Fiat 500 der kleine Viersitzer machte Italien in der Nachkriegszeit mobil. Passend zur italienischen Wirtschaftskraft maß der 500er knapp drei Meter.
Als der Fiat Nuova 500 1957 auf den Markt kam, war die Begeisterung in Italien groß: Ein Auto, das für jeden erschwinglich war! So wie der VW Käfer in Deutschland wurde der Fiat 500 zum Symbol für den Aufschwung in Italien der Fünfzigerjahre. Mit rund 3,7 Millionen gebauten Exemplaren zwischen 1957 und 1977 hat der Fiat 500 das Automobil Bewusstsein einer ganzen Generation geprägt. Er hatte alles, was man von einem Auto in den 50er Jahren erwartete wie ausreichend Platz und einen zumindest im Stadtverkehr leistungsfähigen Motor. Damit folgte das Wägelchen der gleichen Philosophie, die in diesem Zeitraum unter anderem das Goggomobil, die BMW Isetta oder den Mini kennzeichneten.
FIAT 500
Auch in Deutschland prägten bald zahlreiche Fiat 500 das Straßenbild, in kein anderes Land exportierte Fiat mehr davon als in die Bundesrepublik. Italien wurde im Wirtschaftswunder zum Sehnsuchtsland der Deutschen, und neben der Vespa, Lambrusco und Spaghetti verkörperte auch der Fiat 500 in Italien perfekt die Träume vom „Dolce Vita“.
Sonderausstellung im Museum
Bis in die 70er Jahre hinein machte den Italienern beim Automobilbau keiner etwas vor. Kaum ein anderes Volk verstand es, Emotionen in Blech zu verpacken. So auch Fiat – formschön und puristisch. Seinen Erfolg verdankte der 500er aber auch seinem Kampfpreis. 1958 kostete er in Deutschland 2990 D-Mark. Das waren etwa 1000 Mark weniger als der Preis, den Volkswagen für einen Käfer verlangte.
Gemeinsam mit dem Fiat 500 Club Fellbach widmen wir dem sympathischsten Auto Italiens diese Sonderausstellung.
Anmeldung bitte per E-Mail oder direkt Tel.: 07422 – 29 300 (telefonische Anmeldung) Mail: info@auto-uhren-museum.de
P.S. Der Retro FIAT 500 wird seit 2007 gebaut, in Mexiko als FIAT 500e mit elektrischem Antrieb, wird im Jahr 2020 durch ein neues Modell abgelöst auch dieses Modell ist ebenso auf dem Weg zum Kult.
Die Auto Zürich Car Show 2019 ist eine beachtenswerte Herbstmesse und wird jedesmal interessanter. Neben hunderten von Neuwagen und Premieren (40) vieler ausgestellter Marken gibt der Veranstalter Karl Bieri genügend Raum auch für Oldtimer und klassische Autos.
Ein wunderschöner Alfa war zu sehen, ein Touring Superleggera Alfa Romeo in blau mit weissem Dach. Ob das Auto auch damals so geliefert wurde? Daneben stand Jochen Rindts rarer Renner, der 1965 mit einem 1500 ccm Motor 185 PS leistete.
Auto Zürich Car Show 2019
Ohne Porsche geht es auch in Zürich nicht, aber unter dem Strich gab es in den Oerliker Messehalle eindeutig mehr Ferrari als Porsche. Wir konnten dabei zuschauen wie ein 911 aufwendig, praktisch aus Neublech wieder entsteht.
Wer für Rennwagen nichts übrig hat, konnte sich am „Arnolt“ ergötzen. Der Arnolt-Bristol Roadster von 1957 mit BMW-Bristol 2.0 Liter 6 Zylinder und 136 PS ist ein Unikat und dazu noch fantastisch restauriert.
Am Stand der Touring Garage standen zwei rote Wagen und es tat einem fast leid. Fast schon ungerecht! Links ein BD6 von 1969, mit wenig Kilometern, aber mit Wertsteigerung in den letzten Jahren, mehr als 10fach – rechts ein FIAT Topolino, seit Jahrzehnten zum gleichen Preis.
Firma Eberhart zeigte zwei BMW Raritäten, quasi für jeden etwas, also ein BMW 327/28 aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg begeisterte sicher manche Nostalgiker und als Kontrast ein seltenes Nachkriegskabrio ein BMW 3200 / 503.
Aston Martin zeigte Präsenz und belegte entsprechend grosse Fläche. Seine Modell-Palette ist gross geworden und der Erfolg ist bei der oberen Mittelschicht vorhanden. Besonders gelungen ist die neue Heckpartie. Die Rundumsicht des Fahrzeugs ist jedoch eine andere Geschichte. Vorne blieb es an der Karosserie bei dem hohem Wiedererkennungswert der Marke.
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Der Pagani, eine fast unbekannte Marke, passte nicht ganz zu den präsentierten Oldtimern und Klassikern, aber schreibt bereits seine Geschichte und ist ein typisches Sammlerauto. An betuchten Interessenten hat es zum Zeitpunkt meines Besuchs nicht gefehlt, sie scharten sich um den Pagani Huayra BC Kabrio. Huaya ist der erste Roadster, der leichter ist, als sein Coupé…das Monocoque besteht aus Titan-Carbon, motorisiert wurde er mit V12 Zylinder-Motor, 6 Liter Hubraum und generiert 800 PS Leistung. Die Höchstgeschwindigkeit soll 370 km/h betragen. Der Sportwagen wiegt lediglich 1200 Kg. Übrigens, wissen Sie, was das Kürzel „BC“ bedeutet? Ich nicht, auch wenn ich eifrig überlegte, kombinierte und fand nichts. Es steht für Benny Caiola, den allerersten Käufer eines Autos von Pagani. Huayra heisst in der Indiosprache Wind. Der Wind hat seinen Preis: Der billigste Huayra kommt auf 1,2 Millionen und der Roadster BC kostet 2,5 Millionen Schweizer Franken.
Emil Frey AG ist in fast ganz Europa tätig und betreibt in Safenwil (CH) auch eine Oldtimer Abteilung. Zur Messe brachte er einige dieser Leckerbissen aus dem Hause Aston Martin, Jaguer, Lamborghini mit. In Safenwil bietet er top restaurierte und rare Autos an, mit Garantie und hervorragendem Service. Den Schwerpunkt bilden englische Nobelmarken, die die Firma seit Jahrzehnten vertritt. Ohne alternative Antriebe geht es heute auf keiner Messe. Der Wasserstoff ist in aller Munde aber hat sich bisher nicht durchgesetzt. In Oerlikon gab es ein gutes Beispiel, allerdings „en miniature“: Ein Fahrrad dessen Betankung mit Wasserstoff nur 1-6 Minuten dauert. Die Reichweite lag über 100 km, ist respektabel und die Betriebskosten gering. Das Velo ist sehr schnell und darum wurde es elektronisch abgeriegelt. Doch wer hat eine Wasserstofftankstelle in der Nähe?
GAZ Energie machte Skoda Kamiq zu ihrem Zugpferd und zum Hauptpreis eines Wettbewerbs. Mit Kamiqs ökologischem Antrieb mit BioGas ist man bis 40 % billiger unterwegs als mit Benzin- oder Dieselmotor, aber noch wichtiger: Praktisch CO2 neutral!
Es ist nicht möglich alle Autos dieser Ausstellung zu beschreiben. Es kommt noch hinzu, dass jeder seine Vorzugsmarken und Modelle hat. Die Messe dauert noch bis Sonntag, den 3. November 2019 und ist auch für Besucher aus Süddeutschland und Österreich lohnend.
