Automobil-Mysterien, BMW, Oldtimer-Wissen

Geschichte – Der erste Nachkriegs-BMW 501

Im April 1950 fand in München bei den Bayerischen Motoren-Werken eine Sitzung statt. Neben dem technischen Geschäftsführer Kurt Donath war mit Hans Grewenig ein kaufmännischer Gesellschafter hinzugekommen. Außerdem saß Dr. Hans Karl von Mangoldt-Reiboldt als neuer Aufsichtsratschef in der Runde. Es sollte festgelegt werden, wie der erste Nachkriegswagen von BMW aussehen sollte.

BMW Barockengel - gebaut von 1952–1964
BMW Barockengel – gebaut von 1952–1964

Der aus England zurückgekehrte Fritz Fiedler hatte mit seinem Team seit Herbst 1949 einen Zweisitzer mit rundlichen Linien, freistehenden Kotflügeln und dem typischen BMW-Kühlergrill konstruiert. Der BMW 331 war im Stil ähnlich den früheren BMW aus Eisenach ein zweitüriges, zweisitziges Fahrzeug mit geteilter Frontscheibe und nach vorn öffnenden Türen sowie einer geteilten Heckscheibe.

Selbstmördertüren

Die vorderen Türen, als Zugang zu den Vordersitzen öffnen noch nicht nach vorn, sondern nach hinten. Sie werden als Selbstmördertüren bezeichnet. Diese Art von Türen werden so genannt, da sie hinten an B Säule angeschlagen sind und bei der Fahrt anders als die heutigen Türen, die an der A-Säule befestigt sind, nicht zugedrückt, sondern ruckartig aufgerissen werden. Es ist ein selbstmörderischer Versuch diese Art von Tür beim Fahren wieder zu schließen!

BMW 331 wurde nicht gebaut

Der BMW 331 besaß Winker und die Andeutung von Trittbrettern. Im Bug saß der luft/gebläsegekühlten 490 ccm-Zwei-Zylinder-Viertakt-Boxermotor aus dem in Serie gebauten BMW-Motorrad R-51. Die Rückleuchten entnahm man ebenfalls dem Motorrad-Regal. Der Kofferraum im Heck war durch eine Klappe von außen zugänglich. Die 13 PS Leistung wurden über ein Vier-Gang-Getriebe und eine Kardanwelle an die Hinterräder geleitet. Die Ganzstahl-Karosserie saß auf einem Rohrrahmen. Form und Größe waren vom Konzept des italienischen Fiat 500 B „Topolino“ inspiriert. Im März 1950 stand der Prototyp auf den Rädern.

Die Adler-Werke in Frankfurt hatten vorgeschlagen, das von den Militärs freigeräumte BMW-Werk München-Allach für den gemeinsamen Serienbau des BMW 331 zu nutzen. Zu einem Serienbau kam es aber nicht, da der Aufsichtsrat im April 1950 aus finanziellen Gründen gegen den Bau des BMW 331 stimmte. Den Bayerischen Motoren-Werken selbst fehlte es an Geld, eine Produktion für entsprechend große Stückzahlen einzurichten. Das Fahrzeug blieb ein Einzelstück.

Letztlich diktierte die Sparsamkeit das weitere Vorgehen. Kurz nach Kriegsende waren für die vielen Vorkriegs-BMW 326 Austauschmotoren in der Werkstatt von Milbertshofen gegossen worden. Bereits 1947 entstanden 1000 Zylinderblöcke für neue Sechs-Zylinder-Motoren mit 2,0 Liter Hubraum. Ein Teil dieser Austausch-Aggregate lagen noch in den Hallen und sollten Grundlage für einen neuen BMW-Wagen werden. Die ersten 350 bis 400 Autos sollten den alten 326-Motor tragen. Diskussionen gab es um die Gestaltung. Kurt Donath hätte allzu gern den schon vor dem Krieg entwickelten 326-Nachfolgetyp Typ 332 in Serie genommen. Der technische Direktor Fritz Fiedler und der Ober-Ingenieur Peter Szimanowski waren strikt dagegen.

