Gastautoren, Meinungen der Leser

Youngtimer sind billig und ungepflegt – Das ist Unsinn

Sie haben ja in Ihrem Newsletter zur Meinungsabgabe aufgefordert bzw. gebeten.

Dem komme ich dieses Mal gerne nach, denn: ich möchte Ihnen sehr leidenschaftlich widersprechen! Ich kann Ihren Ausführungen nicht nur nicht folgen, ich halte sowas auch wirklich für gefährlich und schädlich für unser Hobby!

Zum Hintergrund: ich selber bin Bj. 1967 und besitze mehrere Old- u. Youngtimer im Alter von 20 bis 37 Jahren, darunter auch ein VW Golf 1 GTI sowie ein MB 190 (allerdings die 16V Sportversion).

Die Beobachtung, dass auf vielen Veranstaltungen, sprich: Rallyes, die Fahrzeuge „jünger“ werden, ist nicht ganz falsch. Es kommen ganz natürlich immer mehr Fahrzeuge dazu, die das entsprechende Alter erreichen. Auf der anderen Seite ist es so, dass die Liebhaber und Besitzer „am alten Ende“ auch ganz natürlich weniger werden. Und es ist doch so, man hat immer eine besondere Beziehung zu den Fahrzeugen der eigenen Kindheit und Jugend. Die meisten Liebhaber steigen so mit 40-45 Jahren ein, was ja auch finanzielle Gründe hat, aber auch an der Lebensphase liegt. Daher sind es bei mir persönlich ganz klar Fahrzeuge der 70er bis 90er Jahre, für die ich mich besonders begeistern kann.

Auch Vorkriegs-Oldtimer oder 50er/60er Jahre finde ich toll – aber das war vor meiner Zeit, da kann ich keine persönliche Beziehung oder Leidenschaft aufbauen. Ich finde das insofern ein natürliches, normales Phänomen.

Leider kultivieren Sie offenbar auch einige Vorurteile: Youngtimer rasen, Youngtimer sind billig und ungepflegt, etc. Sorry, das ist m.E. Unsinn. Müssen Oldtimer teuer sein? Ist es erst ein echter Oldtimer, wenn damit reiche Menschen spazieren fahren?! Ich bin auf Rallyes mit sportlichem Charakter mehrfach von einer BMW Isetta oder einem Fiat 500 „geschlagen“ worden.

Der Fahrzeugtyp bzw. die Leistung spielt doch überwiegend überhaupt keine Rolle. Wo wird denn auf Bestzeit gefahren?!?! Die Durchschnittsgeschwindigkeiten sind vorher bekannt und betragen meistens ca. 25 bis 40 km/h. Wo ist da das Problem?

Was mich persönlich eher stört sind die Mengen an Porsche 911, Käfer Cabrio und Mercedes R107 sowie Pagoden, SL etc. die zum Teil gehäuft von einer „Schickimicki“-Klientel aufgefahren werden.

Aber: jedem Tierchen sein Plaisierchen. Uns eint doch die Liebe zum alten Blech, egal ob 20 oder 60 Jahre alt.

Ich finde es schlimm, wenn sich die Oldtimer- oder Youngtimerfreunde untereinander befeinden, ganz ohne echten Grund. Denn es gibt ja genug echte „Feinde“ die dem Auto an sich oder dem Verbrennungsmotor sehr ablehnend gegenüberstehen. Wie schnell hat man da einen nicht mehr politisch korrekten „Stinker“, der am besten direkt in die Schrottpresse muss! „Echte“ Oldtimer sind nicht nur das teure Hobby betuchter älterer Herren und Youngtimer nicht nur billige Schlurren für den Alltag. Es sind alles Liebhaber-Objekte!