Am 19. Oktober 2019 gab es einen Leckerbissen für Eisenbahnfreunde. Die Eisenbahn-Bau- und Betriebsgesellschaft Pressnitztalbahn mbH veranstaltete eine Sonderzugfahrt zum Eisenbahnmuseum Chomutov (Komotau) in der Tschechische Republik.
Unser Sonderzug fuhr ab Zwickau über Chemnitz bis Flöha, von wo der Zug auf der Zschopautalbahn gen Süden rollte. Bis Wolkenstein zog Diesellok 112 565-7 den Zug. Dort setzte sie an das Zugende um und Dampflok 86 1333-3 kam als Zuglok zum Einsatz. Der zuständige Fahrdienstleiter verlegte das Rangieren (leider) auf die Ausfahrgleise Richtung Bärenstein. Der Bahnhof Wolkenstein war Ausgangspunkt der schmalspurigen Bahnstrecke nach Jöhstadt (Pressnitztalbahn).
Cernovice (Tschernowitz)
Ein betriebsbedingter Halt in Cranzahl diente unserer 80-jährigen Dampflok zum Wassernehmen.
Nach dem Halt in Bärenstein überquerte unser Zug die Grenzbrücke nach Böhmen um kurz danach im Bahnhof Veiprty (Weipert) zum Stehen zu kommen. Die Bahnanlagen bestehen lediglich noch aus Durchfahrt- und Ausweichgleisen. Allein die brachliegenden Flächen lassen etwas von der einstigen Größe und Bedeutung dieses Grenzbahnhofes vor mehr als 30 Jahren erahnen.
Nun fuhr unser Sonderzug zunächst einige Kilometer entlang des Erzgebirgskamms Richtung Osten um dann in das nordböhmische Becken hinunter zurollen. Der Blick auf den Keilberg und die Preßnitztalsperre wurde frei. In Cernovice (Tschernowitz) half die örtliche Feuerwehr beim Wassernehmen (bei Sonderfahrten mit Dampf ein gern geübter Brauch, da es ja an Wasserkränen mangelt).
Im ehemaligen Bahnhof Krimov (Krima) zweigte früher die Strecke nach Reitzenhain (Chemnitz) ab. Heute ist dort nur noch ein Abstellplatz für nicht mehr benötigte Schienenfahrzeuge.
Nach einer langen Rechtskurve und einigem Rangieren im Bahnhof Chomotov (Komotau) konnte unser Zug in das Gelände des Eisenbahnmuseums einfahren. Dort stehen in zwei Ringschuppen etwa 100 (!) Schienenfahrzeuge diverser Typen. Alles was Rang und Namen hat wurde hier deponiert.
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Es ist zu hoffen, dass zukünftig finanzielle Mittel und Kapazitäten vorhanden sind um diese Fahrzeuge zu erhalten und vielleicht das eine oder andere wieder in den Zustand der Betriebsfähigkeit zu versetzen.
Nach dem Besuch des Museums begann die Rückfahrt wieder mit unserer Dampflok als Zuglok während unsere Diesellok bis Chemnitz am Zugende ihren Dienst verrichtete.
Während der ganzen Reise wurden die Fahrgäste vom Personal des Mitropawagens in gewohnt bester Qualität betreut.
Die Adventszeit ist nicht mehr allzu fern und damit stehen auch die beliebten Nikolausfahrten mit dem „Vulkan-Expreß“ zwischen Brohl-Lützing und Oberzissen wieder im Fahrplan der Brohltalbahn. Die Züge werden wieder von der historischen Dampflokomotive „11sm“ gezogen – die Brohltalbahn empfiehlt, die Plätze in den Zügen möglichst bald zu reservieren.
Los geht es an den ersten drei Adventswochenenden bis zu drei Mal täglich vom Brohltalbahnhof in Brohl-Lützing (direkt gegenüber dem DB-Bahnhof) durch das winterliche Brohltal bis hinauf nach Oberzissen. Unterwegs überrascht der Nikolaus am einsam gelegenen Haltepunkt „Schweppenburg-Heilbrunnen“ die Fahrgäste und steigt gemächlich die Stufen in die weihnachtlich dekorierten Waggons hinauf um dort jedes Kind persönlich zu begrüßen und mit einer reichhaltigen Nikolaustüte zu beschenken.
Die Fahrt bis nach Oberzissen dauert etwa eine Stunde. Dort oder an allen Zwischenstationen kann auf der Rückfahrt ein Aufenthalt z. B. zum Besuch der örtlichen Weihnachtsmärkte eingeplant und die Fahrt mit einem späteren Zug fortgesetzt werden.
Am zweiten Weihnachtstag pfeift der „Vulkan-Expreß“ traditionell zur Weihnachtsfahrt von Brohl-Lützing hinauf in das winterliche Engeln in der Eifel. In den weihnachtlich dekorierten und wohlig warm geheizten Waggons wird ein Höhenunterschied von knapp 400 m überwunden, bevor ab dem Bahnhof Engeln eine geführte Wanderung durch das hoffentlich verschneite obere Brohltal angeboten wird. Am Nachmittag erreicht der kleine Zug wieder seinen Ausgangsbahnhof am Rhein. Los geht es ab Brohl um 11:15 Uhr, der Zustieg ist aber auch an allen Unterwegsbahnhöfen möglich. Fahrpreis: Erwachsene 14 Euro, Kinder (6-15 Jahre) 6,50 Euro.
Silvesterfahrt
Am Dienstag, 31. Dezember 2019
Zur letzten Fahrt des Jahres startet die Brohltalbahn am 31.12.17 um 10:15 Uhr ab dem Bahnhof Brohl (Brohltalbahn) bis zum Endbahnhof Engeln. Unterwegs wird es eine Mittagspause geben, im Anschluss findet eine geführte Wanderung durch den Vulkanpark im oberen Brohltal statt. Ab dem Bahnhof Oberzissen steht der „Vulkan-Expreß“ wieder zur Rückfahrt bereit, Brohl wird gegen 16 Uhr erreicht. Im Fahrpreis (Erw. 17 Euro, Kinder 6-15 Jahre 6,50 Euro) ist eine kleine Flasche Sekt bzw. ein alkoholfreies Getränk enthalten.
Für alle Fahrten ist eine Voranmeldung erforderlich. Fahrkarten sind online über www.vulkan-express.de sowie telefonisch über das Verkehrsbüro der Brohltalbahn erhältlich.
Die Züge sind bestens mit der MittelrheinBahn RB 26 (Köln – Bonn – BROHL – Koblenz – Mainz) sowie der Regio-Buslinie 800 (Bad Neuenahr – Niederzissen – BROHL – Bad Breisig) erreichbar. Die Brohltalbahn empfiehlt die umweltfreundliche ÖPNV-Anreise mit den attraktiven Fahrscheinangeboten der Verkehrsverbünde VRM und VRS.
Kaum zu glauben, aber war: Schon wieder ist eine Museums-Sommersaison fast zu Ende. Das Technikmuseum Freudenberg beendet am Sonntag, 27. Oktober 2019 von 10:00 bis 17:00 Uhr mit einem großen offenen Oldtimertreffen und viel Aktion die Sommersaison. Für die Oldtimer-Liebhaber bedeutet das: Man trifft sich zur letzten Ausfahrt am Technikmuseum!
Technikmuseum-Freudenberg
Hier kann jeder noch einmal den eigenen Wagen, Traktor oder das Motorrad präsentieren und mit Gleichgesinnten das eine und andere Benzingespräch geführt werden. Natürlich sind auch die Museumsbesucher und Fans des Technikmuseums herzlich willkommen um mit den Museumsaktiven den Saisonausklang zu genießen. Dazu ist das gesamte Museum in Aktion und präsentiert noch einmal alles was es zu bieten hat.