Der damalige BMW Vorstand war sich nicht einig wie ein moderner BMW für die 50er Jahre aussehen sollte. Während beim Stuttgarter Karosseriewerk Reutter & Co. GmbH der hauseigene Entwurf verwirklicht wurde, forderte Grewenig die italienischen Designer Pininfarina und Giovanni Michelotti auf, Entwürfe für eine Zwei-Liter-Limousine zu liefern. Michelottis 1:3-Modell gefiel in München gar nicht, der Entwurf von Pininfarina dagegen sehr. Grewenig bestellte daraufhin im Februar 1950 ein fahrbereites Modell von dieser Kreation. Im April 1950 lieferte Pininfarna einen Wagen in München ab, einen Wagen in Pontonform mit selbsttragendem Aufbau, der außen sehr kompakt war und innen viel Platz bot.

Im April 1950 wurde der Wagen dem Aufsichtsrat vorgestellt. Man hatte sich gegen das Konzept von Pininfarina entschieden. Vor allem mit Blick auf die immer noch begehrten Vorkriegswagen von BMW glaubte der Aufsichtsrat, dass die Käuferschaft einen ähnlichen Wagen wie den 326 erwarte, der an die BMW Vorkriegs-Tradition anknüpfe.

Aus einem Konzept für BMW wurde ein Alfa Romeo

Pininfarina verwertete damals seine Arbeit anderweitig. Er verkaufte seine leicht veränderte Kreation wenige Monate später. Alfa Romeo baute den Wagen 1951 als Typ 1900 in Serie.

BMW 326
BMW 326

Die Geburt des BMW 501

Fiedler misstraute der selbsttragenden Karosserie, die Opel schon ab 1936 verwendete. Er setzte auf ein solides Fahrwerk und hielt die aufkommende Pontonform nur für eine modische Erscheinung. Neue BMW müsse eben Linien tragen, die an den alten BMW 326 erinnerten. Nach Zeichnungen von Wilhelm Hofmeister fertigte die Stuttgarter Karosseriefirma Reutter & Co. im Dezember 1949 ein erstes Exemplar einer Limousine mit Aluminium-Karosserie und gegenläufig zu öffnenden Türen. Doch dann brach im Frühjahr 1950 der Korea-Krieg aus, alle Rohstoffe, besonders Aluminium, wurde knapp.

Als am 13.April 1951 der Wagen als BMW 501 in München Premiere feierte, war sein Kleid aus Stahlblech und mit 1725 kg viel zu schwer für den Zwei-Liter-65 PS-Sechs-Zylinder-Motor. Er bekam den Namen »Barockengel« und die meisten heute noch vorhandenen Fahrzeuge der Modellreihe tragen einen BMW V8-Motor für zügige Fortbewegung im heutigen Verkehr.

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Leser fragen, Service

H-Kennzeichnen Statistiken

Leserfrage: Ich möchte Sie um nähere Informationen zur ihren H-Kennzeichnen Statistik zum 1. Januar 2016 bitten. Ich bin hauptsächlich an der Analyse der Oldtimer mit H-Kennzeichnen nach Typ/ Modellenreihe und Marken interessiert. Aber die gezeigte Statistik gibt lediglich Daten für die ersten 15 Positionen und die 21 Stelle (Trabant) der umfangreichen Statistik an.

Alfa Romeo Typ Montreal
Alfa Romeo Typ Montreal

Antwort: Mehr Daten liegen mir auch nicht vor. Die Quelle der Daten in dieser Form war das Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg. Hier werden die Daten aus den Zulassungsdaten erfasst. Vielleicht kann man Ihnen dort mit ausführlichen Statistiken helfen und eine Anfrage dort könnte zum Ziel führen.

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Jubiläum, Mercedes-Benz

Mercedes-Benz Cabriolet – Baureihe 124 – 25 Jahre

Die Mercedes-Benz Baureihe 124 gilt unter Kennern der Marke als der letzte „wahre Mercedes“ und trägt bis vor das Facelifting noch einen Stern vorne auf dem Kühlergrill.

Auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) im Jahre 1991 in Frankfurt, also im September vor 25 Jahren, stellte Mercedes-Benz ein viersitziges Cabriolet mit Stoffverdeck vor. Es gehörte zur Baureihe 124, die ab 1993 die Bezeichnung E-Klasse trug. Es war zugleich das erste viersitzige Cabrio der Marke nach 20 Jahren Unterbrechung. Bis 1997 entstanden insgesamt 33.952 Exemplare mit verschiedenen Motorisierungen.

