Die Suche nach klassischen Fahrzeugen ist zum angenehmen Zeitvertreib geworden. Private und Gewerbetreibende können hier im Automarkt des Klassiker- und Motormagazins gratis klassische Automobile, Nutzfahrzeuge, Motorräder und Landmaschinen, egal ob Pkw oder Lkw anbieten. Voraussetzung ist, dass die Objekte älter als 30 Jahren sind. Die Zielrichtung des Marktes liegt auf historischen Fahrzeugen.
In dichten Trauben drängten sich die Zuschauer der Bremen Classic Motorshow vor allem auch um die Fahrzeuge in der Sonderausstellung in Halle 5. Dort waren einige Fahrzeuge aus der einst privaten Karmann-Sammlung aus Osnabrück ausgestellt. Einige Karmann Prototypen des damaligen Unternehmens wurden dabei noch nie in der Öffentlichkeit ausgestellt.
Einige Urmodelle der Karmann Kollektion gehören zu den Schmuckstücken in der Sonderschau der Bremen Classic Motorshow 2017 „Die Schatzkammer von Karmann“.
Das Foto zeigt das Opel Diplomat A Coupé mit einer Karosserie von Karmann. Das Auto wurde in einer Auflage von weniger als 400 Stück gebaut. Heute ist Coupe der Serie A mit dem 5,4 Liter V8-Motor das wohl gesuchteste Opel-Modell der Nachkriegszeit.
Der in der Ausstellung gezeigte VW 1500 Typ 3 ist eine Karmann Cabriolet Studie. Das Auto war serienreif. VW konnte sich nicht zur Produktion entscheiden.
Die Studie zum Karmann-Ghia von 1953 wurde gezeichnet von Felice Mario Boano. Sie überzeugte VW-Boss Heinrich Nordhoff auf Anhieb als Wilhelm Karmann den Prototyp vorführte. Die etwas veränderte Serie des Karmann Ghia (Sekretärinnen Porsche) begann 1955.
„mein-oldtimer.reisen“ ist ein Old und Youngtimer Reise Veranstalter. Mit über 8 Jahren Erfahrung bieten wir Oldtimer Reisen europaweit an. Inzwischen sind wir Spezialist für Oldtimer Reise nach Frankreich, aber natürlich auch innerhalb Deutschlands.
Im Juli 2017 organisieren wir eine 11 tägige Tour de Bretagne bzw. eine 12 tägige, wenn man diese mit der Veranstaltung „Quer durch Paris“ kombinieren möchte.
Angefangen haben wir mit monatlichen Oldtimertreffen, genannt „Rheingauer-Oldtimer-Benzin-Gespräch“, die inzwischen einen Kultstatus im Rhein-Main-Gebiet haben, mit über 300 Oldies bei schönem Wetter.
Den Schwerpunkt der Reisen bleiben wir treu: mit einer limitierten Teilnehmerzahl, Spaß am Fahren, über Landstraßen cruisen, Landschaften und besondere Unterkünfte genießen.
Die Geselligkeit ist uns wichtig – „Klasse statt Masse“. Obwohl wir in der Hochsaison unterwegs sein werden, ist es uns gelungen, attraktive Hotels ausfindig zu machen.
Vom 7. bis zum 11. Februar nimmt Audi Tradition erstmals an der AvD-Histo-Monte 2017, Deutschlands großer Winterrallye für Oldtimer, teil. Dabei pilotiert der zweifache Rallye-Weltmeister Walter Röhrl einen speziell für Gleichmäßigkeitsrallyes aufgebauten Audi quattro.
Walter Röhrl feiert in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag. Der vierfache Rallye-Monte-Carlo-Sieger begibt sich noch einmal auf die anspruchsvollen Passstraßen der „Mutter aller Rallyes“, stilecht im Audi quattro. „Ich freue mich, die alten Prüfungen bei der AvD-Histo-Monte nur zum Spaß und ganz ohne Stress zu befahren. Dafür ist der Audi quattro das perfekte Auto, weil man sich keine Sorgen machen muss, dass man einen Berg nicht raufkommt“, erklärt Röhrl. Der gebürtige Regensburger kam 1984 nach zahlreichen Stationen und Erfolgen im internationalen Rallye-Sport zu Audi. Gleich in seinem ersten Jahr als Audi-Werkfahrer errang er gemeinsam mit Copilot Christian Geistdörfer im Audi Rallye quattro A2 seinen vierten Sieg bei der „Monte“.
