Ford

Die ersten schnellen Ford RS wurden 50 Jahre alt

Ford RS

Ende der 60er Jahre begann die Autoindustrie normale „Butter- und Brot-Fahrzeuge“ teilweise motorisch, aber auch optisch effektvoller zu gestalten. Das hat auch Ford mit seinen Familienmodellen getan.

Es begann mit dem Ford 15 M RS sowie wenig später mit dem Ford 17 M RS und 20 M RSim Jahr 1968. Alle diese Modelle bekamen die Zusatzbezeichnung „Rallye Sport“ (RS).

Ford 17m RS
Ford 17m RS

Ford 17m RS - Typenbezeichnung
Ford 17m RS – Typenbezeichnung
Ford stellte im März 1968 das sportliche Dreigestirn Ford 15 M RS (Baureihe P6), Ford 17 M RS und Ford 20 M RS (beide P7) vor. Alle drei Typen waren jeweils als zweitürige Limousine, viertürige Limousine und als Coupé (15M) beziehungsweise Hardtop (17M / 20M) lieferbar. Äußere Erkennungszeichen waren ein Grill mit reduziertem Chrom-Einsatz und Halogen-Zusatzscheinwerfern, schwarze Horizontal-Effektstreifen an den Flanken (beim 15 M auch am Heck), ein weiterer Streifen auf der Motorhaube sowie mattschwarze Zierblenden beim 17 M und 20 M. Die „14-Zoll-Spezialräder“ mit schlauchlosen Gürtelreifen waren silbergrau lackiert bzw. beim 20 M sogar verchromt. Es gab verchromte Radmuttern und Staubkappen sowie schwarz abgesetzte Felgen-Innenfelder.

Das Ford RS Interieur

Das RS-Interieur bestimmten Drehzahlmesser und Tacho in Großformat und zentraler Anordnung, garniert mit Ampere-Meter und Öldruckanzeige, ein kurzer Schaltknüppel mit holzgemasertem Knauf und Ledersäckchen um den Fuß und ein mit Leder bezogenes Lochspeichen-Sportlenkrad (15 M) beziehungsweise einen Lenkradkranz aus Holzimitat,

Motor Varianten in den schnellen Ford

Für den versprochenen „Dampf unter Haube“ sorgten drei Triebwerke. Unter der Motorhaube des 15 M RS steckt der stärkste Vierzylinder von Ford Köln: eine 1,7-Liter-V4-Maschine mit einer Leistung von 70 PS bei 5000 U/min und einem maximalen Drehmoment von 134 Newtonmetern bei 2400 U/min. Der Motor beschleunigte den Wagen in 14,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und verlieh ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 155 km/h. Die beiden größeren RS-Vertreter waren mit prestigeträchtigen V6-Motoren ausgerüstet, wobei es die 90 PS starke Zwei-Liter-Version des 17 M RS auf eine Beschleunigung von 14,2 Sekunden und 160 km/h Spitzentempo brachte. Beim 2,3-Liter-V6 des 20 M waren es 108 PS, 11,4 Sekunden und 170 km/h. Alle RS-Fahrzeuge wurden in den Farben Rot oder Silbermetallic lackiert.

Start der schnellen Ford Escort

1970 gesellten sich der Escort MKI RS 1600 mit Cosworth-Motor und der Capri MKI RS 2600 mit 200 km/h Spitzentempo dazu. Letzteren befeuerte ein 150 PS und 224 Nm starker V6-Motor. Das reichte, um den Standardsprint in auch heute noch ordentlichen acht Sekunden zu absolvieren. Das Fahrwerk war direkt vom Renn-Capri abgeleitet, und auf Stoßstangen wurde verzichtet. Dabei war das schnittige Coupé mit beheizbarer Heckscheibe, Vollkreis-Ventilation, Kartenleselampe und Bodenteppich durchaus komfortabel ausgestattet. Es blieb nicht viel, was gegen Aufpreis zusätzlich bestellt werden konnte. Es waren ein Stahlkurbeldach, Magnesiumfelgen, hintere Ausstellfenster und ein „Drucktasten-Autoradio“.

Ford Escort RS 1600
Ford Escort RS 1600

Wer sein Vergnügen dann doch lieber auf dem Nürburgring oder auf ähnlichen Rennstrecken suchte, für den stand ja noch die puristische Motorsportvariante mit Türen und Kofferraumdeckel aus Kunststoff, Seitenscheiben aus Plexiglas und schlanken 900 Kilogramm Leergewicht parat. Bei 150 PS entsprach das einem Leistungsgewicht von sechs Kilo pro PS.

1973 wurde an der Hubraumschraube gedreht. In jenem Jahr löste in England der ursprünglich drei Liter große, nachträglich auf 3,1 Liter aufgebohrte „Essex“-V-Sechszylinder die „Kölsche“ 2,6 Liter große „RS 2600“-Motorvariante ab – und schon war der Capri RS 3100 geboren. 250 Exemplare wurden seinerzeit zur Homologation für den Rennbetrieb in der Gruppe 2 gebaut, wobei sich die Firma Cosworth des ursprünglich 150 PS starken Serientriebwerks in bewährter Manier annahm und den Motor mit einem nochmaligen Hubraum-Wachstum auf 3,4 Liter sowie Vierventiltechnik und elektronischer Zündung auf deutlich jenseits der 400 PS aufpeppte. Bei gerade einmal 1000 Kilo „rennfertig“ waren 280 km/h drin.

Der sportliche Escort RS 2000

Eine Ikone der RS-Historie, wenn nicht sogar die RS-Legende schlechthin, ist der Escort RS 2000 der ersten Generation (Mk1) von 1973. Er durfte sich mit den Lorbeeren des in der Rallye-Weltmeisterschaft fahrenden Werks-Escort schmücken. Der Ford Escort RS 2000 vereinte mit seinen 100 PS und 175 km/h Höchstgeschwindigkeit bei niedrigem Gewicht souveräne Fahrleistungen, Alltagstauglichkeit, Servicefreundlichkeit und einen höchst attraktiven Preis.