Neben Maschinenvorführungen in der mechanischen Werkstatt werden auch der neue (alte) Herford Standmotor sowie der seit 10 Jahren das erste Mal wiederbelebte Pruvost-Motor in Aktion zu sehen sein. Gleich nebenan fachen die Schmiede das Schmiedefeuer an, um den Besuchern ihr feuriges Handwerk zu demonstrieren. Der Takt der Schmiedehammers wird untermalt durch mitreißenden Dixieland-Jazz. Die Liveband heizt dabei nicht nur den Besuchern ein. Auch die Dampfmaschinen der Modelldampf-Jugendgruppe heizen um die Wette. Ein besonderer Spaß für große und klein.
Im Obergeschoss des Museums wird gewebt und gesponnen. Die Weberinnen und Spinnerinnen präsentieren ihr textiles Handwerk, während Gudrun Denker im außerschulischen Lernort des Museums ein Bastelspaß für Kinder anbietet.
Wer nun etwas frische Luft schnappen will, kann dies zum Beispiel bei einer Runde auf der museumseigenen Gartenbahn tun. Soviel geballte Technik macht irgendwann auch einmal hungrig und durstig. Neben Bratwurst und Co. bietet das Technikmuseum zahlreiche Möglichkeiten, den Hunger zwischendurch in geselliger Atmosphäre zu stillen.
Eine vorherige Anmeldung der Oldtimerbesitzer ist nicht erforderlich. Oldtimer-Parkplätze stehen direkt am Technikmuseum solange verfügbar, sowie ca. 100 Meter weiter auf der zweiten Parkfläche oberhalb des Eicher-Weihers zur Verfügung. Die Museumsbesucher werden gebeten, den Aldi-Parkplatz im Weibeweg zu nutzen und auf öffentliche Parkflächen des Freudenberger Stadtgebietes auszuweichen.
Über das Fahren mit „Vorkriegsautos“ im heutigen Verkehr macht sich Frank Schädlich Gedanken.
Die Klassifikation von historischen Fahrzeugen
Ja, die Zeiten ändern sich heutzutage recht rasant! Das man derzeitig noch am täglichen Straßenverkehr mit einem Oldtimer „ungestört“ teilnehmen darf, muss man schon als Glück bezeichnen. Wie lange das noch möglich ist steht in den politischen Sternen. Sei‘s drum. Ich erlaube mir speziell als Fahrer von sogenannten Vorkriegsautos (VK) etwas zu den Möglichkeiten, Gefahrenquellen und Fahreigenschaften dieser Automobile beizutragen. Vielleicht hilft‘s dem Einen oder Anderen diese Fahrzeuge, deren Fahrer und Fahrverhalten besser einschätzen zu können.
Vorab, die eigenwillige Unterteilung der Oldtimer-Fahrzeuge in Vor- bzw. Nachkriegsfahrzeuge geht mir persönlich etwas auf das Gemüt. Was heißt schon Vorkrieg? Vor 1918 oder vor 1945? Der damit gemeinte Zweite Weltkrieg ging bis 1945. Also wäre Vorkrieg richtigerweise vor 1939. Dazwischen kommt nix und ab 1945 Nachkrieg. Die Kennezichnung ist wenig präzise. Abgesehen davon das Fans von sogenannten „Messingautos“ mit Vorkrieg sowieso den Ersten Weltkrieg meinen ist dann bis 1945 Nachkrieg und dann kommen Gebrauchtwagen. Youngtimer kommen gar nicht vor. Das ist also genauso unsinnig. Die Klassifikation der FIVA bietet uns eine klare und Aussagekräftige Definition:
Klasse A: bis 31.12.1904 (Ancestor) Klasse B: bis 31.12.1918 (Veteran) Klasse C: bis 31.12.1930 (Vintage) Klasse D: bis 31.12.1945 (Post Vintage) Klasse E: bis 31.12.1960 (Post War) Klasse F: bis 31.12.1970 Klasse G: nach 1.1.1971
However, bleiben wir der Einfachheit halber bei den lieb gewordenen Begriffe Vor- und Nachkriegs Oldtimer.
Veteran Cars
Gedanken zur History
Wie kann man es auf den Punkt bringen: „Ohne Geschichte, keine Gegenwart“ oder so ähnlich. Vorkriegsfahrzeuge haben nun einmal im Gegensatz zu Nachkriegsfahrzeugen meistens eine sehr „persönliche“ Geschichte. Ein Auto das 10x, 100x oder auch nur 1000x mal von Stellmachern und Karosserieschneidern auf Wunsch des Kunden in Manufakturen konfektioniert wurde, hatte nun mal damals einen höheren Stellwert als die Massenprodukte der Nachkriegszeit. Diese Wagen wurden gehegt, gepflegt und als quasi Familienmitglied lange Zeit im Besitz der selbigen gehalten. Was man von den Schiffladungsweise in die US verkauften kleinen Engländern der Nachkriegszeit nun wahrlich nicht behaupten kann. „Glücklich“, wenn diese in den 90ern des letzten Jahrhunderts von eifrigen Restaurieren aus den Kalifonischen Sanddünen gezerrt und wieder straßenreif gemacht wurden.
Horch 710
Fahrzeuge der „Vorkriegszeit“ hatten neben dem hohen Prestigewert für die Besitzer in Ihrer Zeit auch einen hohen realen Wert. Autos im Allgemeinen galten vor 1945 als blankes Luxusgut. Wer sich solch ein Fahrzeug leisten konnte war schon Jemand. Schauspieler, Adelige, Industrielle waren das Käuferpotential für die größeren Fahrzeuge. Höhere Beamte, Ärzte, Selbständige fuhren bereits damals schon in Stückzahlen hergestellten Fahrzeuge wie beispielsweise Opel, DKW oder Adler. Und so etwas schmeißt selbst der gut betuchte Besitzer nicht so einfach auf den Schrott. Manche dieser Fahrzeuge verschwanden nach ihrer aktiven Dienstzeit in Scheunen und Remisen sofern Sie nicht beim Militär endeten. Man erzählte sich noch lange in der Familie Geschichten über dieses nun museumsreife Stück. Selbst wenn das Fahrzeug veräußert wurde, gab der Vorbesitzer, die die Historie des Fahrzeuges möglichst weiter gaben.
Ein Grund warum noch heute in England Scheunenfunde keine Seltenheit sind. In Deutschland ist ein echter Scheunenfund heute genauso selten wie ein 6er im Lotto. Der Eindruck welcher bei Oldtimer-Veranstaltungen entsteht, Vorkriegsfahrzeuge waren nur dicke Mercedes, Horch oder Wanderer, täuscht schlichtweg. Autos, die es damals bereits in größeren Serien produziert wurden sind während des Krieges requiriert und gingen an den diversen Fronten unwiederbringlich verloren.
Scheunenfund mit Rost und Dreck
Der Kampf mit der Technik
Zur Technik, ja da können wir doch wieder mitreden? Kennen wir uns doch aus oder? Stimmt und stimmt auch wieder nicht. Die überlebenden Fahrzeuge haben aus unserer Sicht eine einfache und überschaubare Technik. Kunststück, haben wir nicht unsere Weisheiten schon in der Grundschule aufgesaugt? Vergaser, 4-Takt, 6 Zylinder usw. stellen für uns heute keine Geheimnisse mehr dar. Hand aufs Herz wer von uns hat schon mal selbst etwas erfunden, konstruiert und der Allgemeinheit zugänglich gemacht? Der Vergleich hinkt vielleicht ein wenig, selbst Otto hat den Benzinmotor nicht erfunden, er hat lediglich den 4. Takt zu den bereits bekannten 3 Takt Motoren „hinzugefügt“. Aber das ist aus heutiger Sicht unwichtig. Wichtiger zu wissen ist das Fahrzeuge bis ca. 1945 teilweise erheblich von unserem heutigen technischen Verständnis abweichen können. Demzufolge ist das auch bei der Bedienung und dem Fahrverhalten der Fall. Irrwege der technischen Entwicklungen sind ebenso inbegriffen wie auch Erfindungen die es schon in den 20ern gab, wie oben liegende Nockenwelle, Vierventiler, hydraulische Bremsen und dergleichen mehr. Der Spruch „es geht nichts über Hubraum“ kommt aus eben dieser Zeit. Aber weniger weil die Ingenieure nicht wussten, dass es Drehzahl auch tun würde, sondern die Beschränkungen aus der Materialbeschaffenheit und -güte, welche bei der Konstruktion hohe Drehzahlen einfach nicht zuließen. Kompressoren sollten Abhilfe schaffen. Nun bei Mercedes hatte man das in den Griff bekommen, zumindest für eine kurze Betriebsdauer. Bei Bentley, die berühmten Blower, war das schlicht ein Flop, diese brachten in Renneinsätzen nie die gewünschte Leistung.
