Cadillac, Oldtimer-Touren

Transport von Gepäck mit Oldtimern

Mit seinem Oldtimer möchte man ab und zu auch weiter Touren und Reisen unternehmen, sofern er technisch fit ist. Die Alltagsautos in den 60er Jahren von Opel, Ford oder Mercedes hatten für heutige Verhältnisse riesige Kofferräume. Es gab also keine Probleme beim Laden für Frau, Mann und Kinder. Lediglich die Überladung war bei den damaligen großen Behältern ein Problem. Ein besonders großer Kofferraum eines amerikanischen Straßenkreuzers mag das anschaulich verdeutlichen.

Kofferraum eines Cadillac Fleetwood Sixty Special Baujahr 1959

Doch ganz anders schaut es bei Kleinwagen, Sportwagen, Roadstern und Cabrios aus.

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LKW Oldtimer, Omnibus, Volkswagen

Volkswagen T1 Bulli ein Liebling der Szene

Das erste Modell des Volkswagen Kleintransportes T1 wird in Deutschland Bulli genannt. In anderen Ländern Splittie wegen der geteilten Frontscheibe. Werksintern wurde er Typ 2 genannt, denn das Chassis basiert auf dem Käfer, dem Typ 1. Bereits 1950 wurde das Modell auf Grund einer Anregung eines Niederländers von Volkswagen zur Marktreife entwickelt. Ein Erkennungsmerkmal ist die geteilte Frontscheibe.

Volkswagen Samba mit Faltdach der dritten Bauserie

 

Der Bulli wurde in 1,8 Millionen Exemplaren in diversen Ausführungen produziert. 1967 endete die Fertigung des T1. Die meisten sind im rauhen Betriebsalltag aufgebraucht worden.

Der T1 hat in den letzten Jahre eine unglaubliche Wertsteigerung vorzuweisen. War ein ordentliches Exemplar mit Patina im Jahre 2005 noch für ungefähr 7.000 Euro zu erwerben, so kostet ein Exemplar heute ungefähr 30.000 Euro. Noch exotischer sind die Preise für den Liebling, das sogenannte Samba Modell. Für wirklich gut renovierte Exemplare werden über 50.000 Euro von Liebhabern gezahlt. Die Krönung der Baureihe ist heute der Samba mit 21 Fenstern und Faltdach.

Im Juni zahlte in den USA ein Käufer 217.800 US-Dollar (151,595.01 Euro) bei einer Auktion für einen restaurierten Samba Bus mit Baujahr 1963!

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Jaguar

Jaguar XK 120 mit Alu Karosserie

Nicht immer sieht man einem Klassiker an, was in einem steckt. Das ist bei einem Jaguar XK 120 mit Alu Karosserie der Fall. Grundsätzlich sieht der Roadster aus wie ein normaler XK 120, wie er auch im Hintergrund abgebildet ist.

Jaguar XK 120 mit Aluminium Karosserie Baujahr 1950

 

Es handelt sich jedoch um einen im Jahr 1950 gebautes Modell mit einer Karosserie aus Aluminium. Die gesamte Serie umfasste 240 Autos. Der Grund für diese Bauweise war, dass zur damaligen Zeit Autoblech nicht in ausreichender Menge zur Verfügung stand. Flugzeugaluminium war durch das Ende des zweiten Weltkrieges reichlich vorhanden. Der abgebildete Jaguar XK 120 besitzt einen Holzrahmen. Die Alubleche wurden von Hand auf Holzmodellen bis zur Passgenauigkeit getrieben. In Deutschland soll es noch drei Fahrzeuge geben, weltweit ungefähr 55 Roadster. Also auch hier finden wir eine recht hohe Überlebensrate eines seltenen Modells.

Jaguar XK 120 Alu Innenraum

 

Die Ausrüstung ist spartanisch, denn die vorderen Stoßstangen fehlen, hinten sind lediglich Andeutungen von Karosserieschutz vorhanden, die Windschutzscheibe fehlt, lediglich kleine Glasscheiben wurden von Jaguar spendiert und ein Verdeck fehlt. Der 3,3 Liter 6-Zylinder-Motor leistet 160 PS und bietet Fahrfreude in der leichten Aluminium Karosserie.