Ford Escort RS 2000
Ford Escort RS 2000

Der sportliche Capri RS 2600

Wie beim Capri RS 2600 hatten die Ford-Ingenieure das Fahrwerk auf die Erfordernisse des Straßensports zugeschnitten, die Karosserie tiefer gelegt, Federn und Dämpfer angepasst sowie die Kotflügel verbreitert. Schalensitze, Sportlenkrad und Rundinstrumente mit Chrom-Ringen vermittelten das richtige Gefühl im Zweitürer.

Ford Capri Rennversion
Ford Capri Rennversion

Der zwei Jahre später erschienene Nachfolger mit 110 PS benötigte knapp neun Sekunden für den Sprint von 0 auf 100 km/h und rannte bis zu 180 Sachen. Für die Verzögerung sorgte die Bremsanlage des deutlich schwereren 2,3-Liter-Capri, für gute Straßenlage die um zwei Zentimeter abgesenkte Karosserie. Von seinen konventionellen Brüdern unterschied sich der Escort MKII RS 2000 durch eine verlängerte und abgeschrägte Front mit vier Halogen-Scheinwerfern, integrierter Stoßstange und integriertem Luftleitblech. Die im Windkanal geformte „Nase“ aus Plastikschaum reduzierte den Luftwiderstandsbeiwert um 16 Prozent und verringerte zusätzlich den Auftrieb an der Vorderachse um 25 Prozent. Auf der Kofferraumkante thronte noch ein flacher Heckspoiler, der den Auftrieb am Heck um volle 60 Prozent drückte und im Zusammenspiel mit der ausgeklügelten Frontgestaltung eine ausgewogene Aerobalance sicherstellte.

Die sportlichen Escort RS MKII und MKIII

Eher eine Fußnote blieb der Escort MKII RS 1800. Er war im Prinzip ein reines Motorsportgerät und kam mit nur 109 gebauten Exemplaren ausschließlich in England auf die Straße. Für Furore sorgte der Escort MKII in der Rallyeausführung. Mit Björn Waldegård holte er sich 1979 und 1981 mit Ari Vatanen den Weltmeistertitel.

Ford Escort MKII
Ford Escort MKII

1980 erschien als Prottyp der Escort MKIII RS 1700 T als potenzielles Rallye-Sportgerät nach Gruppe-B-Reglement. Doch das Auftauchen des Audi Quattro am Rallyehorizont war eine Zäsur und machte allen Herstellern schnell klar, dass in diesem Sport ohne Allradantrieb künftig nicht mehr viel zu holen sein dürfte. So wurde der RS 1700 T fallen gelassen und der Weg für den Ford RS 200 geebnet.

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Volvo

Volvo 164 eine Legende wurde 50 Jahre

Oberklasse Fahrzeuge in Deutschland

Oberklasse-Limousinen in Deutschland zu verkaufen, war vor 50 Jahren schwer. Besonders wenn es sich um ein neues Produkt handelte. Ganz früher waren es Fahrzeuge von Opel (Kapitän, Admiral, Diplomat) und die S-Klasse von Mercedes. Dann kam der BMW Typ E3 als Beginn einer bemerkenswerten Karriere. Ziemlich unbekannt blieb jedoch der Volvo 164 in Deutschland.

Volvo 164
Volvo 164

Kochrezept für ein Oberklasse Auto anno 1968

Man nehme eine bewährte Konstruktion wie den im Jahr 1966 vorgestellten Volvo 140 und nutze Teile dessen Karosseriestruktur. Für den einzubauenden Reihen-Sechszylinder vom Typ B30 musste die Front um 10 Zentimeter verlängert werden. Damit es auch keine Verwechselung mit den preiswerteren Typen gibt, gab es einen schönen großen Kühlergrill eines älteren Entwurfes vom Ende der 50er Jahre an die Frontseite.

Volvo 164 Heckansicht
Volvo 164 Heckansicht

Antrieb des Volvo 164

Der damals neu entwickelte und aus dem Vierzylinder abgeleitete Sechszylindermotor verfügte über drei Liter Hubraum und entwickelte mit einem Zenith-Stromberg-Doppelvergasers eine Leistung von 130 PS und war ein Schluckspecht an Benzin. Geschaltet wurde über ein ZF-Getriebe und die Kraft ging an die Hinterache. Im Jahr 1972 wurde der Motor vom Vergaser befreit und eine Bosch-D-Jetronic installiert, die 160 PS leistete, aber nur 145 PS in der US-Exportvariante wegen der damaligen amerikanischen Abgasvorschriften.

Volvo 164 mit Bosch D-Jetronic
Volvo 164 mit Bosch D-Jetronic

Verfeinerung der Ausstattung

Der Volvo 164 war natürlich hochwertiger im Innenraum ausgestattet: Hochwertige Sitzstoffe oder optional Leder, Textil-Fußmatten und zwei Einzelsitze im Fond wie bei einer Austattung des Jaguar XJ und mit einer klappbaren Mittelarmlehne.

Das erste Facelift im zweiten Produktionsjahr ergab serienmäßige Lederausstattung, Kopfstützen und in die Frontmaske integrierte Halogen-Zusatzscheinwerfer. Optional waren auch getönte Scheiben, elektrische Fensterheber, elektrisches Schiebedach und eine Klimaanlage.

Volvo 164 mit Scheibenwaschanlage
Volvo 164 mit Scheibenwaschanlage

Produktion des Volvo 164

Bis zum April 1975 wurden 153.179 Volvo 164 in Göteborg und Kalmar produziert. Das war eigentlich ein recht gutes Ergebnis für eine Oberklasse-Limousine.

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Jaguar

50 Jahre Jaguar XJ6 – Der letzte echte Jaguar

50 Jahre Jaguar XJ – Die Geschichte einer Legende

50 Jahre ist die Präsentation des ersten Jaguar XJ6 im September 1968 auf dem Pariser Automobil-Salon her. Einige Versionen und Änderungen an der Optik und Technik der XJ-Limousine folgten bis 1994. Der Typ XJ6 war als Ersatz für vier auslaufende Modelle konzipiert.

