Jubiläum

50 Jahre Renault R16 – Start mit großer Heckklappe

Die damalige Krise bei Renault vor 50 Jahren löste einen Trend aus, der in der Automobilindustrie bis auf den heutigen Tag bei einigen Modellen in allen Klassen anhält. Es war der Trend zum Auto mit einem Schrägheck, großer Heckklappe, variablem Innenraum, Frontantrieb und fünf Türen. Bemerkenswert ist auch der ungleiche Radabstand links und rechts. Dieses Konzept wird Kombilimousine genannt.

Vor 50 Jahren suchte der damalige Renault-Chef Pierre Dreyfus nach einem neuen Fahrzeugkonzept, um das französische Staatsunternehmen zurück zur Profitabilität zu bringen. Damals mangelte es Renault an einem zeitgemäßen Mittelklasse-Modell. Renault war der viertgrößte europäische Autoproduzent. Im Jahr 1963 musste Frankreich auch die Schutzzölle auf Autoimporte lockern. Die Renault-Produktion ging auch aus diesem Grund um fast ein Viertel zurück.

Renault R16
Renault R16

Revolutionär war der neue Renault R16. Es war weltweit das erste Großserienmodell in der Mittelklasse mit Vorderradantrieb, Fließheck, variablem Innenraum und fünf Türen. Das Design stammte vom damals 31-jährigen Nachwuchsdesigner Gaston Juchet. Er wagte eine große Heckklappe und schräge Linien statt Stufen bzw. »American Style« bei den »deutschen Amerikanern«.

Vom R16 wurden von 1965–1980 insgesamt fast 1,9 Millionen Stück verkauft. Die Konstruktion war den Wettwerbern viele Jahre voraus. Erinnert sei mit den gleichen Konstruktionsprinzipien an den Austin Maxi und 1974 an den ersten Volkswagen Passat, der jedoch anfänglich noch ohne große Heckklappe gestartet war. Nicht einmal der VW Passat verfügte über eine so vielfältig verschiebbare Sitzlandschaft wie der geniale, damals bereits neun Jahre alte Renault 16.

Frühe Fahrzeuge mit Kombiheck waren in Deutschland der Glas CL (ab 1966) und BMW 02 Touring, Beide Modelle wurden nur mit drei Türen und mit konventionellem Hinterradantrieb gebaut und blieben Randerscheinungen. Ein später Dreitürer mit Heckklappe war der Audi 50, der dann zum VW Polo mutierte.

Renault R16 Heckansicht
Renault R16 Heckansicht

Der R 16 war eine Familienlimousine wie sie damals nur Franzosen realisieren konnten. Nicht einmal die Italiener mit dem damaligen Gespür für Formen und Familienfreundlichkeit waren für das revolutionäre Konzept wie beim R16 bereit. Der Autobianchi Primula war in dieser Richtung das erste Fahrzeug in Italien.

Der R16 und sein Konzept haben einen Ehrenplatz in der Halle des Ruhmes der innovativsten Automobile aller Zeiten verdient.

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Ancestor, Jubiläum, Oldtimer, Veteran, Vintage

Welches sind die wichtigen Autojubiläen 2015?

Wie in jedem Jahr werden auch 2015 wieder diverse Autojubiläen gefeiert. Einige beispielhafte Jubiläen habe ich zusammen gestellt:

Gottlieb Daimler erhielt vor 130 Jahren zwei Patente für die «Petroleumkraftmaschine» und den «Reitwagen» als Urahnen des Motorrads. Der Antrieb mit einem Verbrennungsmotor hat sich erst richtig ab der Jahrhundertwende durchgesetzt. anfänglich waren es Elektro- und Dampffahrzeuge.

Ford T Modell
Ford T Modell

Vor 90 Jahren startete Ford Deutschland mit der Montage des Ford T-Modells in Berlin. Hanomag baute sein vom Volksmund «Kommissbrot» genannten Kleinwagen. Hanomag war ein Pionier der Pontonform und inspirierte viele Stilisten in den 50er Jahren.