Mercedes-Benz Cabriolet A124  1992–1997
Mercedes-Benz Cabriolet A124 1992–1997 © Fotoquelle und Bildrechte: Daimler

Das Modell wurde intern mit der Typenbezeichnung A124 versehen. Als Basis diente den Mercedes-Benz Ingenieuren das Coupé C124. Dennoch mussten rund 1000 Teile völlig neu konstruiert werden. Tragende Strukturen werden aus dickeren oder hochfesten Stahlblechen gefertigt. Sämtliche hochbelastete Stellen erhielten zusätzliche Verstärkungen in Form von Dopplern, Knotenblechen oder Streben. Hinzu kamen Schwingungstilger im linken Dämpferbein, im Dachrahmen und in den seitlichen Kofferraummulden. Sie reduzieren störende Karosserieschwingungen, wie sie bei offenen Fahrzeugen durch die fehlende Dachstruktur auftreten können. Für den Fall eines Überschlags sorgten außerdem die im knickgefährdeten Bereich zur stabilen Einheit verschweißten A-Säulen und der automatische Überrollbügel für Sicherheit.

Die Verdeckkonstruktion wog 43 Kilogramm und basierte auf einem 27-teiligen Gestänge mit 34 Gelenken. Zusammengefaltet nahm das Stoffdach ein Volumen von 80 Litern ein und ließ genug Platz im Kofferraum.

Ab Frühjahr 1992 war der offene Viersitzer zunächst als 300 CE-24 erhältlich. Dessen 3,0-Liter-Sechszylinder leistete 220 PS. Bis 1993 entstanden rund 6.300 Stück.

Bereits im Juni 1993 stellte Mercedes die modellgepflegte Generation der Baureihe 124 vor. Das Cabriolet trug von da an, ebenso wie alle anderen Varianten der Baureihe, den Namen E-Klasse und keinen Stern mehr auf der Motorhaube. Erhältlich waren die Vierzylinder-Typen E 200 Cabriolet 136 PS, vor 1994 nur als Version für den Export) und E 220 Cabriolet 150 PS, der Sechszylinder E 320 Cabriolet 220 PS sowie als Spitzenmodell das E 36 AMG Cabriolet 272 PS. Die zuvor nur gegen Aufpreis erhältliche elektrohydraulische Verdeckbetätigung wurde Standard, außerdem erhielt das Dach einen neuen Innenbezug mit besserer Wärme- und Schallisolation.

15.380 Kunden entscheiden sich für einen Vierzylinder, 18.572 Käufer wählten ein Modell mit sechs Zylindern unter der Haube. Viele Käufer kamen aus dem Ausland. Besonders hoch war der Exportanteil mit rund 75 Prozent beim E 320 Cabriolet.

Tipp: Wer sich für einen Mercedes-Benz A124 interessiert, sollte unbedingt zugreifen, wenn eine „Final Edition“ (Abschiedsvariante) des E-Klasse Cabriolets in gutem Zustand auftaucht. Denn die Serie hat beste Ausstattung und möglicherweise in Zukunft eine hohe Wertsteigerungsrate. Bedingung ist natürlich ein rostfreier Zustand und frei von den bekannten Mängeln der Baureihe 124. Es gilt die Kaufberatungen zu studieren und das in Aussicht genommen Fahrzeug sorgfältig zu inspizieren.

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DKW, Leser fragen

Oldtimer Veranstaltungen in der Regel Samstags?

Leserfrage: Ein Leser schlägt in unserer aktuellen Umfrage Optimale Zeit und Entfernung für Tour mit Oldtimer vor, dass Veranstalter Oldtimer-Touren in der Regel Samstags organisieren.

Ich glaube eine eintägige Veranstaltung sollte max. 120 Km Streckenlänge haben, bei zwei Tagen Dauer der Veranstaltung wäre es ideal die Strecke zu halbieren, um noch etwas die Geselligkeit zu genießen.

DKW Junior
DKW Junior bei einem Oldtimer-Treffen

Eine Reise in die Vergangenheit ist natürlich nicht nur auf Oldtimer beschränkt, es können auch andere Objekte besucht werden wie Industriedenkmäler oder ähnliches.

