Gastautoren, Meinungen der Leser

H-Kennzeichen mit 40 Jahren die Lösung?

Pro für eine Verlängerung der Frist bis zum H-Kennzeichen

… erst gestern hatte ich wieder die Erfahrung machen müssen, dass für manchen das 30-Jahre H-Kennzeichen nur eine billigere Art der Fortbewegung darstellt. Der Hausmeister einer Schule, ohne jeglichen Bezug zu Oldtimern, freut sich in zwei Jahren für seinen alten Mercedes-Diesel ein H-Kennzeichen zu bekommen und damit für kleines Geld auch in Umweltzonen einfahren zu dürfen. Dass sind genau die, welche echte Oldtimer in Zukunft in die Bredouille bringen werden. Eine Begrenzung für H-Kennzeichen bis ca. 1965 und danach nur noch mit FIFA Gutachten oder ähnlichem wäre dringend notwendig.
Rainer Kaifel

…ich bin ebenfalls aus den von Ihnen genannten Gründen für eine 40 Jahres Grenze. Diese widerspricht natürlich dem Geschäftszweig Oldtimer, aber weniger ist hier sicher mehr. Für mich persönlich sind viele der knapp über 30 Jahre alten Wagen Gebrauchtwagen, ist natürlich altersbedingt. Die 30-jährigen Fans sehen das natürlich anders. Die sollen natürlich auch alle ihren Spaß haben, das macht die Sache wieder schwierig.

Neben meinen alten Schätzchen (RR Corniche 1973, Jaguar1955, Mercedes SL 1973) habe ich auch einen 94er Aston Martin Virage Volante, den sehe ich nicht als Oldtimer, sondern als Liebhaberstück mit Fahrtspaß. Eine Aufteilung der Veranstaltungen ab 40 und 20 bis 40 Jahre alt halte ich für sinnvoll.
Gerd Steimer

… H-Kennzeichen erst ab einen Alter von 40 Jahren zu vergeben, findet unsere vollste Zustimmung. Bei unseren 50. Oldtimertreffen am 17. Juni d.J. hatten wir das gleiche Problem. Neben „wirklich historischen“ Fahrzeugen befanden sich auch zahlreiche Fahrzeuge, die man bei intensiver Betrachtung nie als Oldtimer bezeichnen kann. Sollte der Trend so weiter gehen lohnt es sich bald nicht mehr, an diversen Veranstaltungen teilzunehmen und Ausfahrten mitzumachen.
MC Roland Nordhausen

…das Sonderkennzeichen H soll den historischen Wert unterstreichen und die Pflege von kfz-technischem Kulturgut begünstigen. Da wäre es aus meiner Sicht sinnvoll die Anzahl der von einem Typ zugelassenen Fahrzeuge heranzuziehen. Ein 2.6l 24v Baby-Benz ist vermutlich seltener als ein 1602er BMW. 30+ Jahre alt und ein Grenzwert in der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge scheint mir da sinnvoll.
Hardy

… den Vorschlag auf Erhöhung der Oldtimerzulassung auf 40 Jahre kann ich nur unterstützen, ja ganz im Gegenteil
ich wäre für eine Festlegung auf 50 Jahre. Das brächte für einige Zeit etwas Ruhe in die „Möchtegernoldtimerscene“.
B. Zimmer

…Bin voll deiner Meinung, gerne mit 40 Jahren.