Bei der klassischen Winterrallye Histo-Monte gilt es rund 1.800 Kilometer bei unsicheren Witterungsbedingungen zu bewältigen. Diese Herausforderung für das Material will Audi Tradition den wertvollen Original-Rennwagen nicht zumuten. Deshalb hat Audi Tradition eigens für solche Veranstaltungen ein Auto aufgebaut: Die Karosserie stammt von einem Audi Rallye quattro A2, den Audi Sport in den 1980er Jahren als Test- und später als Ausstellungsfahrzeug nutzte. Anschließend ging der Wagen in die Historische Sammlung von Audi Tradition über. Karosserie und Innenraum entsprechen dem Technikstand der 1980er Jahre. Auch das sogenannte Livery, die Gestaltung der Außenhaut, ist authentisch. Statt wartungsintensiver Rennsporttechnik befindet sich heute in Fahrwerk und Antriebsstrang Technik des Serienmodells Audi quattro.
Die AvD-Histo-Monte feiert in diesem Jahr ihr 25-jähriges Bestehen. Die Routenführung der Gleichmäßigkeitsrallye ist den früheren Sternfahrten der Rallye Monte Carlo nachempfunden. Rund 80 Teilnehmer starten in diesem Jahr in Frankfurt und werden nach Zwischenstationen, unter anderem in Freiburg, Aix-les-Bains, Cannes und am legendären Col de Turini, vier Tage später beim traditionellen Zieleinlauf im Hafen von Monte Carlo erwartet.
Das Jahr beginnt für die Freunde des historischen Rennsports mit einer erfreulichen Meldung. Der große Messerundkurs für die Vintage-Demo-Racings steht nach Zustimmung der verantwortlichen Behörden künftig auch tagsüber zur Verfügung.
Grundlage für die Genehmigung der neuen rund 1,6 Kilometer langen Messemeile war eine Expertise des DMSB (Deutscher Motorsport Bund) und maßgebliche Änderungen im Streckenverlauf. Da es keine Engpässe durch einen gegenläufigen Verkehr mehr gibt, können die Auslaufzonen und Sturzräume wesentlich großzügiger angelegt werden. Die Maßgabe „Safty first“ für Zuschauer und Teilnehmer steht nun im Einklang mit einer attraktiveren Strecke. Jetzt können die klassischen Rennfahrzeuge im Stile der guten alten Zeit des historischen Rennsports bewegt werden.
Durch den Wegfall sehr enger Kurven ist die Strecke nun auch für Vorkriegsfahrzeuge gut geeignet. Dass das neue Streckenprofil bei den Teilnehmern gut ankommt, zeigt bereits die hohe Zahl der Anmeldungen. Zugesagt haben auch 30 Renntrabis der ehemaligen DDR-Rennserie. Außerdem sind Fahrzeuge dabei, die noch vor wenigen Jahren in der Serie der Ur-DTM teilgenommen haben. Insgesamt werden über 100 Motorräder und 150 Rennautos die gute alte Zeit des Rennsports hochleben lassen. Die Besucher der Klassikwelt Bodensee können dabei im Fahrerlager der Halle A6 den Rennmechanikern beim Schrauben an den Renn- Boliden zuschauen und Rennsport Feeling pur erleben.
Die Klassikwelt Bodensee findet vom 19. bis 21. Mai 2017 auf dem Messegelände in Friedrichshafen statt. Geöffnet ist täglich von 9 bis 18 Uhr. Weitere Infos unter: www.klassikwelt-bodensee.de
Das Gesetz zur Einführung einer Infrastrukturabgabe für die Benutzung von Bundesfernstraßen vom 8. Juni 2015 muss nach der Einigung mit der EU jetzt in Teilen geändert werden. Es bleibt bei der Ausnahme für 07- Kennzeichen. Für Oldtimer mit H-Kennzeichen besteht Mautpflicht. Diese wird mit der Kraftfahrzeugsteuer verrechnet, so dass es bei einem Gesamtbetrag von 191 € p.a. bleibt.
H-Kennzeichen und Maut in Deutschland
Es soll derzeit kein deutscher Fahrzeughalter zusätzlich belastet werden. Im Falle einer späteren Erhöhung wird empfohlen beim Gesetzgeber rechtzeitig auf die Beibehaltung des Gesamtbetrages von 191 € einzuwirken. In den Medien wird zwar immer von einer Vignettenlösung gesprochen. Dies ist jedoch nicht so. Niemand muss eine Vignette erwerben oder wird diese zugeschickt. Mit der Zahlung der Kfz-Steuer wird das Fahrzeug elektronisch erfasst und die Mautzahlung ist im System registriert. Ebenso wird an den Mautzahlstellen an den Grenzübergängen verfahren. Eine unnötige Bürokratie und Kosten dafür soll durch dieses Verfahren vermieden werden.