In diesem Sinne würde ich mir mehr „wir“ und weniger Separatismus wünschen. Nur zusammen sind wir stark: :-)

Daher zu Ihren Fragen: nein, keine Einschränkung bei den Ausschreibungen – das gibt es aber natürlich schon und hier sind die Veranstalter frei. Und auch kein H-Kennzeichen erst ab 40. Wer so etwas fordert, untergräbt die mühevolle Lobbyarbeit für unser Hobby in Berlin und an anderen Orten. Im Gegenteil, unser Hobby leidet m.E eher am Nachwuchs. Ich bin 49 Jahre alt und auf vielen Veranstaltungen eher einer der jüngeren Teilnehmer! Ich würde mir vielmehr ein „Mehr“ an Youngtimern wünschen, damit wir auch Menschen im Alter von 20 bis 40 für das Hobby begeistern können. Die Youngtimer von heute sind die Oldtimer von morgen…

Beste Grüße und bitte nehmen Sie meine direkte Wortwahl nicht persönlich. Es ist halt Leidenschaft :-)
Frank Schäfer aus Münster via e-Mail.

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Gastautoren, Meinungen der Leser

Richtige Oldtimer – zukünftige Kriterien H-Kennzeichen

Was sind „richtige“ Oldtimer?

 Auch ich (Baujahr 1966) mache die Beobachtung, dass „richtige“ Oldtimer bei Treffen und Ausfahrten immer seltener werden.
 
Hätten die Veranstalter des ersten Oldtimer-Grand-Prix seinerzeit Strichacht-Mercedes zugelassen? Oder Fahrzeuge wie Opel Rekord C? Auch die Mercedes Heckflosse war damals ein guter Gebrauchter….
 
Es liegt doch an den Teilnehmern, welche Fahrzeuge sie zur Teilnahme anmelden. Vielleicht weichen die Fahrer auf jüngere Fahrzeuge aus, weil sie deren größeren Komfort, die höhere Fahrsicherheit und das geringere Risiko schätzen. Damit meine ich nicht die Zuverlässigkeit, sondern die Schadenshöhe und die nachfolgenden Komplikationen bei einem Unfall. Ich kann mir gut vorstellen, dass viele der Fahrzeuge, die wir noch vor 10 Jahren regelmäßig gesehen haben, heute einfach geschont werden.

Aber gut, wenn die Veranstaltungen darunter leiden, was ich angesichts der Resonanz zumindest für Rhein-Main nicht glaube, könnten die Veranstalter dem mit einer Obergrenze des Baujahres begegnen, die mit der H-Zulassung rein gar nichts zu tun haben muss. Da muss man eben wissen, was man will.

Kriterium für das H-Kennzeichen

Es trifft durchaus zu, dass die Youngtimer der 80er dieses zu inflationieren drohen. Aber ist das nicht die Fahrzeuggeneration, zu der der Nachwuchs in der Szene noch einen persönlichen Bezug hat und damit Leidenschaft entwickelt? Welche(r) heute 20- bis 35-jährige hat denn seine/ihre Kindheit auf dem Rücksitz eines Fiat 124, einer Borgward Arabella oder eines Mercedes 170 V verbracht? Was soll er oder sie damit verbinden, wenn es nicht gerade die Lust auf`s Chrompolieren ist.
 
Das ist erstmal nur ein für die Szene wesentlicher Aspekt, aber vielleicht der Entscheidende. Ich bin der Auffassung, dass jedes Hobby Nachwuchs braucht, um dauerhaft auch von den fortgeschrittenen Jahrgängen gelebt werden zu können. Neben der Oldtimerei bin ich auch Modellbahner. Dort fehlt der Nachwuchs fast völlig. Die Folge sind Insolvenzen der Hersteller, Lieferschwierigkeiten bei Ersatzteilen(!), ein Wegsterben des Fachhandels. Zwischen Mainz und Offenbach gibt es nur noch 5 Läden auf 1,5 Mio Einwohner. In den wenigen verbleibenden Geschäften findet kaum noch Bevorratung statt. Darüber hinaus verfallen die „Sammlerstücke“ mangels Nachfrage im Wert. Gehen Sie mal auf Sammlermärkte…
 
Wollen wir diese Entwicklung auch beim alten „heiligen Blechle“ erleben? Dann nur zu mit der Ausgrenzung und Abschottung.
 