Sollen doch die sogenannten Youngtimer ihre eigenen Veranstaltungen machen, wie es ja schon sehr oft praktiziert wird. Ich finde es mittlerweile mehr als bescheuert, wenn da 10jährige neben 55jährigen Autos stehen. Jedem sein Pläsierchen, aber nicht zusammen.
Jochen

…Aus meiner Sicht wären 40 Jahre ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wären 50 Jahre ab Erstzulassung, denn die Inflation von jungen Oldies sollte unbedingt eingedämmt werden. Die Pflege des historischen kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes ließe sich dann auch wieder mit mehr Nachdruck in den Vordergrund stellen.
Horst Weinert

Für Ihren Vorschlag, H-Kennzeichen, erst ab 40 Jahren – Ihre Begründung ist vollkommen richtig. Was, können wir tun?
Wolfgang Dietrich

…Ich bin auch der Meinung, das der Zeitraum für die Bezeichnung als Oldtimer mit 30 Jahren zu kurz gefasst ist. Schon in den 70ger Jahren stieg die Produktion von Fahrzeugen sprunghaft an und ich finde, ein Fahrzeug von 1977 als Oldtimer zu bezeichnen als nicht gerechtfertigt. Fahrzeuge bis 1967 werden dieser Anforderung eher gerecht, vor allem unter dem Aspekt der technischen Entwicklung.

Bei der Beibehaltung von einem Zeitraum von 30 Jahren haben wir in 10 Jahren Millionen von Fahrzeugen, die als Oldtimer bezeichnet werden aber keine Oldtimer sind. Auch deren Technik hat nichts mit traditionellen Oldtimern zu tun. Es ist eine neue Definition für Oldtimer notwendig, die nicht ausschließlich auf das Alter der Fahrzeuge, sondern auf den Stand der technischen Entwicklung beruht. In den 60ziger- und 70ziger-Jahren fand die schnellste und umfassendste technische Entwicklung im Fahrzeugbau statt und dies hat zu der bekannten Massenfertigung unter Vereinheitlichung der Bauteile und Baugruppen international geführt. Damit war die Individualität des Fahrzeugbaus beendet, die aber bei einem Oldtimer eine besondere Rolle spielt.
Lothar Schnabel

Contra eine Verlängerung der Frist bis zum H-Kennzeichen

…Ich bin für eine Beibehaltung der dreißig Jahre als Oldtimer-Mindestalter.

Zwei Gründe: Obwohl die Volumen-Baureihen jetzt H-fähig sind, ist der Oldtimer-Bestand nicht in dem Maße gewachsen, wie diese Baureihen hinzukommen.

Die Beibehaltung der 30 Jahre – und damit konstanten Verjüngung der Oldtimer-Fahrzeuge wie Fahrer – wirkt der in einem früheren Editorial zu Recht beklagten Vergreisung der Oldtimer-Szene entgegen.
Jörg Hermann

… von einem H-Kennzeichen erst ab 40 Jahren halte ich nicht viel, denn dann müsste diese Grenze alle paar Jahre wieder verschoben werden: die große Welle der 80er und 90er Autos wird auch in 10 oder 20 Jahren noch rollen.

Für viel sinnvoller würde ich z. B. eine Beschränkung auf Fahrzeuge halten, deren Erstzulassung in D war. Um das seit einigen Jahren boomende Geschäft mit den weltweiten Importen zu stoppen – einen Oldtimer mit amerikanischer Ausstattung nach Deutschland zu holen ist eher eine Frage des Geldes, nicht aber eine Frage der Tradition.
Martin

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Marcus Klippgen, Meinungen der Leser

Vorschlag für H-Kennzeichen Regeln in Deutschland

In den Zuschriften der Leser polarisiert das Meinungsspektrum zwischen „bei 30 Jahren bleiben“ und „auf 40 Jahre“ oder sogar „50 Jahre anheben“. Die Argumente beider Seiten sind mehrheitlich nachvollziehbar. Es ist gleichgültig, welcher Auffassung man hier zuneigt, wiederhole ich:

Wenn man das Mindestalter – meinethalben langfristig sogar auf 50 Jahre – anhebt, müsste dies stufenweise und mit vorheriger Ansage geschehen. Ein schlagartiges Heraufsetzen der H-Altersgrenze – z. B. per 2019 schlagartig auf 40 Jahre – hätte dagegen fatale Auswirkungen:

Eigner gepflegter Youngtimer aus Baujahren der späten 80er bis frühen 90er, die auf eine baldige H-Zulassung hinleben, würden quasi „über Nacht enteignet“.

