Sportwagen, Volvo

50 Jahre Volvo P1800 Sportwagen

Der zweite Versuch von Volvo mit dem Volvo P1800 Coupé in den Sportwagenmarkt einzusteigen, war Anfang der 60er Jahre ein Erfolg. Das Äußere erregte damals und heute Aufsehen. Die muskulösen Formen des 2+2-Sitzers waren auf den Automobil Ausstellungen 1960 ein echter Blickfang wie heute bei Oldtimer Treffen. Die Karosserie war verspielt im Gegensatz zu den damaligen Ponton Karosserien der Alltagsautos. Die beiden Serien, gebaut von 1961 bis 1972 mit 39.414 Exemplaren trugen die zeitgenössische Heckflossen.

50 Jahre Volvo P1800 Sportwagen

Es war jedoch kein echter Schwede, denn das Coupé hatte mehrere Väter. Das Grundmuster des Design entstand bereits 1957 bei Frua in Turin. Mit dem P1800 verbunden sind die Name der Designer Pelle Petterson zusammen mit seinem Vater Helmer Petterson, Vater des Buckel Volvo. Der P1800 wurde weltweit bekannt durch die Fernsehserie Simon Templar mit Roger Moore.

Die Karosserien wurden in den ersten Jahren in Schottland gepresst. 6.000 Exemplare wurden in England montiert. Aufgrund von Qualitätsproblemen beendete Volvo die Zusammenarbeit mit Jensen 1963 und verlegte die Produktion nach Schweden in das Volvo-Stammwerk.

Auch bei diesem Auto wurde das Baukastenprinzip angewendet. Viele Komponenten stammten aus dem Volvo Amazon wie auch der legendäre B18B-Motor. Dieser bot für die damalige Zeit mit 90 PS standesgemäße Fahrleistungen. Beim Betätigen des Gaspedals ertönt ein sattes Motorengeräusch.

Der Volvo P1800 war mit einem Preis von 17.500 D-Mark kein Auto für den Normalverdiener. Eine Mercedes-Benz „Heckflosse“ mit 95 PS kostete 1961 in der Grundversion 10.800 Mark. Die meisten P1800 wurden auf dem US-amerikanischen Markt verkauft.

Auf Basis des P1800 wurde 1971 das Modell P1800 ES mit einer ungewöhnlich großen Heckklappe vorgestellt. Das Modell erhielt wegen des vielen Glases den Namen Schneewittchensarg. Das Kombi Coupé bietet noch heute einen guten Alltagsnutzen, denn die hinteren Sitze können nach vorn geklappt werden, so dass eine ebene Ladefläche entsteht. Lediglich 8.077 Einheiten wurden gebaut. Vermutlich war damals die Zeit noch nicht reif für diese Art vernünftiger Autos mit mindestens 3 Türen.

Volvo P1800ES Schneewittchensarg, Foto: Auto-Medienportal.Net/Volvo

Viele Modelle des P1800 haben bis heute überlebt, speziell vom Schneewittchensarg. Ordentliche Fahrzeuge dieses Klassikers werden für einen höheren Preis gehandelt als ein normaler P1800.

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Marken + Typen

Logos klassischer Automobile

Betrachtet der Interessierte die Logos klassischer Automobile, so fällt auf, dass sie damals überwiegend reich verziert und mehrfarbig waren. Viele Logos halte ich persönlich für künstlerische Meisterleistungen. Diese Kunst am Auto, so möchte ich das Handwerk bezeichnen, ist in Zeiten der heutigen Massen- produktion und Kostenreduktion zwecks Maximierung des Gewinns völlig verschwunden.

Fotograf: Martin G. Staib

 

Der Oldtimer Freund und Fotograf Martin G. Staib stellte mir freundlicherweise einige Bilder mit gut fotografierten Logos und Badges weniger bekannter und bekannter klassischer Automobile zur Veröffentlichung zur Verfügung.

Wer mehr Automarken und deren Logos sehen möchte, klickt bitte den Link „Internationale Automarken, Logos und Schriftzüge“ in diesem Blog an.

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Morgan, Oldtimer-Touren, Triumph

Klassische Automobile in Natur und Landschaft

Mitten in Deutschland gibt es viele kleine und wenig befahrene Nebenstraßen, die oft zu einer Sehenswürdigkeit oder einem Kulturdenkmal führen. Diese sind ein Zeugnis menschlicher Geschichte, Kultur, Entwicklung und als Ziel für eine erholsame Reise, abseits der überfüllten Autobahnen, wert, besucht zu werden.