Hanomag Komissbrot
Hanomag Komissbrot

Opel errang 1935 mit dem Modell P4 den Status des bis dahin erfolgreichsten deutschen Volksfahrzeuges.

Vor 70 Jahren lief in Wolfsburg die Produktion des Volkswagen «Käfer» an, um bereits 1955 die Ein-Million-Marke zu knacken.

Der britischen Sportwagenbauer SS Cars mutierte 1945 zu Jaguar Cars. Schnelles Fahren war in Deutschland noch verpönt,denn bis Dezember 1952 galten Tempolimits von 40 km/h in geschlossenen Ortschaften und 80 km/h außerhalb geschlossener Ortschaften.

Auch die Citroën DS gibt es bereits seit 60 Jahren.

Bereits den 60. Geburtstag feiert 2015 die Idee des durch Mikro-Elektronik und Software gelenkten Autos. Erste öffentliche Demonstrationsfahrten erfolgten in Nebraska. Das autonome Fahren sollte auf speziellen Autobahnen, die von Großrechnern gesteuert wurden, umgesetzt werden. Ungeklärt blieb die Haftungs- und Finanzierungsfrage.

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Dr. Georg W. Pollak †, Oldtimer, Service, Veteran, Vintage

Mit Zwischengas und viel Dampf ins Jahr 2015

Unter dem Motto mit «Zwischengas und Dampf hinein ins Jahr 2015», möchte ich starten. Jüngere Leser können sicherlich nicht mehr mit Zwischengas beim Schalten umgehen, da seit den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts eigentlich nur noch voll synchronisierte Getriebe produziert wurden. Ein heutiger Oldtimer, der FIAT 500, ist mir noch im Gedächtnis, dessen erster Gang noch nicht synchronisiert war. Beim Schalten Zwischengas geben und manchmal kracht es trotzdem im Getriebe, das ist noch das wahre historische Autofahren. Erinnern möchte ich auch in Zukunft an die lebendigen Automobile vor 1914 mit Dampfmaschine als Krafterzeuger. Gerade über sehr alte Fahrzeuge, auch Veteranen genannt, möchte ich auch im Jahr 2015 bei der Berichterstattung gerne berichten.

Hanomag Traktor mit Anhänger
Hanomag Traktor mit Anhänger und Stationärmotor

Wie ein versierter Oldtimer-Fahrer mit Zwischengas umgeht, finden Sie im Beitrag Fahrschule – unsynchronisiertes Getriebe mit Zwischengas schalten

Klassiker- und Motormagazin 2015

Im Klassiker- und Motormagazin werden für Oldtimerfans, Clubs, Händler, Museen, Teilehändler, Werkstätten und Dienstleister aller Art wieder viele Berichte zu den unterschiedlichsten Themen veröffentlicht. Besonderes Interesse findet die größte Anzahl von Terminen rund um Oldtimer im Veranstaltungskalender in deutscher Sprache.

Kurios ist es immer wieder, welche Beiträge in der Abrufstatistik ganz vorne liegen. Da spielt sicherlich die Sortierung von Google und anderer Suchmaschinen, manchmal auch der Titel des Beitrages eine Rolle.

Frankfurter-Feldbahnmuseum im Winter
Frankfurter-Feldbahnmuseum im Winter © Fotoquelle und Bildrechte: Frankfurter Feldbahnmuseum e.V.

Pressemeldungen, die 100-fach als »billige« Schleichwerbung mit dünnem Inhalt von einigen Veranstaltern massenweise verbreitet werden, werden zukünftig nicht mehr veröffentlicht.

News werden auf Notwendiges und Wichtiges eingedampft. Es werden noch mehr Geschichten, Testberichte, Analysen und Hilfen publiziert. Es werden Inhalte erscheinen, die versuchen werden sich von den Suchmaschinen-Rankings zu emanzipieren und darauf abzielen, die ohnehin schon treue Oldtimer-Veranstaltung.de Leserschaft zu erweitern und zu vergrößern.