In den sechziger Jahren bestand das Jaguar Modellprogramm aus vier Modellreihen:

  1. Kompakte Sportlimousine MK II
  2. Vom MK II abgeleitete – S-Type
  3. Vom MK II abgeleitete – Typ 420
  4. Topmodell Typ MK X bzw. Typ 420 G
Jaguar 420G
Jaguar 420G

Formal lehnte sich der neue XJ mit dem charakteristischen „Vieraugen-Gesicht“ an S-Type und 420/420G an. Die Formgebung der ersten Generation XJ stammte noch weitgehend von Sir William Lyons (1901-1985), dem Gründer von Jaguar. Der Typ XJ war seine Vision aus der Sicht der sechziger Jahre. Die ursprünglich interne Projektbezeichnung XJ stand für „eXperimental Jaguar“. Die Kombination aus Form, Leistung, Technologie und Luxus spielten viele Jahre die Rolle des Flaggschiffs in unterschiedlichen Ausführungen im Jaguar Programm.

Start des XJ mit Motor aus XK

Bei seinem Debüt wurde 1968 der neue XJ mit einer 242 PS (178 kW) starken 4,2-Liter-Variante des bewährten XK-Reihensechszylinders mit Doppelvergaser angeboten. Speziell für die kontinentaleuropäischen Märkte, wo die Hubraum bezogene Besteuerung üblich war, bot Jaguar eine 2,8-Liter-Version mit 149 PS (110 kW) an. Das serienmäßige Vier-Gang-Schaltgetriebe war auf Wunsch mit Overdrive erhältlich. Ein Automatikgetriebe gab es gegen Aufpreis. Der 4,2 Liter Motor mit Schaltgetriebe erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von annähernd 200 km/h und beschleunigte in nur neun Sekunden von 0 auf 96 km/h. Die englische Presse lobte ihn in höchsten Tönen, einige Beobachter stellten den Jaguar sogar in eine Reihe mit Rolls-Royce.

1969 folgten die Daimler-Versionen, wie ihre Vorgänger unter der Bezeichnung Sovereign angeboten. Preislich waren sie etwas höher angesiedelt als die Jaguar Versionen und besaßen den klassischen geriffelten Kühlergrill mit Vertikalrippen. Neben einer luxuriöseren Ausstattung gab es den Overdrive fürs Getriebe ab Werk.

Alle Jaguar/ Daimler waren mit Einzelradaufhängungen, selbst tragender Karosserie und vier Scheibenbremsen, hinten innen liegend, ausgestattet. Für die Modellbezeichnung XJ6 entschied sich Jaguar schlicht deshalb, weil der Wagen von einem Sechs-Zylinder-Motor angetrieben wurde.

Jaguar XJ Serie I

1972 gab es die Einführung des V-12-Motors und der Langversion. Nach seinem Debüt im E-Type Serie 3 ab April 1971 war ein Jahr später der legendäre 5,3-Liter-V12-Motor auch im XJ erhältlich. Die Modelle – XJ12 und Daimler Double-Six – erhielten serienmäßig ein Automatikgetriebe und auch eine Klimaanlage. Über viele Jahre hinweg war Jaguar damit der einzige Hersteller weltweit, der V12-Fahrzeuge in Großserie baute.

Jaguar XJ Serie I 1969-1973
Jaguar XJ Serie I 1969-1973 © Fotoquelle und Bildrechte: Jaguar Land Rover

Ab Herbst 1972 bot Jaguar sein Topmodell zusätzlich mit einem um 102 mm verlängerten Radstand und somit mehr Platz im Fond an. Als Daimler Double Six Vanden Plas kam das Long Wheelbase-Modell mit besonders luxuriöser Ausstattung und Einzelsitzen im Fond.

Der bis 1992 weitergeführte XJ12, zuletzt mit 295 PS (217 kW) 245 km/h Höchstgeschwindigkeit, zählt mit zu den Klassikern britischen Automobilbaus und durfte sich lange „schnellste Limousine der Welt“ nennen.

Jaguar XJ Serie II

Nach gut 98.000 gebauten Exemplaren folgte im Jahr 1973 die Modellpflege und daraus resultierte der Jaguar XJ Serie II, generell mit langem Radstand. Der 2,8 Liter entfiel und wurde 1975 durch eine neue 3,4-Liter-Variante mit 163 PS (120 kW) ersetzt, die bis 1979 gebaut wurde. Wenig später kam eine Vanden-Plas-Version des Daimler Sovereign 4.2 hinzu.

Jaguar XJ Serie II 1973-1979
Jaguar XJ Serie II 1973-1979 © Fotoquelle und Bildrechte: Jaguar Land Rover

Bei der Serie II positionierte Jaguar die Stoßstangen vorn und hinten kräftiger und höher, um US-Anforderungen zu genügen. Die Scheinwerfer- und Kühlergrill-Anordnung musste angepasst werden. Außerdem debütierte ein ergonomisch neu konzipierter Armaturenträger. Alle Instrumente und Schalter hatte man jetzt vor dem Lenkrad gruppiert, direkt im Blickfeld des Fahrers. Zusätzliche Hebel an der Lenksäule, eine Zentralverriegelung und elektrische Fensterheber gehörten jetzt zur Standardausrüstung.

Kurze Bauzeit Jaguar XJ-C Coupé

Der kurze Radstand wurde nur für das XJ-C Coupé beibehalten. Das Coupé wurde zwar 1973 neu vorgestellt, kam aber nach Problemen mit der Dichtigkeit der hinteren Seitenfenster erst 1975 auf den Markt. Die Produktion wurde bereits 1977 beendet. Diese besonders reizvolle Variante mit vinylbezogener Dachpartie bot Jaguar sowohl mit dem 4,2- Liter-Sechszylinder als auch mit dem V12 an. Daimler-Versionen gab es ebenfalls. Mit einer Gesamtproduktion von etwas über 10.000 Stück gehört das mangels B-Säule besonders schicke Coupé zu den seltenen und entsprechend begehrten XJ-Klassikern, wenn der Rost die Karosserie nicht in jungen Jahren zerstört hat.