Am Freitagmittag herrschte Bad Homburgs Innenstadt großes Publikumsinteresse. Alle teilnehmenden Autos, gleichgültig welcher Marke, sind mit diesem Typ einmal die „große Monte“ mitgefahren.
Ab 14.10 Uhr rollten etwa 70 Teilnehmer im Minutentakt über die Startrampe durch die Innenstadt Richtung Monaco. Zunächst waren es die 9 Teams, die in Kopenhagen starteten und in Bad Homburg mit einem Re-Start zugleich eine Durchgangskontrolle absolvierten, danach brachen die eigentlichen Bad Homburg-Starter auf.
Neben Rauno Aaltonen konnte auf dem Kurhausplatz ein weiterer prominenter Rallye-Fahrer begrüßt werden: der Norweger Monty Karlan (Volvo 142S), der in der Gesamtplatzierung fünf Mal unter den ersten Drei zu finden war und die „Historique“ 2004 auch gewann. Er steuert mit seinem Landsmann Arne Dolernd und der Startnummer 141 einen 73er Volvo 142.
Über die Startrampe vor dem Kurhaus fuhren auch die mehrfachen Gewinnerinnen des begehrten Damenpokals, Steffi Edelhoff und Birgit Binder auf einem Ford Escort RS von 1973. Das insgesamt 73 Teams umfassende Feld ist international hervorragend besetzt: Neben den Deutschen sind viele Skandinavier dabei, Norweger, Dänen, Schweden und Finnen, dazu Franzosen, Italiener, Österreicher, Schweizer, Polen, Liechtensteiner, Tschechen, Litauer, Rumänen, Engländer und sogar ein US-Amerikaner.
Leider hat die Aufstellung der Fahrzeuge in der Luisenstraße nicht, wie vom AvD angekündigt, stattgefunden. Gleichzeitig war dort die Straße mit Marktständen und einem Pony vom Zirkus belegt. Auch waren die Sicherheitskräfte mit den Passanten und den in Gruppen herein fahrenden Fahrzeugen völlig überfordert. Noch während der Veranstaltung fuhr der LKW des Bauhofes und der Radlader zum Abbau der Startrampe vor.
Rauno Aaltonen mit Startnummer in der HandDer „Rallye-Professor“, Rauno Aaltonen, Jahrgang 1938, will es noch einmal wissen. Einer der erfolgreichsten Rallye-Fahrer der 1960er Jahre, ging in der Kurstadt am 27. Januar 2017 an den Start zur 20. Rallye Monte-Carlo Historique. 1967 gewann er auf einem Mini Cooper die „große Monte“ und mit einem Mini Cooper S des Baujahrs 1965 nimmt er nun die kleine Schwester für klassische Fahrzeuge unter die Räder. Der Finne, der seinen „Professoren“-Titel erhielt, weil er sich immer sehr intensiv mit der Technik des Rallye-Fahrens auseinandersetzte, hat den Schweden Hans Sylvan auf dem Beifahrersitz. Der Wagen von Rauno Aaltonen trägt die historische Startnummer 177.
Für Bad Homburg bedeutete es eine Ehre, dass ein so bedeutender Rallye-Fahrer die Stadt als Startort ausgesucht hat. Er hätte genauso gut den langen Weg nach Monaco in Kopenhagen oder Stockholm, in Reims, Barcelona, Lissabon oder auch Glasgow beginnen können. Dass er es nicht tat, mag auch ein Beweis dafür sein, dass das im vergangenen Jahr ersonnene Startort-Konzept stimmig war, mit dem Bad Homburg den Automobilclub von Monaco überzeugt hatte. Dahinter stand vor allem der im vergangenen Jahr viel zu früh und zu jung verstorbene Jörg Hölzer, der seinen ganzen Elan daran gesetzt hatte. Allen voran tut dies auch Günter Krause, mit dem Hölzer als „Bad Homburg-Botschafter“ an der „Historique“ teilgenommen hatte.
