H-Kennzeichen mit 40 Jahren die Lösung?

Pro für eine Verlängerung der Frist bis zum H-Kennzeichen

… erst gestern hatte ich wieder die Erfahrung machen müssen, dass für manchen das 30-Jahre H-Kennzeichen nur eine billigere Art der Fortbewegung darstellt. Der Hausmeister einer Schule, ohne jeglichen Bezug zu Oldtimern, freut sich in zwei Jahren für seinen alten Mercedes-Diesel ein H-Kennzeichen zu bekommen und damit für kleines Geld auch in Umweltzonen einfahren zu dürfen. Dass sind genau die, welche echte Oldtimer in Zukunft in die Bredouille bringen werden. Eine Begrenzung für H-Kennzeichen bis ca. 1965 und danach nur noch mit FIFA Gutachten oder ähnlichem wäre dringend notwendig.
Rainer Kaifel

…ich bin ebenfalls aus den von Ihnen genannten Gründen für eine 40 Jahres Grenze. Diese widerspricht natürlich dem Geschäftszweig Oldtimer, aber weniger ist hier sicher mehr. Für mich persönlich sind viele der knapp über 30 Jahre alten Wagen Gebrauchtwagen, ist natürlich altersbedingt. Die 30-jährigen Fans sehen das natürlich anders. Die sollen natürlich auch alle ihren Spaß haben, das macht die Sache wieder schwierig.

Neben meinen alten Schätzchen (RR Corniche 1973, Jaguar1955, Mercedes SL 1973) habe ich auch einen 94er Aston Martin Virage Volante, den sehe ich nicht als Oldtimer, sondern als Liebhaberstück mit Fahrtspaß. Eine Aufteilung der Veranstaltungen ab 40 und 20 bis 40 Jahre alt halte ich für sinnvoll.
Gerd Steimer

… H-Kennzeichen erst ab einen Alter von 40 Jahren zu vergeben, findet unsere vollste Zustimmung. Bei unseren 50. Oldtimertreffen am 17. Juni d.J. hatten wir das gleiche Problem. Neben “wirklich historischen” Fahrzeugen befanden sich auch zahlreiche Fahrzeuge, die man bei intensiver Betrachtung nie als Oldtimer bezeichnen kann. Sollte der Trend so weiter gehen lohnt es sich bald nicht mehr, an diversen Veranstaltungen teilzunehmen und Ausfahrten mitzumachen.
MC Roland Nordhausen

…das Sonderkennzeichen H soll den historischen Wert unterstreichen und die Pflege von kfz-technischem Kulturgut begünstigen. Da wäre es aus meiner Sicht sinnvoll die Anzahl der von einem Typ zugelassenen Fahrzeuge heranzuziehen. Ein 2.6l 24v Baby-Benz ist vermutlich seltener als ein 1602er BMW. 30+ Jahre alt und ein Grenzwert in der Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge scheint mir da sinnvoll.
Hardy

… den Vorschlag auf Erhöhung der Oldtimerzulassung auf 40 Jahre kann ich nur unterstützen, ja ganz im Gegenteil
ich wäre für eine Festlegung auf 50 Jahre. Das brächte für einige Zeit etwas Ruhe in die “Möchtegernoldtimerscene”.
B. Zimmer

…Bin voll deiner Meinung, gerne mit 40 Jahren.

Sollen doch die sogenannten Youngtimer ihre eigenen Veranstaltungen machen, wie es ja schon sehr oft praktiziert wird. Ich finde es mittlerweile mehr als bescheuert, wenn da 10jährige neben 55jährigen Autos stehen. Jedem sein Pläsierchen, aber nicht zusammen.
Jochen

…Aus meiner Sicht wären 40 Jahre ein Schritt in die richtige Richtung. Besser wären 50 Jahre ab Erstzulassung, denn die Inflation von jungen Oldies sollte unbedingt eingedämmt werden. Die Pflege des historischen kraftfahrzeugtechnischen Kulturgutes ließe sich dann auch wieder mit mehr Nachdruck in den Vordergrund stellen.
Horst Weinert

Für Ihren Vorschlag, H-Kennzeichen, erst ab 40 Jahren – Ihre Begründung ist vollkommen richtig. Was, können wir tun?
Wolfgang Dietrich

…Ich bin auch der Meinung, das der Zeitraum für die Bezeichnung als Oldtimer mit 30 Jahren zu kurz gefasst ist. Schon in den 70ger Jahren stieg die Produktion von Fahrzeugen sprunghaft an und ich finde, ein Fahrzeug von 1977 als Oldtimer zu bezeichnen als nicht gerechtfertigt. Fahrzeuge bis 1967 werden dieser Anforderung eher gerecht, vor allem unter dem Aspekt der technischen Entwicklung.

Bei der Beibehaltung von einem Zeitraum von 30 Jahren haben wir in 10 Jahren Millionen von Fahrzeugen, die als Oldtimer bezeichnet werden aber keine Oldtimer sind. Auch deren Technik hat nichts mit traditionellen Oldtimern zu tun. Es ist eine neue Definition für Oldtimer notwendig, die nicht ausschließlich auf das Alter der Fahrzeuge, sondern auf den Stand der technischen Entwicklung beruht. In den 60ziger- und 70ziger-Jahren fand die schnellste und umfassendste technische Entwicklung im Fahrzeugbau statt und dies hat zu der bekannten Massenfertigung unter Vereinheitlichung der Bauteile und Baugruppen international geführt. Damit war die Individualität des Fahrzeugbaus beendet, die aber bei einem Oldtimer eine besondere Rolle spielt.
Lothar Schnabel

Contra eine Verlängerung der Frist bis zum H-Kennzeichen

…Ich bin für eine Beibehaltung der dreißig Jahre als Oldtimer-Mindestalter.

Zwei Gründe: Obwohl die Volumen-Baureihen jetzt H-fähig sind, ist der Oldtimer-Bestand nicht in dem Maße gewachsen, wie diese Baureihen hinzukommen.

Die Beibehaltung der 30 Jahre – und damit konstanten Verjüngung der Oldtimer-Fahrzeuge wie Fahrer – wirkt der in einem früheren Editorial zu Recht beklagten Vergreisung der Oldtimer-Szene entgegen.
Jörg Hermann

… von einem H-Kennzeichen erst ab 40 Jahren halte ich nicht viel, denn dann müsste diese Grenze alle paar Jahre wieder verschoben werden: die große Welle der 80er und 90er Autos wird auch in 10 oder 20 Jahren noch rollen.

Für viel sinnvoller würde ich z. B. eine Beschränkung auf Fahrzeuge halten, deren Erstzulassung in D war. Um das seit einigen Jahren boomende Geschäft mit den weltweiten Importen zu stoppen – einen Oldtimer mit amerikanischer Ausstattung nach Deutschland zu holen ist eher eine Frage des Geldes, nicht aber eine Frage der Tradition.
Martin