Das gölte übrigens auch für Servicebetriebe, die sich auf die 30-Jahre-Grenze eingestellt haben und für ihre Kunden entsprechend Know How und Ersatzteile vorhalten. Diese Kunden würden nämlich vermehrt wegbleiben…

Ein unmittelbar vor der Heraufsetzung mindestens 30 Jahre altes und daher bereits „H-zugelassenes“ Fahrzeug würde anders behandelt, als ein nur marginal jüngeres Fahrzeug. Hierzu folgendes Beispiel:

Nehmen wir an, per 01/2019 würde das Alter auf 40 Jahre heraufgesetzt: Dann wäre ein Fahrzeug aus Baujahr 1988 nach der bisherigen Regelung gerade noch in 2018 „H-zulassungsfähig“, hätte also „Glück gehabt“. Dagegen wäre ein nur um ein (!) Jahr jüngeres Fahrzeug des Baujahres 1989 nicht mehr in 2019 „H-zulassungsfähig. Der Eigner hätte also „Pech gehabt“ und müsste nun bis 2029 warten!

Wäre dies gerecht? Entspräche es ideell dem Gleichbehandlungsgrundsatz? Ich meine nein.

Deshalb plädiere ich für eine stufenweise Anhebung der Altersgrenze auf 40 oder meinetwegen sogar auf 50 Jahre.

Allerdings bin ich bei denen, die bei der Erstellung des erforderlichen H-Gutachtens für striktere Anwendung der „H-Kriterien“ plädieren: Nicht dem Werksoriginal entsprechende „Bastellösungen“ und Phantasielackierungen müssten K.O.-Kriterium sein. Der in solchen Fällen häufige Vorwand „zeitgenössischer Umbau“ wäre enger auszulegen. (Tuning nach klassischem Vorbild mag noch angehen.

Aber ein Golf III mit modernem Turbomotor ist so wenig „zeitgenössisch“ wie ein BMW 02 mit M3-Motor. Völlig heruntergerittene Möhren dürften ebenfalls kein H-Kennzeichen bekommen – womit ich „Patina“ keineswegs
ausschlösse! Nur eben bitte gepflegte.

Täte man diese Punkte bei der H-Begutachtung strikter beachten, wären wir schon einen guten Teil der auf das H-Kennzeichen zu rollenden Youngtimer-Schwemme los.
Quelle: Marcus Klippgen

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Gastautoren, Goliath, Meinungen der Leser

40 Jahre bis zum Status Oldtimer sind einfach zu viel

Es wird mal wieder das Kind mit dem Bade ausgegossen. Ich verstehe nicht welche Vorteile es haben soll, dass ein Fahrzeug erst ab 40 Jahre als Oldtimer gelten soll?

Es ist schon schwierig genug den Oldtimer mit 30 Jahren in den Oldtimer Status zu retten. Man soll sich das mal vor Augen halten, wie schwierig es ist den Wagen in Schuss zu halten, bis er ein Oldtimer wird.

Ich fürchte das viele gute Autos vorzeitig verschrottet werden, weil die Besitzer nicht in der Lage sind diese Zeit zu überbrücken. Jeder der diesem Hobby nachgeht wird mir zustimmen, dass auch ein Fahrzeug, das eigentlich nur steht, Geld kostet. Es muss die Garage bezahlt werden, denn nicht jeder hat eine. Dann muss das Klima stimmen in dem Raum in dem dieses Auto steht. Möglicherweise muss ein Klimagerät zum Einsatz kommen, was erst einmal angeschafft werden muss. Natürlich verbraucht dieses Gerät Strom und der kostet Geld. Auch wenn der Wagen nicht gefahren wird, muss er ab und an gereinigt werden, was zum Beispiel bei Leder Bestuhlung und Cabrio Dächer regelmäßiger Aufwand verursacht. Im Hinblick auf eine Zeit in der dieses Fahrzeug als Oldtimer wieder auf die Straße soll, müssen auch alle technischen Teile, Motor, Achsen, Lenkung und Bremsen regelmäßig gewartet werden. Früher mussten die Gelenke und Kardanwelle noch abgeschmiert werden. Wenn das nicht regelmäßig gemacht wird, gehen die Schmiernippel so zu, dass man sie austauschen muss. Der Ersatz der Schmiernippel ist nicht leicht zu bekommen und bei einigen Modellen schwierig.