Ich denke, Offenheit und Vielfalt bereichern. Das gilt auch und vielleicht gerade für die Oldtimer-Szene.
 
Insofern lasst sie kommen und nehmt sie mit Interesse auf!
 
Langhubige Grüße aus dem Drehzahlkeller
Thomas Kreckel, Kelkheim

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Horst Heckhoff, Schrauber-Tipps, Technologie

Die Sache mit der Lichtmaschine

Wem das rote Licht dauernd leuchtet…

Spätestens wenn das rote Licht partout nicht mehr ausgehen will und das Amperemeter den positiven Bereich meidet, haben wir ein Problem. Wir müssen damit rechnen, dass die eigenständige Fahrt in 10-20 mls zu Ende ist. Die Batterie wird dann vollständig entladen sein. 

Was will uns das rote Licht sagen? Wenn es beim Gas geben nicht mehr ausgeht, ist entweder die Lichtmaschine (LiMa), oder der Regler defekt. Wie können wir den Fehler eingrenzen?

Etwas Fett für das hintere Lager
Etwas Fett für das hintere Lager

Wir können zuerst den Regler als Ursache ausgrenzen, indem wir ihn kurzschließen – siehe auch „Die Sache mit dem Regler“ in Heft 128 Seite 10. Dazu wird eine Drahtbrücke von Klemme D nach F gelegt, z.B. mit einem Stückchen Draht, oder einer Büroklammer. 

Wenn jetzt bei über 2000U/min das rote Licht noch leuchtet, bringt die LiMa keine Leistung mehr. Wer ein Spannungsmessgerät hat, kann auch prüfen, ob die Spannung an Klemme D (Dynamo) von ca. 12V im Leerlauf bei erhöhter Drehzahl nicht mehr über 13V ansteigt. Ist das so, muss die LiMa ausgebaut werden. 

Messen mit dem Ohmmeter: Geringer widerstand zwischen Kollektorflächen
Messen mit dem Ohmmeter: Geringer widerstand zwischen Kollektorflächen

Die wichtigsten elektrischen Elemente der LiMa sind der rotierende Anker mit seinem Kollektor, die Schleifkohlen, der Feldmagnet und die Feldwicklung. Die Grundfunktion ist schnell erklärt:

Der dauerhafte Magnetismus eines Feldmagneten wird über die Feldwicklung Klemme F (Field) elektrisch verstärkt. In diesem Magnetfeld dreht sich der Anker und erzeugt die Betriebsspannung. An seinen Kollektoranschlüssen wird die Spannung von den Kohlen abgenommen und über die Masse des Fahrzeuges Klemme E (Earth) und der Klemme D (Dynamo) an den Regler geleitet. Dabei ist es egal, ob + oder – an Masse liegt. Ist alles in Ordnung, steht dann bei genügender Drehzahl an Klemme D ausreichend Spannung für das Bordnetz zur Verfügung. 

Reinigen der Kollektorzwischenräume mit Zahnstocher
Reinigen der Kollektorzwischenräume mit Zahnstocher

Es ist immer gut, gelegentlich mal ein Auge auf den Zustand der LiMa zu werfen, damit der eingangs genannte Zustand eines roten Dauerlichtes gar nicht erst auftritt. So sollte man ruhig alle paar Jahre mal die Abdeckung an der hinteren Seite der LiMa verschieben und die beiden darunterliegenden Kohlen prüfen. Nähert sich nämlich eine der beiden Andruckfedern für die Kohlen dem Schacht in dem sie geführt werden (Bild oben), kann die Kohle nicht mehr korrekt auf die Kollektorfläche gedrückt werden – der Hauptgrund für das rote Licht. Dann müssen beide Kohlen erneuert werden. Dabei auch gleich prüfen, ob die Kohlen sich leicht im Schacht bewegen lassen und nicht klemmen. Ansonsten muss die LiMa ausgebaut und zerlegt werden. 