Die technische Abnahme am 26. Januar und der Reparaturservice fand dieses mal im Autohaus Kreissl (Ford und Opel) statt. Inmitten von abgestellten Gebrauchtwagen war kaum Platz für die 73 Fahrzeuge der Rallye-Teilnehmer, geschweige denn zum Parken. In der Kurstadt gibt es wirklich repräsentative und geeignete Orte für ein so bekanntes internationales Motorsportereignis. Alles schien vor Ort mehr improvisiert als organisiert zu sein.
Freude am Fahren – dieses Gefühl, das der klassische BMW Slogan zum Ausdruck bringt, möchte auch die Oldtimerregion rund um Pforzheim am Fuße des Nordschwarzwalds vermitteln. Als Veranstalter der BMW Pforzheim Classic freut sich der BMW Veteranen-Club Deutschland e.V. über das Interesse am 41. Internationalen BMW Jahrestreffen in und um Pforzheim.
Mit dem Viertagesprogramm, welches unter dem Titel „BMW Pforzheim Classic“ zusammengestellt wurde, wird den teilnehmenden Teams ein vielfältiges touristisches Erlebnispaket geboten, welches vor allem durch Oldtimer-Touren in der sanften Hügel- und Tälerlandschaft des Schwarzwaldes oder in den Weinbaugebieten im Grenzbereich von Baden und Württemberg geprägt ist.
BMW 327 Cabrio
Natur und Kultur bieten dabei einen kurzweiligen Wechsel am Rande der Strecken, die meist über Nebenstraßen, kurvenreiche Panoramarouten oder durch idyllische Ortskerne führen.
Im räumlichen und organisatorischen Mittelpunkt des BMW Jahrestreffens am Himmelfahrts-Wochenende 2017 steht Pforzheim – das in zentraler Lage im Südwesten Deutschlands gelegene Oberzentrum des Nordschwarzwalds. Da das Jahr 2017 in und um Pforzheim im Zeichen des 250-jährigen Jubiläums der Schmuck-, Uhren- und Designbranche steht, wird auch ein Teil unseres Rahmenprogramms hierzu einen Bezug haben. Rund 60 teilnehmende Teams haben bereits ihre Nennung übermittelt.
Große Vielfalt der Teilnehmer
Vom 3/15 PS DA 2 Roadster bis zum ZI oder E30, vom R 75 Wehrmachtsgespann bis zur 100 GS Paris-Dakar sind bereits die unterschiedlichsten Baureihen unter den bislang angemeldeten Fahrzeugen. Auch die internationale Vielfalt ist in der Tat gegeben. So gehören Fahrzeuge aus Dänemark oder aus der Schweiz zu den Anmeldungen, die uns bereits sehr frühzeitig erreichten. Auch finnische und polnische BMW Freunde dürfen wir in Pforzheim begrüßen.
Da das Internationale BMW Jahrestreffen durch den BMW Veteranen-Club Deutschland e.V. veranstaltet und finanziell unterstützt wird, ist das Nenngeld für Nicht-Mitglieder, die am Jahrestreffen teilnehmen möchten, 70 Euro höher als der reguläre Betrag. Wenn Sie bis zum 12. April 2017 dem Club beitreten, entfällt dieser Aufpreis.
Sie sind herzlich willkommen im BMW Veteranen-Club Deutschland e.V. – mit Ihrem BMW Fahrzeug (Motorräder und Automobile) nebst artverwandten Marken und Baureihen (z. B. EMW, Bristol, Dixi, Veritas u. a. – egal ob es einen, zwei, vier, sechs, acht oder zwölf Zylinder zählt.
Redaktion: Oliver Reitz, oliver.reitz@pforzheim-classic.de, Telefon +49 179 681 4596
Bereits zum 1. Juli 2016 verbannten die Behörden in Paris alte Autos der Jahrgänge vor 1997 aus der Innenstadt.
Citroen Traction Avant 15 CV Six 1955 oder Citroen Big Six – wurde z.T. in England gebaut und ist teuer
Nach Medienberichten schien der FFVE (Fédération Française des Véhicules d’Epoque) vor dem Inkrafttreten der neuen Regelung eine Ausnahmeregelung für Oldtimer erwirkt zu haben. Voraussetzung ist, dass der über 30 Jahre alte Oldtimer einen Aufkleber der Carte Grise de Collection hat.
Für alle anderen Autos gilt weiterhin, das ab 1. Juli 2016 dürfen vor 1997 zugelassene Autos nicht mehr in die Innenstadt von Paris fahren. Auch Zweiräder sind von der Regelung betroffen. So dürfen vor dem 1. Juni 1999 angemeldete Motorräder ebenfalls nicht mehr in die Pariser Innenstadt. Das Fahrverbot gilt werktags von 8 bis 20 Uhr. Am Wochenende dürfen aber alle Autos in Paris fahren.