Jaguar XJ Coupe
Jaguar XJ Coupe

Ab 1975 stellte Jaguar beim V12 von Vergaser auf Benzineinspritzung um, ab 1978 auch bei den für den US-Markt bestimmten Sechszylindern. Ab 1977 stand zudem für alle Modelle ein GM400-Automatikgetriebe im Angebot. Insgesamt entstanden von der Serie II des Jaguar XJ über 91.000 Einheiten, darunter über 14.000 mit dem V12-Motor.

Jaguar XJ Serie III

Im März 1979 debütierte der XJ Serie III. Bei der dritten Generation holte Jaguar erstmals in seiner Geschichte die Expertise eines externen Design-Studios ein. Die Wahl fiel auf Pininfarina aus Turin. Danach präsentierte sich der Bereich oberhalb der Gürtellinie komplett überarbeitet. Er erhielt größere Glasflächen sowie eine schräger abfallende Heckscheibe. Das größere Glashaus ließ den XJ flacher erscheinen, obwohl die Kopffreiheit hinten in Wirklichkeit zugenommen hatte. Weitere Modifikationen betrafen Türgriffe, Stoßfänger und Rückleuchten, den Verzicht auf vordere Ausstellfenster, Detailverbesserungen im Innenraum und einen neuen attraktiven Vertikal-Rippengrill. Unter den technischen Modifikationen sind ein Fünf-Gang-Getriebe für die Sechszylindermodelle und eine Benzineinspritzung für den 4,2-Liter-Motor zu nennen.

Jaguar XJ Serie III 1979-1992
Jaguar XJ Serie III 1979-1992 © Fotoquelle und Bildrechte: Jaguar Land Rover

Der V12-Motor wurde 1981 grundlegend verbessert. Er bekam einen neuen, vom Schweizer Ingenieur Michael May konstruierten Zylinderkopf, dessen extrem hohe Verdichtung von 12,5:1 in Verbindung mit weiteren technischen Raffinessen den Kraftstoffverbrauch um zirka 25 Prozent senkte. Die mit dem neuen Motor ausgestatteten XJ12- und Double-Six Fahrzeuge trugen den Zusatz HE (High Efficiency).

1983 wurde die Bezeichnung Sovereign von Daimler auf Jaguar übertragen und blieb fortan den luxuriösesten Jaguar-Versionen vorbehalten. Mit fast 133.000 Fahrzeugen, davon 10.500 mit V12-Motor, war die Serie III der bis dahin erfolgreichste XJ.

Jaguar XJ40

Neu war im Jahr 1986 der XJ40, mit Mut zur Kante und neuem AJ6-Motor. Da das Grunddesign bereits über zehn Jahre alt war, machte sich Jaguar an eine radikale Überarbeitung und damit an das erste von Grund auf neu konstruierte XJ-Modell. Dennoch war der XJ40 das letzte Jaguar-Serienmodell, das noch von Sir William Lyons (er starb 1985) beeinflusst wurde. Er besaß eine kantigere Form als seine Vorgänger und war in vielen Versionen mit großen Rechteckscheinwerfern und fast quadratischen Rücklichtern ausgeführt. Der XJ40 war zudem der erste Jaguar mit einem zusätzlichen Dreiecksfenster in der Hecksäule.

Jaguar XJ40 RHD 1989
Jaguar XJ40 RHD 1989 © Fotoquelle und Bildrechte: Wikipedia / Thomas Doerfer

Herzstück des neuen Modells war ein Motor, der das klassische XK-Aggregat ersetzte. Ursprünglich von einer Zylinderreihe des V12 abgeleitet, besaß das neue Triebwerk zwei oben liegende Nockenwellen und vier Ventile pro Zylinder. Wie schon Jahre zuvor der XK-Motor und später der V12 debütierte auch der neue AJ6 (Advanced Jaguar) zunächst im XJ-S 3.6 Cabrio von 1983.

Eine Zwölf-Zylinderversion des XJ40 fehlte zunächst im Programm. Da er nicht für den Einbau eines V-Motors ausgelegt war, musste er vor der verspäteten Einführung der V12-Version recht aufwändig überarbeitet werden. Das hatte zur Folge, dass trotz des Auslaufens der Jaguar XJ Serie III die Zwölf-Zylinder der dritten Generation zunächst weiter im Programm blieben.

Unter der Haut besaß der XJ40 eine neue Hinterradaufhängung mit Doppelquerlenkern und jetzt außen liegenden Bremsscheiben. Als Schaltgetriebe wurde die vom XJ-S bekannte Fünf-Gang-Box von Getrag, als Automatik eine Vier-Gang-Box von ZF in Verbindung mit einem neuen Schaltschema, dem sogenannten J-Gate, angeboten. Das Interieur wurde unter ergonomischen Gesichtspunkten modernisiert und mit damals moderner Elektronik ausgestattet. Neben kleineren, nicht analogen Zusatzanzeigen gehörte dazu auch ein multifunktionaler Tripcomputer.

Im Jahr 1989 erreichte die Jahresproduktion des XJ40 mit 33.000 Fahrzeugen eine Rekordmarke. Für das Modelljahr 1990 löste ein neuer 4,0-Liter den 3,6-Liter-Motor ab. Der XJ40 blieb bis 1994 im Programm und wurde mit 208.000 Verkäufen neuer Bestseller der XJ . In den letzten beiden Baujahren war er dann auch als XJ12 6.0 Liter mit 318 PS (234 kW) erhältlich und schloss die Lücke, die der 1992 eingestellte Serie III V12 gerissen hatte.

Qualität der XJ Modelle und Preise

Grundsätzlich schwankte die Qualität im Lauf der Jahre der Produktion des XJ doch erheblich. Die Rostvorsorge war, wie in dem Zeitraum der Produktion, wie auch bei anderen Herstellern, schlecht. Der Importeur von Jaguar in der Schweiz, Emil Frey Gruppe, behandelte alle XJ vor der Auslieferung mit Hohlraumversiegelung, so dass gut gepflegte Fahrzeuge, mit Erstzulassung in der Schweiz, heute bessere Überlebenschancen haben. Sehr verhalten ist die Preisentwicklung für diese sehr repräsentativen Limousinen. Die 12-Zylinder-Modelle sind nicht so beliebt, da der Wartungsaufwand sehr hoch und damit teuer ist.

