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Ist Oldtimer-Finanzierung sinnvoll?

Am Anfang steht der Traum ein historisches Fahrzeug zu erwerben. Da stellt sich emotional schnell die Frage das Fahrzeug mit vorhandenem Geld zu zahlen oder den Oldtimer zu finanzieren.

Historisches kaufen oder finanzieren?
Historisches kaufen oder finanzieren?

Ergänzung: Die Konstruktion des auf dem Foto abgebildeten Einheitskanisters (Foto) wurde vor 80 Jahren ein Erfolgsprodukt.

Kauf auf Raten oder Leasing

Bei Oldtimern und Youngtimern stößt der Kauf und anschließende Finanzierung auf Raten auf große Vorbehalte. Eine andere Form der Finanzierung ist das Oldtimer-Leasing.

Bei einer Vollfinanzierung wird der gesamte Kaufpreis abbezahlt und beim Leasing gibt es immer einen Restwert am Ende der Vertragslaufzeit. Den Restwert für mehrere Jahre im Voraus zu kalkulieren ist bei historischen Fahrzeugen sehr schwierig. Es entscheidet die Marktlage, der Pflegezustand und Beschädigungen bei der Rückgabe. Das sind große Unsicherheitsfaktoren.

Konservative Kalkulationen vermeiden hohe Nachzahlung am Ende der Laufzeit. Sollte das Auto am Ende der vereinbarten Nutzungszeit mehr wert sein, wird der Kunde oft mit einem Prozentsatz am Mehrerlös beim Verkauf beteiligt. Das schreibt schon der Gesetzgeber vor.

Leasing für Geschäftsleute

Das Gros der Kunden sind beim Leasing Geschäftsleute, die den Klassiker im Alltag als Dienstwagen nutzen. Privatleute müssen beim Leasing auf die Rate die Mehrwertsteuer entrichten, was im Prinzip wieder für eine Finanzierung spricht, die aus Anzahlung und monatlicher Rate vom Anbieter oder einer Bank kalkuliert werden. Einen Oldtimer als Steuersparmodell zu fahren, wird immer öfter vom zuständigen Finanzamt durchschaut.

Oldtimer mit Barem bezahlen

Aus der Sicht der Redaktion ist ein historisches Fahrzeug ein Hobby. Es ist kein Objekt, um von A nach B zu kommen, sondern ein Objekt, das Emotionen konserviert! Ein historisches Fahrzeug sollte man mit vorhandenem Geld bezahlen oder es sein lassen. Als Trost wäre auch ein Modellauto des Traumautos, vielleicht im Maßstab 1:18 zu empfehlen.

Versicherungen und weitere Kosten

Wenn man sich entschieden hat, dann muss sich der Halter um die laufenden Kosten kümmern. Für die laufenden Kosten kann sich der Interessent im speziellen Versicherungslexikon für historische Fahrzeuge informieren. Hinzu kommen Kosten für Garage, Wartung und Pflege nach einer Neuanschaffung.

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FIAT, Jubiläum

FIAT 125 wurde 50 Jahre

In den 60er Jahre war FIAT noch ein blühendes und innovatives Unternehmen. Schrittweise erneuerte FIAT seine Limousinen. Im Jahr 1966 kam der 124er auf den Markt und im April 1967 wurde der Mittelklasse FIAT 125 vorgestellt. Die Karosserie stammte grundsätzlich vom FIAT 124. Die Front- und Heckpartien wurden anders und aufwendiger gestaltet, so dass der 125er optisch einer höheren Klasse zugehörig war. Typisch sind die modischen Doppelscheinwerfer.

FIAT 125 Special
FIAT 125 Special

Auch im Motorraum gab es mehr. Ein 1,6-Liter-Triebwerk mit zwei oben liegenden Nockenwellen und bemerkenswerten 90 PS sollte mit der Alfa Giulia konkurrieren. Der neue hatte serienmäßig durch Servo unterstützte Scheibenbremsen an allen vier Rädern. auch war die Ausstattung umfangreicher. Die Scheibenwischer boten sogar eine Intervallschaltung.

Im Herbst 1968 gab es den FIAT 125 Special. Er hatte mehr PS unter der Haube und ein 5-Gang-Getriebe. 1970 erhielt der Special ein Facelift mit einer Sicherheitslenksäule und Anderes.