Schauen wir uns einmal vollkommen unvoreingenommen die wichtigsten Komponenten eines Autos der damaligen Zeit an. Geändert hat sich am Prinzip bis heute fast nichts.
Bugatti
Der Motor klar, das ist auch heute noch das wichtigste. Da wird getuned, gemacht, getan und betrogen. Das war damals auch schon so. Nur das Alles was man probierte absolutes Neuland war. Dabei war der Benzin-Motor neben Elektro- und Dampfmotor nur eine der möglichen Lösungen. Bis weit in die 20er hinein konnte sich Fahrzeuge mit bedienungsfreundlicherem Elektromotor durchaus erfolgreich behaupten. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte sich dann der Verbrennungsmotor endgültig in Deutschland durch. Die unwissende Landbevölkerung, die bis dahin die Fahrzeuge als „Teufelswerk“ ablehnend gegenüber stand hatte die Segnungen der Technik (Tanks, Marne Taxis, Truppentransporter, Lazarettwagen) im Krieg zu spüren bekommen und akzeptierte mehr und mehr motorisierte Fahrzeuge.
Die Entwicklung des Motors machte in dieser Zeit große Fortschritte. Es ist dabei ein himmelweiter Unterschied ein Fahrzeug in der Zeit um 1920 oder eines um 1935 zu fahren. Die Weiterentwicklung der Technik ist fast mit „Händen“ zu greifen. Von der großvolumigen Antriebseinheit bis hin zum immer schneller drehenden Motor wurde alles ausprobiert und hat für unsere heutigen Motoren den Weg bereitet. Die Nebenaggregate des Motors wie Anlasser, Lichtmaschine, Kühler, Wasserpumpe oder Thermosiphonkühlung und hydraulische Bremse wurden lange Zeit vernachlässigt und setzte sich erst nach und nach in der heutigen Zuverlässigkeit durch. Selbst in manchen Nachkriegsautos ist noch eine Möglichkeit zum Anlassen per Kurbel alternativ noch vorgesehen (Beispiel Renault R4 von 1961), also so ganz traute man dem elektrischen Anlasser wohl immer noch nicht.
In der Zeit vor 1945 war es einfach: große, teure Wagen hatten genügend Motorleistung zur Verfügung, kleinere, billigere weniger bis fast nichts.
Der Gefühlvolle Umgang mit dem Getriebe
Kommen wir zum Getriebe eines VK Fahrzeuges. Ein schwieriges Thema für die damaligen Konstrukteure. Es galt die teilweise vorhandene hohe Motorleistung auf die Straße zu bringen. Ich selbst hatte einmal das Glück in einem Mercedes Simplex mit 14 Liter Hubraum, volle Leistung bei einer Drehzahl zwischen 500 und 1000 Umdrehungen, mitzufahren. Der Fahrer schaltete das unsynchronisierte Getriebe mit einer wahren Meisterschaft und brachte mühelos die überlegene Leistung des Motors auf die Straße. Moderne Autos wurden gnadenlos „platt gemacht“.
Nur und das muss man ehrlich sagen diese Virtuosität mit einem nicht synchronisierten, schwergängig zu schaltenden Getriebe ist heutzutage nur den Wenigsten gegeben. Ich schließe mich da nicht aus. Es gab sogar einen amerikanischen Wagen der ganz ohne Getriebe auskam. Angefahren wurde mit dem Anlasser, den Rest erledigte ein Drehmoment starker Motor. Glücklicher waren die Besitzer eines Pre-Selektor Getriebes. Da wird ähnlich wie in der heutigen Formel 1, ein Gang vorgewählt und beim Tritt auf die Kupplung eingerückt. Das geht natürlich problemlos. Ansonsten ist das sogenannte Zwischengas und Kupplung betätigen angesagt.
Die Jüngeren werden eh‘ damit nichts anfangen können, daher hier kurz erklärt. Hochschalten: Kupplung treten, eingelegter Gang raus, waren bis Motordrehzahl merklich sinkt, erneut Kupplung treten neuer Gang rein. Wenn man die Drehzahl richtig getroffen hat, dann schieben sich die Getriebezähne Geräuschlos ineinander. Wenn nicht, Crashbox! Runterschalten: Kupplung treten, Gang raus, Gas Stoß geben damit Motor hoch dreht, Kupplung treten neuer Gang rein. Wenn man das Runterschalten zur Drehzahlreduzierung (Motorbremse) nutzen will ist das nicht gerade einfach. Vor starken Gefällen sollte man tunlichst vorher herunter schalten. Ach ja, und so nebenbei muss noch der Zündzeitpunkt für langsame Fahrt und bei schneller Fahrt per Hand gefühlvoll verstellt werden. Vergisst man das verliert der Motor Leistung. Das passiert natürlich auch beim Zurückschalten.
Klar, die Fahrer kannten das damals nicht anders und haben das auch problemlos bewältigt. Nur heute ist das schon eine starke Umstellung. Das Anfahren an Ampeln gestaltet sich dabei besonders „lustvoll“, abgesehen davon dass man möglichst versucht eine grüne Welle zu erwischen, um das Wiederanfahren nebst Schaltvorgängen zu vermeiden. Also ständiger nervöser Blick auf die Ampel möglichst wenn der Querverkehr rot bekommt schon mal den Gang reinwürgen und „Drinnen“, gut. Wenn nicht wird verzweifelt zwischen Rückwärts- und Vorwärtsgang hin und her geschaltet um den Ersten rein zukriegen. Ansonsten Anfahren mit dem Zweiten, geht bei genügender Leistung und viel Hubraum (Drehmoment) ja auch. Dann Gas geben und anfahren, bereits auf der Kreuzung nach einigen Metern den Zweiten mit Zwischenkuppeln rein usw.. Ein hohes Ausdrehen des Motors bringt nichts, da die Drehzahl beim Hochschalten ja wieder runter muss. Möglichst schnell auch den Dritten hinein und wenn es den geben sollte, dann den Vierten Gang einlegen.
Auf einer einsamen Landstraße mit einer kaum benötigten Ampel für querende Fahrradfahrer ist das kein Thema. In der Stadt ist das eine Tortur für den Fahrer und natürlich für die hinter ihm stehenden modernen Fahrzeuge. Man kann von deren Lenkern ja nicht unbedingt erwarten das Sie sich freuen, wenn Sie bei jedem Schaltvorgang ausgebremst werden und maximal drei weitere Autos über die Ampel kommen. Spätestens beim 2. Ampelstopp werden diese versuchen in den unmöglichsten, ja oft gefährlichen Stellen, zu überholen.
