In diesem Beitrag möchte ich mich mit dem Ford T, gebaut zwischen 1908 und 1927 (vintage car) und bis 1972 das weltweit am meisten gebaute Automobil beschäftigen. Es wurde etwa 15 Millionen Tin Lizzie (Blechliesel) gebaut. Heute sollen noch 100.000 Stück weltweit alle Wirren und den Schrottplatz überlebt haben. In Deutschland soll es etwa 300 Model T geben. Das Modell wurde mit verschiedenen Karosserien gebaut: Touring/Tourabout, Runabout (Roadster), Landaulet, Town Car, Coupe/Couplet, Sedan, Fordor Sedan & Tudor Sedan. Auf der Technik wurden auch Karosserien für Lastwagen gebaut und sicherlich war es auch der erste Pickup der Automobilgeschichte.
Vorteile des Ford Model T
Das Model T war aufgrund des einfachen Aufbaus, der Serienproduktion mit gleichbleibender Qualität und den hochwertigen Werkstoffen zuverlässiger und langlebiger als die handwerklich gefertigten Automobile der damaligen Zeit, speziell in Europa. Was macht den Automobil Veteran Ford Model T heute noch anziehend? Es ist die einfache Bedienung, Reparaturfreundlichkeit und beispiellose Versorgung mit Ersatzteilen. Ein Ehepaar fuhr sogar mit einem Ford T für wohltätige Zwecke um die Welt. Eigentlich passt es nicht wirklich in unsere Zeit, aber man kann die damalige Technik ungefiltert erleben. Übrigens gibt es zur Verbesserung der Bremsleistung an den Hinterrädern auch Scheibenbremsen zum Nachrüsten.
Doch zurück zur Geschichte. Bereits 1896 stellte Henry Ford ein erstes Automobil „Quadricycle“ vor. Es fand damals wenig Beachtung. Es folgte der Typ Ford A (2:08), aber nicht zu verwechseln mit dem Ford Model A ab 1928.
Nach anfänglicher handwerklicher Produktion entwickelte Ford 1913 die erste Fließbandproduktion. Eine weitere Rationalisierung erreichte das Unternehmen durch die Auslieferung des Model T in der Farbe schwarz. Er verwendete den damals schnell trockneten Schellack. Von 1917 – 1925 betrug die Motorleistung 20 PS aus 2,9 Liter Hubraum und von 1925 – 1927 24 PS.
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Mit der Perfektionierung der Massenfertigung konnte der Ford T immer preiswerter angeboten werden und er war der Einstieg zur Massenmotorisierung in den USA.
Was nicht vorhanden ist, kann auch nicht kaputt gehen und so gab es keine Wasserpumpe, Benzinpumpe, Ölpumpe, kein Bremslicht, keine Fahrtrichtungsanzeiger, keine Stoßdämpfer, kein Ersatzrad, und keinen Rückspiegel. Ein Anlasser kam erst 1919 und Scheibenwischer erst ab 1925 in die Serie! Auch die sonstige Ausrüstung war spartanisch und das serienmäßig mitgelieferte Werkzeug sehr bescheiden. Das T Modell war und ist keine Schönheit, aber die Qualität der Teile, auf die es ankommt, ist hervorragend. Zäher, bruchfester Vanadiumstahl an den Achsen macht den Wagen fast unverwüstlich. Kaum hatte ein Wagen einen Käufer gefunden, begann für die Zubehörindustrie der große Verdienst. 5.000 Zubehörteile soll es damals gegeben haben.
Ein Servicebuch mit rund 250 Seiten und über 500 Abbildungen machte auch den geschickten Laien zu einem T Modell Fachmann! Heute ist die Bedienungsanleitung für ein modernes Fahrzeug oft umfangreicher!
Ford Model T ist Käufermarkt
Der Markt für Vorkriegsfahrzeuge ist heute ein Käufermarkt und die Preise sind niedrig. Je nach Zustand werden Preise von 3.700 € bis maximal 31.000 € der Literatur entnommen.