Das Siegerauto wirkte winzig, der Jubel war riesengroß. Erleichterung, Stolz und auch ein Stück Genugtuung mischten sich in die Begeisterung, als der Finne Rauno Aaltonen am 20. Januar 1967 einem BMC Competition Departement Mini Cooper S als Gesamtsieger der 36. Rallye Monte Carlo über die Ziellinie lenkte. Für den klassischen Mini war dies nach 1964 und 1965 bereits der dritte Triumph in Monaco. Doch er hatte besondere Symbolkraft. Im Jahr zuvor war dem britischen Kleinwagen der schon sicher geglaubte dritte Sieg in Folge aufgrund einer für Fahrer und Fans bis heute nur schwer nachvollziehbaren Entscheidung der Rennleitung wieder aberkannt worden. Die Sympathie des Publikums für den David im Feld der hochmotorisierten Goliaths war dadurch aber sogar noch gewachsen. Und dank der Fahrkünste Aaltonens hatte der Mini nun die passende Antwort geliefert.
Rauno Aaltonen hat sich entschieden, das Jubiläum auf eine besondere, ihm eigene Weise zu feiern. Er setzt sich ins Cockpit eines klasischen Minis, nimmt die Strapazen einer knapp 1 250 Kilometer langen Anreise nach Monaco auf sich, steuert den britischen Kleinwagen auf steilen Bergstraßen durch die französischen Seealpen und sucht auf vereisten Pisten selbst dort den perfekten Bremspunkt, wo Durchschnittsfahrer in modernen Autos nicht einmal den zweit- oder drittbesten finden. Kurzum: Wenige Wochen nach seinem 79. Geburtstag fährt Aaltonen die Rallye Monte Carlo Historique 2017. Und er denkt laut darüber nach, wie es wohl wäre, 50 Jahre nach dem großen Triumph noch einmal auf dem Siegerpodest am Port Hercule von Monaco zu stehen.
Aaltonens sportlicher Ehrgeiz hat auch die BMW Group Classic erfasst. Zur 20. Auflage der Traditionswettfahrt, mit der an die Glanzzeiten der „Monte“ in den 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahren erinnert wird, schickt sie das MINI CLASSIC Rallye Team an den Start, das für den Finnen das ideale Auto parat hat, einen Mini Cooper S, der bereits im Jahr 1965 die Rallye Monte Carlo absolvierte und jetzt von der schwedischen Firma Söderqvist Engineering komplett neu aufgebaut und wettbewerbstauglich gemacht wurde. Mit im Gepäck sind: Zehn Sätze Spike-Reifen, die als Spezialanfertigung in Finnland für die 10 Zoll großen Räder des classic Mini produziert und anschließend in sorgsamer Handarbeit präpariert wurden.
Die „Monte“ gilt seit Jahrzehnten als spektakulärste und anspruchsvollste Wettfahrt ihrer Art. Unzählige Geschichten ranken sich um die Marathon-Etappen zum Auftakt, vereiste Passstraßen, plötzlich aufkommende Schneestürme und die „Nacht der langen Messer“ am Col de Turini. Um den Legenden-Status zu untermauern, riefen die Veranstalter vom Automobile Club de Monaco 1998 die Neuauflage für historische Automobile ins Leben. Sie wird stets rund zwei Wochen nach dem Original ausgetragen und beginnt analog zu den einst üblichen Auftaktetappen mit einer Sternfahrt. In diesem Jahr dienen sieben europäische Städte als Startpunkte. Aaltonen und Sylvan machen sich am Freitag, 27. Januar 2017, in Bad Homburg auf den Weg gen Monaco. Dort führt sie die erste Etappe zunächst nach Valence. Einer Rundtour und der anschließenden Rückkehr nach Monte Carlo folgt die finale Nachtfahrt am 31. Januar.
Zur Teilnahme zugelassen sind ausschließlich Fahrzeuge jener Typen, die zwischen 1955 und 1980 bei der Rallye Monte Carlo am Start waren. Für die Fahrer gelten derartige Beschränkungen nicht. Von Nachteil dürften einschlägige Erfahrungen jedoch nicht sein. Allerdings dürfte niemand im aktuellen Starterfeld eine so intensive, vielfältige und letztlich auch erfolgreiche Bekanntschaft mit der „Monte“ geschlossen haben wie Rauno Aaltonen.