Wenn der Anker der LiMa ausgebaut wird, sollte auch gleich geprüft werden, ob mechanische Schäden vorhanden sind. Die Lager sollten gereinigt und neu gefettet werden, der Schmierfilz in der Messinghülse benötigt auch eine Prise Fett (Bild).

Andruckfeder sollte den Kohleschacht nicht berühren
Andruckfeder sollte den Kohleschacht nicht berühren

Zeigt der Kollektor ein unsauberes Schleifbild, lässt er sich vorsichtig mit einem feinen Schleif- oder Polierband reinigen. Das geht gut in einer langsam laufenden Bohr- oder Drehmaschine. Anschließend die Zwischenräume mit einem geeigneten Gegenstand, zum Beispiel einem Zahnstocher reinigen, so dass es keine elektrischen Verbindungen zwischen benachbarten Kupferflächen gibt (Bild rechts Mitte). Dabei dürfen aber keine Grate entstehen, da diese die Kohlen schnell verschleißen würden.

Wichtig für die max. Leistung sind intakte Ankerwicklungen. Die lassen sich mit einem Widerstandsmesser (Ohmmeter) prüfen. Die nebeneinander liegenden Kollektoranschlüsse müssen rundum jeweils einen messbaren Widerstand von ca. einem Ohm (Ω) haben. Null Ohm würde ein Kurzschluss für diese Wicklung bedeuten, einen nicht messbarer Widerstand (unendlich). Zu große Werte bedeuten eine Unterbrechung bzw. einen Defekt. In beiden Fällen ist die volle Leistung der LiMa nicht mehr gegeben. 

Ist eine Wicklung unterbrochen, liegt im einfachsten Fall eine Beschädigung einer Lötstelle am Kollektor vor, möglicherweise durch eine vorhergehende Überlast. Wer mit einem guten Lötkolben umgehen kann, wird diesen Fehler evtl. selbst beseitigen. Wer es mit einer Flamme probiert, braucht anschließend einen neuen Anker. 

Ein Kurzschluss einer Wicklung kann innerhalb der Windungen vorliegen und lässt sich mit Hausmitteln nicht beheben. Sind aber nur nebeneinanderliegende Kollektorflächen, beispielsweise durch Abrieb kurzgeschlossen, lässt sich dieses durch Auskratzen – wie zuvor beschrieben – meist beheben. Im Zweifel aber besser einen Motorenwickler oder eine Fachwerkstatt für Oldtimerelektrik aufsuchen! Zwischen einer Kollektorfläche und Masse darf kein Widerstand messbar sein.

Die Feldwicklung muss an Klemme F einen Widerstand von etwa 7Ω gegen Masse haben – dann ist sie in Ordnung.

Nun Kohle und Kohleschächte reinigen und auf leichte Beweglichkeit der Kohle im Schacht prüfen. Neue Kohlen sollten wenig Spiel haben und leicht gleiten. Bei zu großem Spiel könnten sie verkanten. Sind sie zu dick, lassen sie sich gut mit feinem Schleifpapier anpassen. Sind sie zu lang, müssen sie gekürzt werden, da sie sonst am Gehäuse einen Kurzschluss erzeugen können. 

Beim Zusammenbau tut man sich leichter, wenn die möglichst neuen Kohlen zuerst angeklemmt und nur ein wenig im Schacht versenkt werden. Die Andruckfedern lassen sich vorsichtig verdrehen, so dass sie neben den Kohlen liegen und diese klemmen. Dann den Anker einsetzen und die LiMa zusammenbauen. Erst jetzt die Andruckfedern mit einer Pinzette oder Spitzzange auf die Kohlen setzen, so dass diese mit der definierten Kraft der Feder auf den Kollektor gedrückt werden.

