Mercedes-Benz

Mercedes-Benz 170V – 80 Jahre

Im Februar 1936 stellte Mercedes-Benz mit dem 170V ein Auto vor, das auch nach der Pause durch den Zweiten Weltkrieg für die Marke wieder von großer Bedeutung war und dessen Produktion erst nach über 16 Jahren endete. Am 15. Februar vor 80 Jahren zeigte das Unternehmen auf der Internationalen Automobil- und Motorrad-Ausstellung (IAMA) in Berlin den grundlegend neu entwickelten 170V (Typ W 136), ein damals höchst modernes Fahrzeug der oberen Mittelklasse. Das V in der Typenbezeichnung steht für V = Motor vorne im Gegensatz zum Mercedes 170H mit einem Motor Heck.

Mercedes-Benz 170V - 1939
Mercedes-Benz 170V – 1939 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Daimler

Mit dem 170V hatten die Entwickler das Automobil in einem vergleichsweise kompakten Format nahezu vollständig neu überdacht. Basis war ein X-Ovalrohr-Rahmen, der verwindungssteifer und außerdem 80 Kilogramm leichter war als ein entsprechender Kastenrahmen. Insgesamt sank das Gesamtgewicht je nach Karosserieaufbau um 100 bis 120 Kilogramm im Vergleich zum direkten Vorgänger Mercedes-Benz 170 (W 15) aus dem Jahr 1931. Für den Antrieb sorgt ein neuer Vierzylindermotor mit 1,7 Liter Hubraum und 28 kW / 38 PS. Er hatte zwei Zylinder weniger, dafür aber deutlich mehr Leistung als der vorherige Sechszylinder mit 24 kW / 32 PS. Die Höchstgeschwindigkeit des 170V stieg um 18 km/h.

Mercedes-Benz 170V - 1947
Mercedes-Benz 170V – 1947 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Daimler

Für Komfort sorgten die Einzelradaufhängung, aber auch das dank des längeren Radstands großzügigere Platzangebot. Dem 170V wurde von vielen damaligen Fachleuten ein ruhiger Lauf und hohe Langstreckenqualitäten attestiert. Daran hatte auch die aufwändige Motorlagerung ihren Anteil. Der „Schwebemotor“, wie er offiziell hießt, war an zwei Punkten so im Rahmen gelagert, dass die Schwingungsachse durch den Massenschwerpunkt verläuft. Das Ergebnis war ein Schwingungsverhalten, das dem eines Sechszylinders nahekam.

Der Mercedes-Benz 170V war in zahlreichen Karosserievarianten lieferbar: zwei- und viertürige Limousine, viertürige Cabrio-Limousine, Roadster, Cabriolet A, Cabriolet B und offener Tourenwagen. Für kommerzielle Einsatzzwecke war außerdem ein Kasten-Lieferwagen im Angebot. Zusätzlich diente der 170V als Basis für sportliche Derivate sowie Militärversionen. Bis zum kriegsbedingten Ende der ursprünglichen Produktion im Jahr 1942 werden 91.048 Einheiten gefertigt. Damit war der 170V der bis dahin erfolgreichste Pkw der Marke.

Mercedes-Benz 170V - Krankenwagen 1946
Mercedes-Benz 170V – Krankenwagen 1946 © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Daimler

Nach dem Zweiten Weltkrieg stand die Produktion der damaligen Daimler-Benz steht still. Doch bereits Ende 1945 erhielt das Unternehmen von der Besatzungsmacht eine Produktionserlaubnis. Auf Basis des 170V entstanden ab Mai 1946 ganz nach den Erfordernissen der Zeit Kasten-, Pritschen- und Krankenwagen. Ab Juli 1947 wurden auch wieder Personenwagen hergestellt. Nach dem Krieg fertigte das Unternehmen noch einmal 49.367 Fahrzeuge dieses Typs, bevor die Produktion im August 1953 eingestellt wurde.

Federführend beim 170V war zunächst Entwicklungsvorstand Dr. Hans Nibel, auf dessen plötzlichen Tod im November 1934 in gleicher Position Max Sailer folgte. Albert Heeß war seit 1926 als Konstruktionschef und Oberingenieur für sämtliche Fahrzeugmotoren und damit auch für die Entwicklung des Vier-Zylinder-Motors M 136 verantwortlich, der im 170V Verwendung fand. Für die Serienreife des neuen Mittelklassewagens war der damalige Versuchschef Fritz Nallinger zuständig. Unter ihm betreute ein junger Ingenieur das Projekt, der kein Unbekannter bleiben sollte: Rudolf Uhlenhaut.