Auch im Jahr 2015 werden wir im Veranstaltungskalender einige Events der vergangenen Jahre nicht finden, die aus verschiedenen Gründen «keinen» oder «zu viel Erfolg» hatten. Letztere sind wegen der Auflagen von Behörden zur Durchführung nicht mehr ehrenamtlich und mit kleinem Budget auszurichten.

Gastautoren

Michael Schlenger und Dr. Pollak haben wieder einige lesenswerte Beiträge und Fotos von nicht alltäglichen Fahrzeugen und Veranstaltungen zur Freude der Leserschaft beigesteuert, sicherlich werden auch in der Zukunft wieder lesens- und sehenswerte Beiträge erscheinen.

Feedback zur Webseite

Wenn Sie Anregungen, Wünsche zum Inhalt oder konstruktive Kritik haben, sei es am Design, Gestaltung oder Inhalt, würde ich mich über Ihre Anregungen und einen Kontakt freuen.

Eine gute und gesunde Fahrt im Jahr 2015 wünscht Ihnen

Michael Held

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Oldtimer-Wissen

Motor Ölstand bei Oldtimer regelmäßig kontrollieren

Damit der Motor eines Fahrzeugs stets ausreichend Öl hat, sollte der Fahrer immer die Hinweise des Fahrzeugherstellers beachten. Der Ölstand sollte in regelmäßigen Abständen, gerade bei älteren Motoren, regelmäßig kontrolliert werden. Dies gilt in erster Linie bei häufigen Kaltstarts im Stadt- und Kurzstreckenverkehr. Im Kurzstreckenbetrieb wird das Öl nicht richtig heiß und es kann zu einer schädlichen Ölverdünnung kommen.

Zu wenig, zu viel und ungeeignetes Öl kann zu einem Motorschaden führen. Fahrzeughersteller haben auch in der Vergangenheit Hinweise für Motoröl und dessen Spezifikationen gegeben, das den Motor nicht schädigt. Auch die vom Hersteller empfohlenen Ölwechselintervalle sind einzuhalten.

Alvis vor dem Start
Alvis vor dem Start mit genügend Motoröl

Rund 250 Ölsorten werden auf dem deutschen Markt angeboten. Auf der sicheren Seite liegt man, wenn man das Motoröl nachfüllt, das beim Ölwechsel eingefüllt wurde.

Auf den Motorölflaschen findet der Verbraucher SAE-Angaben zur Viskosität, also zur Zähflüssigkeit des Öls. Heutzutage werden üblicherweise sogenannte Mehrbereichsöle für Pkw verwendet, etwa SAE 20W-50 für Oldtimer der 60er- und 70er-Jahre. Die Zahl vor dem „W“ beschreibt die Fließeigenschaften bei Kälte, die Zahl nach dem W die Viskosität bei 100 Grad C. Motoröl mit der Kennung SAE 10 W-40 ist dünnflüssiger als ein SAE 20 W-50.

ACEA-Spezifikationen zeigen dem Käufer das Leistungsvermögen des Öls. Die Einsatzzwecke sind an der Klassifizierung erkennbar: „A“ steht für Pkw-Ottomotoren, „B“ für Dieselmotoren, „C“ für Pkw-Otto- und für Dieselmotoren, „E“ für Lkw-Dieselmotoren.

Synthetiköle sind nur gut geeignet für Hochleistungsmotoren, da der Schmierfilm bei höherer Belastung nicht abreißt. Leichtlauföle verringern den mechanischen Reibungsverlust im Motor, weshalb sie oft dazu beitragen, Kraftstoff zu sparen. Longlife-Öle zählen zu den Leichtlauf-Schmiermitteln und sind in Fahrzeugen mit Longlife-Service vorgeschrieben. Sie sind für Oldtimer nicht zu empfehlen.