Läuft alles rund, kann die LiMa eingebaut, der Keilriemen korrekt gespannt und die Kabel angeschlossen werden. 
Nun sollte nochmals zu einem Test – wie Eingangs beschrieben – die max. Leistung der LiMa abrufen werden, indem die Klemmen D und F an der LiMa wieder kurzgeschlossen werden. Bei Drehzahlen von 2000U/min und mehr sollte jetzt ein größerer positiver Ladestrom fließen, selbst bei eingeschaltetem Licht und Wischer. 

Wichtig! Anschließend nicht vergessen die Brücke D – F wieder zu entfernen. Ansonsten würde die Batterie überladen und zerstört werden, da der Regler nicht mehr regeln kann.

So gerüstet kann jeder in aller Ruhe seinen nächsten Meilen entgegensehen. Ich hoffe, damit dem technisch Interessierten ein Stück weiter geholfen zu haben und wünsche wie immer eine gute Fahrt!

Text und Bilder: Horst Heckhoff

Quelle: MG Kurier, Clubmagazin des MG Car Club Deutschland e.V..

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Oldtimer-Wissen, Schrauber-Tipps, Service, Technologie

Achsvermessung und Spurvermessung beim Oldtimer

Wie sicherlich jedem Eigentümer eines klassischen Fahrzeugs bekannt, kann es zu technischen Ausfällen durch Alterung und Verschleiß kommen. Anders ausgedrückt kann der Betrieb eines klassischen Fahrzeugs mit Problemen verbunden sein. In diesem Fall war es ein defektes Radlager was ausgepresst werden musste und durch ein Neuteil ersetzt wurde. Zur Sicherheit wurde nach dem Einbau eine Achsvermessung und Spurvermessung an dem Klassiker durchgeführt.

Achsvermessung
Achsvermessung alle Messinstrumente fixiert

Der Grund für diese Maßnahme ist, dass sich der Verschleiß der Reifen nicht unnötig erhöht, oder das Profil einseitig abgenutzt wird. Dazu hat der Eigentümer des Fahrzeugs einen Fachbetrieb für die Achs- und Spurvermessung sowie Spureinstellung mit modernstem Gerät aufgesucht. Die exakte Einstellung der gesamten Achsgeometrie ist auch für einen optimalen Geradeauslauf notwendig. Bei den Einstellarbeiten gehört auch das Ausrichten des Lenkrades zu den erforderlichen Arbeiten.

Achsvermessung - Spiegel zur Messung
Achsvermessung – Spiegel zur Messung der Abweichungen vom Soll

Kurz gesagt: Kein Rechtsdrall, kein Linksdrall. Der exakte Geradeauslauf für die eigene Sicherheit, mehr Fahrkomfort und Wirtschaftlichkeit sind die Ziele gewesen.

Lenkrad Fixierung für Geradeauslauf
Lenkrad Fixierung für Geradeauslauf

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BMW, Jubiläum

BMW Z1 – 30 Jahre Freude am Fahren

Nur selten können Ingenieure und Designer auf der grünen Wiese in Großunternehmen entwerfen und noch viel seltener gelangten diese Resultate des kreativen Schaffens in den Verkauf. Der BMW Z1, gebaut von 1988 – 1991 ist eine Ausnahme von der Regel. Selten hatten Ingenieure und Designer bei BMW die Chance ein außergewöhnliches Auto zu entwerfen. Der BMW Z1 war und ist sicherlich ein Exot in der Autowelt und daher auch so beliebt. Alltagstauglichkeit und Individualität passen wunderbar zusammen.

Die Flunder BMW Z1 fällt inmitten seiner Zeitgenossen mit ihrem zeitlosen Design und Technik wohlwollend in der großen Schar der Youngtimer, die damals bereits in großen Serien gebaut wurden, auf.