Ein Treffen u.a. mit dem Typ 170 konnte in Butzbach (Wetterau) fotografiert werden.

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Schrauber-Tipps, Service

Reparatur Steuergeräte und Kfz-Elektronik Youngtimer

Immer mehr Youngtimer aus den 80er und 90er Jahren werden als Sammlerfahrzeuge gepflegt und sollen von den Eigentümern längerfristig weiter betrieben werden. Dabei stellt sich die Frage, ob Youngtimer durch den Einsatz von immer mehr Kfz-Elektronik, speziell elektronischen Steuergeräten (ECU = electronic control unit / ECM = electronic control module) längerfristig erhalten werden können.

Doch wie bei allen technischen Bauteilen treten im Laufe der Zeit Defekte an diesen ECU / ECM auf, zum Beispiel durch Nässe, Kurzschlüsse, schwere Erschütterungen oder auch aufgrund von Alterserscheinungen (ausgetrocknete Elektrolytkondensatoren). Zur Behebung dieser Defekte gibt es Alternativen, entweder durch Austausch gegen ein verfügbares Neuteil oder Reparatur des defekten Moduls. Die Reparatur eines Steuergerätes ist oft günstiger, als ein Neuteil, das möglicherweise bereits schon viele Jahre gelagert wurde.

Elektronik findet seit den 80er Jahren immer mehr Verbreitung im Fahrzeugbau. Mittlerweile gibt es fast kein Lämpchen im Auto, das nicht von einem Steuergerät zur Arbeit aktiviert wird. Generell gilt, je jünger ein Fahrzeug ist, desto mehr Steuergeräte (STG) sind in einem Fahrzeug über eines der diversen CAN-Bussysteme vernetzt. Installierte Sensoren melden Zustände an die STG.

Kfz-Elektronik und Steuergeräte keine Angst vor einer Reparatur
Kfz-Elektronik und Steuergeräte keine Angst vor einer Reparatur oder schlaflose Nächte

Bereits bei vielen Youngtimer Fahrzeugen (Alter ca. 20 Jahre) ist über eine Schnittstelle im Fahrerraum das Auslesen gespeicherter und laufender Betriebsdaten möglich.

Diese Maßnahme dürfte die Ortung eines oder mehrerer Fehler durch das Auslesen des Fehlerspeichers über die OBD-Schnittstelle (On-Board-Diagnose) mit geeigneter Hardware (OBDII-Adapter), geeignetem Smartphone und Software (App) für den privaten Nutzer einfacher machen. Gegenüber dem kostenpflichtigen Auslesen des Fehlerspeichers in einer Werkstatt kann der Halter Kosten sparen.

Für eine Fehlersuche in Steuergeräten sind normale Werkstätten nicht ausgestattet. Rund um dieses Thema hat sich inzwischen ein neues Geschäftsmodell und viele Unternehmen etabliert, die eine Reparatur von Steuergeräten bzw. ein Austausch-Programm anbieten.

Gerade aus der Zeit der frühen Elektronik, zum Beispiel Bosch D-Jetronic, L-Jetronic, KE-Jetronic und früher Motronic (frei programmierbar) sind nur noch wenige Fachleute aktiv, die profundes Wissen haben. Andererseits gibt es immer wieder „Schrauber“ und Unternehmen, die eine Lösung für ein Problem finden.

Neuere Steuergeräte für Motor, ABS, ESP, DSC, ASR, Zündschaltgeräte, Getriebeansteuerungen, Kombi-Instrumente, Sitzelektronik, Klima-Bedienteile, Komfort-Steuergeräte, Radio, Transponder in Zündschlüsseln, … werden aktuell häufig mit dem Verdacht auf einen Defekt durch vorhandene teure Ersatzteile ersetzt. Eingebaute Neuteile werden nach Einbau übrigens nicht mehr vom Verkäufer zurück genommen. Das ist besonders ärgerlich wenn das ausgetauschte Steuergerät doch nicht defekt war.

Das Thema Reparatur bzw. Nachbau von elektronischen Komponenten entwickelt sich langsam so, dass „alte“ und passende Software wieder aufgespielt werden kann. Wenn dann kompetente Leute im Spiel sind, wird man die „alte “ Software sogar anpassen, dass im Endeffekt für alle Beteiligten ein positiver Effekt erzielt wird. Weil die Hersteller die Daten für ihre Steuergeräte nicht freiwillig ausliefern (Haftungsgründe ?), entwickeln die Fachfirmen eigene Software zum Auslesen des Programmcodes.