Kulturhistorische Ziele sollte man unbedingt mit einfügen, wobei man natürlich nicht vergessen darf für was wir unterwegs sind, man kann nicht alles besichtigen, aber wenn es etwas besonderes ist, dann schon. Es muss passen damit die Tour mit dem Oldtimer nicht in eine reine Besichtigungstour ausartet.

Ich brauche keine kulinarischen Highlights, es sollte gut bürgerliche Küche geboten werden mit Schwerpunkt auf Gerichten, die für die Region als typisch bezeichnet werden.

Tja, ich habe leider noch keinen eigenen Oldtimer, denn es gab in der Vergangenheit Prioritäten die Vorrang hatten. Ich möchte aber gerne einen Opel Kadett City haben, so einen hatte meine Frau und ich und wir haben den Wagen geliebt. Es klingt schnulzig, war aber so. Oder einen DKW Junior de luxe, das war mein erster Wagen, der war toll was den Innenraum betraf. Einen solchen Kleinwagen mit dem Platzangebot sucht man heute vergebens. Aber auch der Rest war ok, spartanisch und robust, leicht zu reparieren, laut und stinkig mit einer bläulichen Rauchfahne ( 2-Takter). Damals war das nicht von Bedeutung und heute würde jeder Grüne“ einen Herzinfarkt bekommen. Wir fanden das cool und der Geruch war für uns nicht unangenehm.

Antwort: Es spricht sicherlich nichts gegen den Wochentag Samstag, denn viele Berufsgruppen haben an dem Tag frei. Gerade für Rentner dürfte der für eine Veranstaltung gewählte Wochentag weniger relevant sein. Bei Besichtigungen während einer Tour muss beachtet werden, dass viele öffentlichen Ausstellungen und privaten Museen an manchen Tagen in der Woche geschlossen haben.

Mein Tipp: Vor dem Kauf das eBook Oldtimer-Kauf » Fehler vermeiden lesen.

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Oldtimer-Wissen, Technologie

Probleme mit Youngtimern mit digitaler Ausrüstung?

Schon im Jahr 1967 kamen die ersten Autos mit elektronischen Steuergeräten (VW 1600 LE, 1600 TLE mit Bosch D-Jetronic) auf den Markt. Das wurde als technologischer Fortschritt gefeiert, denn viele Probleme mit Vergasern in Fahrzeugen, auch im Hinblick auf den Ausstoss von Abgasen, konnten mit digitaler Elektronik besser beherrscht werden.

Risiken der Digitalisierung im Auto

Sicherlich die Digitalisierung im Auto brachte neben Komfortgewinn, Effizienz und Sicherheit im Betrieb auch erhebliche Risiken in der Diagnose bei Problemen und deren Beseitigung bzw. Reparatur.

Einen Motor, weitestgehend ohne Elektronik, bringt der geübte Schrauber zum Laufen, aber elektronische Bauelemente (Hardware), deren Firmware und Steuerungssoftware sind nicht so leicht ohne passende Prüf-, Programmierungsgeräte und historische Halbleiterbauteile zu reparieren.

Yountimer-Motor mit Einspritzung
Yountimer-Motor mit Einspritzung

Viele Fahrzeuge aus den 80er Jahren sind bereits mit mehr oder weniger digitalen Einspritzsystemen ausgestattet und haben den Vergaser abgelöst. Die Motorsteuerung wird mittels elektronischer Zündung, Luftmengenmesser, Wassertemperatur, Leerlaufregler, Lambda-Sonde und Benzin-Einspritzdüsen über ein Steuergerät geregelt. Hier gibt es bis heute diverse Systeme, bestückt mit unterschiedlicher Hardware und Softwareständen. Ab Mitte der 90er Jahre waren die Wegfahrsperren in die Motorsteuerung mit integriert, so dass man nicht mehr einfach eine Motorsteuerung gegen eine andere mit gleicher Artikelnummer tauschen kann. Es wird aufwendiger und teurer Youngtimer (Modern Classic) technisch am Leben zu erhalten.

Wer wird Probleme mit Digitalisierung bekommen?