Motoröl lässt sich in einem verschlossenen Kanister drei bis fünf Jahre lagern.

Wird der Ölwechsel in Eigenregie durchgeführt, muss das Entsorgen von Altöl an zugelassenen Stellen erfolgen. Der Verkäufer muss das Altöl bis zur Menge des abgegebenen neuen Motoröls annehmen oder eine Annahmestelle in der Nähe benennen oder organisieren. Eine nicht fachgerechte Altölentsorgung stellt eine Ordnungswidrigkeit dar und kann mit einer Geldbuße bis zu 100.000 Euro belegt werden.

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Service

Was zeichnet ein Oldtimer unter emotionalen Gesichtspunkten aus?

Offensichtlich macht das Alter noch allein keinen Oldtimer aus. Das Hobby und die Faszination begann bei einigen Menschen bereits in den 70er Jahren. Nach Ansicht unseres Gastautors, Michael Schlenger, sind es gestalterische, praktische und sinnliche Aspekte, die ein Fahrzeug zum Oldtimer werden lassen.

Die Stärken der klassischen Fahrzeuge zeigen auch deutlich die Schwächen moderner Wagen ab etwa 1980. Greift man einige technische Details aus dem Beitrag Technische Merkmale eines Oldtimers heraus, zum Beispiel die 12V-Elektrik und ein synchronisiertes Getriebe, so sind das beides noch keine Kriterien, um zu sagen, es ist kein Oldtimer. Der Peugeot 202 hatte im Jahr 1949 bereits beide fortschrittlichen Techniken an Bord!

Eher sollte man auf Punkte achten, an denen die Entwicklung einem sichtbar wurde, alte und lange bewährte Traditionen gekappt wurden. Ein gutes Beispiel ist dabei die heute praktisch unzugängliche und nicht reparable Elektronik an Stelle der zerlegbaren und reparierbaren elektromechanischen Bauteile. Heute dominieren Gestaltung und Einbau von fertigen Modulen wie zum Beispiel Frontschürzen mit integrierten Stoßfängern und kompletter Scheinwerfer statt separater Anbauteile. Heute herrscht globale Standardisierung vor statt lokaler Besonderheiten. Erinnert sei an die typischen französischen, britischen, italienischen, deutschen oder amerikanischen Fahrzeuge mit ihren landestypischen Eigenheiten, Vor- und Nachteilen und ab Fabrik durchaus unterschiedlichen Qualitätsstandards.

Chevrolet Corvette
Chevrolet Corvette Innenraum

Heute steht im Vordergrund das Primat der Funktion. Keine Marktlücke gegenüber dem Wettbewerb darf ausgelassen werden, Abschottung vor äußerlichen Einflüssen Dritter herrscht vor, Uniformität und damit zwangsläufig Verwechselbarkeit der Fahrzeuge. Diese Gedanken lassen sich auch sehr gut in Stichworten unter den Bereichen Gestaltung, Praktikabilität und Sinnlichkeit zusammenfassen:

Gestalterische Aspekte

  • Nationale Besonderheiten – ital., frz. dt., amerik. Autotypen
  • Zeittypischer Stil – Kutschenform, ausgeprägte Kotflügel, separate große Scheinwerfer, Stromlinie, Heckflossen, Pontonform, Trapezform
  • Vielfalt – Definition und Interpretation von Moden durch hunderte Marken
  • Prestige und Außenwirkung – Stil oft wichtiger als Funktion
  • Gesellschaftsbezug – Chauffeurwagen, hoher Innenraum (Hutträger), Bootsheck, Woodies, Shooting Break
  • Individualität – Sonderkarosserien, Mehrfarblackierungen, Specials
  • Charakter – Mut zu eigenwilligen Lösungen, „Gesicht“
  • Aufbau aus separaten Elementen – Stoßstangen, Blinker, Türgriffe…

Das Resultat ist ausgeprägte Identität und jede Marke hatte ihr Gesicht und Profil.