Durch die Berge der Mittelgebirge und Niederungen gestaltet sich die Fahrt kurzweilig und abwechslungsreich. Beim „Wandern mit dem Auto“ kommt es nicht auf die zurück gelegte Entfernung mit hoher Durchschnittsgeschwindigkeit an, sonder auf das Erleben und den Genuß. Am Wegesrand findet man noch Gaststätten mit heimischen Gerichten zum Pausieren oder die Familie lässt sich zum Picknick nieder.

Proviant für Picknick am Wegesrand?

Wer eine Gelegenheit sucht, sein klassisches Automobil in schöner Landschaft zu bewegen, soll mit nachfolgender Bildergalerie mit dem Thema „Klassische Automobile in Natur und Landschaft“ dazu angeregt werden.

Stellen Sie sich Ihren Oldtimer als Fotomotiv vor historischem Hintergrund vor. Gerne dürfen Sie mir ein Foto Ihres Oldtimers zur Veröffentlichung in dieser Fotogalerie als Anhang zu einer e-Mail schicken.

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Jaguar

Jaguar MK II schnellste und schönste Limousine

Der JAGUAR MK II, eine viertürige sportliche Limousine, war in den 60er Jahren eine der schnellsten und auch schönsten Limousinen der Welt. Scheibenbremsen an allen vier Rädern waren bereits serienmäßig, während andere Hersteller langsam mit der Ausrüstung mit Scheibenbremsen an der Vorderachse begannen. Der MK II wurde 1959 als Nachfolger des Jaguar Modelle MK I vorgestellt.

Jaguar MK II Baujahr 1966 in sehenswertem Zustand

Die im wahren Sinne klassische Limousine hebt sich durch ein harmonisches Design, gehobene und geschmackvolle Ausstattung mit Leder und Edelhölzern von der Masse anderer Modelle ab. Man folgte damals zum Glück nicht einer kurzfristigen Mode. Die Motoren waren in Rennen mit den bekannten XK Modellen erprobt. Auch heute hat der Jaguar MK II für mich nichts von seiner Faszination verloren. Besonders beliebt ist noch heute der 3,4 Liter Motor mit 210 PS. Hatten doch damals Limousinen durchschnittlich 75 bis 95 PS unter der Motorhaube zu bieten.

Bis zur Einstellung der Produktion 1967 wurden 25.173 vom 2,4 Liter, 28.663 vom 3,4 Liter und 30.140 vom 3,8 Liter Modell gebaut.

Da Jaguar im Vergleich zu anderen Anbietern noch keinen so hohen Qualitätsstandard im Einkauf von Komponenten und der Fertigung aufweisen konnte, wurden im Verlauf der Jahre viele MK2 bei Fahrwerk, Bremsen, Lenkung und Motorkühlung an den Stand der Technik angepasst. Das hat Konsequenzen bei der Beschaffung von Ersatzteilen. Außerdem wurden viele MK II durch Umbauten der Originalität beraubt. Doch an dieser Stelle scheiden sich die Ansichten zwischen angemessener Restaurierung mit Erhaltung der Substanz und vollständiger Renovierung im Sinne von besser als bei der Neuwagenauslieferung.

Da bei weitestgehend originalen Exemplaren damals die Wartungsintervalle recht eng waren, bedarf die Erhaltung eines MK II erhöhten finanziellen Aufwand bei der betrieblichen Unterhaltung gegenüber neueren Fahrzeugen.

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Mercedes-Benz, Opel

Die Qual der Wahl: Limousine, Coupé oder Cabrio

Bei der Wahl eines persönlich passenden Oldtimers hat man grundsätzlich die Wahl zwischen verschiedenen Karosserieformen wie Limousine, Coupé oder Cabrio.

Da klassische Autos in der Regel nur im Sommer bewegt werden, spricht vordergründig alles für ein Schönwetter Auto vom Typ Cabrio. Mit dieser Art zu reisen, hat man unmittelbaren Kontakt mit der Natur. Fritz B. Busch hatte in der Vergangenheit einige Plädoyers für diese Art der Fortbewegung publiziert.