Das ist ein Auto für harte Männer und Naturliebhaber!

Der erste Werkswagen von Stirling Moss war übrigens auch ein XK 120 mit Alu Karosserie.

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Fiat, Mercedes-Benz, Veranstaltungen

Gedanken zur Durchführung von Orientierungsfahrten

Von April bis Oktober kann man fast jedes Wochenende sein klassisches Auto, egal welcher Klasse es angehört, touristisch oder sportlich bewegen. Für die meisten Freunde und Freundinnen klassischer Fahrzeuge sollte das Wetter dazu natürlich trocken sein, um das heilige Blech vor der braunen Pest zu schützen. Genügend Gelegenheiten und Veranstaltungen finden sich im Terminkalender.

Fiat 128 Coupé bei Gleichmäßigkeitsprüfung auf Kartbahn Oppenrod

 

Oldtimer-Rallyes müssen für meinen Geschmack in einer touristisch interessanten Umgebung stattfinden und nicht durch Städte oder Hauptverkehrsadern in Ballungsgebieten führen. Besonders Vorkriegsautos und die FahrerInnen fühlen sich dann mit Seilzugbremsen oder schlechten Trommelbremsen gar nicht im Straßenverkehr wohl. Es gibt Autofahrer, die auf klassische Fahrzeuge im Verkehr Rücksicht nehmen, andere überholen langsamere Fahrzeuge gar verärgert, hastig und unvernünftig und scheren kurz vor dem Klassiker ein.

Eine Orientierungsfahrt sollte für FahrerInnen und BeifahrerInnen jeder Menge Freude und Spaß unter Gleichgesinnten bereiten. Nach meiner Ansicht haben sich bei einigen Veranstaltern für die professionellen Pokal Sammler doch einige Dinge eingeschlichen, die zumindest mir weniger Freude bereiten. Jeder langjährige Veranstalter hat seine eigene Handschrift.

Mercedes Simplex mit 60PS und Baujahr 1903

 

Übrigens sind Frauenteams mit sehr alten Fahrzeugen bevorzugt einen Pokal zu bekommen, denn diese Altersklasse von Vorkriegsautos mit Damenteams ist meist dünn besetzt.

Die Strecken einer Orientierungsfahrt führen meist über wenig befahrene Nebenstraßen. Doch ich habe das Gefühl, dass der Genuss der Landschaft und deren Sehenswürdigkeiten bei der Veranstaltungsplanung etwas kurz kommt.

Wer gerne oft durch eine Lichtschranke oder über einen Schlauch fahren möchte, kann es gerne tun. Gleich zweimal die gleiche Gleichmäßigkeitsprüfung nach einander mit einem Umweg über eine kleine Seitenstraße im Dorf durchfahren zu müssen, ist wirklich einfallslos und der Spaßfaktor ist gering. Das Ziel des Veranstalters war, dass es durch mehrfache Gleichmäßigkeitsprüfungen eine Differenzierung der sportlichen Profis im 100-stel Sekundenbereich im Gesamtresultat geben soll, denn die Profis fahren locker Chinesen, Fischgräten und andere Vorgaben ab.

Eine ordentlich und funktionierende Lichtschranken Ausrüstung mit guter PC-Software zur unmittelbaren Auswertung in einer CSV-Datei kostet als Mietgebühr und Spesen für das Lichtschrankenteam eine Menge Geld. Der Posten für die Miete muss in das Nenngeld einkalkuliert werden und das Nenngeld muss dadurch natürlich steigen. Es sei denn, ein Sponsor übernimmt die anfallenden Kosten. Brauchen wir wirklich Ergebnisse auf 100-stel Sekunden? Dieser 100-stel Sekunden Wahn verführt zur Benutzung teurer Geräte und Hilfsmitteln. Für weniger geübte Fahrer ist die Chance gering, mit zuhalten. Wertungsprüfungen mit Stoppuhr auf die volle Sekunde sollten doch reichen.