Beispiel: Eine Person, 25 Jahre alt, besorgt sich ein Fahrzeug das 15 Jahre als ist, als ganz normales Fahrzeug gefahren, bis es dann stillgelegt wurde und das Glück gehabt hatte, beim Besitzer zu bleiben. Dieser möchte das Fahrzeug Oldtimer werden lassen. Wenn das H-Kennzeichen erst mit 40 Jahren ab Erstzulassung vergeben wird, ist der gute Mann dann 50 Jahre alt bis er den Wagen zu den Oldtimer Konditionen (Steuer und Versicherung) fahren kann.

Ich glaube, ich brauche dazu nicht weiteres zu schreiben. Es ist schwierig und es kann so viel passieren in der Zwischenzeit. Nicht jeder kann mal eben viel Geld in die Hand nehmen, um sich einen fertig restaurierten Oldtimer zulegen.

Unser erstes Auto Borgward Goliath
Unser erstes Auto Borgward Goliath © Fotoquelle und Bildrechte: Benuar

Ich glaube, dass diese Aktion zu Diskussion gebracht wurde, von Personen die keine Ahnung haben oder denen die Oldtimer Szene ein Dorn im Auge ist. Davon gibt es leider reichlich viele Menschen.

Ich würde soweit gehen, dass erhaltenswerte Objekte sind, die zum Beispiel wenig gebaut wurden, die wenige Stückzahlen erreicht habe oder eben eine besondere geschichtliche Bedeutung zugeordnet werden kann, wie Fahrzeuge von Staatsmännern, Schauspielern oder andere bedeutungsvollen Personen des öffentlichen Lebens oder Ereignissen. Diese Fahrzeuge würde ich sogar ab 25 Jahre Oldtimer werden lassen. Ganz einfach, dass sie nicht irgendwann verschrottet werden.

Ich denke, dass der Markt der Oldtimer sich wieder einmal in eine vernünftige Richtung bewegt, denn zum Beispiel eine VW Samba Bus der 125.000 € kosten soll, ist ein Witz. Das ist total überzogen. Das war nur ein Beispiel.

So gibt es einige Modelle auf dem sich Spekulanten stürzen wie die Mücken auf einem Kuhfladen mit dem einzigen Ziel, einen großen Gewinn zu machen. Denen ist es wurscht, ob das ein Kulturgut ist oder besonders erhaltenswert, weil das Objekt mit einem Ereignis oder einer historischen Begebenheit zu zu ordnen ist. Das sind alles nur „keine Oldtimer-Freunde“. Aber es werden auch solche überzogenen Preise bezahlt und dann wird sich gewundert, dass die Oldtimer-Szene immer dünner wird und viel Schätzchen der Schrottpresse zum Opfer fallen.

Wir werden sehen was die Zeit bringt. Eines ist gewiss, dass sich bald kein normal Verdiener einen Oldtimer leisten kann oder auch will, denn 40 Jahre bis zum Status Oldtimer sind einfach zu viel.
Klaus–Roger Benuar

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Gastautoren, Meinungen der Leser

Jeder kann sich frei entscheiden ohne Anderen Vorschriften zu machen

…Gesetzlich ist doch klar geregelt, was ein Oldtimer ist. Wer eine Diskussion über diese Definition lostritt, tut der Szene keinen gefallen und befindet sich aus meiner Sicht auch auf der falschen Stelle.