Mercedes-Benz Pagode Cabrio mit "Notdach"

 

Viele beliebte englische Roadster verlangen spezielle kleinere und schmalere Körperabmessungen, um bequem zu sitzen. Welcher Dummy Oscar damals die Maße für die Sitzposition vorgegeben hat, ist mir nicht bekannt. In einem Triumph Spitfire konnte ich nie eine richtige und bequeme Sitzposition finden, leider auch nicht in vielen anderen Klassikern von der Insel. Bei den Modellen aus Italien ist die Sitzposition für große Menschen auch nicht viel besser. Mit vorübergehend geschlossenem Dach habe ich das Gefühl der Enge im kleinen und dunklen Innenraum.

Ob man Fahrtwind und Sonneneinstrahlung gut vertragen kann, muss jeder selbst entscheiden. Ich kenne eingefleischte Cabrio Fahrer, die nutzten das Verdeck noch nie. Bei schlechtem Wetter trägt man halt die passende Kleidung.

Cabrios mit optionalem Hardtop sind sicherlich ein guter Kompromiss zwischen Cabrio und Coupé.

Opel Kadett B mit der Ausstattung Super und L

 

Das Coupé ist ein geschlossener zweitüriger Pkw mit manchmal elegantem Erscheinungsbild. Doch beim Erscheinungsbild sind die Geschmäcker unterschiedlich. Missgriffe beim Design sind einem späteren Artikel vorbehalten. Sofern es ein Coupé des gleichen Typs gibt, sind diese in der Regel wesentlich günstiger als Cabrios. Gegenüber einer Limousine ist manchmal das Dach niedriger gesetzt worden als bei der Limousine. Durch diese konstruktive Maßnahme, die der Optik dienen sollte, wurde der Abstand zwischen Sitzoberkante und Dachhimmel verringert, so dass auch hier wiederum die Sitzposition und Sicht bescheiden ausfallen können.

Wer seine Familie bei Oldtimer-Touren oder -Reisen mitnehmen möchte oder einen bequemen Einstieg und komfortable Sitzposition bevorzugt, der ist sicherlich mit einer klassischen Limousine bestens versorgt.

Das Sahnehäubchen bei einer Limousine oder Coupé ist ein Schiebedach oder Faltdach. Das schafft bei angenehmen Temperaturen und mäßigen Geschwindigkeiten eine zugfreie Blüftung des Klimaanlagen freien Innenraums und beste Aussicht auf die Landschaft zum genussreichen Genießen. Nur wenige dieser Spezies überlebten, denn die fähigen Konstrukteure habe in vielen Fällen die Enden der Wasserabläufe in die Schweller verlegt, so dass diese recht schnell durch die braune Pest zerstört wurden. Die Bereiche um das Schiebedach wurden bei der schleichenden Zerstörung nicht ausgespart.

Wer bei diesen klassischen drei Baumustern nicht den Oldtimer seiner Wahl findet, sollte sich mal nach einer traditionellen Cabrio-Limousine umschauen:

Opel Olympia Rekord "Haifischmaul" Cabriolimousine Baujahr 1953

 

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Cadillac, Checker, Chevrolet, Dodge, Ford, Oldsmobile, Plymouth, Veranstaltungen

Nostalgie Szene: „Golden Oldies“ in Wettenberg

Am „Golden Oldie“ Wochenende waren die Temperaturen in diesem Jahr besonders am Samstag wie im Herbst. Trotz der Witterung waren für den Veranstalter unerwartet viele nach Krofdorf-Gleiberg bei Gießen gekommen, denn es war weder Wetter fürs Schwimmbad oder zum Grillen. Ein untrügliches Zeichen für den anbrechenden frühen Herbst war der in einer Bäckerei angebotene Pflaumenkuchen mit Sahne.

In den Straßen war Betrieb wie man es beim früheren Sommer Schlussverkauf in den Städten zu Zeiten der Deutschen Mark kannte. An den zahlreichen Marktständen waren jedoch wenig Schnäppchen zu finden.

Golden Oldies 2011

Die Stellplätze für die Oldtimer in der Hauptstraße und den Seitenstraßen waren sehr früh ausgebucht, so dass der Oldtimer Freund in den abgelegenen Seitenstraßen des Ortes noch viele interessante und nicht alltägliche Oldtimer bewundern konnte. Diese „versteckten“ Parkplätze für Oldtimer waren nicht ausgeschildert und lagen einige Nebenstraße von der Hauptstraße entfernt.