Ich finde Geschicklichkeitsübungen für die Teilnehmer interessanter, denn dabei wird auch der Fahrer bzw. Fahrerin bei der Einschätzung seines Automobils gefordert und das kann jeder individuell mit seinem eigenen Oldtimer üben. Übrigens sind Geschicklichkeitsprüfungen auch für die Zuschauer interessanter als eine einfache Gleichmäßigkeitsprüfung und führt zwangsläufig zur Punkte Differenzierung im Endergebnis der Orientierungsfahrt.

Für die Teilnehmer der Rallye Bad Homburg Historic 2011 wurde übrigens eine interessante Gleichmäßigkeitsprüfung auf der Kartbahn in Oppenrod durchgeführt. Das hat allen Teilnehmern mit langsamen und schnellen Fahrzeugen Freude und Abwechslung bereitet.

Interessante Aufgabenstellungen bringen für die Teilnehmer Vorteile und schließen eine einfachere, unkompliziertere und schnellere Auswertung der Bordkarten nicht aus. Es macht doch wenig Sinn nach Fahrtende stundenlang auf die Siegerehrung warten zu müssen. Das gilt besonders wenn das Team noch eine längere Heimfahrt vor sich hat.

Das Ziel einer Orientierungsfahrt ist es, nach einem fehlerfreien Roadbook mit Karten zu navigieren. Im Bordbuch sollten keine manipulierte Originalkarten mit geänderten Straßen vorkommen. Straßenkarten müssen in einem Maßstab und Druckqualität vorhanden sein, dass auch ältere Teilnehmer mit Brille eine Chance gegeben wird den richtigen Weg zu finden.

Denksportaufgaben sehe ich als ungerecht an, denn durch das mobile Internet und Anfragen bei Google, Wikipedia oder weiteren Wissensbasen mit dem Smartphone oder Tablet_PC machen solche Aufgabenstellungen heute keinen Sinn. Im übrigen sind Erfahrungen und Wissen bei den Teilnehmern sehr unterschiedlich verteilt. Denksportaufgaben stehen mit dem eigenen historischen Fahrzeug und Geschicklichkeitsprüfungen während der Fahrtroute in keinem Zusammenhang.

Sicher gibt es zur Gestaltung einer Orientierungsfahrt auch weitere Meinungen. Daher findet das gemütliche Autowandern mit Geselligkeit, A- und B-Prominenten zurzeit großen Anklang. Große Anforderungen an die Beherrschung des klassischen Fahrzeugs und Geschicklichkeit wird nicht gefordert.

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Horch

Extraklasse: Horch 853 Sport Cabriolet

Das Horch 853 Sport Cabriolet wurde im April 1935 auf der Internationalen Automobilausstellung in Berlin präsentiert und für damals 14.900 Reichsmark angeboten. Es war wesentlich günstiger als ein Maybach SW 38.

Horch 853 Sport Cabriolet mit Werkskarosserie

Das abgebildete Exemplar wurde im April 1937 bei der Auto Union gefertigt und ausgeliefert.

Der Horch trägt eine Werkskarosserie. Die Chassis des Horch 853 wurden auch an Karosseriebaufirmen wie Erdmann & Rossi, Berlin und Voll & Ruhrbeck geliefert. Erdmann & Rossi baute auf dem Chassis Horch 853 ein Stromlinien Coupé.

Horch 853 Sport Cabriolet mit edlem Armaturenbrett

Der Horch 8-Zylinder Reihenmotor ist für seine Laufruhe bekannt. Mit dem gewaltigen Hubraum von 5 Litern werden gerade einmal 100 PS produziert. Das Sport Cabriolet bringt ein Leergewicht von 2.580 kg auf die Wage. Der Durchschnittsverbrauch von 22 Litern auf 100 km war für die damalige Zeit für ein Luxusauto angemessen.

