Ancestor, Veteran, Vintage, Benz, Gastautoren, Motorrad, Oldtimer-Video

Veteranentreffen in England im Jahr 1931

Ob ein Fahrzeug die Bezeichnung Oldtimer oder gar Veteran verdient, muss nicht zwingend von seinem Alter abhängen. So fällt der unverwüstliche 190er Mercedes aus den 1980er Jahren hierzulande zwar formal schon in die Kategorie „historisch“, wird jedoch wohl eher noch als Alltagsfahrzeug wahrgenommen. Das liegt nicht nur an seiner großen Verbreitung, sondern auch daran, dass er technisch wie gestalterisch immer noch vergleichsweise modern wirkt. So wird man ihn wohl am ehesten als „Klassiker“ ansprechen, da er seine zeitlosen Qualitäten bereits über mehrere Jahrzehnte bewiesen hat.

Dass dagegen deutlich jüngere Fahrzeuge im Einzelfall ohne jeden Zweifel als Oldtimer oder Veteran anzusehen sind, zeigt der folgende kleine Film aus dem Jahr 1931 (!). Der Anlass war ein Treffen historischer Fahrzeuge auf der Rennstrecke in Brooklands in der englischen Grafschaft Surrey – nebenbei dem ersten eigens für Automobilrennen gebauten Rundkurs der Welt. Vorgestellt werden der Reihe nach einige Fahrzeuge aus der automobilen Frühzeit, hauptsächlich Motorräder. In der Anfangseinstellung sind sie zusammen mit einem Benz-Automobil von 1898 zusammen zu sehen.

Anschließend wird als erstes Fahrzeug eine Maschine der Marke Clement-Garrard von 1902 vom Erstbesitzer vorgestellt. Das Motorrad wurde seinerzeit in Birmingham von Charles Garrard hergestellt. Es verfügte über einen 143 ccm-Einbaumotor nach Lizenz des französischen Herstellers Clement-Bayard. Der Rahmen dazu wurde seinerzeit von Norton zu geliefert. Übrigens sollte auch das kurze Zeit später von Norton als erstes in Eigenregie gebaute Motorrad über einen Einbaumotor Clement-Bayard verfügen.

Bei dem nächsten Fahrzeug handelt es sich um einen Eigenbau des Besitzers aus dem Jahr 1903. Der Motor mit einer Leistung von drei PS verfügt über lediglich einen Gang und den zeittypischen Riemenantrieb. Nach Aussage des Besitzers nahm er damit erfolgreich an diversen Rennen teil, darunter an der berühmten Zuverlässigkeitsfahrt über 400 Meilen von London nach Edinburgh.

Es folgt ein Dreirad aus dem Jahr 1905, das den bequemen Transport einer zweiten Person erlaubt. Leider ist der Markenname nicht genau zu verstehen und auch das Logo ist im Film nicht deutlich erkennbar. Dieses eigenwillige Fahrzeug war zum Zeitpunkt der Präsentation gerade einmal 26 Jahre alt und wirkte doch erkennbar wie ein Überbleibsel aus einer anderen Zeit.

Bei der nächsten Maschine handelt es sich um ein Modell der Firma REX von 1903. Der Besitzer merkt dazu an, dass er die Maschine vom Schrottplatz gekauft hat, als er noch ein Schüler war – die „Lebensläufe“ späterer Oldtimer-Enthusiasten sehen nicht viel anders aus.

https://www.youtube.com/-4QUhygfPKI
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: British Pathé

Am interessantesten ist schließlich die Gegenüberstellung einer 2 PS-Maschine der Firma Matchless von 1902 und dem Spitzenmodell der Marke von 1931. Dabei handelte es sich um die legendäre Matchless Silver Hawk mit Vierzylindermotor und 600 cm Hubraum. Ein ebenso modernes Konzept verkörpert die am Ende des Films vorgestellte New Hudson aus dem Jahr 1931, die von einer jungen Lady gesteuert wird.