Polski FIAT im Rallye Look
Polski FIAT im Rallye Look

1972 war Schluss und der langweilige und einfallslose Fiat 132 war der Nachfolger. Doch der 125er lebte noch viele Jahre als Lizenznachbau in Argentinien, Thailand, Ägypten (Nasr 125), Marokko (OMACA), Jugoslawien (Zastava 125 PZ), Spanien (SEAT 1430) und Polen (125p). Das letzte Exemplar verließ die Produktion in Polen erst 2002. 35 Jahre sind ein stolzes Alter für ein produziertes Automodell.

In Deutschland war der FIAT 125 wegen seines günstigen Kaufpreises und der überdurchschnittlichen Ausstattung erfolgreich. Heute ist dieses Automodell fast völlig vergessen.

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Jubiläum, Technologie

Einheitskanister was ist das?

Einheitskanister
Einheitskanister – Erstmals 1936 in Deutschland, dann Großbritannien, USA und später bei der Nato im Einsatz
Der sogenannte Einheitskanister mit 20 Liter Fassungsvermögen wurde vor 80 Jahren eingeführt. Fahrzeuge, Flugzeuge, Panzer oder Schiffe funktionieren nicht ohne eine sichergestellte Kraftstoffversorgung der Verbrennungsmotoren.

Der 1936 entwickelte 20-Liter-Wehrmachts-Einheitskanister war ein ausgefeiltes Produkt. Erdacht und gebaut von der Firma Eisenwerk Müller & Co. in Schwelm (Westfalen).

Der Kanister bestand aus zwei gepressten Stahlblechen mit Verstärkungssicken, die miteinander verschweißt wurden. So widerstand er dem härtesten Aufprall, schwamm auch gefüllt auf Wasser, lies sich schnell befüllen und ohne Trichter entleeren. Auch war er stapelbar, ließ sich mit seinen drei Griffen in einer Gruppe weiterreichen bzw. ein Mann konnte zwei volle oder vier leere Kanister tragen.

Zwischen 1939 und 1945 wurde der Einheitskanister von insgesamt 19 Herstellern für die damalige Wehrmacht produziert. Der Kanister sorgte für eine sehr gute Effizienz in der Treibstoffversorgung.

Die Briten verfügten über zwei Kanistertypen. Einen für zwei Galonen und einer für vier Galonen. Beide Modelle waren unhandlich, häufig undicht und die Konstruktion fragil. Stapelte man die Kanister übereinander, wurden die unteren zerdrückt. Sie wurden deshalb auch als »the flimsy – die Dünnen« bezeichnet.

Zeitgleich hatte ein amerikanischer Offizier, Paul Pleiss, seinen Dienst in London angetreten. Er hatte bis 1939 in Deutschland gearbeitet. Als sein Vertrag kurz vor Kriegsbeginn endete, beschloss er mit einem deutschen Freund, einen Trip nach Indien zu machen. Für Wasser-und Benzinvorräte besorgte dieser Freund drei Einheitskanister, die zu der Zeit noch zentral in Berlin-Tempelhof eingelagert waren. Als der Krieg ausbrach, flog Pleiss von Kalkutta nach Philadelphia, um seinen  Militärdienst anzutreten. Nach der Niederlage der Briten in Norwegen, liess Pleiss einen seiner Kanister aus New York zu sich nach London schicken. Er überzeugte das britische Kriegsministerium, die Form des Einheitskanisters zu übernehmen. Zeitgleich begann auch in den USA die Produktion des Kanisters in leicht überarbeiteter Form. Die Pressed Steel Company Ltd works in Cowley produzierte nun britische Einheitskanister, fortan »Jerrycan« genannt. Jerry war der britische Spitzname für einen deutschen Soldaten. Anfänglich lief die Produktion jedoch schleppend. Die Kanisterhälften wurden per Hand autogen geschweißt, was dazu führte, dass pro Kanister 15-20 Minuten benötigt wurden.

In Nordafrika musste die britische 8.Armee immer noch mit den »flimsies« hantieren. Leckagen und Verdunstung durch die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht führten zu einem Treibstoffverlust von 30-40%. Erst ab Ende 1942 erhöhte sich die Produktion der »Jerrycans« und so standen zur finalen Schlacht in El-Alamein mehr als 2 Millionen Kanister zu Verfügung.

Mit der Landung der Briten und der Amerikaner 1944 in der Normandie gelangten dann auch Millionen amerikanische Kanister auf die europäischen Kriegsschauplätze und sicherten so den Vormarsch der Alliierten. 

