Bereits zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts waren Elektroautos beliebter als Benzinfahrzeuge, denn der Erwerb von Benzin war damals meist nur in der Apotheke möglich. An diese Zeit erinnert die Fahrt mit dem Benz Patent-Motorwagen von 1886. Den damaligen Vorteil der Benziner, eine höhere Geschwindigkeit als mit Elektroantrieb fahren zu können, neutralisierten die Techniker bald durch die Modernisierung der mit Batterien betriebenen Fahrzeuge.
Erstaunlicherweise waren in den USA vor dem 1. Weltkrieg bereits etwa vierzig Prozent aller Kraftwagen mit einem Elektromotor ausgerüstet. In allen größeren Städten befanden sich Ladestationen, so dass die Batterie aufgeladen werden konnte. Ein wesentlicher Vorteil der damaligen Elektrofahrzeuge gegenüber denen mit Benzinmotor bestand auch darin, dass vor dem Start das umständliche Drehen einer Kurbel zum Starten des Motors entfallen konnte. Die damaligen Automobile mit Dampfantrieb von Stanley und White hatten eine lange Vorbereitungszeit durch die notwendige Wärmeerzeugung für den Dampfkessel und gerieten schnell in Vergessenheit.
Anhänger des Elektroautos forderten Reichweiten von mehr als 80 km ohne Nachladen. Doch die Batterietechnik war nicht soweit. Der elektrische Anlasser machte das Starten von Benzinmotoren komfortabel. Der Startvorgang beim Fahrzeug mit Benzinmotor und Elektromobil waren nun gleichwertig, aber der Benzinmotor ließ durch eine Vergrößerung des Tanks und Minimierung des Verbrauchs längere Reichweiten zu.
Es hat sich seit mehr als 100 Jahren bei der Reichweite der Elektromobilität wenig geändert
Die geringe Reichweite und die hohen Batteriekosten schränken die Elektromobilität noch heute ein. Selbst die Erfahrungen mit einem Tesla Model S ergeben bei zügiger Fahrweise mit einer Batterieladung nur eine Reichweite von etwa 350 km.
Für eine größere Akzeptanz von reinen Elektrofahrzeugen sind größere Reichweiten und flächendeckende Ladestationen mit einheitlichen Steckern und Senkung der Batteriekosten unverzichtbar.