Praktische Aspekte

  • Zugänglichkeit – z.B. Birnen von Scheinwerfern und Instrumenten, Motoraggregate
  • Zerlegbarkeit – z.B. Blinker, Regler, Tachometer, Innenverkleidung
  • Einstellbarkeit – z.B. Vergaser, Verteiler, Hupe
  • Reparierbarkeit – z.B. Lichtmaschinen, Instrumente
  • Reproduzierbarkeit – z.B. Elektrikteile
  • Verständlichkeit – intuitive Demontage vieler Bauteile
  • Handwerklichkeit (traditionelle Techniken: Spengler, Sattler, Verchromer, Lackierer)

Das Resultat ist bei regelmäßiger Pflege Erlernbarkeit, Dauerhaftigkeit und bis heute Wertbeständigkeit.

Sinnliche Aspekte

  • Geräusche – Motor (Luftfilter, Ventile, Ketten), Getriebe (gerade verzahnt), Auspuff
  • Gerüche – Öl und Benzin, Leder, Holz, Stoff, Natur
  • Vibrationen – im Lenkrad, in der Schaltung
  • Straßenkontakt – Spürbarkeit der Fahrbahnbeschaffenheit, Gefühl für Haftung
  • Empfindlichkeit der Technik gegenüber Luftdruck und Feuchtigkeit
  • Erleben von Wind, Regen und Sonne

Das Resultat zeigt sich in der Intensität des Erlebens.

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Service

Welche Oldtimer-Teilemärkte sind empfehlenswert?

Oft findet man das gesuchte Ersatzteil oder Automobilia zielsicher im Netz, denn die Technik der Suchmaschinen ist bei exakter Angabe des Gesuchten, recht gut. Manchmal hat man sogar Erfolg mit der Eingabe einer Teilenummer. Jedoch kann das Internet nicht das Gefühl und die Emotionen eines Besuches auf einem Oldtimer-Teilmarkt bieten. Wer wirklich Altes für Oldtimer-Fahrzeuge sucht, findet manchmal mit sehr viel Glück und Zeit das Teil seiner Wahl oder geht mit einem Spontankauf (Impuls- oder Reizkauf) nach Hause, was er eigentlich für die Reparatur oder Restaurierung gar nicht benötigt.

Das Internet ist frei von menschlichen Emotionen. Das schafft auch kein „Soziales Netzwerk“ oder eine von einem Webdesigner gestylte Webseite. Im Internet gibt es keinen Duft rund um die Besichtigung und Begutachtung von realen Teilen. Es gibt auch keine faszinierenden Oldtimer mit Biss mit «echtem» Duft.

Oldtimer-Teilemarkt Auswahl
Oldtimer-Teilemarkt Auswahl

Der Besuch eines Oldtimer-Teilemarktes bietet reales Treffen mit Gleichgesinnten, persönliche Empfehlungen und unterhaltende Benzingespräche. Vor Ort kann über Alltagsklassiker oder typische Blender auf dem Freigelände gelästert werden. Hier kann man nach Schnäppchen jagen, nach Teilen auf Tapeziertischen, Kisten und in offenen Kofferräumen suchen und handeln wie auf einem Basar. Auf einem Oldtimer-Teilemarkt im Freien, entweder auf einem befestigten Gelände oder auf Wiesen ist die analoge Welt noch präsent. Nur bei starkem Regen wird es unangenehm.

Alle wichtigen Oldtimer-Teilemärkte finden Sie in der speziellen Rubrik der Oldtimer-Termine.

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Schrauber-Tipps, Service

Winterreifenpflicht für Oldtimer bzw. Classic Cars

In den europäischen Ländern bestehen unterschiedliche Regelungen zur Pflicht mit Winterreifen zu fahren. Einige Beispiele der wichtigsten Reiseländer für Oldtimer-Touristen zeigen die unterschiedlichsten Regelungen.