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Volkswagen

Volkswagen Typ 181 – 50 Jahre

Der Volkswagen Typ 181 ist der erste deutsche Geländewagen, der trotz seines Militärkonzeptes, heute überwiegend von Privaten gefahren wird. Im Volksmund Kübel genannt, feiert er 50. Geburtstag.

VW Typ 181
VW Typ 181 mit Dach

Auftraggeber Bundeswehr

Die Bundeswehr war es, die das Projekt Kübelwagen überhaupt erst möglich machte. Im Jahr 1967 suchte man dort nämlich ein Nachfolgemodell für den seinerzeit bereits hoffnungslos veralteten Geländewagen vom Typ Munga aus dem Hause DKW, dessen Produktion 1968 auslaufen sollte.

Als Ersatz war zunächst eine Gemeinschaftsentwicklung von Frankreich, Italien und Deutschland geplant, der sogenannte Europa-Jeep. Dieses internationale Projekt wurde jedoch nicht über die Planungsphase hinaus weiter verfolgt. Auf der Suche nach einer Alternative kam man schließlich mit Volkswagen ins Gespräch. Die Zeit für eine komplette Neukonstruktion war inzwischen knapp.

VW Typ 181 offen
VW Typ 181 offen

Volkswagen sollte auf Basis des millionenfach verkauften Käfers einen für das Militär geeigneten Wagen konstruieren. Man konnte auf Erfahrungen aus einem ähnlichen Projekt zurückgreifen, dem VW Typ 82 Kübelwagen aus dem Zweiten Weltkrieg. Dem ähnelte der neue Typ 181 äußerlich deutlich. Technisch gesehen übernahm man die Bodengruppe des sportlichen Käfer-Ablegers Karman Ghia, die Achsen des VW-Busses „Bulli“, sowie Motor und Technik vom Käfer. Ein richtiger Geländewagen war der Typ 181 nie!

VW Typ 181
VW Typ 181 karge Armaturen

Produktion von 1968 – 1978

Zuerst wurde das Auto ab 1968 für die Bundeswehr in Wolfsburg produziert, dann in Emden und zuletzt in Mexiko. Die Bundeswehr war zwar der grösste Auftraggeber, aber auch Feuerwehr und Katastrophenschutz bestellten größere Mengen.

Anfänglich wurde nur ein kleiner Teil an Private verkauft. Auf diesem Sektor aber konnte sich der Kübel nicht durchsetzen. Er war einfach zu teuer. In den Sonnenstaaten der USA wurde der Kübel etwas häufiger an Private verkauft. Ähnliches gilt für Länder wie Indonesien oder Griechenland.

Die Serienproduktion endete 1978. In den Jahren 1979 und 1980 wurden nur noch vereinzelte Fahrzeuge produziert. Mitte der Achtzigerjahre ersetzte die Bundeswehr den Kübel durch den VW Iltis und verkaufte nach und nach den Restbestand des Typ 181.

Mittlerweile hat dieses Auto eine feste Fan-Gemeinde. In Deutschland sind zur Zeit noch fast 3.000 Exemplare angemeldet. Auch in Mexico, USA und dem restlichen Europa fahren Liebhaber diese Autos.

Der Kübel-Klub Deutschland e.V. veranstaltet regelmäßig Treffen.

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Horch, Jubiläum

Automobilpionier August Horch (1868 bis 1951)

August Horch
August Horch 1868 bis 1951 © Fotoquelle und Bildrechte: Prof. Peter Kirchberg
Zum 150. Geburtstag des Automobilpioniers August Horch (1868 bis 1951) referiert Prof. Dr. Peter Kirchberg am Freitag, den 10. August 2018 um 19:00 Uhr im PS.SPEICHER.

Autos der Marke Horch waren nobel und vornehm; seit 1932 war Horch die absolute Premiummarke im Verbund der Autounion.

Die Fahrzeuge waren groß und schwer, geschätzt wurden ihre solide Bauweise, ihre Zuverlässigkeit und ihre hervorragende Verarbeitung. Die meisten Horchs überlebten den Krieg leider nicht. Zu den spektakulärsten Fahrzeugen zählen sicherlich die sportlichen Cabriolets. Markenkern waren Modelle mit Achtzylinder-Motoren. Es gab aber auch Zwölfzylinder, wie den Hoch Typ 670.

Horch Cabriolet
Horch Cabriolet © Fotoquelle und Bildrechte: Prof. Peter Kirchberg

Diese sportlich anmutenden Fahrzeuge traten jedoch nicht in Rennen an. So wurden diese Fahrzeuge vorwiegend von Filmstars zu Repräsentationszwecken genutzt. Die fünf Liter Versionen des Sechssitzer Pullmanns wurden meistens von Führungskräften aus der Wirtschaft, Wehrmachtsoffizieren und Diplomaten als Chauffeurlimousine genutzt.

Professor Dr. Peter Kirchberg ist gebürtiger Dresdner; Technik und Verkehrsgeschichte sind die Fachgebiete des habilitierten Historikers. Er ist einer der bedeutendsten Historiker zur Automobilgeschichte in Sachsen und Deutschland und hat sich seit über 50 Jahren u. a. mit dem Thema Horch und Auto Union beschäftigt. Der Audi AG ist er seit langem als Berater in allen Angelegenheiten der Unternehmensgeschichte und der Traditionspflege verbunden. Auch an der Erarbeitung des Aufsehen erregenden August-Horch-Museum-Konzeptes in Zwickau war er maßgeblich beteiligt.