Golden Oldies startete anfänglich mal als ganz großer Treff für amerikanische Fahrzeuge aus den 50er und 60er Jahren. In diesem Jahr waren seit langer Zeit wieder sehr viele klassische Amischlitten aus der Zeit der automobilen Heckflossen Epoche und der durstigen Motoren zu sehen. Damals kostete Benzin nur sehr wenig Geld. Die Abmessungen, Hubraum und Zylinder waren damals wie heute ein Statussymbol.

Aus den Niederlanden waren Gäste mit den großen Autos auf eigener Achse nach Wettenberg gekommen. In eine normale deutsche Fertiggarage passen die Abmessungen eines Straßenkreuzers im XXL-Format einfach nicht. Es ist halt besser, wenn man eine Halle oder Scheune für diese Autos nutzen kann.

Fast Food Drive In

An den Verkaufsständen links und rechts der Straßen in Krofdorf-Gleiberg wurden wie immer viele nostalgische Dinge aus vergangenen Zeiten, wie zeitgenössische Mode, Möbel, Schallplatten, Literatur, Automodelle und Zimmerschmuck angeboten, die eigentlich gar kein Mensch zum Leben benötigt.

Erfreulich anzusehen sind immer wieder die zahlreich kostümierten Teilnehmer. Zwei mobile Friseusen halfen der Damenwelt den passenden zeitgenössischen Haarschmuck für die Veranstaltung zu modellieren.

Wer an den Autos aus den Zeiten des Wirtschaftswunders wenig Freude hatte, konnte sich seine Musik unter den vielen Bands mit Rock´n Roll und anderen zeitgenössischen Darbietungen aussuchen.

Natürlich waren nicht nur klassische Automobile aus USA zu sehen, sondern auch viele aus Europa. Über die europäischen Klassiker wird in weiteren Artikeln berichtet werden.

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Alfa Romeo, Austin, Cisitalia, Datsun, Facel Vega, Ford, Glas, Marcos, Maserati, Monteverdi, NSU, Veranstaltungen

Seltene und klassische Autos am Boxberg

Annähernd 200 Teams folgten der Einladung zur Boxberg Klassik am 23. und 24. Juli 2011. Die Orientierungsfahrt, aufgeteilt über zwei Tage, führte von Karlsruhe durch den Nordschwarzwald und Reblandschaften zum Bosch-Prüfzentrum Boxberg.

Initiert wurde diese Veranstaltung von der Gruppe „Bosch Oldtimer Schrauber“. Das sind zur Zeit ungefähr 100 Bosch Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen, auch ehemalige aus 10 Standorten, die sich gemeinsam dem Hobby Oldtimer in den verschiedensten Formen widmen. Unterstützt wurde die Veranstaltung vom BOSCH Geschäftsbereich Automotive Aftermarket Automotive Tradition.

© Fotoquelle und Bildrechte: Automania Racing Team
Ford Transit als Bosch Servicewagen

In diesem Jahr lagen dem Veranstalter rund 400 Anmeldungen vor. Aus diesen wurde mit Sachkunde ausgewählt, so dass für jeden Geschmack Limousinen, Cabrios, Roadster, Kleinbusse und Lieferwagen zu sehen und zu hören waren.

 

© Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter
Strecken der 12. Bosch Boxberg Klassik 2011 (Quelle: Programm 2011)

Gestartet wurde am Samstag Morgen in Karlsruhe. Zur Mittagszeit gab es ein Highlight, als Gäste des Solitude Revival konnte diese traditionsreiche Strecke von den Teilnehmern befahren werden.

Zum Jubiläum 125 Jahre Automobil wurde die ehemalige Solitude Rennstrecke, die letztmalig vor 46 Jahren für eine Motorsport Veranstaltung genutzt wurde, reaktiviert.

Weiter ging es nach einem solide ausgearbeiteten Bordbuch zum Etappenziel des ersten Tages nach Abstatt.

Am Sonntagmorgen wurde die zweite Etappe über ca. 90 km zum Bosch Versuchsgelände in Boxberg gestartet. Das ist ein Paradies für Automobilisten, die Veranstalter hatten sich einige durchaus anspruchsvolle Fahrübungen ausgedacht. Über diese wurde letztendlich auch die Wertung herbeigeführt. Ein Highlight stellte natürlich der Ovalkurs mit den Steilwandkurven dar, nach einigen geführten Runden in gemächlichen Tempo gab es die Möglichkeit, noch einige weitere Runden „just for fun“ zu absolvieren.