Betroffen mit elektronischer Steuerung sind heute auch Fahrzeuge, die ein Alter von 30 Jahren fast erreicht haben und über äußerst komplexe Elektronik verfügen, wie zum Beispiel der BMW 8er, der 1989 auf den Markt kam. Er war ausgerüstet mit einer für damalige Verhältnisse neuartigen Fahrzeugelektronik. Autos, die in großen Serien gebaut wurden, haben sicherlich bessere Überlebenschancen als schon damals selten gekaufte Fahrzeuge. Auch sehe ich wenig zuversichtlich in die Zukunft für eingestellte Fahrzeuge der Marken wie Rover (Britisch) und Saab (Schweden).

Bei Massenautomobilen wie dem BMW E30 bekommt man noch einige Komponenten für die diversen Motorvarianten in der langen Bauzeit von 1982 – 194 auf dem Gebrauchtmarkt, durch die Schlachtung von Schrottfahrzeugen, aber bei wenig gebauten Modellen wird es eng beim Austausch von Teilen der Einspritzanlage und den notwendigen Regelungen.

Basis der Steuerungen sind immer die Leiterplatten mit den verwendeten Bauteilen, die heute mit anderen Techniken und Bauteilen produziert werden als vor Jahren.

Die Technologie einer Steuerung, Anfang der 80er Jahre, ist technisch vergleichbar mit einem PC mit Intel-Prozessor 80286 anno 1982! Heute sind wir bei hochintegrierter Hardware, zum Beispiel in einem Smartphone.

Der Trend zu immer mehr Steuergeräten in den folgenden Jahren hielt an. Ein Fahrzeug wird immer mehr zu einem rollenden Computer auf Rädern und das Risiko wird größer, dass aus einem fahrenden Youngtimer (Modern Classic Car) ein Ausstellungsstück wird.

In aktuellen Autos sind oft mehrere Dutzend, in Oberklasse-Modellen bis zu 100 Steuergeräte verbaut. Steuergeräte eines Airbags oder eines elektronisch geregelten Bremssystems (ABS, EPS) folgen anderen Kriterien der Regelung als eine Motorsteuerung.

Es gibt verschiedene Leiterplatten und heute Multilayer, die bestückt sind mit Bauelementen. Auch die Software auf den Steuerchips ist in der Regel nicht abwärtskompatibel und in der Regel nicht öffentlich verfügbar. Nicht mehr alle Funktionen auf Leiterplatten können diagnostiziert, repariert und einzelne elektronische Bauteile von spezialisierten Fachbetrieben ausgetauscht werden.

Ein weiteres Problem ist auch die begrenzte Haltbarkeit von elektronischen Bauteilen. Der Alterungsprozess ist nicht vorhersehbar. Bei einem mechanischen Bauteil hängt die Alterung in der Regel an der Pflege und der Betriebszeit. Bereits im Ersatzteillager altern die Bauelemente aufgrund physikalischer Diffusionseffekte.

In vielen Markenwerkstätten besteht keinerlei Interesse an den alten Fahrzeugen, die alten Tester sind defekt oder entsorgt, die Dokumentationen der damaligen Systeme sind vernichtet und erfahrene Mechaniker bereits in Rente. Viele gute Schrauber haben keine elektronischen Kenntnisse oder Prüfgeräte.

Einen weiterführenden Beitrag finden Sie unter Elektronik in Youngtimern.

Fazit: Vorsicht beim Kauf eines Youngtimers (Modern Classic) mit komplexer digitaler Ausrüstung.

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Volvo

Volvo Serie 140 vor 50 Jahren vorgestellt

Der im Jahr 1966 neue Volvo 140 hatte gänzlich unaufgeregte klare Linien und stand für innovative Sicherheitssysteme, die weltweit Maßstäbe setzten. Vor allem aber versprach sich die damalige schwedische Marke mit den Limousinen Volvo 142 (zwei Türen) und Volvo 144 (vier Türen) und dem familienfreundlichen Kombi Volvo 145 Wachstum in der oberen Mittelklasse.

Volvo 142
Volvo 142

Volvo verkaufte in acht Jahren über 1,25 Millionen Fahrzeuge der Serie 140, der damit als erstes Modell aus Göteborg zum Millionenseller avancierte und Volvo zu einem Volumenhersteller werden ließ. In Deutschland konnte der unter dem prägnanten Slogan „Sicherheit aus Schwedenstahl“ beworbene Fahrzeug die Volvo-Verkaufszahlen sogar versechsfachen.