Horch 480
Horch 480 © Fotoquelle und Bildrechte: Prof. Peter Kirchberg

Der Eintritt kostet 10,- €, FörderFreunde haben freien Zugang. Tickets gibt es im Vorverkauf im PS.SPEICHER, in der Tourist-Information in Einbeck oder an der Abendkasse. Nach der Veranstaltung besteht die Möglichkeit, in geselliger Runde bei Snacks und Getränken sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Anmeldung zur Veranstaltung und weitere Informationen unter Tel. 05561 92320270 bzw. per E-Mail an ursula.raschke@ps-speicher.de

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Mazda

1978 startete Mazda RX-7

Im Frühsommer 1978 startete der Mazda RX-7 seine Erfolgsgeschichte als Sportwagen mit dem Kreiskolben-Motor. Die keilförmige Sportwagensilhouette des Mazda RX-7 wurde durch seinen besonders kompakten und flachen Motor möglich.

Wissenswertes über den Mazda RX-7

Fast eine halbe Million Einheiten wurden von dem legendären Sportler verkauft. Damit ist er bis heute das meist produzierte Fahrzeug mit einem Kreiskolben-Motor und trotz einer eindrucksvollen Motorsportkarriere mit mehr als 100 Siegen etwas Besonderes.

Mazda RX7
Mazda RX7

Mit dem 2+2-Sitzer und den damals modischen Klappscheinwerfern begann Mazda einen mutigen Neustart mit dem Kreiskolben-Motor. Das Auf und Ab der Kolben ersetzten rotierende Dreiecke mit besonders gewölbten Seiten. Außergewöhnlich vibrationsarmer Lauf, minimale Lärmemissionen, geringes Gewicht und die platzsparende Bauweise zählten zu den Vorteilen dieses Konzepts. Entwickelt hatte es Felix Wankel, der seinen Motor bereits in den 1950er Jahren bei dem deutschen Hersteller NSU erstmals auf dem Prüfstand laufen ließ.

Mazda RX7
Mazda RX7

Mazda Cosmo Sport 110 S erstes Serienfahrzeug

Als weltweit erstes Serienfahrzeug mit Zwei-Scheiben-Wankel ging aber 1967 der Mazda Cosmo Sport 110 S in Produktion. Bis Mitte der 1970er Jahre wurden rund 900.000 Mazda-Modelle mit Kreiskolben-Motoren verkauft: Dann beendete die erste Energiekrise diese ersten Ansätze für eine Erfolgsstory. Für die Mazda-Ingenieure war die Herausforderung, den Kreiskolben-Motor im Rahmen des Entwicklungsprojekts Phoenix zu neuer Effizienz zu führen.

Mazda RX-7 Varianten und Sporterfolge

Im Sportwagen Mazda RX-7 konnte der nun um 40 Prozent effizientere, weiterentwickelte Motor des Typs 12A seine konstruktiven Vorteile erstmals ausspielen. Der flach gebaute, 4,29 Meter lange Mazda RX-7 war ganz auf den kompakt gebauten Zwei-Scheiben-Motor zugeschnitten. Anfangs genügten dem dank konsequenten Leichtbaus nur 1045 Kilogramm wiegenden Coupés mit großer gläserner Heckklappe bereits 105 PS (77 kW) für veritable Sportwagen-Fahrleistungen. Ab 1981 waren es dann 115 PS (85 kW), die den RX-7 über 200 km/h schnell machten und in 8,9 Sekunden aus dem Stand auf 100 km/h sprinten ließen. Mit solchen Werten düpierte er auch deutlich leistungsstärkere Sportwagen. Und in Nordamerika bezwang er in den Verkaufsstatistiken zeitweise sogar seinen härtesten Rivalen, den Porsche 924.

Von der Zuverlässigkeit des Kreiskolben-Renners sollte die 80.000-Kilometer-Garantie überzeugen, die in den USA angeboten wurde. Seine ultimative sportliche Bewährungsprobe bestand der RX-7 1981 bei den 24 Stunden von Spa. Gegen die gesamte Hubkolben-Konkurrenz errang er auf dem Kurs in den Ardennen den Gesamtsieg. Für die internationale Motorsportwelt war die Zuverlässigkeit des 8.000 Umdrehungen entwickelnden Kreiskolben-Motors eine Sensation, denn Lebensdauer zählte ursprünglich nicht zu den Eigenschaften des Wankel-Motors.

Zum echten Überflieger avancierte der RX-7 in den amerikanischen IMSA GTU-Serien, wo er von 1980 bis 1984 fünf Meisterschaften in Folge und über 100 Siege errang. Auch ein Weltrekord fuhr der Kreiskolben-Japaner ein. Ein spezieller RX-7 schaffte 1978 auf dem Salzsee von Bonneville in den USA mit 296 km/h einen Klassenbestwert. In Europa fuhr der RX-7 zwei Meistertitel in der britischen Tourenwagenserie BTTC ein. Hinzu kamen mehrere Starts bei den 24-Stunden-Rennen von Le Mans, die den Gesamtsieg des Mazda 787B an der Sarthe im Jahr 1991 und ein Podiumsplatz bei der Rallye Akropolis 1985 als Gruppe-B-Sieger.

Bemerkenswerte Produktionszahlen erreichte der ab 1979 in Deutschland angebotene RX-7 schon 1978. Mit einem roten RX-7 feierte Mazda in seinem Stammwerk im japansichen Hiroshima die Auslieferung des einmillionsten Fahrzeugs mit einem Kreiskolben-Motor. Mit insgesamt 478.565 Einheiten ist der bis 1985 gebaute RX-7 erster Generation (interne Serienbezeichnung SA22C/FB2) das weltweit meist produzierte Modell mit Kreiskolben-Motor überhaupt.

In Deutschland genügten dem RX rund 6.000 Einheiten für Platz eins unter den Sportcoupés mit Zwei-Scheiben-Wankel. Den Reiz des Besonderen bekam der Mazda auf dem deutschen Markt aber auch als erstes Cabriolet mit Kreiskolben-Motor, verwirklicht vom deutschen Karossier Küwe in Kooperation mit dem Umbauspezialisten Lorenz. Tatsächlich sah der RX-7 mit vollversenktem Verdeck verführerisch aus, allerdings kostete er fast doppelt so viel wie ein Coupé, was seinen Erfolg in engen Grenzen hielt.