Die Historie und Verbleib von der Auslieferung, während des Krieges und danach ist nicht bekannt. Das Wrack wurde in den 90er Jahren in Südamerika entdeckt und Mechanik und Karosserie komplett renoviert.

Der Ingenieur für Maschinen- und Motorenbau und Unternehmer August Horch gründete 1899 die August Horch u. Cie. und 1910 in Zwickau die Audi Automobil-Werke AG. Beide Firmen fusionierten 1932 in der Auto Union GmbH. Horch war vor der Firmengründung Mitarbeiter von Carl Benz.

In der Rückschau war August Horch ein Pionier. Er baute in seinen Motorwagen 1901 erstmals den Kardanantrieb und die Reibungskupplung ein. Bemerkenswert ist 1903 der Bau des ersten deutschen 4-Zylindermotors und 1907 einen 6-Zylindermotor. Horch führte 1923 die Linkssteuerung für Kraftwagen ein.

Übrigens produzierte Bugatti nie ein Automobil mit Linkssteuerung!

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Bugatti

Skultptur: Bugatti Typ 57 Atalante Baujahr 1938

Der Bugatti Typ 57 war der letzte große Wurf nachdem der Patron Ettore Bugatti die Leitung des Unternehmens teilweise an Jean übergeben hatte. Sein Ziel war das Angebot von unterschiedlichsten Typen zu verkleinern und mehr Auswahl bei den Karosserien zu bieten. Das Modell wurde erstmals 1933 auf der Automobilausstellung in Paris präsentiert.

Mit diesem Typ setze sich Jean Bugatti, Sohn des Firmengründers Ettore Bugatti und 1939 bei einem tragischen Unfall mit einem Radfahrer tödlich verunglückt, ein Denkmal.

Bugatti Typ 57 Atalante Baujahr 1938

Vom Fahrgestell des Bugatti Type 57 wurden 550 Fahrzeuge und 96 Typ 57 C von 1934 bis 1940 in Molsheim produziert.

Der wohlhabende Kunde konnte damals ein Chassis mit Technik aus Molsheim kaufen oder bei einer Karosseriebaufirma einkleiden lassen.

In der Mehrzahl der Varianten der Type 57 Baureihe wurde der 3257 cm³ Reihenachtzylindermotor mit zwei obenliegenden Nockenwellen eingebaut. Der Motor soll laufruhig und durchzugsstark (Hubraum ist durch nichts zu ersetzen!) sein. Neben der Grundversion wurden auch Motoren mit Kompressor (Type 57C) zur weiteren Leistungssteigerung eingebaut.

Bugatti Typ 57 Atalante Baujahr 1938

Jean hatte eine große Begabung für die Gestaltung und Formgebung von Karossserien. Alle Modellvarianten des Typ 57 wurden nach französischen Alpenpässen benannt. Das Cabrio Stelvio und das Coupé Aravis wurde von Gangloff in Colmar gefertigt, in Molsheim die Modelle Ventoux (Zweitürer), Galibier (viertürige Limousine) und Atalante (Coupé).

Später wurde der Typ 57 SC Atlantic gebaut, dessen Karosserieteile im Heckbereich zusammen genietet waren. Weitere Bugatti Modelle wie den Typ 57 Ventoux und den Typ 44 Fiacre finden sie mit den Links.

Ein Type 57 SC Atlantic aus dem Jahr 1936 hat die Auszeichnung das teuerste Automobil der Welt zu sein.

Fast jeder kann sich heute ein detailreiches Modell eines Bugatti Typ 57 SC Atlantic leisten.

Von ungefähr 7.900 bis zum Konkurs des Unternehmens gebauten Bugatti soll es heute noch ca. 2.000 Stück geben. Das ist eine unglaublich hohe Rate Überlebender nach so langer Zeit.

Nach Angaben von Bugatti Sachverständigen werden auch Plagiate gehandelt, deren Molsheimer Identität nicht zweifelsfrei feststellbar sind.