Die Modellreihe wurde in vier skandinavischen Städten gleichzeitig enthüllt – vor 50 Jahren noch ein sensationelles Ereignis. Entsprechend gespannt warteten die Journalisten in Oslo, Kopenhagen und Helsinki auf das Volvo-Spitzenmodell, von dem schon seit Jahren Gerüchte und Bilder einer getarnten Limousine mit dem Namen Mazuo durch die Medien geisterten.

Als das Volvo Management mit Gunnar Engellau im Juni 1960 das Lastenheft für das neue Projekt P660, den späteren Volvo Serie 140, beschloss, war der schwedische Hersteller dank der Modelle Volvo PV444/PV544 und Volvo P120 Amazon bereits eine etablierte Marke. Die Fahrzeuge wurden in dem erst zwei Jahre zuvor eröffneten schwedischen Stammwerk Torslanda gebaut und wenig später zusätzlich im neuen Werk Gent in Belgien und auch in Nordamerika.

Das Lastenheft für den Volvo 140 sah außerdem vor, dass der designierte Nachfolger des Volvo P120 Amazon wie sein Vorgänger weltweit Maßstäbe in Qualität und Sicherheitstechnik setzen sollte. Tatsächlich verfügte der Volvo 140 sogar über denselben Radstand wie der Volvo P120 Amazon und auch der Volvo PV544, bot aber dennoch deutlich mehr Raum und Komfort für vier bis fünf Passagiere.

Volvo 142
Volvo 142

Wie schon der Volvo P120 Amazon wurde auch der neue Volvo 140 unter dem legendären Volvo Chefdesigner Jan Wilsgaard entworfen. Trotz einer vollkommen neuen Designsprache erinnert der Volvo 140 in verschiedenen Details wie dem anfänglich zweigeteilten Kühlergrill, den vertikalen Rückleuchten und einer kräftigen Schulterlinie unterhalb der Fenster an den Volvo P120 Amazon. Vor allem aber gelang es Jan Wilsgaard mit dem modern gezeichneten Volvo 144 ein neues, unverwechselbares Markendesign zu kreieren, das entsprechend der Ideale der 1960er Jahre der Funktion Vorrang einräumte. Dazu zählten das großzügig dimensionierte Interieur ebenso wie großflächige Fenster. Die kantig-klassischen Konturen des Volvo 140 zusammen mit dem charakteristischen dritten Seitenfenster machten die Marke fortan für Automobilfans wie für alle Laien sofort erkennbar.

Nicht nur die Designsprache für den Volvo 140 war neu, auch die Typenbezeichnungen wurden geändert. Die dreistelligen Typencodes indizierten fortan mit der ersten Ziffer die Modellreihe, mit der zweiten die Zylinderanzahl und mit der dritten die Zahl der Türen.

Auf den Serienstart des viertürigen Volvo 144 folgten im Frühjahr 1967 die zweitürige Limousine Volvo 142 und zum Modelljahr 1968 der fünftürige Kombi Volvo 145 mit damals rekordverdächtig großem, bis zu rund 1,90 Meter langem Laderaum. Abgerundet wurde das Modellprogramm Ende 1969 durch den fünftürigen Volvo 145 Express, der mit erhöhter Dachlinie ab der B-Säule fast einen Meter Laderaumhöhe bot und vor allem als Schnelltransporter beliebt war. Angetrieben wurden alle Volvo 140 von Vierzylindern. Anfangs war es der berühmte 1,8-Liter-B18-Benziner aus dem Volvo P120 Amazon mit 75 PS oder 100 PS in Doppelvergaser-Spezifikation.

Volvo P145 Express
Volvo P145 Express

Zum Modelljahr 1969 folgte der 2,0-Liter B20-Benziner mit 82 PS bereits in der Basisversion. Beide Aggregate zählten zu den langlebigsten Benzinern ihrer Ära und trugen so dazu bei, dass die auch sonst auf maximale Lebenserwartung ausgelegten Volvo 140 vereinzelt in Schweden bis heute im Alltagseinsatz sind. Zum Spitzenmodell mit sofortigem Sammlerstatus brachte es der 1971 vorgestellte Volvo 142 GT, dessen Einspritzmotor damals sportive 124 PS leistete.