Mazda RX7 Innenraum
Mazda RX7 Innenraum

Selten ist auch der Mazda RX-7 Turbo vom britischen Tuner Elford Engineering. Insgesamt 540 Mazda RX-7 rüstete Elford mit einem Garrett Air Research-Turbolader aus und steigerte so die Leistung des Kreiskolben-Motors so auf 118 PS. Derart geschärft konnte es der RX-7 in den Beschleunigungswerten mit manchem Sportwagen aufnehmen. Das gilt noch mehr für den 165 PS (121 kW) starken RX-7, mit dem sich Mazda ab 1983 in Nordamerika bei den Kunden für die Karriere des Sportwagens bedankte. Nach Europa wurde dieser Turbo offiziell nicht exportiert – mit einer einzigen Ausnahme: Im Jahr 1984 übergab Mazda ein Exemplar an Felix Wankel, den ursprünglichen Entwickler des Kreiskolben-Motors.

Vom RX-7 gab es noch eine zweite und eine dritte Generation. Mazda hat danach zuletzt noch mit dem RX-8 am Kreiskolben-Motor festgehalten. Durchsetzen konnte sich das Konzept aber auch bei der eigenen Marke nicht.

Mazda Classic – Automobil Museum Frey

Erleben lässt sich die Faszination des Mazda-RX-7-Motors heute dennoch, wenn auch im Stand bei der Ausstellung „Mazda Classic – Automobil Museum Frey“. Mitten in der Augsburger Innenstadt lässt dieses Museum in einem historischen Straßenbahndepot die Meilensteine der 100-jährigen Unternehmensgeschichte von Mazda lebendig werden. 40 Jahre Mazda RX-7 feiert die Ausstellung mit einer Sportschau: Ob Serien-Sportwagen, Elford Turbo, Küwe Cabriolet, Rallye-Boliden oder der persönliche RX-7 von Felix Wankel – fast alle Versionen sind hier vereint. Ebenso dabei sind die RX-7 der zweiten und dritten Generation.

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Opel

Vor 80 Jahren erschien der erste Opel Kapitän

Wenn einer der Großen der Automobilgeschichte 80 Jahre alt wird, muss daran erinnert werden. Der Opel Kapitän startete seine Karriere 1938 und blieb 42 Jahre lang ein Flaggschiff der Marke. Heute gibt es von Opel kein Oberklasse Fahrzeug mehr.

Einordnung des Opel Kapitän 1938

Damals lief das größte Opel-Modell im Werk Rüsselsheim vom Band. 1938, ein Jahr nach der Vorstellung des Opel Admiral, erweiterte Opel seine Modellpalette um eine weitere Größe. Als Vertreter der oberen Mittelklasse reihte sich der Opel Kapitän zwischen dem populären Kadett und dem repräsentativen Oberklasse-Admiral im Art-déco-Stil ein.

Opel Kapitaen 1938-40 mit zwei Türen
Opel Kapitaen 1938-40 mit zwei Türen © Fotoquelle und Bildrechte: Opel

Mit selbst tragender Karosserie aus Ganzstahl und damals moderner Antriebstechnik nahm der als zwei- und viertürige Limousine sowie als vier sitziges Cabriolet angebotene Kapitän in dieser Wagenklasse eine technische Vorreiterrolle ein. Der damals innovative 2,5 Liter große und 55 PS starke OHV-Reihen-Sechszylinder wurde dabei zum Markenzeichen dieser Opel Modelle.

Was zeichnete den Opel Kapitän 1938 aus?

1938 hatte der Opel Kapitän die technischen Kompetenzen der Adam Opel AG demonstriert. Dazu gehörten eine fortschrittliche Motoren-Technologie und eine moderne Karosserie-Konstruktion. Zehn Millionen Reichsmark hat, ein „autobahnfester Kurzhub-Motor“, dessen hängende Ventile über eine stirnradgetriebene Nockenwelle, Stößelstangen und Kipphebel betätigt wurden, leistete 55 PS und beschleunigte den Kapitän auf eine Spitze von 126 km/h. Darüber hinaus verfügte der Kapitän als erster Vertreter seiner Fahrzeugklasse in Deutschland über eine selbst tragende Karosserie aus Stahl.

Einzelradaufhängung mit Stabilisator vorne, hydraulische Bremsen und Stoßdämpfer waren serienmäßig, aber 1938 im Automobilbau noch längst nicht selbstverständlich. Die moderne Form mit erstmals in den Kotflügeln integrierten, sechseckigen Scheinwerfern, nach oben öffnender, einteiliger „Alligator“-Haube und angedeutetem Fließheck mit von außen zugänglichem Kofferraum folgte den stilistischen Vorbildern der Fahrzeuge aus den USA.

„Ein Wagen, der der Welt gehört“, wirbt Opel für seinen neuen Vertreter der gehobenen Mittelklasse, der als zwei- und viertürige Limousine sowie als zweitüriges Cabriolet mit vier Sitzplätzen angeboten wurde und sich zum Exportschlager entwickelte. Bis zur durch Krieg bedingten Einstellung der Produktion wurden in knapp neun Monaten 25.374 Einheiten, davon 463 Cabrios und 248 Chassis ohne Karosserie, des Opel Kapitän gebaut. Davon wurden rund 13.000 Fahrzeuge ins Ausland geliefert.

Die Geschichte ab 1946

Am 5. Juli 1946 lief in Rüsselsheim die Nachkriegs-Fertigung an, ab Oktober 1948 wurde auch wieder der Kapitän gefertigt. Den ersten Großauftrag erteilte die US-amerikanische Regierung. Ab 1949 belieferte Opel auch wieder Export-Märkte.

Opel Kapitaen 1948-50
Opel Kapitaen 1948-50 © Fotoquelle und Bildrechte: Opel

Der erste Nachkriegs-Kapitän verließ 1948 das Werk in Rüsselsheim, der bis auf wenige Details immer noch dem Ur-Modell entsprach. Im deutschen Wirtschaftswunder wurde der Opel Kapitän dann mit US-amerikanischer Formensprache und Sechszylinder-Komfort zum Synonym von Fortschritt, Wohlstand und Zuverlässigkeit. 13.036 Stück des Kapitäns wurden bis zum Frühjahr 1950 gefertigt.