Leider kommt das vor, manches Mal wird noch auf der Kreuzung überholt! Dass dieses für alle Beteiligten höchst gefährlich ist, braucht ja wohl nicht extra betont zu werden. Dann endlich hat man die Kiste am „fliegen“. Innerhalb kürzester Zeit läuft man dann auf die Fahrzeuge auf, welche es vorher so eilig hatten und gefährlich überholten. Man erscheint Format füllend in deren Rückspiegel. Wahrscheinlich denken die Fahrer dieser Autos man wäre komplett nicht bei Trost, erst wie eine Schnecke los fahren und dann Gas geben und halten mit langem Bremsweg.
Die Technik unseres Vorkriegswagens ist nie für Ampeln gebaut worden, sondern einfach nur um zu fahren. Fahren erzeugt nun mal Fahrtwind und genau den brauchen viele der ganz Alten. Gerade im Bereich der Vorkriegs-Oldtimer war die Thermosiphonkühlung neben anderen Bauarten sehr häufig anzutreffen. Im Wesentlichen ein Kühlsystem ohne Wasserpumpe. Die Wasserumwälzung erfolgt durch den Temperaturunterschied des Wassers vom Motor zum Kühler.
Was das im täglichen Verkehr bedeutet kann ein unbedarfter heutiger Fahrer kaum nachvollziehen. Der kleinste Stillstand sei es an einer Ampel, ein Stau oder die stockende Einfahrt zu einer Oldtimer-Veranstaltung führt sofort zu einer erhöhten Wassertemperatur des Motors. Damit nach einiger Zeit zur Überhitzung des Motors (und des Fahrers) und einem kapitalen Motorschaden, meist wegen defekter Zylinderkopfdichtung.
Die Möglichkeit versteckt einen modernen Lüfter einzubauen kann aber je nach Bauart leider nicht immer genutzt werden. Noch dazu kommen in vielen Fällen die schön anzuschauenden Wassertemperaturinstrumente auf dem Einfülldeckel des Kühlers. Nicht immer sind diese exakt oder können im Sonnenlicht gut abgelesen werden. Mithin ist der Vorkriegsfahrer immer einem gewissen Stress ausgesetzt die aktuelle Temperatur zu beobachten und mit entsprechender Fahrweise diese zu stabilisieren. Ein probates Mittel ist durchaus mit offener Motorhaube zu fahren. Für heutige Beobachter ein vollkommen irritierendes Verhalten. Da wird durchaus unterstellt es mit einem gewissen „Protzgehabe“ zu tun zu haben. Im aller größten Notfall sofort rechts heranfahren, um einen Motorgau zu vermeiden. Natürlich in der Hoffnung das der nachfolgende moderne Verkehr die Notsituation erkennt. Spätesten bei einem qualmenden Kühler kommt dann sicher die Erleuchtung.
Von Schleichern und Bremsern
Fahren, genau das wollen wir ja, nur wird der heutige Verkehr auch von vielen „Schleichern“, rücksichtslosen und unsicheren Fahrern dominiert. Wenn ich mit einem normalen Fahrzeug unterwegs bin, dann überhole ich einfach. Das geht mit dem Oldtimer aber häufig nur als „Überraschungs-Coup“. Denn, wenn Schleicher merken, dass man überholen will dann geben die natürlich sofort Gas in Erinnerung unseren letzten Ampelstarts. Das ist verständlich. Mithin ist man jetzt auf Teufel komm raus gezwungen hinterher zufahren obwohl man mehr Leistung zur Verfügung hätte.
Dann kommt aber auch gleich die nächste Restriktion eines Vorkriegsfahrzeugs, die Bremsen. Man ist beim Hinterherfahren in Kolonnen immer gut beraten einen ausreichenden Bremsabstand zu halten. Die Bremsen packen zwar beherzt zu, aber manchmal etwas unkontrolliert. Ist ja bei Gestänge- und Seilzugbremsen selbst bei bester Wartung nicht anders zu erwarten. Bei manchen sehr alten Fahrzeugen werden auch nur die Hinterräder gebremst. Das Fahrzeug muss während des Bremsvorganges meistens etwas korrigiert werden. Selbst hydraulische Trommelbremsen aus der Zeit verziehen immer etwas. Also muss man falls eine unerwartetes Stoppen ansteht immer genügend Raum haben.
Nur wird heutzutage der sorgsam zum Vordermann gehaltene Abstand des Oldies als „Schwäche“ ausgelegt und als Aufforderung zum Überholen betrachtet. Moderne Fahrzeuge überholen und schließen gnadenlos die Lücke. Jetzt wütend zu hupen bringt wenig, der Döskopp weiß gar nicht, dass er gerade mit seinem Leben gespielt hat. Vor einigen Jahren kam es im Taunus zu einem schweren Unfall als ein Golf rücksichtslos in eine Lücke drückte. Da hilft Ihm auch kein technischer Schnickschnack wenn zwei Tonnen hinten in das vorausfahrende Fahrzeug reinkrachen. Da ist seine Knautschzone weg wie nix, denn unter einem großen Vorkriegswagen verbirgt sich meisten ein schweres, sehr, sehr stabiles Fahrgestell.
Dann gibt es da auch noch die gnadenlosen „im letzten Moment Abbieger“. Dieser Typus ist unberechenbar und noch gefährlicher als der Lückenspringer. Ich selbst habe schon einige Vollbremsungen hart an der Grenze wegen derartig rücksichtslosen Fahrern machen müssen. Man fährt in moderater Geschwindigkeit (80 – 90 km/h) auf der Landstraße an eine Kreuzung heran. An welcher, wir sehen es schon von weitem, ein zum Abbiegen bereites Auto steht. Wird er rausfahren oder nicht? Er steht und steht, nur um im letzten Moment vor uns heraus zu fahren. Die Schaltvorgänge in diesen Hirnen sind mir unverständlich. Aber wahrscheinlich registrieren Sie im letzten Moment das ein Oldtimer kommt und ein Oldtimer ist ja nun wohl langsam. Oder? Also schnell noch vor dem raus. Wenn die dann noch Beschleunigen würden, wäre ja alles ok. Nur tun die das aber meistens nicht, sondern glotzen mit offenem Mund in den Rückspiegel was da so kommt. Hin und wieder habe ich das Glück dann bei freier Straße auf den letzten Meter aufzufahren und „vorbeizudonnern“. Wenn dann noch ein „Blondi“ neben dem jugendlichen Formel 1 Aspiranten sitzt kann man sich das sofort angesetzte Retourkutsche-Überholmanöver vorstellen. Man glaubt gar nicht wie „breeeeit“ so ein Vorkriegsauto auf einer Landstraße dann plötzlich werden kann…
Optische Prüfung Stossdämpfer
Herausforderung Straßenbelag
Eine Anmerkung zum „breit“ werden auf der Landstraße. Fahrwerk, schmale hohe Reifen und Lenkung lassen mitunter gar keine andere Fahrweise zu. Bei Oldtimer Rallyes werden ja mit Vorliebe die kleinsten möglichen Strässchen ausgesucht. Das ist gut so und macht Spaß. Nur bringt es den Fahrer eines alten Gefährtes zuweilen arg in Bedrängnis. Das Fahrzeug wird hin- und hergerissen von den schlechten Belägen der Fahrbahn und springt von Schlagloch zu Schlagloch wie ein junges Fohlen wegen der nur bescheidenen Leistung der Reibungsstoßdämpfer. Dabei ist der Fahrer im höchsten Maße gefordert, da er das natürlich mit der meist schwergängigen und ungenauen Lenkung ausgleichen muss. Jetzt in ein Loch im Randstreifen zu kommen würde unweigerlich den Ausstieg zur Folge haben. Also was tut der Fahrer, er versucht sich möglichst in der Mitte der Fahrbahn zu halten. Bei Rallyes kann er bestenfalls auf Verständnis der anderen Verkehrsteilnehmer hoffen, im normalen Verkehr jedenfalls nicht. In der damaligen Zeit waren die Straßenbeläge noch wesentlich schlechter. Nur man fuhr auch langsamer und der Verkehr war natürlich deutlich geringer, so das Ausweichen eigentlich kein Thema war, wenn nicht gerade der unwillige Lenker eines Fuhrwerks mit seinen scheuenden Pferden entgegen kam.