© Fotoquelle und Bildrechte: Automania Racing Team
Cisitalia 202 SMM Nuvolar Spider Baujahr 1947

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Opel

Opel Manta Bastlerauto oder Sammlerobjekt?

Viel wurde in gedruckten Medien und im Internet über den Manta geschrieben. Die Adam Opel AG in Rüsselsheim stellte den Manta A im September 1970 vor. Es war Opels verspätete Antwort auf den europäischen Ford Mustang, genannt Ford Capri. Diesen präsentierte Ford bereits 1968.

Gepflegter Opel Manta A

Filmplakat Manta Manta
Im Jahr 1975 wurde der Manta B den Kunden präsentiert und wurde zum beliebtesten Tuningauto aller Zeiten. Das Image Fuchsschwanz an der Antenne, Blondine, Friseuse und die Manta Witze haben ihren Ursprung im Typ Manta B. Zum schlechten Ruf trugen historisch gesehen sicherlich die damaligen Filme im Jahre 1991 „Manta Manta“ mit Tina Ruland als Friseuse Uschi und Til Schweiger als Berti bei. Kurze Zeit später lief der Streifen „Manta, der Film“.

Ein Teil der damaligen jungen Generation hat den Manta in zweiter, dritter oder vierter Hand als Bastlerauto gekauft. Die Tuning Industrie hat damit viel Geld verdient und den Ruf des Manta für viele bis heute nachhaltig geschädigt.

Besonders der Manta B hatte ein „Halbstarken Image“ mit Sportsitzen, Rallyestreifen, schwarzer Motorhauber, Katzentreppe und Camouflage. Das waren noch die geringsten äußeren Merkmale für „schnelle“ Modelle. Frontschürze, Schweinebacken, Spurverbreiterung, Kürzung der Federn, Überrollbügel, Breitreifen und Spoiler waren optisches Tuning. Den BMW 02er Modellen ging es nicht besser und später eroberten die Bastelorgien den Golf I GTI.

Heute wird in der Nachschau bei diesen historischen Untaten kaum zwischen beiden für Opel sehr erfolgreichen Modellen unterschieden.

Da Opel, wie auch andere Hersteller zur damaligen Zeit praktisch keine wirksame Rostschutzvorsorge betrieben haben, fielen die Fahrzeuge schon nach wenigen Jahren bei der Hauptuntersuchung durch und waren für den normalen Straßenverkehr unbrauchbar.

Das ist der einfache Grund, warum bei Oldtimer Treffen oder Orientierungsfahrten gar keine oder nur sehr wenige Manta A zu sehen sind. Sucht man nach einem nicht veränderten Original, das behutsam gepflegt, gewartet und über 40 Jahre erfolgreich einen Schrottplatz umfahren hat, wird der Interessent selten fündig.

Nach der Zulassungsstatistik des KBA der Fahrzeuge mit H-Kennzeichen sind heute lediglich knapp 1.000 Exemplare des Manta A und Manta B noch mit einem schwarzen Nummernschild zugelassen. Das ist ein extrem geringer Teil der jemals produzierten Manta Modelle und Varianten. Vom Manta A wurden in der Zeit von 1970 – 1975 498.553 Exemplare gebaut. Der Manta B, der von 1975–1988 gebaut wurde, schaffte es auf 534.600 Exemplare.

Manta Produktion in Bochum 1970 (Quelle: OpelGT.com)

Blechteile und Ersatzteile für den Innenraum sind rar, denn für so wenige überlebende Autos Ersatzteile zu produzieren oder im Lager vor zuhalten, macht wirtschaftlich für einen Händler kaum Sinn. Daher werden auf den einschlägigen realen und virtuellen Märkten immer wieder ausgeschlachtete Manta in Einzelteilen angeboten.

Es muss in der ersten Hälfte der 80er Jahre des letzten Jahrhunderts gewesen sein, da sollte ich ein gut erhaltenen ockerfarbenen Manta A mit Automatik einer verstorbenen Rentnerin verkaufen. Der Wagen hatte damals lediglich 43.000 km auf dem Tacho und war in einem recht guten Karosseriezustand. Es hat Monate gedauert, den Wagen zu verkaufen. Bei dem geringen Preis, den ich damals erzielen konnte, tränen mir noch heute die Tränen.