Opel Kapitaen 1951
Opel Kapitaen 1951

Im Mai 1950 kündigte das Unternehmen „Neues vom Opel Kapitän“ an: Vom Vorkriegsmodell unterschied sich der nun ausschließlich als viertürige Limousine lieferbare Kapitän durch eine moderne Lenkradschaltung sowie einen überarbeiteten Innenraum und runde Scheinwerfer. 1951 erfährt die Karosserie des Kapitän weitere Änderungen: Die Linienführung zeigte sich repräsentativer, der Kofferraum war gewachsen, im großzügiger verteilten Chrom spiegelte sich der Zeitgeist von Aufbruch und beginnendem Wohlstand wider.

Für den nun 58 PS starken Sechszylindermotor, der auch im Lastwagen Opel Blitz zum Einsatz kam und diesem eine Sonderstellung auf dem Lkw-Markt garantierte, entfielen ab sofort sämtliche Einfahrvorschriften. Die Ur-Linie des Kapitän bleibt bis 1953 erhalten, als der Nachfolger (Kapitän ‘54) mit mehr Leistung und moderner Ponton-Form erscheint.

Nur ein Jahr wurde der missglückte Schlüsselloch Kapitän gebaut. Dann folgte der Opel Kapitän Erfolgstyp 2,6 von 1959 – 1963.

Opel Diplomat A
Opel Diplomat A

Ende der Opel Topmodelle

In den sechziger Jahren gehört das Rüsselsheimer Topmodell zu den meist verkauften Sechszylindern Deutschlands. Erst im Frühjahr 1970 endete mit dem Kapitän B, damals das Einstiegsmodell die aus Kapitän, Admiral und Diplomat bestehenden Opel-Oberklasse-Familie. Die Geschichte des bekanntesten großen Opel ging nach 42 Jahren und 474.189 gebauten Fahrzeugen mit dem Opel Diplomat B zu Ende.

Opel Diplomat B
Opel Diplomat B

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English articles, FIAT

Tips: Import of a vintage car from Italy

When importing used cars from abroad, some legal rules and measures must also be observed within the EU. On the one hand there are regulations in the country of export and on the other hand certain documents are required for registration in Germany.

FIAT 130 Coupe
FIAT 130 Coupe

Taxes and Customs

Selling a used vehicle from one country within the EU to another is no longer a border transaction. This means that the used vehicle does not have to be declared for importation at any customs office, either at the border or at your place of residence. The VAT is as follows:

  • Private person buys the used car from a private person in another EU country: There is no VAT, neither in the country of purchase nor in Germany.
  • Private individual buys from a car dealer in another EU country: This requires a gross price including the VAT usual in the country and the buyer pays the gross price. No further value-added tax will be charged in Germany. There is no VAT refund.
  • Paying more than 5,000 € in cash in Italy is a criminal offence (Money Laundering Act).
    Payment: Prepare instant bank transfer at your own bank, arrange on the spot by telephone.

Documents for vehicles purchased in Italy

  • Purchase contract as proof of ownership (seller, buyer, object, FIN, date of delivery, SEPA credit transfer data), notarial certification of the contract (?) (Recommended: Create a specified German contract text and have it translated).
  • Carta di circolazione („libretto“) – Italian vehicle documents.
  • Certificato di Proprietà is an extract from a „Public Automobile Register“ of the province in which the vehicle was last registered. The document is not always easy to obtain!
  • Certificate of deregistration: In Italy, cars must become „demolizione“, which is equivalent to scrapping in Germany, as otherwise tax claims may arise. The Carta di Circolazione states that final export within the EU will take place. The deregistration procedure can take a long time, so bring your time or organize it beforehand.

Transfer of vehicle from Italy to Germany

There are several possibilities for the transfer of used cars, depending on where the transfer is to take place and whether it is a registered or a deregistered vehicle.

  • Car transport with car forwarding agency, for example, obtaining offers via car transport portals. Read the conditions because of insurance of the goods in transit!
  • Transport on the trailer is always problem-free, because neither insurance nor approval is necessary.
  • An export or transfer registration number of the country of purchase and liability insurance, which is only expensive or difficult to obtain in Italy, is always completely correct.
  • German short-term license plate and insurance is not recognized in Italy.

Necessary documents in original for the German approval

  • Identity card or passport.
  • Confirmation of insurance.
  • Presentation of the original purchase contract, on the basis of which the change of ownership is proven.
  • Italian „Certificato di Proprietà“ and Carta di circolazione (Italian driving papers).
  • Certificate of deregistration from Italy.
  • Certificate of full acceptance by the TÜV according to §21 of the Road Traffic Licensing Regulations, if necessary classic car appraisal according to § 23 of the Road Traffic Licensing Regulations (StVZO) for H-plates.
  • If the vehicle does not have EU type-approval, a data sheet for the vehicle type must be available. The largest collection of data sheets in Germany: TÜV traffic and vehicle GmbH, specialized group collector vehicles and foreign appraisal, Krailenshaldenstr. 30, 70469 Stuttgart. The manufacturer or its general importer for Germany could also be helpful in this case.
  • If the used vehicle is more than three years old, proof of the main inspection and exhaust emission test must be submitted.
  • For imports from Italy: Certificate of the year of manufacture of the vehicle, available from the manufacturer.
  • The registration office also requires a clearance certificate (validity max. 1 month) from the Federal Motor Transport Authority (KBA). Ask the authority whether you have to bring this certificate yourself or whether the authority applies for the paper. If you have to do this, you can apply to the Federal Motor Transport Authority in Flensburg. This certificate proves that the vehicle has not been stolen or that there are other reasons, for example FIN is already registered, against a registration.
  • Direct debit authorization for motor vehicle tax.

These data were collected from various sources, some of which contradicted each other. I would be grateful for current corrections.

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