Angeraten wäre es heutzutage jedem modernem Auto welches auf enger Landstraße überholen will möglichst kurz zu hupen damit der Fahrer des Oldtimers die Situation erkennen kann und Platz macht. Hupen ist übrigens als Warnsignal beim Überholvorgang erlaubt. Weiß aber kaum einer mehr. Der Oldtimer-Fahrer wird dann auch willig beiseite fahren, aber an einer Stelle die für Ihn gefahrlos erscheint. Denn wenn man glaubt, dass der Fahrer eines so alten Autos ständig im Rückspiegel den Nachfolgenden Verkehr beobachtet, der täuscht sich da gewaltig. Der Mann hat genug damit zu tun das Fahrzeug auf der Straße zu halten.
Auf der Fahrt zum Bäcker
Für vergleichsweise normale Fahrten zum Brötchen holen beim Bäcker sind derartige Vorkriegsfahrzeuge schlichtweg vollkommen ungeeignet. Mit einem Nachkriegsoldie geht das meistens problemlos. Diese sind ja de facto fast schon moderne Autos. Garage auf, Schlüssel drehen und los geht’s.
So einfach ist es mit einem Vorkriegswagen nicht. Eigentlich nie. Einige Vorbereitungen müssen meistens getroffen werden. Genug Benzin im Tank (nicht jeder hat eine Tank Uhr), Wasser ok, Zündung richtig auf Start gestellt, Benzin in den Vergaser vor gepumpt, etwas Startpilot nach langer Standzeit, Choke und Start. Noch etwas aufwendiger ist natürlich der Start mit einer Kurbel. Einige Minuten, wir wissen das ist nicht so gut für die Maschine, im Leerlauf töckeln lassen, Choke langsam zurücknehmen, Zündverstellung nach führen und los geht‘s. Die 500 Meter zum Bäcker hätten wir zu Fuß jetzt inklusive Einkauf schon hinter uns gebracht. Sei’s drum.
Haben wir unser Ziel erreicht, stellt sich immer die Frage des Parkplatzes. Zu eng darf’s auf keinen Fall sein sonst kommen wir beim losfahren durch andere Knapp-Parker eventuell nicht wieder aus der Lücke. Ein großer Wendekreis trägt zu diesem Dilemma zusätzlich noch bei. Außerdem wollen wir ja auch die „beliebten“ Türschmarren gedankenloser Zeitgenossen vermeiden. Haben wir dann endlich unseren Einkauf getätigt, können wir uns „lustvoll“ im Interesse herumstehender Passanten räkeln. Bei einem Nachkriegsoldtimer ist es ja auch so ganz lustig. Aber je älter das Fahrzeug, desto größer die Schar der Interessierten inklusive der beliebten Fragen nach Kaufpreis und Benzinverbrauch des Wagens. Letztere in Zeiten der Klimaschutzdiskussionen eine heikle Frage. Dann auch noch einen flüssigen Start hin zulegen ist schon problematisch. Auf solche Showeinlagen kann ich persönlich verzichten, mir ist das eher unangenehm. Lässt sich aber von der Sache her nicht vermeiden.
Schon aus diesen Gründen kann man sagen ein Vorkriegsauto ist nur noch bedingt alltagsfähig. Der Aufwand um von A nach B zu kommen, ist nur lohnenswert wenn es sich um eine größere Entfernung oder eine Veranstaltung handelt. Natürlich kann man mit einem Autohänger zu einer Veranstaltung fahren nur um dann dort einige AvD oder ADAC behütete Kilometer abzuspulen. Na ja, mit dem ursprünglich Gedanken des Automobiles hat das dann allerdings weniger zu tun. Selbst in den Urlaub fahren kann man mit so einem Gerät nur bedingt, es dauert einfach zu lange. Außerdem braucht man bei Übernachtungen eine sichere Parkgelegenheit. Mit sportlichen Beifall kann man diejenigen bedenken, die trotz dieser Hindernisse auf eigener Achse zu Veranstaltungen fahren, an dieser teilnehmen und sich Sonntagsabend wieder auf den Rückweg mit Ihrem Vorkriegs Oldie machen.
Der Spaßfaktor an und für sich
Nun werden wieder einige Menschen sagen, warum tut man sich diesen Akt mit den uralten Kisten überhaupt an? Die Antwort ist klar: „weil’s eben Spaß macht“. Der Fahrer eines „normalen“ PKW der diese Frage auch einem Nachkriegsoldtimer Fahrer stellt, würde sicherlich die gleiche Antwort bekommen!
Der Spaßfaktor einen Oldtimer zu bewegen ist schlicht unabhängig vom Baujahr des Fahrzeuges. Nur sind eben die Rahmenbedingungen durch Baujahr und Bauart bedingt stark unterschiedlich. Man kann mit einem Oldtimer aus den Zeiten vor den Kriegen bei 80 km/h genauso ins Schwitzen kommen wie mit einem vergleichsweise modernen Oldtimer der in flotter Fahrt auf dem Nürburgring bewegt wird.
Natürlich trifft man in „freier Wildbahn“ und außerhalb einer Veranstaltung Vorkriegsfahrzeuge eher selten an. Und wenn dann grüßt man diese Fahrzeuge voller Bewunderung fast automatisch. Etwas enttäuschend ist bisweilen die nicht erfolgende Reaktion des Fahrers. Aber hier muss man zur deren Ehrenrettung vermerken, dass der Betrieb dieses Fahrzeuges eben im heutigen Verkehr oft die volle Aufmerksamkeit erfordert. Gedanken wie: „Wird der vor mir etwa bremsen, wie ist die Temperatur…?“ überwiegen da bei weitem und lassen das freundliche zurück Grüßen in den Hintergrund treten.
Meine Bitte wäre, freut Euch doch über jede alte Kiste die Euch begegnet, wenn Ihr in Eurem schnellen Fahrzeug unterwegs seid. Seht den Autos und Ihren Fahrern – die manchmal fast selbst das Alter Ihres Fahrzeuges erreicht haben – Ihre kleinen Altersbedingten Schwächen nach. Freut Euch lieber drüber das hier historisches Material trotz aller Erschwernisse im heutigen hektischen Verkehr bewegt wird.
In der Familie hieß er nur die grüne Minna. Es begann in den 50ern. Der Wagen war ein Stöwer R140, wurde 1934 in Stettin gebaut und war erstmal im Besitz des Malermeisters Dörr in Völklingen/Saar bis unser Vater den Wagen erstand. Da der Vater aufgrund einer Kriegsverletzung links gehbehindert war, wurde das Auto auf Handgas umgebaut. Man erinnert sich an Familienausflüge an die Saarschleife. An Steilstrecken, zum Beispiel am Illinger Berg, kam das Kühlwasser des Motor schon mal zum Kochen. Die Mitfahrer erlebten auch, dass der 2. Gang des Getriebes nicht hielt, sondern öfter raus rutschte und per Hand fest gehalten werden musste.
Im Übrigen war das Mitfahren angenehm, das Innere des Wagens und die Polster waren mit braunem Samtstoff gestaltet. Die Türen hatten mittige Taschen mit Rüschen. Es gab einen gläsernen Aschenbecher, eine Blumenvase und ein Rollo am Heckfenster. Die Karosse beeindruckt noch heute mit einer langen Schnauze, verchromtem Kühlergrill, einem kastenartigen Koffer am Heck und dem Reserverad im linken Kotflügel ganz im Stil der 30er Jahre. Die Klimaanlage dieser Jahre war die ausstellbare Frontscheibe. Typisch war auch der Winker, ein Fahrtrichtungsanzeiger ohne Winkfunktion. Auch typisch und selten die Konstruktion der vier Türen ohne Mittelpfosten. Sie schlossen mittig gegenseitig.