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Rolls-Royce

100 Jahre Rolls-Royce Feier in Goodwood, West Sussex

Die Rolls-Royce Motor Cars hat 100 Jahre Spirit of Ecstasy gefeiert. Zu dieser Veranstaltung waren 100 Rolls-Royce aus den Jahren 1911 bis heute nach Goodwood, West Sussex, gekommen. Die Spirit of Ecstasy ist die vielleicht berühmteste automobile Ikone. Sie schmückt alle Rolls-Royce der Vergangenheit und Gegenwart.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Rolls Royce

Die Fahrzeuge wurden vom Rolls-Royce Enthusiasts Club präsentiert. Die Parade aller 100 Fahrzeuge führte ein Rolls-Royce Phantom Drophead Coupé an und führte zur Rennstrecke Goodwood.

Foto: Auto-Medienportal.Net/Rolls Royce

Nachmittags fuhren sie zum Concours d´ Elegance ins Nationalmuseum Beaulieu. Rolls-Royce Motor Cars stellte dafür die gesamte Produktpalette der Phantom und Ghost Familie bereit.

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Technik, Zubehör

Orientierungsfahrten in der Sanduhr-Klasse

In einigen Ausschreibungen für Orientierungsfahrten wird darauf hingewiesen, dass lediglich
mechanische Uhren zur Zeitmessung erlaubt sind. Sanduhrklasse ist auch eine Klassifizierung bzw. Wertungsklasse bei Oldtimer Rallyes. Was bedeutet das für den Einsatz von Messinstrumenten?

BMW 02er mit Wegstreckenzähler der Sanduhr-Klasse

Es dürfen beim Passieren der Lichtschranken und Geschwindigkeitskontrollen keine elektronischen, sondern nur mechanische Geräte eingesetzt werden. Wegstreckenzähler müssen mechanisch angetrieben werden und Stoppuhren dürfen keine Batterien besitzen. Der Einsatz von Mobiltelefonen ist während der Fahrt ebenfalls verboten.

Durch diese Regelungen werden viele Teams mit ihren Fahrzeugen von der Teilnahme ausgeschlossen, denn reine mechanische Wegstreckenzähler wurden lediglich bis Mitte der 70er Jahre gefertigt. Diese Mechaniken sind heute auf dem Markt gebraucht nur für sehr hohe Preise zu kaufen.

Heutige Retro Wegstreckenzähler haben ein elektronisches Innenleben, aber die Rollen des Zählwerkes werden mechanisch angetrieben. Diese Geräte werden von manchen Veranstaltungen neben HALDA, GEMINI und HEMO Geräten als Wegstreckenmesser in der Sanduhr-Klasse zugelassen, da die Zählwerke mechanisch arbeiten.

Wenn in der Ausschreibung steht, die Benutzung von elektronischen Entfernungs-Messgeräten <10m ist nicht gestattet, so bedeutet es, dass Wegstreckenzähler mit 10m Anzeige erlaubt sind. Fast jede touristische oder sportliche Veranstaltung hat eigene Regeln. Vor einer Nennung sollte der mögliche Teilnehmer also sehr genau die Ausschreibung lesen. Grundsätzlich muss doch mal nachgedacht werden, ob im Zeitalter der Elektronik diese Regeln nicht als überholt angesehen werden müssen. Elektronische Geräte sind wegen fehlender Mechanik für den Besitzer eines Oldtimers preiswerter und die Zahlen sind besser ablesbar. Gegner dieser Ansicht meinen, dass in einen Oldtimer keine Elektronik gehört und die Benutzung von elektronischen Helfern einem Stilbruch gleich kommt. Bereits in einem Golf GTI der ersten Serie wurde eine elektronische Multifunktionsanzeige eingebaut und diese Autos tragen auch schon das H-Kennzeichen.