Auch heute noch wird der Einheitskanister in unveränderter Form für alle Zwecke gebaut. In den Armeen aller NATO-Staaten ist er nach wie vor das Standardbehältnis für Kraftstoff.

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Reisen und Berichte

Einmal um die Welt mit Ford T und Hudson Great Eight

Sicherlich eines der letzten Abenteuer ist eine Fahrt einmal um die Welt im Automobil. Nach langer Planung haben sich das Menschen erfüllt.

Mit einem Ford T, Baujahr 1915, reist das Ehepaar bereits seit 2012 um die Welt. In diesem Jahr sind die Niederländer Dirk & Trudy Regter auf Tour in Südamerika.

Hudson Super 8 Heidi Hetzer
Hudson Super 8 aus dem Baujahr 1930 © Fotoquelle und Bildrechte: Heidi Hetzer

Jüngst ist die bekannte ehemalige Autohaus Eigentümerin und ehemalige Rennfahrerin Heidi Hetzer (77) auf eine Reise rund um die Welt mit ihrem Hudson Great Eight, Baujahr 1930, aufgebrochen. Von der Fahrt und den erlebten Abenteuern wird auf Ihrem Blog «Heidi um die Welt» berichtet werden. Der Beifahrer für zwei Tage war Jordane Schönfelder (25) von Beruf Reisefotograf, Halbfranzose und kommt aus Kronberg bei Frankfurt am Main. Er soll keinen Führerschein haben und Heidi Hetzer navigieren, fotografieren und Aktuelles im Blog veröffentlichen. Das funktionierte nicht und die Raucherpausen waren Heidi Hetzer zu viel, so dass jetzt ein neuer Beifahrer ausgewählt wurde Patrik Heinrichs.

Auch der bereits für viel Geld überholte Motor war nicht in Ordnung und musste gleich zu Beginn der Fahrt getauscht werden. Eine Motorüberholung ist und bleibt Vertrauenssache! Der Kontakt mit zu Hause soll über Skype gehalten werden.

Die Reise von Heidi Hetzers und Ihrem Beifahrer ist von der Rennfahrerin Clärenore Stinnes inspiriert, die in den 1920er Jahren als erste Frau die Welt mit einem Auto umrundete. Gemeinsam mit dem schwedischen Kameramann Carl-Axel Söderström, dem späteren Ehemann und zwei Mechanikern startete sie in ihrem „Adler Standard 6“ im Mai 1927 zu der etwa 48.000 Kilometer langen Abenteuerreise. Die Aufsehen erregende Reise führte durch 23 Länder. Erschwert wurde sie durch Kriege, Überfälle, Krankheiten und technische Schwierigkeiten. Die Abenteurer überquerten im sibirischen Winter den zugefrorenen Baikalsee, fuhren durch die Wüste Gobi, bezwangen die Anden und fuhren durch Nordamerika bis nach New York. Per Schiff ging es zurück nach Europa. Die Reise endete im Juni 1929 in Berlin. Da war nur noch Carl-Axel Söderström an Clärenore Stinnes Seite. Die beiden Mechaniker hatten längst aufgegeben. Stinnes starb am 7. September 1990 mit 89 Jahren in Schweden.

Zu einem Bericht vom Besuch von Heidi Hetzer auf der Heimreise in der Central-Garage Bad Homburg gibt es mit dem Link.

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Leser fragen, Oldtimer, Service, Unfälle

Sicherheitsauflagen bei Oldtimer-Treffen

Es muss sicherlich unterschieden werden zwischen Oldtimer-Teffen mit wenigen oder vielen Fahrzeugen und in einer Innenstadt, Parkplatz oder einer Weidefläche oder einer Veranstaltuung mit historischen Flugzeugen.

Der Ansatz, dass sich Veranstalter Gedanken über die Sicherheit ihrer Gäste machen sollen, ist gut und verständlich. Das sollte von dem zuständigen Ordnungsamt mit Augenmaß und im Bereich des Machbaren erfolgen.

Unimog Feuerwehr
Sicherheitskonzpt – Unimog Feuerwehr

Wenn Ordnungsämter es künftig nicht gelingt, die Auflagen für eine Oldtimer-Veranstaltung schlank zu halten, droht das Ende von privatem Engagement. Denn bei privaten Veranstaltungen muss die verordnete Sicherheit aus eigener Tasche zusätzlich zur Veranstalter-Haftpflichtversicherung bezahlt werden.