Der Fahrkomfort war seiner Zeit voraus. Aus 34 PS aus 1400ccm Hubraum war unter sonorem Brummen ein zügiges Tempo möglich. Ordnungsgemäß für die Zeit war die Anmeldung mit französischem OE-Kennzeichen. Die Saar stand noch unter französischer Verwaltung.
Dann gab es einen Bruch. Aus gesundheitlichen Gründen landete der Wagen abgemeldet in der Garage, trocken und sich selbst überlassen. Für gut 20 Jahre.
Ein neues Kapitel erlebt er 1980. Der älteste Sohn der Familie heiratet seine Liebste und der Vater hat die Idee, den Wagen als Hochzeitsgeschenk weiter zureichen. Immerhin ist er inzwischen ein seltener Oldtimer. Er läuft nicht mehr, der Zustand ist beklagenswert, der Motor ist fest gerostet.
Der Sohn wagt sich an erste Schritte einer Restaurierung, demontiert, dokumentiert, fotografiert viele Details. In einer Schreinerwerkstatt entsteht ein Wurzelholz-furniertes neues Armaturenbrett. Nach und nach versiegt der Restaurierungs-Elan, ein Sohn und ein Familienheim beanspruchen Zeit und Kraft.
Der Stöwer wird verkauft. Ein ehemaliger DDR-Bürger erkennt ihn als Nostalgie-Objekt und will ihn haben. Im Moment der Kaufverhandlungen meldet sich ein zweiter Interessent, ein Rechtsanwalt aus Mannheim schwingt sich ins Auto und ist schon unterwegs. Nicht zu glauben, es herrscht Nachfrage nach dem Oldtimer mit Restaurierungs-Stau. Insider behaupten, der Preis hätte sich auf 5000 DM belaufen.
Die Nachfrage wird später verständlich, denn Insider wissen, dass aus der R140 Modellreihe nur noch 12 Fahrzeuge weltweit bekannt sind. Von diesen haben nur vier viertürige Limousinen überlebt und sind weltweit verstreut. Von diesen vier Stoewer R140 sind jetzt wieder zwei fahrbereit. Beide der fahrbereiten Modelle sind sogar nummerngleich (soll heißen, es sind noch beide auf dem originalem Chassis mit dem originalen Motor). Als weitere Besonderheit gibt es das Reserverad auf beiden Seiten der Kotflügel (war ein Extra damals). Diese sehen für den Betrachter heute besonders eindrucksvoll aus.
Trotzdem, der Restaurierungs-Stau setzt sich offensichtlich fort. Der Käufer, Herr K., kommt auch nicht richtig voran. Hat er sich übernommen? Am Telefon erzählt er einmal von seinem Bauerhof, der erstmal instand gesetzt werden muss. Man muss Prioritäten setzen. Es gibt wieder einen Besitzerwechsel, ein Motorprofi bekommt ihn in die Hände. Man hört, er sei ein Spezialist für Standmotoren, das Motörchen vom Stöwer lernt bei ihm wieder das Laufen. Hier zu bestaunen:
Aber die Wanderung des Oldtimers geht weiter. Durch einen kuriosen Verkauf auf eBay – man munkelt, ein Häkchen bei der Versteigerung hätte gefehlt – gelangt er in die Hände von Roland, einem Stöwer-Verrückten mit Technikverstand in der Nähe von Ückermünde, was ja in der Nähe der Geburtsstadt der Automarke Stettin, heute in Polen, liegt.
Im Sommer 2019 ist der Zustand des Wagens schon ein völlig anderer, er sieht gesund, noch im Werden und viel versprechend aus. Hier das aktuelle Foto des Wagens nach endgültiger Fertigstellung und Jungfernfahrt einfügen. (Geschätzt 2020)
Der „Tatra Veteran Car Club Koprivnice“ feiert dieses Jahr 50 Jahre seines Bestehens. An der traditionellen Rallye mit Ziel in Koprivnice haben über 150 Tatra Oldtimer aus Tschechien, Slowakei, Österreich und der Schweiz teilgenommen. Es waren mehr Teams als in den letzten Jahren. Dies hatte einen besonderen Grund: Der geniale Konstrukteur aerodynamischer Vorkriegs Tatras Hans Ledwinka wurde endlich geehrt.
Es wurde den Akteuren nicht einfach gemacht, denn die Meinung vieler Menschen war, leider auch von öffentlichen Funktionären, dass Hans Ledwinka ein Nazidiener gewesen sein sollte. Ledwinka wurde von den Kommunisten tatsächlich verhaftet und auf Grund konstruierten Verschuldens und folgender Anklage in einem Schauprozess mehrere Jahre ins Gefängnis gebracht.
Ledwinka hatte sich nichts zu Schulden kommen lassen. Dies bewies die spätere Revision des Urteils. Er wurde in allen Punkten der damaligen Anklage vollständig rehabilitiert. Leider verblieb über seine Karriere als Konstrukteur ein Schatten. Nach jahrelangen Bemühungen des Oldtimerclubs Koprivnice, seiner Präsidentin Frau A. Cipova und des emeritierten Direktors des lokalen Tatra-Museums wurde für Hans Ledwinka eine Ehrung in Memoriam erwirkt.
Im vergangenem Jahr wurde Hans Ledwinka für sein Lebenswerk zum Ehrenbürger der Stadt Koprivnice ernannt. Die Urkunde wurde den Initianten im Rathaus übergeben, aber zugleich stellte sich die Frage, wie weiter. Sein Sohn Erich war ebenfalls ein begnadeter Konstrukteur und Erfinder, aber auch bereits gestorben. Also musste nach weiteren Nachkommen gesucht werden.
Wesentlichen Beitrag leisteten die Autoren des Buches „Hans und Erich Ledwinka“. Ich übernahm die PR Aufgabe den siebzigjährigen und echten Namensvetter, Dr. Hans Ledwinka aus Tirol nach Koprivnice zu bringen. Ende August war es so weit. Im Rahmen einer würdigen Feier auf der Terrasse der Ringhoffervilla, im deren Park, versammelten sich mehrere Hundert Tatrafans, Teilnehmer der VCC Rallye und Offizielle.
Vicebürgermeister, Hr. Rosenkranz, Fr. Cipova hielten eine Ansprache, für die Übersetzung sorgte der Autor und ein sichtlich gerührter Dr. Ledwinka. Er übernahm mit seiner Gattin die Ehrenbürgerurkunde. Zusammen mit den beiden Autoren des hervorragenden Ledwinka-Buches übergaben sie ihrerseits mitgebrachte Geschenke.
Von links: Fr.Ledwinka, Vicebürgermeister , Dr. Ledwinka, Dr. Pollak, K. Rosenkranz, A. Čípová und die Buchautoren G.Nagenkögl, H.Stögmüller ((Biografen und Autoren des Ledwinka-Buches))
Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.
Text: Dr.Georg W.Pollak, sc. – Fotos: Heisen, Hofmann und Gustav Havel
Die Technorama in Hildesheim ist in jedem Jahr eine Oldtimermesse mit erweitertem Angebot. Einerseits wie üblich ein Marktplatz für Käufer und Verkäufer von Ersatzteilen, Literatur, ganzen Autos und allem, was der Liebhaber der klassischen Mobilität erwartet. Diverse Clubs kümmern sich darüber hinaus um alle möglichen und unmöglichen Anliegen und Probleme der Fans und Besucher.