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Austin-Healey, Mercedes-Benz, Veranstaltungen

Rallye Spaß im Winter in der Steiermark

Manche Autofahrer mögen den Winter gar nicht, bleiben zu Hause oder weichen auf öffentliche Verkehrsmittel aus, in der Hoffnung, dass sie „pünktlich“ fahren. Andere freuen sich auf den Winter mit Schnee und Eis. Diese FahrerInnen und BeifahrerInnen sind bei der Winterrallye Steiermark gut aufgehoben, denn Durchhalten und Ankommen ist das Ziel auf den ca. 700 km für Fahrzeuge bis Baujahr 1986.

Austin Healey in der Steiermark Bildquelle: www.winterrallye.at

 

Die Strecke dieser Winter-Classic-Rallye für Oldtimer führt an zwei Tagen durch die tief verschneite Ober- und Oststeiermark. Sonderprüfungen gibt es wie damals in den 60er und 70er Jahren. Als Beispiele seien genannt Alpenfahrt, 1000 Minuten Rallye, Semperit-Rallye, z.B. Hiaslegg, Salzstiegel, Rötzgraben, Schmelz und ins obere Murtal.

Die Regeln für die Winterrallye sind einfach gehalten, FahrerInnen und BeifahrerInnen sollen maximalen Fahrspaß und viel Freude haben. Eine oft übliche 0,001 Sekunden-Zählerei wird es nicht geben. Die gesamte Strecke ist mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 40 – 50 km/h geplant.

Mercedes Benz Ponton Typ 180 Bildquelle: www.winterrallye.at

 

Die Zeitkontrollen sind auf volle Minute vorgesehen. Je Minute Verspätung oder Vorzeit gibt es einen Strafpunkt. Sieger ist der Teilnehmer mit den wenigsten Punkten. Wenn viel Schnee und Eis auf der Strecke vorhanden ist, kann die Verspätung auch Stunden betragen.

Auf dem „RED-BULL – A1 Ring“ in Spielberg kann für diese Winterrallye trainiert werden, denn im Rahmen der Rallye wird eine Wertung durchgeführt.

Um möglichst vielen Teilnehmern die Winterrallye-Steiermark 20. – 21. Januar 2012 „schmackhaft“ zu machen, wurde das Nenngeld, dank eines Sponsors, im Vergleich zu den Vorjahren deutlich reduziert.

Weitere ausführliche Infos und Nennungen sind auf der Website www.winterrallye.at möglich.

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Maybach

Maybach SW38 Cabriolet Karosserie Spohn Baujahr 1937

Die Rede ist von einem Maybach SW38 Cabriolet mit vier Türen. Dieser Maybach SW38 Cabriolet hat die Wirren der Zeitgeschichte überstanden und befindet sich nach 74 Jahren erst beim vierten Eigentümer. Maybach lieferte 1937 das Fahrgestell mit der Technik, dem „flüsternden Riesen“ vom Bodensee, an die Karosseriebaufirma. Maybach lieferte ausschließlich Chassis mit der Technik.

Maybach SW38 Cabriolet Baujahr 1938

Die 4+2 plätzige Karosserie wurde von der renommierten Karosseriebaufirma Spohn in Ravensburg gebaut. Die Fondpassagiere genießen hierbei grosszügigste Platzverhältnisse. Der Stil entsprach den damaligen Formen und Zeitgeist im Automobilbau. Spohn hatte viele Fahrzeugaufbauten für Maybach Luxusautomobile neben Gläser in Dresden und wenigen anderen Karosseriefirmen geschaffen.

Fabrikschild: Spohn Karosserie Ravensburg

Der in Bildern während und nach der Restauration gezeigte Maybach kostete im Jahr 1938 als Chassis ungefähr 25.000 RM. Die Karosserie hat zusätzlich etwa den gleichen Preis wie das Chassis gekostet.

Dieser Luxuswagen wurde auf der Internationalen Automobil-Ausstellung Berlin 1938 ausgestellt. Erstbesitzer war ein Baron aus Berlin, dem das damalige Regime den Wagen schnell wieder abnahm und verkaufte es an die chinesische Militärkommission in Berlin. Der Maybach SW38 wurde während des Krieges in die Tarnfarbe umlackiert. Das seltene Cabriolet soll Deutschland nie verlassen haben.