Gerade die beiden zuletzt gezeigten Maschinen sind interessant. Sie zeigen zum einen den enormen Fortschritt gegenüber ihren Vorgängern, die damals kaum 30 Jahre alt waren. Zum anderen markieren sie den Beginn einer glanzvollen Periode klassischer englischer Motorräder, die bis lange nach dem Zweiten Weltkrieg anhielt. Motorräder von Matchless oder der Schwesterfirma AJS sahen noch in den frühen 1960er Jahren nicht grundlegend anders aus und trugen auch konstruktiv noch überwiegend Vorkriegsgene in sich. Damit erwarb der Käufer seinerzeit zwar formal ein Neufahrzeug, doch technisch und gestalterisch legte er sich zweifellos einen Oldtimer zu.

Letztlich ist das Thema „historische Fahrzeuge“ also weit facettenreicher, als es die bloß am Alter anknüpfenden gesetzgeberischen Vorschriften erahnen lassen. Der Film vermittelt außerdem auf sympathische Weise, dass die Begeisterung für alte Technik selbst bereits eine lange Historie hat – erst recht bei den Engländern, die von jeher allem Antiquarischen zugeneigt sind. Nicht zuletzt dokumentiert der für damalige Verhältnisse hochmoderne Film mit seinen hervorragenden Tonsequenzen möglicherweise das älteste Veteranentreffen überhaupt.

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Hobby – Historische Rennwagen als Modelle sammeln

Im Internet stoße ich bei Recherchen immer mal wieder auf neue Schätzchen. So auch in diesem Fall auf die Webseite von Michael Spengler. Er ist ein leidenschaftlicher Sammler und Jäger nach Modellen von Rennwagen aus Druckguss im verschiedenen Maßstäben.

3 x Cooper Bristol
Drei Cooper-Bristol – von Crescent Toys, Charbens und Dinky Toys (vl.n.r.) © Fotoquelle und Bildrechte: Michael Spengler

Besonders interessant ist, dass er auch das Fotografieren der Modelle beherrscht und seine riesige Modellsammlung hervorragend auf seiner Webseite in Szene gesetzt hat. Zusätzlich hat er viele zeitgenössische Kataloge der damaligen Hersteller veröffentlicht.

Zum Thema Vintage Racing Cars passt der außergewöhnliche und animierte Videoclip:

Formel 1 Geschichte in 1 Minute und 29 Sekunden erzählt


© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Antonio Sanchez De Tagle

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Fahrprüfung in Großbritannien seit 1935

Für Verkehrsteilnehmer wurde die Fahrprüfung zum Erwerb des Führerscheins erst im Jahr 1935 in Großbritannien eingeführt. In einem zeitgenössischen Video erläutert der damalige Rennfahrer Sir Malcolm Campbell mit welchen Gefahren der Autofahrer damals im Straßenverkehr konfrontiert war. Die Ratschläge im Film sollten auch dem Fahrschüler bzw. Fahranfänger die Angst vor der Prüfung nehmen.


© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Ford Heritage

Einführung Fahrprüfungen in Frankreich, Deutschland und Belgien

Am 14. August 1893 fand die erste Fahrprüfung weltweit statt. Anlass dazu war eine Anordnung der Polizei in Paris. Geprüft wurden die Fahrkenntnisse des Prüflings und sein Wissen über das Fahrzeug. Auch mussten kleinere Reparaturen ausgeführt werden. Das Mindestalter war 21 Jahre. Am 10. März 1899 wurde der Führerschein bereits in ganz Frankreich eingeführt.

Im deutschen Kaiserreich begann die Fahrerlaubnis-Ära im Jahr 1906, zunächst auf Länderebene. Im Jahr 1909 trat das Reichsgesetz über den Verkehr mit Kraftfahrzeugen in Kraft. Ein Jahr später wurden die ersten Führerscheinklassen eingeführt. Angehörige regierender Fürstenhäuser waren jedoch von der Führerscheinpflicht ausgenommen.

Als letztes Land in Europa führte Belgien am 1. August 1956 die praktische Fahrerlaubnisprüfungen ein. Bis dahin war keine Fahrerlaubnis erforderlich gewesen. Die theoretische Führerscheinprüfung wurde erst 1996 im Vereinigten Königreich eingeführt.

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FIAT S76 Rennwagen in Goodwood

Vor einiger Zeit habe ich den Start des Motors eines FIAT S76 Rennwagens im Video gezeigt, der vor dem 1. Weltkrieg gebaut wurde. Der FIAT S76 hielt damals den Geschwindigkeitsrekord für Landfahrzeuge.


© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Goodwood Road & Racing

Der wiederbelebte Motor hat einen Hubraum von 28 Litern. Bei der Konstruktion handelt es sich um einen Motor, der vor mehr als 100 Jahren konstruiert wurde. Im Laufe der letzten 100 Jahre hat sich doch viel im Motorenbau, Stil der Karosserie und verwendete Materialien verändert, besonders bei den produzierten und in die Umwelt geblasenen Abgasen!

Der Videoclip zeigt eine Fahrt auf dem Gelände rund um Goodwood House.

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Bergrennen anno 1946 in England

Einige historische Filme sind sehenswert, zum Beispiel der eines Bergrennens anno 1946 in England. Auf Zelluloid wurde mit 16 mm Filmmaterial in Farbe die Veranstaltung des Vintage Sports-Car Club (VSCC) am 31. August 1946 aufgenommen.


© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: David Roscoe von TOPCAMERAMAN

Bemerkenswert ist die lockere Art wie dort gefahren wurde. Es gab keine Leitplanken, keine feuerfeste Kleidung und keine Schutzhelme. Vergleichen Sie doch bitte einmal die Aufzeichnungen Motoring Heritage at Prescott oder die Szenen Prescott Bergrennes 2014.

Übrigens kann der aufmerksame Zuschauer auch Anregungen für zeitgenössische Kleidung (Vintage oder Retro Mode)) zum nächsten Event, zum Beispiel Goodwood, finden.

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Fahrschule – unsynchronisiertes Getriebe mit Zwischengas schalten

Nicht jeder Oldtimer ist für Personen zum Fahren geeignet, die bisher lediglich mit Fahrzeugen mit synchronisierten Getrieben beim Hoch- und Runterschalten zu tun haben. Denn gerade bei Fahrzeugen aus den 50er-Jahren oder früher waren die Getriebe noch unsynchronisiert. Das bedeutet beim Schalten, die Kupplung muss zum Schalten doppelt getreten werden und beim Herunterschalten dazwischen auch Zwischengas gegeben werden, denn sonst »kracht« es im Getriebe …

Also, wer technisches Verständnis hat, Gefühl für die alte Technik und eine gute Auffassungsgabe mitbringt, kann die historische Art zu schalten, schnell erlernen.

In dem folgenden kurzen Video zeigt der Autor, quasi als virtuelles Training, wie mit einem unsynchronisiertem Getriebe hoch- und runter geschaltet wird.

© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Michael Strobel

Der im Videoclip als Beispiel gezeigte Schlepper ist ein IHC McCormick Farmall D-324 aus dem Jahr 1960.

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Concours of Elegance United Kingdom

Der Concours of Elegance United Kingdom wird jährlich an verschiedenen Orten durchgeführt. Die Veranstaltungsorte auf königlichen Anwesen und rund um die bekannten Schlösser waren in den letzten Jahren Windsor Castle (2012), St James’s Palace (2013) und Hampton Court Palace (2014).

Im Jahr 2015 findet der Concours of Elegance United Kingdom in Edinburgh (Schottland) rund um den Royal Palace of Holyroodhouse statt.

Einige Impressionen der besuchenswerten Veranstaltungen zeigen die kurzen Videoclips der vergangenen Jahre:

St. James’s Concours Of Elegance 2013

© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: TheLuxuryChannel

Concours of Elegance Windsor Castle 2012

© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: TheLuxuryChannel

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Achim Gandras †, Gastautoren, Oldtimer-Video, Reiseberichte

Brazzeltag in Speyer

Der Brazzeltag in Speyer mit Brutus, Mavis, Napier und anderen Verrücktheiten lockt in jedem Jahr mehr Besucher an. Neben alten Automobilen und Flugzeugen gibt es viel Spektakuläres zu sehen, zu hören und zu riechen. Es ist sicher keine reine Oldtimer-Veranstaltung aus traditioneller Sicht, jedoch ein Erlebnis der Sinne für die ganze Familie. Das Video unseres Gastautors hat die Ereignisse des Wochenendes 2015 zusammengefasst.

© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: Achim Gandras o-y-app.com

Der Brazzeltag ist der perfekte Alltags-Ausgleich für Petrolheads. Hier gibt es überall nur fröhliche Gesichter und nette Leute, die eines eint: Die Liebe zu Motoren, die Technik-Faszination und die Freude am Verrückten. auch in diesem Jahr gab es genügend Zugaben.

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