Volvo 164
Volvo 164

Aber auch die Luxusklasse wollte Volvo wieder erobern und das mit einem damals prestigeträchtigen Sechszylinder. So ging 1968 der Volvo 164 an den Verkaufsstart mit 3,0-Liter-B30-Reihen-Sechszylinder unter einer mächtigen Motorhaube und großem Grill. Ansonsten war der luxuriös ausgestattete Volvo 164 aus dem Volvo 144 hervorgegangen, allerdings mit um zehn Zentimeter auf 2,70 Meter vergrößertem Radstand. Vor allem auf dem Heimatmarkt und in Nordamerika erzielten die repräsentativen Limousinen beachtliche Erfolge.

Mit einer Vielzahl neuer Sicherheitssysteme für den Volvo 140 bestätigte Volvo seine Führungsrolle bei der passiven und aktiven Fahrzeugsicherheit. So war die Karosserie des Volvo 140 außergewöhnlich verwindungssteif und die neue Sicherheitsfahrgastzelle umfasste erstmals berechnete Knautschzonen vorne und hinten sowie einen schützenden Überschlagkäfig. Dazu verfügte die Lenksäule des Volvo 140 über eine neuartige Sollbruchstelle, das Armaturenbrett war mit Kunststoff gepolstert, die Türschlösser unfallsicher und die Ausstattung mit serienmäßigen Drei-Punkt-Sicherheitsgurten wurde ebenfalls erweitert. Gab es doch im Volvo 140 nun auch Gurte für die Rücksitze. Schutzeinrichtungen, die später ergänzt wurden durch Sicherheits-Kopfstützen vorn und hinten sowie eine auffällige Warnlampe, die bei Fahrten mit nicht angelegten Gurten aktiviert wurde. Nicht zu vergessen weitere wichtige Sicherheitsfeatures, die bei den kommenden Modellpflegen eingeführt wurden. Darunter der massive Seitenaufprallschutz, kräftigere Stoßstangen, die Kollisionen bis fünf km/h ohne bleibende Spuren überstanden und ein noch besser geschützter Benzintank.

Verblüfft war die Fachwelt auch über die Bremsanlage des Volvo 140. Als erstes Fahrzeug der Schweden verfügte der Volvo über ein Zweikreis-Bremssystem mit Scheibenbremsen vorn und hinten, bei dem beide Bremskreise jeweils auf die zwei Vorderräder und ein Hinterrad wirkten. So blieb selbst beim unwahrscheinlichen Ausfall eines kompletten Bremskreises fast die gesamte Verzögerungskraft erhalten. Damit war die Anlage nicht nur diagonalen Bremssystemen anderer Hersteller überlegen, sie umfasste auch zwei Reduzierventile, die das Blockieren der Hinterräder bei einer Vollbremsung verhinderten. Eine weitere Sicherheitsmaßnahme, die Volvo als erster Hersteller einführte.

Als im Sommer 1974 der letzte Volvo 140 vom Band lief, konstatierte die Produktionsstatistik insgesamt 1.251.371 Einheiten dieser Baureihe. Damit war der Volvo 140 der bis dahin meistgebaute Volvo aller Zeiten und erster Millionenseller der schwedischen Marke.

Volvo 245 DL
Volvo 245 DL

Noch beliebter als der Volvo 140 ist bis heute nur der Volvo 240, der 1974 wesentliche Bauteile des Volvo 140 übernahm und von dem bis 1993 weltweit rund 2,8 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert wurden.

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Austin-Healey, English articles, Gastautoren, Reisen und Berichte

28th European Veteran Rally – six countries

The nostalgia of some European cities will overwhelm you. We will be looking for memories of Princesses and Dutchesses, in their glossy four horse carriages and ornate, richly decorated fireplaces in abundance.
Vaduz is such a city. A city of dreams. We are inviting you for the 28th European Veteran Rally, which is from the 14th to the 20th of May 2017, visiting six countries in six days.
Germany, Austria, Liechtenstein., Switzerland, France and Luxembourg Join us in your Historic car, or Modern GT, in either the Sports Class, with an inbuilt competition or in the quieter Touring Class.

You will also discover the green valleys of Switzerland. During the 46 kilometer crossing of the Klausen Pass, which long ago, was the road fort he famous FIA – hill climb for Sporting cars. And, in Weggis after dinner, go outside for a while to look up at the clark sky and be amazed that you have never seen, clearly, so many stars across the heavens.

