger den Oldtimer lediglich für vier Kundenbesuche und Fahrten zur Fahrzeug-Hauptuntersuchung und Inspektion genutzt hat. Insgesamt waren es nur 539 Kilometer.
Das Gericht verglich die Repräsentationsfahrten mit Jagd, Angeln, Segeljachten und Motoryachten.
Eine Revision wurde gegen das Urteil nicht zugelassen. Nun muss der Bundesfinanzhof entscheiden, bei dem eine Nichtzulassungsbeschwerde unter dem Az. I B 42/11 eingereicht wurde.
Ob Leasing eines Oldtimers für Unternehmen in Zukunft steuerlich noch interessant ist, wird sicherlich ein weiteres Verfahren klären müssen. Denn die Sonderzahlung zu Beginn eines Leasingvertrages und die monatlichen Leasinggebühren würden dann unter den gleichen Sachverhalt fallen und können nicht als Betriebsausgaben bei der Gewinnermittlung abgesetzt werden.
Jede Epoche in der Automobilgeschichte hatte bei der Karosseriegestaltung, Ausstattung und Innenraum eine bestimmte Formgebung (Design) und nutzte Modefarben der jeweiligen Zeit. Das Zubehör der Fahrzeuge war auf diese grundlegenden Festlegungen in der Entwurfsphase und Farben abgestimmt und zeigte den Zeitgeschmack der jeweiligen Epoche. Auch wurden in der damaligen Zeit andere Materialien und Qualitäten bei der Fertigung verwendet als heute.
Vauxhall
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Vieles am damaligen Geschmack und Zeitgeist gefällt heute nicht mehr. Einige klassische Formen, Typen und Modelle sind zu wahren Skulpturen gereift.
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