Old- oder Youngtimer-Veranstaltungen gehören ins private Recht und jeder Veranstalter kann frei entscheiden, welche Beschränkungen er für die Teilnahme nennt.

Wer sich also nicht gut aufgehoben fühlt, muss sich in erster Linie vehement beim Veranstalter beschweren.

Falls dieser eine andere Ausrichtung verfolgt (z.B. auch Youngtimer), muss man eben diese Veranstaltung in Zukunft meiden.

Es gibt hunderte von Veranstaltungen und es wird wegen dieser Vielzahl zunehmend zur Spezialisierung kommen. Dann ist man wieder unter sich.

Ob dies erstrebenswert ist oder man lieber auch mit jungen Menschen die Vielfalt unseres Hobbys genießt, kann doch jeder selbst entscheiden. Dafür muss man nicht nach irgendeiner Obrigkeit oder moralischer Reglementierung rufen.

Jeder kann sich frei entscheiden, ohne den Anderen Vorschriften machen zu müssen. Eigentlich ist es ganz einfach!
Matthias Adler

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Gastautoren, Meinungen der Leser, Service, Umfragen

Youngtimer Fahrzeuge auf Veranstaltungen vs. H-Kennzeichen mit 40 Jahren

Im Editorial des Newsletters regte ich bei zwei Themen zum Kommentieren an.

Youngtimer im Oldtimer von Roehr
Youngtimer im Oldtimer von Roehr

Verstärkte Präsenz von Youngtimer Fahrzeuge auf Veranstaltungen

Die Veranstalter entwerten aus meiner Sicht mit der Zulassung von Youngtimer Fahrzeugen die jeweilige Oldtimer-Veranstaltung. Die Vielfalt der teilnehmenden Fahrzeuge leidet. Es werden meist hohe Durchschnittsgeschwindigkeiten gefahren, so dass Autos der 50er Jahre und früher nicht mehr unter diesen Bedingungen teilnehmen können. Das ist besonders für Veranstaltungen in bergigen Landschaften relevant. Die hohen Durchschnittsgeschwindigkeiten ergeben sich durch die leistungsfähigen Motoren der modernen Fahrzeuge und deren Fahrer, nicht durch die Vorgaben der Veranstalter!

Wäre es nicht deshalb sinnvoll, dass die Ausschreibungen der jeweiligen Veranstaltung nur Fahrzeuge mit, zum Beispiel Baujahr älter als 1970, zulassen?
Zu diesem Thema habe ich diverse Leserbriefe bekommen, die hier veröffentlicht sind.

Vergabe des H-Kennzeichen erst mit 40 Jahren ab Erstzulassung

Eine andere drastische Maßnahme wäre das Mindestalter für Fahrzeuge mit H-Kennzeichen auf 40 Jahre zu erhöhen? Grund: Seit den 80er Jahren werden Automobile in wesentlich größeren Stückzahlen hergestellt und ein Golf I, Golf II, „Baby-Benz“, 3er BMW etc. sind auch heute noch in großer Zahl gar als „Klassiker im täglichen Einsatz“ unterwegs. Auch das Thema H-Kennzeichen erst mit 40 Jahren ab Erstzulassung wurde in zahlreichen Leserbriefen aufgegriffen.

Die Meinungsvielfalt der Leser im Überblick

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Gastautoren, Meinungen der Leser

H-Kennzeichen keine Änderung gewünscht

Ich bin nicht dafür die Zulassung zum H Kennzeichen auf 40 Jahre zu erhöhen. Wenn wir uns mal die Ausfahrten ansehen, dann haben wir dort das perfekte Altersheim, alle über 60, 70, 80 Jahre alt.

Der Nachwuchs kann sich einen Mercedes 300SL oder eine Pagode nicht kaufen. Ich selbst fahre einen BMW E 30 Limo (1987) bei den Veranstaltungen und einen Mazda RX 7 SA (1981).