Aber die Technorama in Hildesheim findet auf einem Flugplatzgelände statt und so gibt es Platz für aktive Präsentationen, was nicht weniger bedeutet als jede Menge Fahraction.
An den beiden Publikumstagen 14. und 15. September 2019 konnte der DEUVET Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V. daher wieder seine bei den Besuchern sehr beliebte DEUVET Parade durchführen. Hier wurden mit fachkundiger Moderation durch ex-DEUVET Vorstand Eckhart Bartels und Moderator Georg Meyering ausgewählte Fahrzeuge vorgestellt und das sehr engagierte Publikum auf den Tribünen mit passenden Hintergrundinformationen und Anekdoten versorgt.
Der 30. Jahrestag des Mauerfalls 1989 ist für die ehrenamtlich Tätigen des PS.Depot Lkw+Bus in Einbeck Anlass, eine Aktion der besonderen Art zu veranstalten. Als letztes Event in diesem Jahr findet am 5. Oktober 2019 unter dem Motto „Ost trifft West“ ein Treffen aller Fahrzeuge statt, die das Straßenbild im geteilten Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten prägten.
Ob Trabant oder Käfer, IFA oder Krupp, Schwalbe oder Zündapp, Barkas oder VW Bulli – teilnehmen können alle Fahrzeuge bis Baujahr 1989. Dem Team des PS.Depot Lkw+Bus liegen schon zahlreiche Anmeldungen aus dem gesamten Bundesgebiet vor, darunter Oldtimer der Marken Zastava und Wartburg sowie Fiat, VW und Citroën. Diese und mehr präsentieren sich auf dem weitläufigen Außengelände des Otto Hahn Parks. Einige Clubs nutzen die Veranstaltung zugleich als Ziel für eine letzte Herbstausfahrt, beispielsweise die IFA Schrauber Erfurt.
Das Organisationsteam des Depots freut sich aber auch noch über spontane Besucher mit ihren zwei-, drei- und vierrädrigen Schätzen.
Ein kleines Rahmenprogramm in der großen Halle des Depots rundet die Veranstaltung ab: Um 11 Uhr und um 15 Uhr präsentiert der Autor Björn Herrmann sein neues Buch „Westimportfahrzeuge in der DDR“, ein Gemeinschaftswerk mit Dr. Rolf Mahlke vom Magazin 79 Oktan.
Über ihre Amerikareise in einem Wartburg W311 Camping berichten um 13 Uhr Jörg Tissat und Frank Lucas. Von Juni bis August 2018 waren die beiden Referenten mit Ihrem Fahrzeug „Willy“ in Nordamerika unterwegs: 7.456 Meilen mit drei Zylindern, zwei Takten und 45PS. Nach der langen Reise findet der Wartburg nun eine neue Heimat in der Sammlung des PS.SPEICHER.
Das PS.Depot Lkw+Bus im Otto Hahn Park öffnet seine Pforten um 10 Uhr für interessierte Besucher und Teilnehmer. Bis 18 Uhr können die Fahrzeuge bestaunt werden.
Anmeldungen sind noch bis zum Veranstaltungstag möglich an Sabine Schilling: E-Mail: Sabine.Schilling@ps-speicher.de.
Die Einordnung vom Firmengründer Wilhelm Maybach in den Automobilbau beginnt noch im 19. Jahrhundert unter Führung und Unterstützung von Gottlieb Daimler. So war im Jahr 1882 Wilhelm bei der Geburt eines leichten Verbrennungsmotors, der in den „Daimler Stahlradwagen“ 1889 eingebaut wurde, dabei. Zusätzlich war das Fahrzeug mit dem ersten Zahnradwechselgetriebe ausgerüstet.
Wilhelm Maybach verdiente sich im Jahre 1900 bei der Daimler Motoren-Gesellschaft für den Bau des ersten wirklichen Automobils. Sein Sohn wurde durch diese Tätigkeit des Vaters in die Welt der Motoren eingeführt. Das Unternehmen Maybach hat Bestand in Friedrichshafen. Eine Zeitlang war die Firma auch Bestandteil der Daimler-Werke.
Im (verschlafenen) Städtchen Neumarkt in der Oberpfalz, befindet sich ein herausragendes Museum der Marke Maybach – anders als viele Andere, protzt es nicht mit hunderten von Exponaten, sondern beherbergt nur Raritäten, Solitäre, Kuriositäten und eine fantastische Dokumentation der Geschichte der Maybachs. Mit teuren und exklusiven Geschenken hielt Maybach seine Kunden bei der Stange. Es hat sich ausgezahlt. Eine Vitrine im Museum zeigt einige dieser Geschenke.
Zeppelin DS 8, 1939 – nach „Russlandaufenthalt“ wieder in der Heimat
Nebst Edelkarossen gigantischer Länge und Höhe, wie die Baureihe Zeppelin, befindet sich in der Ausstellung ein im Originalzustand erhaltener, mit russischem KFZ-Kennzeichen versehener Maybach aus der ehemaligen Sowjetunion. Er diente bis 1991 als Grosstaxi/Kleinbus unter allerschwersten Verkehrsbedingungen. Das war nur möglich, durch die aus heutiger Sicht unverwüstlichen Maybach-Motoren. Ein Maybach SW 35 ging von Würzburg mit der Wehrmacht nach Ostrava (CZ) und nun ist er wieder in Deutschland. Das SW 38 Kabriolett karossiert vom Spohn, Ravensburg, aufgebaut auf einem langem Chassis, wurde bestellt vom Generalimporteur Schlotterbeck, Basel. Das Fahrzeug wurde auf dem für Genfer Automobilsalon 1938 ausgestellt.
6 Meter, 6 Zylinder – der Schwarze Prinz, wie vor gut 80 Jahren
Herr Kälin kaufte es am Autosalon Genf 1938, erst Jahre später gab seine Witwe das Auto weiter. Der fast 6 Meter lange Schönling wird auch der „Schwarze Prinz“ genannt.
Die gewaltigen Motoren, 6 und 12 Zylinder mit 110, 140, 170, 200 und bis zu 1000 PS. Motor MD 870 war ein 16 Zylinder mit 86 L Inhalt und 2200 PS. Die Motoren haben ungewöhnliche, aber verständliche Bezeichnungen, z.B.: DS= Doppel-Sechs, DS7 = 7 Liter, DSH = DS-Halbe, DSG= Doppelschnellgang, SW = Schwingachsen-Wagen. Maybach baute seit 1923 auch Dieselmotoren. Viele liefen bis nach dem Zweiten Weltkrieg.
Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.
Im Jahr 1938 wurde das Auto als Pullmann-Limo an Thyssen ausgeliefert. Die 1938 SW 38 Pulmann Limo wurde von Spohn 1950 zum überlangen Kabriolett mit verdeckten, vorne in der Karosserie versteckten Reserverad umgebaut, siehe Foto. Das 1950 zum astronomischen Preis umkarossierte Cabrio erzählt ebenfalls eine lange und bewegte Geschichte.
Maybach 12 Zylinder-Motoren
Maybach baute als erster und auch einziger in Deutschland 12 Zylindermotoren, nicht nur für Autos sondern auch für die Bahn (Deutsche Bundesbahn BR V200.0 und V100) und Schiffe. Einige davon stehen in der Ausstellung. Dazu kommt noch eine Sammlung der fast vergessenen Motorradfirma Express.
Das Museum selbst ist ein architektonischer Kleinod, geschaffen von Gudrun und Johannes Berschneider. Mit viel Gefühl und Geschmack wurde der Fabrikkomplex umgebaut und das Ehepaar Dr. Hofmann führt die einmalige Maybach-Sammlung mit viel Liebe und Geschick. Sie stellen die Räume auch für ausgewählte Anlässe zur Verfügung.
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