Nach 1945 wurde der Wagen an einen Architekten verkauft, der das Auto in den 60er Jahren vollständig restaurieren ließ. Die mechanischen Arbeiten wurden in Deutschland ausgeführt und die Aufarbeitung der Karosserie in England. Bei diesen sehr umfangreichen Arbeiten, die sich über mehrere Jahre hinzogen, wurden auch Farbreste der Originallackierung entdeckt und somit konnte der Maybach wieder die Farbkombination erhalten, wie er zur Auslieferung lackiert wurde.

Der jetzige Eigentümer hat den Wagen 1988 von dem Architekten gekauft, dem zwei sehr seltene Vorkriegsautos zu viel waren. Erneuert wurde beim jetzigen Eigentümer das Cabrioverdeck, da es nicht ganz passgenau gefertigt wurde. Der Chrom war verrostet und die Stoßfänger, Radkappen und Auspuff wurden aus rostfreiem Edelstahl für das SW38 Cabrio angefertigt. Nach der Restauration hat das Maybach Cabriolet bis heute lediglich ca. 15.000 km zurück gelegt.

Das 2,3t schwere Fahrzeug ist mit vier Trommelbremsen, entsprechend dem damaligen technischen Standard, ausgestattet. Die Spitzengeschwindigkeit beträgt mit dem 4,2 Liter Motor und 170 PS ca. 170 km/Std. Die Fahrleistungen wurden zu Ihrer Zeit nur von wenigen Sport- oder Kompressorwagen erreicht. Der eingebaute Motor besitzt zwei zweistufige Vergaser.

Diese Geschwindigkeit wird ihm nicht mehr zugemutet, denn die Bremskraft der Trommelbremsen entspricht nicht den heutigen Anforderungen für kurze Bremswege. Der ursprüngliche Motor (matching numbers) ist noch vorhanden und leistete bei 3,8 Liter nur 140 PS. Er war von Maybach für die sehr schlechte Benzinqualität Ende der 30er Jahre in Deutschland angepasst worden.

Technisch interessant ist das halbautomatische Getriebe. Zum Gangwechsel wird Gas weg genommen, mit einem kleinen Hebel am Lenkrad der Gang vorgewählt und wieder Gas gegeben und der Gangwechsel erfolgte. Das Kupplungspedal dient lediglich dazu in die Vorwärts- oder Rückwärtsgänge zu schalten oder in das Untersetzungsgetriebe. Dadurch hat der Maybach 4 Rückwärtsgänge und 8 Vorwärtsgänge.

Die Luxus Fahrzeuge von Maybach waren damals beim braunen Regime nicht beliebt, da die Firma aus Sindelfingen großzügig fast den gesamten Fuhrpark für die regierenden Herren stellte.

Die vor wenigen Jahren wieder belebte Automarke Maybach hat durch eine verfehlte Politik der Mercedes Manager im Vergleich zu den Luxus-Limousinen von Rolls-Royce oder Bentley den guten Ruf bei der wohlhabenden Kundschaft verloren.

Die verlängerte S-Klasse „Maybach 62“ findet kaum noch Kunden. Das aktuelle Modell läuft heute zum Beispiel als Luxus Taxi in Moskau.

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Bentley, Citroën, Restauration, Suche und Kauf, Wartung und Pflege

Oldtimer Zustand besser als neu oder lieber mit Patina?

Betrachtet man bei Treffen oder einer Oldie-Ausfahrt die Altersgruppen klassischer Fahrzeuge, so finden sich besonders teure Exemplare oft im Zustand „besser als neu“ oder idealerweise im Originalzustand, also ungeschminkt. Das sind die wahren Überlebenskünstler!

Langsam vollzieht sich in der Oldtimer-Szene ein Umdenken. Statt mit aktuellen Materialien vollständig neu aufgebaut oder gar nachgebaut, wecken Fahrzeuge mit Erstlack und Patina mehr Interesse. Die Zauberworte sind Originalzustand, unverbastelt und altersbedingte Patina, gebildet durch die Jahre und Betrieb.