Hätte ich den Manta A aufgehoben, wäre ich allein auf eine Garagenmiete in 25 Jahren bei angenommen durchschnittlich 30 Euro pro Monat von 9.000 Euro ohne Verzinsung des Betrages gekommen! Rechnungen sind für Wartung und Austausch von Teilen nicht kalkuliert. Nach kaufmännischen Gesichtspunkten ist das Bewahren alter Technik sinnlos. Eine Wertanlage ist es schon gar nicht, zumindest beim Opel Manta. Was zählt ist einzig und allein die Freude an der alten Technik mit einer zeitlos geformten und geräumigen Coupé Karosserie ohne jegliche Elektronik.

Auch viele Manta Clubs haben sich aufgelöst, da die meisten verunstalteten Manta verbraucht sind und der umfassende Wiederaufbau einer Rostlaube nicht lohnend ist. Der Marktpreis für gute originale unberührte Exemplare erreicht zwischenzeitlich 10.000 Euro. Manche begehrten Sondermodelle werden noch höher gehandelt.

Design Merkmal des Manta A: runde Rückleuchten

Erschreckend finde ich, dass Käufer heute gute Manta Exemplare suchen, um sie zu individualisieren. Sie zerstören damit Kulturgut aus glorreichen Opel Zeiten. Damals war der Spruch im Gegensatz zu den letzten 20 Jahren noch zutreffend: Opel – Der Zuverlässige.

Der Manta ist sicherlich ein Sammlerobjekt, selten bei Veranstaltungen zu sehen und erhaltenswert.

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Technik, Tipps, Volkswagen, Wartung und Pflege

Schwachstellen am Käfer VW 1303

Wer älter als die Generation Golf ist, der hat ihn sicher irgendwann selbst gefahren, irgend ein Modell des Volkswagen Käfers. Käfer Verweigerer waren öfters Angehörige der 68er Generation, die oft Citroën 2CV oder Renault R4 gefahren haben.

Volkswagen Käfer 1303 der letzten Serie mit Blinkern in der Stoßstange

 

Das Volkswagen Krabbeltier ist der am meisten registrierte Oldtimer mit H-Kennzeichen in Deutschland. Bei einer Produktion von mehr als 21 Millionen im Laufe seiner langen Karriere sind in Deutschland immer noch 25.505 Fahrzeuge beim KBA registriert. Das ist im Verhältnis zu den gebauten Automobilen sicher nicht viel.

Die meisten im Alltag bewegten Käfer, auch das letzte und modernste Modell 1303 mit seinem „großen Kofferraum“, McPherson-Federbeinen und Schräglenker Hinterachse, sind meistens verbraucht.

Sammlerstücke, ob Limousine oder Cabrio, die frühzeitig konserviert und weg gestellt wurden, sind sicherlich die Ausnahme und weisen bei trockener Aufbewahrung eine ordentliche Karosserie auf. Der Zustand der Karosserie entscheidet über die Reaktivierung oder Ersatzteilspender.

Für die Renovierung eines verbrauchten Modells kann man eine Menge Geld ausgeben. Ob man den Betrag auf dem Oldtimer Markt je wieder bekommen wird, ist fraglich. Dazu gibt es einfach zu viele gute Exemplare und die Handelspreise liegen bei der Limousine unterhalb den Wiederherstellungskosten.

Beim Kauf eines Objektes kann man die Karosserie und Technik gar nicht genügend prüfen, denn die braune Pest findet sich auch in verborgensten Stellen und deren Beseitigung verursacht erhebliche Kosten.

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Willys

70 Jahre Willys-Overland Jeep

Im Juli 1941 hat der kleine amerikanische Automobilhersteller Willys-Overland von der U.S. Army offiziell den Auftrag zum Bau von 16 000 Willys Jeeps bekommen. Es wurde ein leichtes, wendiges, robustes, mit Vierradantrieb und Geländeuntersetzung ausgestattetes Militärfahrzeug gesucht. Bis zum Produktionsende bei Willys-Overland sind immerhin 250.000 Exemplare produziert worden.

Der damalige Vertrag war zugleich die Geburtsurkunde einer ganzen Fahrzeuggattung und der bekannten Marke Jeep.

Willys MB Jeep (Foto: Auto-Medienportal.Net)

 

1938 hatte die Beschaffungsstelle der U.S. Army 135 Fahrzeughersteller für einen vierrädrigen Ersatz der bisherigen Kurier-Motorräder mit Seitenwagen und Ford Model T angeschrieben. Damals mussten innerhalb von 49 Tagen Konstruktionspläne, ein erster Prototyp geliefert werden und weitere 26 Tage später 70 Exemplare zur Erprobung.