BMW Z1 Treffen
BMW Z1 Treffen

Planung und Realisation des Z1

Im Frühjahr 1985 begannen die Arbeiten für den BMW Z1 und schon im Sommer 1986 konnte der erste fahrbereite Prototyp präsentiert werden. Dann im September 1987 wurde der BMW Z1 auf der Internationalen Automobil Ausstellung in Frankfurt ausgestellt und ein Jahr später, im Sommer 1988 begann die Serienproduktion.

Bekannte Namen als Schöpfer des Z1

Heute noch bekannte Namen waren maßgeblich an der Entwicklung beteiligt: Dr. Ulrich Bez und Harm Lagaay. Ulrich Bez war bis vor einiger Zeit Chef von Aston Martin und vorher bei Porsche. Harm Lagaay war bei Simca und Porsche als Designer beschäftigt.

BMW Z1 Innenraum
BMW Z1 Innenraum

Beide Herren waren damals ungefähr vierzig Jahre alt, mit sportlichem Naturell ausgestattet und offen für alles Schnelle. Da war es nicht überraschend, dass sie sich dafür entschieden, einen Sportwagen mit Roadster-Genen und viel High-Tech zu bauen.

Innovative Ideen im Z1

Die Aufzählung beginnt mit dem Front-Mittelmotor-Konzept, über das tauchverzinkte Stahl-Monocoque bis zum Kunststoffboden und der Kunststoffbeplankung, die über das selbst tragende Chassis gezogen wurde. Um den Auftrieb an der Hinterachse zu verringern, wurde der Unterboden weitgehend plan gestaltet.

Aufsehenerregend war der BMW Z1 wegen seiner Türen. Diese öffneten sich nicht in einem Winkel zum Fahrzeug, sondern konnten mittels eines komplizierten Mechanismus in den Flanken des Wagens versenkt werden. Dies sah futuristisch aus und erhöhte die seitliche Aufprallsicherheit und ist in engen Parklücken ideal. Der Nachteil ist, dass die Schweller dadurch sehr hoch sind.

Neben dem hochfesten Chassis, das die nötigen Crash-Tests mit Bravour überstand, sorgte insbesondere der in die Windschutzscheibe eingezogene Überrollbügel für passive Sicherheit analog wie beim BMW E30 Cabrio. Moderne Aufhängungskonzepte waren hinten und vorne verbaut, eine ausgewogene Gewichtsverteilung, ein tiefer Schwerpunkt, ABS-gesteuerte Vierscheiben-Bremsanlage und eine punktgenaue Lenkung sorgten für aktive Fahrsicherheit.

Die Technik kam aus dem Großserienregal, der 6-Zylinder-Motor mit 170 PS mit 2,5 Liter Hubraum war zur damaligen Zeit mit das Beste, was BMW im Typ E30 zu bieten hatte.

Preislich lag der BMW Z1 zu Beginn des Verkaufs bei DM 86.000 trotz Massentechnik vergleichbar mit Mercedes 300SL (R107) oder dem Porsche 944 Cabrio.

Der BMW wurde in den Farben Schwarz, Grün, Rot oder Gelb geliefert.

Heute ist das Wetter schön, wir versenken die Türen …

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Oldtimer-Wissen, Service

Tipps: Oldtimer richtig versichern

Die Zahl der Oldtimer Fahrzeuge wie Automobile, Motorräder, Roller und Nutzfahrzeuge werden mehr. Ob für ein Nachkriegsmodell (postwar) oder Vorkriegsmodell (prewar) ist der richtige Versicherungsschutz wichtig.