Der Staat kann nicht ernsthaft von einem Laien verlangen, ein professionelles Sicherheitskonzept aufzustellen. Unter diesen Umständen wird sich ein nicht kommerzieller Veranstalter es sich überlegen, ob sich der Organisationsaufwand lohnt. Das kulturelle Leben in der Gesellschaft würde um Attraktionen ärmer.

Mit einem Sicherheitskonzept wird den Besuchern eine scheinbare Sicherheit suggeriert, die es de facto gar nicht geben kann. Kein Veranstalter kann auf alle Eventualitäten vorbereitet sein. Radikalisierte und kranke Menschen, die anderen schaden wollen, finden immer einen Weg für ihre Taten!

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Jubiläum, Oldtimer, Reisen und Berichte

DC-3 startete zu einer sechsmonatigen Weltumrundung

Auf den Tag genau 77 Jahre nach ihrem Jungfernflug ist die legendäre Breitling DC-3 am 9. März 2017 zu einer sechsmonatigen Weltumrundung gestartet. Pro geflogene Meile spendet Breitling 2 Franken an UNICEF Programme.

Am 9. März 1940 startete die Douglas DC-3, in den USA zu ihrem Jungfernflug. Drei Tage später wurde sie den America Airlines übergeben, diente im Zweiten Weltkrieg vorübergehend der Armee und war anschließend für verschiedene nordamerikanische Fluggesellschaften im Einsatz. Im Jahr 2008 erwarb der Pilot Francisco Agullo das Flugzeug gemeinsam mit einer Gruppe von Freunden und der Unterstützung von Breitling.

Breitling DC-3
Breitling DC-3 © Fotoquelle und Bildrechte: Breitling

Genau 77 Jahre nach ihrem ersten Flug hob die DC-3 am 9. März 2017 zu einer Weltumrundung ab. Insgesamt werden 55 Ziele in 28 Ländern angeflogen. Die Reise führt das legendäre Flugzeug zunächst über Avignon und Mailand nach Zagreb, danach geht es weiter nach Athen, Tel Aviv, Dubai, Bangkok, dann weiter nach Indien, Südostasien, China und Japan. Von dort geht es über den Ozean, quer durch die USA und anschließend über Grönland und Island zurück nach Europa.
Die größte Herausforderungfür das Flugzeug und die Piloten ist sicher die Überquerung des Pazifiks. Die längste Etappe wird elf Stunden dauern. Da das Flugzeug in Originalausstattung nur für acht Stunden Treibstoff mitführen kann, wurden die Sitze ausgebaut, um Platz für zusätzlich Tanks zu haben. Den Schlusspunkt der Reise bildet im September die Breitling Sion Airshow 2017.

Die Breitling DC-3 ist das älteste Flugzeug, das sich je auf eine solche Weltumrundung gewagt hat – und diese neue Auszeichnung wird die lange Liste an Höchstleistungen dieses Flugzeugs gebührend fortsetzen.

Pro geflogene Meile spendet das Unternehmen 2 Franken an UNICEF Programme.

Weitere Berichte gibt es hier: Jubiläum 75 Jahre Douglas DC-3

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Oldtimer-Wissen, Schrauber-Tipps, Service

Woher kommt der Dreck im Kraftstofffilter?

Benzinfilter Kunststoff
Benzinfilter Kunststoff
Zwischen dem Kraftstofftank und dem Vergaser bzw. Einspritzanlage eines Verbrennungsmotors liegt in der Regel ein Kraftstofffilter. Bei Motoren mit Vergaser, wie sie noch bis Mitte der 70er Jahre des letzten Jahrhunderts verwendet wurden, waren diese Filter meist aus Kunststoff, universell verwendbar und durchsichtig. Man konnte sehr gut erkennen, ob der Kraftstofffilter verschmutzt und er dann gegen ein preiswertes Neuteil zu ersetzen war.

Bei moderneren Fahrzeugen, zum Beispiel Youngtimern mit Kraftstoffeinspritzung, ob nun L-, D-, K-, KE-Jetronic oder Motronic wurden die Kraftstoffilter durch Filter mit Blechummantelung ersetzt und ein Beurteilung, ob ein Wechsel notwendig ist, war von Außen nicht mehr möglich.

In diesem Beispiel wurde der Filter bei einem Youngtimer nach zwei Jahren und recht geringer Fahrleistung auf der Suche nach einem Problem beim Starten des Motors ausgetauscht.