Dem Auftakt folgte ein Klassensieg
Der Finne war Ende 1961 gerade nationaler Rallye-Champion seines Heimatlandes geworden und nun auf der Suche nach einem Fahrzeug, mit dem er sich der Herausforderung „Monte“ stellen konnte. Fündig wurde er beim Werksteam der British Motor Corporation. Aaltonen debütierte gemeinsam mit dem Mini Cooper, der sich im Gegensatz zum leistungsschwächeren Vorgängermodell auf Anhieb als wettbewerbsfähig erwies. Die vielversprechende Liaison hätte allerdings beinahe ein tragisches Ende genommen. Drei Kilometer vor dem Ziel kam das zu diesem Zeitpunkt auf Rang zwei liegende Auto von der Strecke ab, überschlug sich und stand kurz darauf in Flammen. Aaltonen und sein Copilot Geoff Mabbs konnten sich in letzter Sekunde aus dem Fahrzeug retten. Trotz des dramatischen Auftakts war Aaltonen auch im Januar 1963 im Mini Cooper am Start. Diesmal beendete er die Rallye Monte Carlo als Klassensieger und Dritter der Gesamtwertung.
Im Jahr darauf war es der Ire Paddy Hopkirk, der für den ersten Gesamtsieg mit dem Mini sorgte. Aaltonen erreichte Rang sieben. Bei der „Monte“ des Jahres 1964 begann auch die Ära der „drei Musketiere“, zu denen neben Aaltonen und Hopkirk der Finne Timo Mäkinen gehörte. Mäkinen gelang 1965 mit einer strafpunktfreien Fahrt der zweite Gesamterfolg im classic Mini, während sein Landsmann aufgrund von Zeitüberschreitung aus der Wertung fiel. Für Aaltonen war dies ein unerfreulicher Start in ein Jahr, das ihm im weiteren Verlauf jedoch erneut den Titel des nationalen Champions in Finnland und den Gesamtsieg in der Rallye-Europameisterschaft bescheren sollte.
Die „drei Musketiere“
Ihren stärksten Auftritt bei der Rallye Monte Carlo hatten die „drei Musketiere“ im Jahr 1966. Timo Mäkinen, Rauno Aaltonen und Paddy Hopkirk dominierten die Wettfahrt von Beginn an, am Ende belegten sie in eben dieser Reihenfolge die Plätze eins bis drei des Gesamtklassements. Doch die Freude über den Hattrick für den classic Mini währte nur kurz. Aufgrund einer angeblich nicht den offiziellen Bestimmungen entsprechenden Lichtanlage wurde das Trio von den französischen Rennkommissaren nachträglich disqualifiziert.
Ein Jahr später war der Zorn darüber längst wilder Entschlossenheit gewichen. Bei der Rallye Monte Carlo 1967 schlug die Stunde des dritten „Musketiers“. Als schnellstes Duo des BMC Teams lagen Aaltonen und sein Copilot Henry Liddon, der schon 1964 an der Seite von Hopkirk siegreich gewesen war, zum Auftakt der „Nacht der langen Messer“ in aussichtsreicher Position. Die Entscheidung fiel im Schneetreiben am Col de Turini. Und dort hätte die Kurvenhatz, wie Aaltonen erst Jahre später berichtete, beinahe einen ähnlichen Ausgang genommen wie sein „Monte“-Debüt fünf Jahre zuvor. Denn bei der allzu rasanten Bergabfahrt legte der Mini Cooper S eine ungeplante Flugeinlage ein, um anschließend quer durchs Unterholz zu rauschen und kurz darauf zur Überraschung seiner Besatzung zurück auf die Strecke zu finden. Aaltonen und Liddon atmeten tief durch und brachten die Fahrt zu ihrem erfolgreichen Ende.
Bei der Neuauflage 50 Jahre danach will es Rauno Aaltonen gemächlicher angehen. Die Rallye Monte Carlo Historique wird als Gleichmäßigkeitsprüfung ausgetragen. Das bedeutet, dass neben zu geringem auch zu hohes Tempo zu Strafpunkten führen kann. Aaltonen und Sylvan starten zudem in der Wertungsklasse „Low Average Speed“. Sie setzen also ganz auf Routine und Präzision. Und auf Sieg, wie ein besonderes Detail andeutet: Ihr classic Mini trägt die Startnummer 177 und damit exakt jene Ziffernfolge, die für das Gewinnerauto des Jahres 1967 zur Glückszahl wurde.
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