Lediglich zwei Hersteller konnten diese Anforderungen erfüllen. Das wären auch in heutiger Zeit mit CAD-Design sehr knappe Vorgaben.

Nach eingehenden Tests hatte sich der Prototyp „Willys Quad“ im Vergleich mit dem stärksten und zuverlässigsten Motor mit 60 PS und dem günstigsten Preis von 738,74 US-Dollar pro Stück durchgesetzt. Produziert wurde der „Willys MA“ und mit zahlreichen Verbesserungen später zum legendären „Willys MB“.

Der Konkurrent American Bantam hatte zunächst die Nase vorn und Ford stellte dann auch ein Modell vor. Trotzdem überzeugte das Modell von Willys-Overland und war Sieger bei dem lukrativen Auftrag.

Willys-Overland Jeepster, 2,2 Liter Hubraum, 60 PS, Baujahr 1948

 

Einen Urahn der zivilen Jeeps zeigt das Bild eines Willys-Overland Jeepster mit 2,2 Liter Hubraum, 60 PS aus dem Baujahr 1948.

Typenschild Jeepster

 

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Fiat, Steyr-Puch, Veranstaltungen

Fiat 500 Fiffis und Keksdosen in Bad Nauheim

Das Hessentreffen der Fiat 500 Freunde Main Taunus in Bad Nauheim am Hotel Dolce neben dem Kurhaus hat bereits mehrere Jahre Tradition. Aus allen Himmelrichtungen kamen die unterschiedlichsten Besitzer der Modelle eines Fiat 500 und seiner Varianten. Auch ein Lizenzbau von Steyr Puch und ein Zagato Elektromobil waren zum Treffen angereist. Ein Fiat 500 mit italienischen Kennzeichen war ebenso zu bewundern wie die Kombiversion Giardiniera (Gärtnerin). Auch Rennsemmeln analog einem Fiat 500 Abarth oder Giannini waren ausgestellt.

Fiat 500 Hessentreffen Dolce Bad Nauheim

 

Die ausgestellten Fahrzeuge waren liebevoll restauriert, denn die meisten Fahrzeuge stammen aus der Produktionszeit, in der die Rostvorsorge für salzhaltige deutsche Straßen im Winter in Italien bei Fiat und den Lizenznehmern der Konstruktion noch kein Thema war.

Viele gezeigten Fahrzeuge wurden von den Liebhabern, liebevoll Elefantenrollschuh, Fiffis oder auch Keksdosen genannt, aus Italien importiert und oft nach langer Abstellzeit renoviert oder restauriert. Sie sind Überbleibsel von ungefähr 3,5 Millionen produzierten Einheiten.

Fiat 500 Hessentreffen Dolce Bad Nauheim

 

Mancher Eigner versucht die Originalität zu erhalten, andere wurden mit allerlei zeitgenössischem Zubehör aufgerüstet. Manches ausgestellte Modell war bestimmt in besserer Fertigungsqualität als bei der Werksauslieferung. Die Leistung der ausgestellten Fiat 500 reichte von 18 PS bis 52 PS bei einem sehr seltenen Steyr Puch 650 TR aus Österreich, der in den letzten drei Jahren technisch und optisch wieder auferstanden ist. Federn an den Hinterachsen wurde gekürzt, um die O-Beine ab Werk optisch zu beseitigen und die Querblattfeder an der Vorderachse wurde geändert oder gegen eine modernere Version aus dem Fiat 126 ausgetauscht. Die meisten Motoren wurden überholt und manche in der Leistung gesteigert und durch den Einbau eines Ölkühler besser an die heutigen Straßenverhältnisse angepasst.

Das Treffen zeigte wieder einmal mit wie viel Freude auch Alltagsautos für den historischen Betrieb hergerichtet werden.

Übrigens ist der Fiat 500 inzwischen bei Sammlern sehr beliebt. Bei der Wertsteigerung landete er 2010 auf dem zweiten Platz, wie auch im Jahr 2009, als Fahrzeug mit der größten Wertsteigerung. Nur von dem Citroën 2CV, der Ente, muss er sich schlagen lassen.

Das 7. Hessentreffen der Fiat 500 Freunde Main Taunus findet am 11.5.2013 ebenfalls in Bad Nauheim statt. Informationen gibt es auf der Webseite www.fiat500freundemaintaunus.de.

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