Ich habe oft beobachtet, dass die ganz alten Auto Bewunderung hervorrufen, die jungen, wie der BMW jedoch Emotionen (occhhh, so einen habe ich früher auch mal besessen, Toll!).

Die Zahl der Mercedes W107 und der Porsche 911 ist langweilig hoch, der BMW (kaum Überlebende) und der RX 7 (noch 50 Stück in Deutschland) sind da selten und oft die einzigen Fahrzeuges des Types.

Was die schnellen Etappen angeht, so steht es Veranstaltern frei, bei GLPs zwei Sollzeiten zu setzen!
Zum Beispiel bis Bj. 1960 40 sec ab Bj.1960 30sec.

Bernd Schuster, AC Mittellahn

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Gastautoren, Meinungen der Leser

Wir reden über etwas, was es eigentlich gar nicht gibt

Zunächst sollte man sich darüber klar werden, über was man redet wenn man den Begriff „Youngtimer“ nennt.

Rein rechtlich gibt es einen solchen Begriff gar nicht. Auch in der englischen Sprache ist er unbekannt, obwohl das Wort im ersten Moment englisch klingt. Abgeleitet wurde dieser Begriff sehr wahrscheinlich vom Wort „Oldtimer“. Dieses Wort gibt es tatsächlich in der englischen Sprache, hat aber dort einen ganz anderen Sinn. – Die Deutschen haben ein gewisses Talent dazu entwickelt, ihre Sprache „modern“ klingen zu lassen. Daran können wir an dieser Stelle nichts ändern.

Erstes Fazit: Wir reden über etwas, was es eigentlich gar nicht gibt.

Trotzdem gibt es natürlich Fahrzeuge die an „Oldtimerveranstaltungen“ oder Ausfahrten teilnehmen, deren Alter unter 30 Jahren liegt und somit, rein von der Definition, dort nicht hingehören. Hier wird also eine klar gesetzte Grenze überschritten. Somit kann man den damit verbundenen Ärger einiger Oldtimer-Fahrer, evtl. auch einiger Zuschauer sicherlich verstehen.

Die momentane, für manche eher unbefriedigende Situation hat aber auch Gründe. Sie alle aufzuzählen würde den Rahmen an dieser Stelle sprengen. Einen Grund möchte ich aber kurz ansprechen. Es geht (wen wundert´s?) um´s Geld.

Youngtimer-Treffen
Youngtimer-Treffen © Fotoquelle und Bildrechte: Harald Weber

Ob Oldtimerrallye oder organisierte Ausfahrt. „Masse“ ist wichtig für die meisten Veranstalter. Und genau diese „Masse“ an Fahrzeugen bringen oft die jüngeren Besitzer mit ihren jüngeren Fahrzeugen. Sie fahren auch dann, wenn mancher Oldtimerbesitzer sein Fahrzeug lieber in der trockenen Garage lässt oder vorsichtshalber erst gar nicht anmeldet. Durch die beinahe garantierte Teilnahme dieser jüngeren Fahrzeuge hat der Veranstalter eine gewisse zusätzliche Einnahme und somit mehr finanzielle Sicherheit. Daher wird seitens der Veranstalter gerne mal ein Auge zugedrückt.

Klar, dass die Qualität solcher Veranstaltungen aus Zuschauersicht darunter leidet. Ich selbst bin schon häufiger bei „Oldtimerausfahrten“ von Zuschauern gefragt worden, wo denn die schönen alten Autos bleiben? Die Antwort, dass damit nur ganz vereinzelt zu rechnen ist, machte niemanden glücklich. Allerdings ist das Zuschauen bei solchen Ausfahrten meistens kostenlos. Somit kann man auch als Zuschauer nicht viel verlangen.

Es gibt aber auch Veranstaltungen wo man als Zuschauer wirklich alte und ungewöhnliche Fahrzeuge bestaunen kann, die sich in Form, Farbe und Geräuschkulisse vom heutigen Einheitsbrei und „Youngtimern“ deutlich unterscheiden. Allerdings zahlt der Zuschauer einen entsprechenden Eintritt. Der Veranstalter hat schließlich auch seine Kosten und muss diese irgendwie wieder reinholen.