Ein Oldtimer benötigt eine Kfz-Haftpflichtversicherung wie jedes andere Fahrzeug. Für diese Fahrzeuggattung gibt es spezielle Versicherungen (Haftpflichtversicherung, Teilkaskoversicherung, Vollkaskoversicherung und Schutzbrief) mit unterschiedlichem Leistungsumfang. Die Beiträge unterscheiden sich stark und sind abhängig vom Alter des Fahrzeugs, Unterbringung, Fahrer und Marktwert bzw. Wiederbeschaffungswert. Auch die Fahrleistung ist entscheidend, die meist wesentlich geringer ist als beim Alltagsfahrzeug.

Porsche Targa
Porsche Targa

Im Gegensatz zu der klassischen Kfz-Versicherung spielen Schadenfreiheitsrabatte sowie Typ- und Regionalklassen keine Rolle.

Wichtig ist, dass die Autos im Originalzustand und gut erhalten sind. In der Regel ist das H-Kennzeichen Bedingung. Bei manchen Versicherungen ist auch ein Mindestalter bei Fahrzeugen von mindestens 25 Jahre ausreichend. Zudem darf der Eigentümer den Wagen nur privat nutzen. In der Regel sind als Jahreskilometer 3.000 km bis zu 9.000 km zugelassen.

Sinnvoll ist der Abschluss einer Teil-/Vollkasko gegen Schäden mögliche Schäden. Mehr zum Thema finden Sie mit dem Link Oldtimer – Youngtimer – Versicherungen – Lexikon – Tarife.

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FIAT, Jubiläum

60. Geburtstag FIAT 500

Der FIAT 500 „Cinquecento“ war vor 60 Jahren bereits als Neuwagen ein ungewöhnliches Fahrzeug. Als Oldtimer ist er heute sehr beliebt und daher ist der Bestand nicht nur in Italien hoch. Der Kleine mit seinem Faltdach fasziniert mit der Reduzierung auf das Wesentliche.

Fiat 500 auf der Kartbahn
Fiat 500 auf der Kartbahn

Platz im FIAT 500

Obwohl der 500 mit seinen 2,97 Metern Länger lediglich 30 Zentimeter länger als ein Smart ist, bietet er vier Plätze für kleine Personen. Die dünnen Stühlchen schaffen Platz. Bei einem Radstand von 1,84 Metern kann man auf den Rücksitzen eigentlich nur Pizza oder Bambini verstauen und der Kofferraum vorne ist recht klein.

In Italien waren es die Helden des italienischen Alltags, Deutschland hatte seinen VW Käfer und Frankreich seinen 2CV (Ente) und Großbritannien seinen Mini. Selbst in Kalifornien gibt es mindestens einen FIAT 500 (Video).

Der Cinquecento steht für die preiswerte Massenmobilisierung Italien und ist heute noch ideal für die kleinen verwinkelten Gassen in dem Land und ein Sympathieträger wo er auftaucht. Er hat italienisches Flair über die Alpen gebracht in der Zeit als noch niemand Cappuccino schreiben konnte.

Wer sich für herrliche Bilder des Cinquecento interessiert folgt dem Link: Fiat 500 Foto-Galerie

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Schrauber-Tipps, Service

Cabrioverdeck reinigen und Cabriodachpflege

Wer ein historisches Cabrio bzw. Kabriolett sein Eigen nennt, sollte dessen Verdeck vom Staub und Dreck befreien, der sich abgelagert hat. Cabrio-Dächer aus Soff sind für eine gründliche Reinigung sehr dankbar. Die Reinigung nimmt man am besten nicht in einer Waschstraße vor, auch wenn diese mit weichen Lappen ausgestattet ist, sondern von Hand.

Vorgehensweise bei der Reinigung eines Cabrioverdecks

Erst wird der Dreck mit einer nicht zu scharfen Bürste und/oder einem Staubsauger entfernt. Bei stärkeren Verschmutzungen kommt die Reinigungskraft nicht um eine Nassreinigung herum. Diese sollte erst einmal mit klarem Wasser und einer weichen Bürste vorgenommen werden.