Erstaunlich viel Dreck lief aus dem Kraftstofffilter heraus. Der Tank des Fahrzeugs ist ein Blechtank, der bereits nach langer Standzeit des Fahrzeugs vor wieder Inbetriebnahme gründlich gereinigt wurde. Offensichtlich war doch noch Dreck im Tank oder es hat sich die innere Farbschicht gelöst oder es war Rost. Das Material füllte sich wie feiner Sand an. Der Geruch war auch sehr unangenehm.

https://youtu.be/ToNLSEl5arg
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: oldtimer-veranstaltung.de

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Automodelle - Autotypen

Warum ist der Volvo Amazon in der Klassikwelt so beliebt?

Die Volvo P 120-Serie Amazon ist in der Klassikwelt recht beliebt. Er bietet für einen Autoklassiker, bei regelmäßiger Wartung, robuste und zuverlässige Technik mit einer ausgewogenen Gestaltung. Die meisten Menschen kennen die offizielle Bezeichnung P 121 oder P 122 gar nicht. Bekannt ist der Typ unter dem Namen Amazon, obwohl er aus Gründen des Markenrechts so gar nicht in Deutschland genannt werden darf. Die Bezeichnung Amazon war vom damaligen Zweiradhersteller Kreidler für ein Motorrad geschützt.

Volvo Amazone mit  vier Türen
Volvo Amazone mit vier Türen

Außerhalb Schwedens wurde die Produktbezeichnung Serie 120/130 verwendet. Er hatte eine lange Produktionszeit von 1956 – 1970 mit 667.323 Exemplaren. Der Exportanteil lag zeitweilig bei 60 % der Produktion.

In der ersten Serie leiste der 1600er-Vierzylinder zeitgenössische 60 PS. Nach der Ausrüstung mit zwei Vergasern waren es beim Modell P 112S bereits 83 PS. Der Hubraum wuchs auf 1,8 Liter und im Jahr 1968 gab es dann den 2,0 Liter Motor. Jetzt lag die Leistung je nach Anzahl der Vergaser zwischen 68 und 103 PS. Nur wenige Volvo P122 SR mit 128PS wurden gebaut. Seit 1965 wurde für den Volvo Amazon auch ein Vierganggetriebe mit Overdrive angeboten.

Volvo P120 Serie Kombi
Volvo P120 Serie Kombi

Kofferraum und Platzangebot sind in der zwei- und viertürigen Limousine zufriedenstellend. Natürlich gab es auch einen Kombi von 1962 bis 1969 mit einer geteilten Heckklappe. Der Volvo Amazon ist ein Klassiker mit damals schon vergleichsweise hoher passiver Sicherheit. Erste Crashtest wurden bereits in den 50er Jahren durchgeführt. Sicherheitsgurten hatte der Amazon als eines der ersten Autos weltweit schon serienmäßig.

Volvo Amazone Serie P120
Volvo Amazone Serie P120 bei der Rallye Monte-Carlo Historique

Technisch waren diese Fahrzeuge nicht besonders anspruchsvoll und die Motoren sind robust. Modelle ab Baujahr 1961 verfügen über eine 12-Volt-Elektrik. Ersatzteile sind für den Volvo Amazon in der Regel recht gut verfügbar. Beim Rost sind die üblichen Stellen gefährdet. Fahrzeuge, die in Wintern ausgiebig durch Salzlauge gefahren sind, um so mehr.

Die Ersatzteillage ist beim Volvo Amazon völlig entspannt. Die Preise sind moderat, was allerdings nicht für die leistungsstarken Typen gilt. Bei der Rostschau sollten besonders Bodenblech und Schweller sowie Längs- und Querholme genauer inspiziert werden. Der nachträgliche Einbau von Sicherheitsgurten ist überflüssig. Die hatte der Amazon als eines der ersten Autos weltweit schon serienmäßig.

Doch wie bei allen angebotenen Angeboten in der Klassikwelt muss man die Augen aufhalten, denn auch mit einer Verkaufslackierung (Blender) versehene Volvo Amazon können seitens der Karosserie und Technik schlecht und einen Fall für eine Totalsanierung sein. Besonders attraktiv ist der Volvo 123 GT, der von 1967–1970 gebaut wurde. Der Amazon wird auch heute noch gerne im historischen Motorsport eingesetzt.

Wer sich mit dem Amazon beschäftigen möchte, es ist genügend Fachliteratur zum Auto vorhanden.

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