Also, für alle Zuschauer: Da, wo ´s nix kostet, darf man auch nicht viel erwarten. Da, wo man bezahlen muss, wird in aller Regel auch wirklich was geboten.

Allen Oldtimerfahrern die sich über schnelle, neuere Fahrzeuge ärgern sei der Rat gegeben, mit den Veranstaltern zu reden. Sie sind oftmals dankbar für jede Anregung. Kein Veranstalter will Teilnehmer verlieren. Jedem Veranstalter ist es selbst überlassen, wie er seine Veranstaltung organisiert. Eine rechtzeitige, zusätzliche Definition des Mindestalters wäre aus heutiger Sicht sicher kein Problem und würde bei allen für Klarheit sorgen. Hierfür müsste auch kein bestehendes Gesetz umgeschrieben werden. Der Fahrer eines wirklich alten Fahrzeugs kann sich dann immer noch entscheiden, ob er teilnimmt oder lieber nicht. Der Fahrer eines jüngeren Fahrzeugs weiß entsprechend auch, ob sein Fahrzeug erwünscht ist oder nicht.

Harald Weber

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Gastautoren, Meinungen der Leser

Gründe für H-Kennzeichen erst mit 40 Jahren

Danke zunächst für Ihre meist guten Artikel, die sich oft mit meiner Ansicht decken.

Ich bin absolut dafür, wie in England die Schwelle für das H-Kennzeichen auf 40 Jahre anzuheben; gerne auch mit einem festen Datum – z.B. ab Erstzulassung 1.1.77 gibt es vorerst keine H-Zulassung mehr.

Meines Erachtens sollte sogar ergänzend festgelegt werden, dass ein bestimmtes Modell ausgenommen wird, wenn davon noch mehr als XXX auf den Straßen unterwegs sind. Alternativ könnte die Vergabe von H-Nummern für ein Modell/Karosserievariante auf eine bestimmte Anzahl Exemplare beschränkt werden. Kein Mensch braucht 50.000 Käfer, Mercedes-Benz W123 – schlimmer noch Mercedes W107 – oder Porsche 911 mit H-Kennzeichen.

Ganz wichtig, um Trittbrett fahrende Billigheimer aus zubremsen: Verbindliche Nachprüfung, ob ein aktuelles Alltagsfahrzeug auf den H-Kennzeichen-Interessenten zugelassen ist. Dienstwagen etc. würde ich hier ausschließen. Es ist ein anspruchsvolles Hobby – wer nur eine alte Möhre billig fahren will, den brauchen wir in der Oldtimer-Szene nicht.

Vergünstigungen für Fahrzeuge, die noch kein H-Kennzeichen bekommen können – egal ob steuerlich oder bei den Versicherungen – sollten total gestrichen werden. Früher überlebten Autos mehr oder weniger zufällig die ersten Jahrzehnte – heute sind viele Modelle Spekulationsobjekte, was m.E. der Szene nicht gut tut und durch Streichung von Vergünstigungen unterbunden werden könnte. Ich denke, wenn dem ein Riegel vorgeschoben wird, hört auch der Medienhype für die Youngtimer auf.

Im Gegenzug wäre es dann sinnvoll, Vorkriegsfahrzeuge oder alternativ Autos ab einem Alter von 60 oder 70 Jahren, steuerlich komplett zu entlasten – incl. MWSt. – Streichung für Arbeiten in Werkstätten bzw. steuerliche Absetzbarkeit ähnlich den Regelungen zu Arbeiten in der Wohnung. Das könnte mit einer Einstufung als „Kulturgut“ und der Verpflichtung des Eigentümers zur originalgetreuen Erhaltung verbunden werden.

Mit freundlichem Gruß
Michael Kreuz – Dt. Peugeot Vorkriegs Register –

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