Cabrio-Dach Jaguar-E-Typ
Cabrio-Dach offen, aber mit geschlossenen Scheiben – Jaguar-E-Typ

Ist das Ergebnis nicht zufriedenstellend, können spezielle Reiniger zum Einsatz kommen. Haushaltsreiniger oder Ähnliches sind nicht geeignet, da diese Mischungen viel zu aggressiv sind. Bei den Reinigungsmitteln für das Verdeck sollte die Bedienungsanweisung der Hersteller des Reinigungsmittels beachtet werden, damit das Stoffverdeck nicht anschließend fleckig aussieht. Als Abschluss der Cabriodachpflege ist eine Imprägnierung des Verdeckstoffs zu empfehlen.

Wird ein Cabriodach aus Stoff regelmäßig gereinigt und gepflegt, hält es in der Regel deutlich länger als ohne persönliche Zuwendung und Pflege.

Ein Faltdach sollte man niemals feucht oder nass schliessen!

Mechanik des Cabrioverdecks prüfen

Empfehlenswert bei einem Kabriolett ist es auch, einen Blick auf die Mechanik des Verdecks zu werfen: Hat sich hier Rost gebildet, sind die Gelenke leichtgängig und ausreichend gefettet? Viel Aufmerksamkeit sollte man auch den Gummidichtungen rund um das Verdeck zukommen lassen. Die Dichtungen müssen auch regelmäßig von Verschmutzungen gereinigt werden und die Gummis öfter mit speziellen Pflegemitteln, auf Silikon- oder Glycerinbasis, einreiben, um sie länger geschmeidig und dadurch die Verdeckränder dicht zu halten.

Schutz beim Abstellen des Cabrios

Um zu verhindern, dass Diebe sich mit dem Messer durch das geschlossene Verdeck Zugang zum Auto verschaffen, sollte man Cabrios möglichst nicht an uneinsichtigen, einsamen Stellen parken. Kommt es trotzdem zu einem Einbruch, kommt eine Teilkaskoversicherung für die so unmittelbar entstandenen Schäden auf. Ein gestohlenes Autoradio ist dadurch ebenfalls abgesichert. Wer nur kurz parkt, muss für diese Zeit nicht unbedingt das Verdeck schließen, um seinen Versicherungsschutz zu behalten. Die Seitenscheiben sollten hochgefahren und das Handschuhfach abgeschlossen sein.

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Leser fragen, Mitsubishi, Oldtimer-Wissen, Service

Mitsubishi Sapporo

In dem Beitrag Japanische Autoklassiker sind immer noch rar beschäftigte sich der Autor mit dem Sammeln von Fahrzeugen aus Asien. Dazu bekam die Redaktion eine Zuschrift, die ich hier gerne veröffentliche.

Schön das sich mal jemand mit den Fahrzeugen beschäftigt, die wir aus unserer Jugendzeit kennen, die aber völlig aus dem Gedächtnis verschwinden. Ich habe in meinen letzten 40 Jahren Autogeschichte so einige dieser Gefährte gesehen, selbst besessen, in Scheunen gefunden oder in der Werkstatt gehabt.

Heute halte ich mir noch ein paar Fahrzeuge von 1956- 1991. Das Foto zeigt die Wiederinbetriebnahme meines Mitsubishi Sapporo A120c Gls aus dem Baujahr 1980 als 2-Türer mit Schrägheck.

Mitsubishi Sapporo Baujahr 1980
Mitsubishi Sapporo Baujahr 1980 © Fotoquelle und Bildrechte: Jürgen Schmekel

Die technische Daten sind: Erstzulassung 30.04.1980, Ottomotor, Hubraum 1981 ccm, Leistung: 72kW und Getriebe Automatik. Damals schon hatte dieses Fahrzeug einige technischen Besonderheiten, die hierzulande erst viel später oder gar nicht verfügbar waren, zum Beispiel zwei gegenläufige Ausgleichswellen im Motor zur Vibrationdämpfung.

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