Citroën Prototyp M35 Nummer 89 mit Wankelmotor

 

Kostspielige Liebhaberstücke und Cabrios mit den Attributen untergestellt in trockener Garage, selten, regelmäßig gewartet und gepflegt und wenig bewegt haben die größten Chancen auf ein langes und Autoleben. Alltagskutschen aus großer Serie besitzen wesentlich geringere Chancen zum langfristigen Überleben. Nutzfahrzeuge wurden angeschafft, genutzt, verbraucht und entsorgt.

Das Thema Bewertung durch Sachverständige klassischer Fahrzeuge lassen wir mal außen vor, denn die Festsetzung eines Wertes hat wenig mit dem Marktpreis oder Wiederbeschaffungswert zu tun. Auf jeden Fall wird der Bekanntheitsgrad der Marke, des Modells und Originalität von vielen Käufern oft durch einen höheren Kaufpreis honoriert als eine Reproduktion.

Es ist langwierig und schwierig gut erhaltene Fahrzeuge zu finden, die in den wichtigsten Details der Erstzulassung entsprechen und dabei die eigene Geschichte mit all ihren Gebrauchsspuren und Blessuren zeigen. Es gibt Menschen, die ihre Autos pfleglich behandeln und nicht als Verbrauchsgut sehen!

Vollständige oder nur noch in Teilen vorhandene Fahrzeuge im Zustand 5 lassen sich in vielen Fällen nur mit sehr viel Geld in einen makellosen „besser-als-neu“-Zustand mit aktuellen Materialien zurück verwandeln. Manchmal sind es auch nur Nachbauten historischer Fahrzeuge. Ein Beispiel für einen Nachbau ist das BMW 328 Kamm Coupé.

Der Oldtimer-Weltverband Fédération Internationale des Véhicules Anciens (FIVA) hat einen „Leitfaden mit Vorschlägen zur Restaurierung von historischen Fahrzeugen“ zur Diskussion gestellt. Die FIVA ist der Meinung, dass veränderte Objekte Gefahr laufen, ihren kulturhistorischen Quellenwert zu verlieren. Aus diesem Grund setzt sich die FIVA für Oldtimer im Originalzustand ein. Eine nahezu ursprüngliche Verfassung von Lack, Polsterstoff oder Leder, Blech und Mechanik begeistern.

Für den fachgerechten Umgang bei einer Wiederherstellung ist das Wissen um die Werkstoffe und damaligen Herstellungstechniken notwendig. Sicherlich ist es ein Unterschied ob eine historisches Fahrzeug für eine Aufstellung in einem Museum konserviert und restauriert wird oder wieder auf öffentlichen Straßen in Betrieb gehen soll. Sind durch gesetzliche Sicherheitsauflagen an einem Oldtimer Änderungen nötig, so sollten sie unauffällig sein. Wenn Teile nach gefertigt werden, sollten diese durch Kennzeichnung dauerhaft kenntlich gemacht werden, um Nachbau vom Original zu unterscheiden. Es gibt leider Bugatti und andere Fabrikate, die dem Original gleichen, aber Nachbauten ohne jede Echtheit darstellen. Die Krönung der Fälschung ist technisch aufgebrachte Patina, um Originalität vorzutäuschen.

Rekonstruktion auf Bentley MK VI Chassis mit "Petersen Le Mans-Body"

 

Ob manche Menschen wirkliche Oldtimer Liebhaber sind, möchte ich bezweifeln, denn zum Beispiel mit einem renovierten Mercedes Benz Cabrio aus den 50er Jahren erregt man mehr Aufmerksamkeit als mit einem Mercedes Benz Cabrio Baujahr 2011.

Doch muss letztendlich jeder selbst entscheiden, welches alte Fahrzeug erhaltenswert ist und wie original es sein soll. Wer die Musik bezahlt, kann auch bestimmen, was gespielt wird. Insofern propagiere ich Toleranz gegenüber unterschiedlichen Ansichten.

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