Deutschland

In Deutschland besteht eine «situative Winterreifenpflicht». Wer bei Glatteis, Schneeglätte oder Schneematch ohne Winterreifen (M&S-Reifen, Symbol Schneeflocke auf Reifenflanke) fährt, riskiert ein Bußgeld von mindestens 40 €.

Mercedes 170 mit M&S Wintereifen
Mercedes 170 mit M&S Wintereifen

Frankreich

In Frankreich gibt es keine generelle Winterreifenpflicht. Die Nutzung kann jedoch durch entsprechende Verkehrsschilder vorgeschrieben werden. Die Aufschrift heißt dann «pneus neige». Auch kann das Fahren mit Schneeketten angeordnet werden. Mit Schneeketten gilt ein Tempolimit von 50 km/h. Wer schneller fährt kann mit bis zu 135 € bestraft werden.

Italien

Speziell im Aostatal gilt eine Winterreifenpflicht vom 15. Oktober bis 15. April des folgenden Jahres. In anderen Regionen oder auf einzelnen Strecken kann das Fahren mit Winterreifen und Schneeketten je nach Witterungslage, kurzfristig durch Verkehrsschilder angeordnet werden.

Österreich

Wer in Österreich vom 1. November bis 15. April des Folgejahres mit Sommerreifen unterwegs ist, muss ein Bußgeld in einer Höhe bis zu 5.000 € rechnen. In besonderen Fällen kann sogar das Fahrzeug aus dem Verkehr gezogen werden. Die Regelung gilt unabhängig, ob der Verkehr durch Matsch oder Schnee beeinträchtigt ist.

Schweiz

Die Schweizer «empfehlen» lediglich bei schlechten Witterungsverhältnissen Winterreifen zu benutzen. Bei einem Unfall aufgrund falscher Bereifung haftet der Fahrer meist mit.

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Gastautoren, Michael Schlenger, Reisen und Berichte

Goodwood Revival in analogen s/w Fotos

Die Aufnahmen sind mit einer klassischen Sucherkamera der 1950er Jahre entstanden, einer Braun-Paxette, die damals als „Leica des kleinen Mannes“ galt. Mit ihrer damals kaum zu übertreffenden Kompaktheit und einer großen Auswahl hochwertiger Wechselobjektive setzte der Fotoapparat Maßstäbe.

Das verwendete Objektiv ist ein 135mm Ennalyt mit für damalige Verhältnisse hoher Lichtstärke und größte Blendenöffnung 3,5. Altersbedingt ist die Optik etwas eingetrübt. Das ergibt genau die weichen Tonwerte und leichten Unschärfen, wie sie zeitgenössische Fotos auszeichnen. Als Film kam ein ADOX 100 zum Einsatz, der nach wie vor produziert wird und großen Belichtungsspielraum bietet.

Goodwood Revival Besucher
Goodwood Revival Besucher © Fotoquelle und Bildrechte: Michael Schlenger

Auf einer Veranstaltung wie dem Goodwood Revival, das die 40er bis 60er Jahre wieder aufleben lässt, liegt es nahe, mit zeitgenössischem Material zu fotografieren. Man wird von den traditionsbewussten Engländern immer wieder darauf angesprochen, oft heißt es dann “Well done!“.

Vielen ist kaum bewusst, dass analoge Fotografie weiterhin möglich ist und sich wieder wachsender Beliebtheit erfreut, wenn auch in einer Nische. Der Reiz besteht in der hochwertigen und langlebigen Technik von einst, den Eigenheiten des chemischen Bildentstehungsprozesses, dem bewussten Umgang mit dem knappen Filmmaterial und der bei aller Erfahrung immer vorhandenen Ungewissheit, bis man die fertigen Bilder sieht.

Unser Gastautor Michael Schlenger hat einige s/w-Fotos und Hintergründe der Erstellung zur Verfügung gestellt.