European Veteran Rally
European Veteran Rally © Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter

‘En France‘ you are invited to cruise through the pittoresque villages, alomg the hilly Route du Vin. Later more vineyards will be found in Luxembourg on both sides of the River Moselle and to the South of Trier.

Here, in Europe’s heartland, the teams on the Touring and in the Sports Class event will enjoy their tricky, sometimes puzzling and authentic roadbook. Along very scenic secondary roads you will be passing through many beautiful and hidden places. The unique Schwarzwald Hochstrasse for example; the borders of Lake Konstanz in southern Germany plus the valleys and passes of Austria and Switzerland. You wil be climbing, in the heart of the Alps, up to Vaduz, Liechtenstein’s capital. Once there you will understand why the national anthem is named “Oben am Jungen Rhein“ Remember that traveling is discovering.

More info/ inscription: EVR Eindhoven , Holland. phone: 0031-6-53403570, e-mail: gh@epr.nl

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Automodelle - Autotypen, Oldtimer, Oldtimer-Wissen, Service

Die runden automobilen Geburtstage vor 25 – 130 Jahren

Welche Marke und Modell feierte vor 30 – 130 Jahren einen runden Geburtstag? Das kann der Leser in den folgenden Links bzw. folgenden Beiträgen erfahren.

Halle des alten Opel-Werks in Rüsselsheim
Halle des alten Opel-Werks in Rüsselsheim

Hier finden Sie Daten der runde Jubiläen und die entsprechenden Fahrzeuge bzw. Persönlichkeiten:

25 Jahre |30 Jahre | 35 Jahre | 40 Jahre | 45 Jahre | 50 Jahre | 60 Jahre | 70 Jahre | 75 Jahre | 80 Jahre | 85 Jahre | 90 Jahre | 100 Jahre | 120 Jahre | 125 Jahre | 130 Jahre

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BMW, Glas

Glas V8 2600 wurde zum BMW V8 3000

Im August 2016 feiern wir ein aussergewöhnliches Auto, den Glas V8 2600. Glas wollte nach dem Goggo-Roller, Goggo, Glas Isar, Glas 1004 und Glas 1700 das von Pietro Frua in Italien gestalteten elegante Coupé schon 1965 verkaufen. Es dauerte dann noch eine ganze Weile bis die Serienreife für die Produktion erlangt war und die ersten Exemplare die Fabrikhallen in Dingolfing konfektioniert verliessen. Das war im August 1966. Kenner des Fahrzeugs sagen, dass auch dann die Serienreife zu dem Datum nicht erlangt war.

Glas V8 2600
Glas V8 2600

Der Glas 2600 V8 war im Prinzip ein Kleinserienprodukt, das durch allein die Höhe des Preises nicht an jeder Ecke zu finden war. Es war ein Werk aus deutscher Glas Technik und italienischem Design. Die Ähnlichkeit zu einem anderen italienischen Sportwagen trug dem Glas 2600 V8 auch den Spitznamen »Glaserati« (Maserati Mexico) ein.

Glas V8 2600
Glas V8 2600

Unter der Motorhaube werkelte ein V8 mit einem im Vergleich zu amerikanischen Fahrzeuge kleinen Hubraum mit 2,6 Litern. Dieses war das Resultat, dass man bei Glas den bereits existierenden 1,3 Liter-Vierzylinder vom Glas 1004 aus dem Regal genommen und zum V8 verdoppelt hatte. Entsprechend hatte der Motor zwei Zahnriemen. Das Oberklasse Auto besaß auch Stossdämpfer mit selbständiger Niveauregulierung.

Glas V8 2600
Glas V8 2600 – Armaturen Design der Spitzenklasse

Nach der Übernahme von Glas durch BMW wurde der V8 noch eine Weile weitergebaut, jetzt jedoch mit einem Motor mit 3 Liter Hubraum aus dem BMW E9. Bereits im Mai 1968 wurde die Produktion des grossen Glas BMW eingestellt. Es wurden nur etwa 700 Stück produziert von denen nur ganz wenige V8 nach totaler Restaurierung überlebt haben.

Glas V8 2600 Motor
Glas V8 2600 = 2 x 1,3 Liter-Vierzylinder

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