Anfänge des Automobils rund um Schloss Krickenbeck erlebt

Nur wenige Erfindungen haben die Entwicklung der Welt so nachhaltig beeinflusst wie die des Automobils. Die Pioniere und Hersteller am Ende des 19. Jahrhunderts und Anfang des 20. Jahrhunderts waren in Europa und Nordamerika vielfältig. Gekommen zu einer erlebenswerten Veranstaltung zum Schloss Krickenbeck waren Automobile aus der Vor-Vor-Kriegszeit, also der Kinderstube der motorisierten Mobiliät. Wann haben sie das letzte mal ein mehr als hundert Jahre altes Automobil auf der Straße gesehen und gehört? Die Geschichte erzählt von der Kronprinz Wilhelm Rasanz und der Mühlen-Fahrt.

Einordnung der Veranstaltung und Teilnehmer

Teilnehmer der Kronprinz Wilhelm Rasanz von und zum Schloss Krickenbeck waren gemäß FIVA (Fédération Internationale des Véhicules Anciens) Automobile der Klasse A (Ancestor) gebaut bis 31. Dezember 1904, Klasse B (Veteran) Fahrzeuge gebaut von 1. Jan 1905 bis 31. Dez 1918 und Einladungsfahrzeuge nach Auswahl des Veranstalters Klasse C (Vintage) der Baujahre 1919 – 1930.

Automobilhistorie in einem großen rollenden Museum soll lebendig bleiben, die Gemeinschaft und Aktivitäten der Messing-Ära sollte gefördert, sichtbar gemacht und das Interesse an den Fahrzeugen auch bei jüngeren gewonnen werden.

Schloss Krickenbeck Autos aus der Messing-Ära
Schloss Krickenbeck Autos mit Automobilen aus der Messing-Ära im Schlosshof

55 Fahrzeuge, mehr als eine Verdopplung von 25 Fahrzeugen gegenüber der ersten Veranstaltung von 2013, sind dem Aufruf von Simone und Marcus Herfort gefolgt. Neben Teilnehmern aus Deutschland konnte ein Ehepaar aus Österreich mit einem Automobil mit Dampfantrieb (Locomobile Typ 2), Teilnehmer aus Frankreich, Großbritannien, Schweiz und den Niederlanden mit wunderbaren Automobilen zur Mühlen-Fahrt und am Sonntag nach Schloss Dyck begeistern.

Wer kennt einige der Hersteller, die schon nach dem Ersten Weltkrieg, die Produktion eingestellt haben wie Autocar, Bayard, Brassier, Brennabor, Buick, De Dion Bouton, Detroit Electric (Elektroauto!), Delage, Duhanot, Clement, Charron, Guerry et Bourguignon, Leon Buat, Le Zebre, Locomobile, Martini, Maxwell, Mercer, Minerva, Overland, Packard, Panhard Levassor, Pierce-Arrow, Premier, Richard Brasier, Spyker, Star und Swift.

Nur sehr wenige teilnehmende Automobile der Marken wie Bentley, Ford, Mercedes, Opel, Peugeot, Renault und Rolls Royce haben bis heute mit diversen Wechsel der Eigentümer überlebt. Solch eine Vielfalt an unterschiedlichen Fahrzeugen und Technik trifft der Besucher eigentlich nur bei den Classic Days auf Schloss Dyck. Die weite Anreise hat sich gelohnt.

Auslauf für die Messingautos, Begegnung bei der Mühlen-Tour

Nach historischem Vorbild galt es am Samstag eine Strecke von Schloss Krickenbeck durch die Fußgängerzone von Brüggen, nach Merbeck, Pannenmühle, Lüttelforster Mühle, Rickelrath, Lüttelforst, Mühlrather Mühle, Born, Boisheim, Leuther Mühle zurück zum Schloss Krickenbeck zu bewältigen. Der linke Niederrhein lockte mit seinen Alleen, Wegen zwischen Feldern und Häusern mit Klinkermauerwerk. Die Teams fuhren teilweise in historischer Kleidung die Tagestour von knapp 100 Kilometer.

Autos aus der Messing-Ära eine Minderheit in Deutschland

Die Halter der Untersätze mit dem mattgolden schimmernden Metall bei Kühlern und Gaslampen sehen sich als diskriminierte Minderheit in Deutschland bei Veranstaltungen. Wer kann noch mit Automobilen ohne Anlasser, Karbidlampen, nicht synchronisierten Getrieben, offenen Kühlsystemen, Magnetzündungen, manuell zu betätigenden Benzinpumpen, Keilriemen aus Leder und ohne schützendes Verdeck umgehen und eine Rasanz fahren? Das war Alltag im Messingzeitalter und der Jugendzeit des Automobils.

Diese rollenden Denkmäler sind etwas für Frauen und Männer mit technischem und historischem Verständnis, Sie haben Freude am Umgang mit historischer Technik. Wo kann der Interessierte Fahrstunden zur Beherrschung der Technik eines Messingautos nehmen? Ersatzteile müssen bis auf wenige Ausnahmen zum Beispiel Ford T, Ford A in Einzelanfertigung für diese Fahrzeuge hergestellt werden.

Roadbook

Marcus, Simone Herfort und den fleißigen Helfern der Classic Days Schloss Dyck sind alle Teilnehmer zu Dank verpflichtet für die beispielgebende Organisation und Gastfreundschaft während der Veranstaltung. Jeder Teilnehmer hat seine besonderen Erlebnisse und wird sich gerne an das Wochende im Nettetal in der Region Niederrhein erinnern.

Die Geschichte der Rasanz, Streckenplan und Filmclip finden Interessierte auf der Webseite: anno-1907.de