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Service

Lack- und Spachtelschicht Stärke im Test

Viele auf den diversen Marktplätzen angebotene Oldtimer sind mit Vorsicht zu genießen, denn technische Unzulänglichkeiten, Rost und Verkaufslackierungen über dickem Spachtel mindern den Wert eines historischen Fahrzeuges. Zum Erkennen von Rost und sichtbaren technischen Mängeln helfen Fachkunde hinsichtlich Fabrikat und Modell. Doch wie kann ich die Dicke von Autolack und Spachtel beurteilen? Das funktioniert mit einem Autolack-Tester an der Karosserie.

Beim Besichtigen von Fahrzeugen stellen sich mir immer wieder Fragen:

  1. Hat das Fahrzeug noch den Originallack?
  2. Wie dick bzw. dünn ist der Lack nach intensiver Lackaufbereitung?
  3. Welche Bereiche und wo wurden Abschnitte neu lackiert?
  4. Ist das Fahrzeug in Teilen unterhalb des Lacks gespachtelt?
  5. Wie dick ist die Schicht des Spachtels?

Das sind Fragen, die mich als Käufer interessieren und bei der Besichtigung des Objektes zu klären sind. Manches kann ich per gut geschultem Auge beurteilen, aber die Punkte 2 – 5 muss ich mit einer geeigneten Messeinrichtung prüfen. Dem versierten Autokäufer ist die Methode mit dem Magnet bekannt, die hilfreich ist, aber eben keine exakten Angaben ermöglicht.

Das Messgerät fühlt sich wie ein dicker Stift ähnlich einem Marker bzw. Filzstift an. Der Autolack-Tester arbeitet mit einem starken Magneten. Dieser entwickelt in Abhängigkeit der Dicke des Lacks bzw. der darunter liegenden Spachtelschicht eine unterschiedliche Haftkraft. Diese gemessene Haftkraft wird auf einer Skala beim Abheben des Messinstrumentes analog angezeigt. Die Ergebnisse sind auf einer Tabelle, siehe links anhand der farbigen Streifen, ablesbar.

Autolack-Tester Mess-Skala
Autolack-Tester Mess-Skala © Fotoquelle und Bildrechte: Autolack-Tester
Ich habe mehrere Tests an zwei Fahrzeugen durchgeführt. Ein Auto hatte Werkslackierung und das Testergebnis befand sich im „grünen Bereich“. Der weitere Test wurde an einem restaurierten Oldtimer vorgenommen. Hier zeigte sich am Testgerät bei bekanntem Untergrund mit ein wenig Spachtelmasse der „rote Bereich“ und bei dickerem Spachtel über gespachtelten kleinen Dellen der „schwarze Bereich“. Der alte Lack war vor der Lackierung abgeschliffen worden und dann vor der endgültigen Lackierung mit Grundierung behandelt worden.

Der im Autolack-Tester eingebaute Magnet ist sehr stark. Beim Aufsetzen auf den Lack muss daher sehr aufgepasst werden, dass der Magnet langsam auf den Lack aufgesetzt wird, denn beim Annähern aus größerer Entfernung schnellt die Kugel aus dem Gehäuse auf den Lack und hinterlässt einen unschönen kleinen Einschlag in weichem Lack. Ich habe daher bei weiteren Messungen immer ein Stück dünne Pappe zwischen Magnet und Lackoberfläche gehalten, dann die Pappe weggezogen und anschließend die Messung durchgeführt, um die Beschädigung des Lacks durch den Magneten zu vermeiden.

Fazit: Es ist ein Produkt, dass im Verhältnis zu einer Enttäuschung beim Kauf eines Oldtimers sehr preiswert ist: autolack-tester.de und seinen Zweck sehr gut erfüllt.

Endlich einmal ein Messinstrument, dass in der heutigen Zeit keine Batterien benötigt und damit umweltverträglich ist. Natürlich funktioniert der Autolack-Tester nicht auf Untergründen, die nicht magnetisch sind, wie zum Beispiel Aluminium, Holz oder glasfaserverstärkten Kunststoffen.

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