Das Wissen im Hinblick auf elektronische Steuerungstechnik und die Möglichkeiten zur Reparatur haben sich auf jeden Fall weiter entwickelt. Sich jetzt wegen von selbst zerfallender elektrischer Komponenten unsicher machen zu lassen, halte ich für überzogenen Aktionismus.

Tatsache ist, dass Youngtimer, die in größerer Serie gebaut wurden und die gleiche Kfz-Elektronik in verschiedenen Modellen eine längere Zeit eingebaut wurden, die Reparaturmöglichkeiten länger gesichert sind. Anders schaut es aus bei bei exotischen Fahrzeugen, die in geringer Stückzahl gebaut wurden und mit speziellen elektronischen Komponenten bestückt wurden.

Auf dem jeweiligen Steuergerät findet sich ein Etikett, das Fabrikat, Typenbezeichnung, Steuergerätenummer und Schlüsselnummer enthält. Mit diesen Angaben kann man bei einem Reparaturbetrieb anfragen, ob dieses Unternehmen Kompetenz für das elektronische Bauteil besitzt. Bei einem Defekt muss mann lediglich das Steuergerät in dem Fahrzeug finden, ausbauen und an einen spezialisierten Reparaturbetrieb schicken.

Bei der Eingabe in die Google Suchleiste des Stichworts „Steuergerät“ finden sich 1.300.000 und für den Begriff Kfz-Elektronik 3.430.000 Ergebnisse mehr oder weniger passende Ergebnisse für den Fahrer eines Youngtimers! Niemand braucht also Angst vor Defekten oder schlaflose Nächte wegen Kfz-Elektronik und Steuergeräten haben.

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Automodelle - Autotypen, Jubiläum, Oldtimer-Wissen

Jubiläum 130 Jahre Automobile

Am 29. Januar 2016 feierte das Automobil offiziell seinen 130. Geburtstag. Der Mannheimer Ingenieur und Erfinder Carl Benz meldete am 29. Januar 1886 seinen „Patent Motorwagen Nummer 1“ als Deutsches Reichspatent mit der Nummer 37435 zum Patent an. Das erste fahrtaugliche Auto unternahm am 3. Juli 1886 seine erste Probefahrt und erhielt am 2. November des gleichen Jahres offiziell sein Patent. Neben dem Buchdruck, der Dampfmaschine und dem Computer gilt das Auto als diejenige technische Errungenschaft der Neuzeit, die die Geschichte der Menschheit am nachdrücklichsten beeinflusst hat.

Der 11. November 1918 steht vor allem in Europa für eine Welt, in der nichts mehr war wie gut vier Jahre zuvor. Die Wirtschaft war erschöpft und lag am Boden.

Diese Entwicklung traf auch die Autoindustrie. 1919 existierte in Europa praktisch kein Markt mehr für Autos, die vor 1914 noch immer ein Luxusgut gewesen waren. Nicht nur in Deutschland, auch in den siegreichen Nationen England und Frankreich war die wirtschaftliche Situation entsprechend angespannt. Dies führte zu einer bemerkenswerten Polarisierung der Autoindustrie. Auf der einen Seite entstanden neue Marken, die extrem teure, exklusive Luxusmobile in Handarbeit schufen und als Zielgruppe die Kriegsgewinnler und anderweitig Profiteure des Kriegs bedienten. Auf der anderen Seite wurden neue Unternehmen gegründet, die versuchten, mit automobilem Minimalismus breitere Schichten zu mobilisieren.

Fließfertigung Mercedes 1920er Jahre
Fließfertigung Mercedes 1920er Jahre © Fotoquelle und Bildrechte: Auto-Medienportal.Net/ Daimler

Doch die Abfolge weltumspannender Wirtschaftskrisen im Laufe der 1920er-Jahre rafften Luxus-Automarken wie Kleinwagenproduzenten wie die Fliegen dahin. Erwähnung sollen „Isotta Fraschini“, ein italienisches Luxuslabel, das zwischen 1919 und 1936 Pkw baute, sich aber ab 1931 nur noch durch den Bau von Flugzeugmotoren über Wasser halten konnte und „Elizalde“ aus Spanien. Hier entstanden bis 1927 eine Handvoll Luxusautos, wie auch bei „Voisin“ oder „Bucciali“ in Frankreich.

In Deutschland kam die wirtschaftliche Entwicklung nach dem Ersten Weltkrieg erstmal zum Erliegen. Dann gab es etwa rund 300 kurzlebige Autobauer alleine in Deutschland und führte zu toten Marken.

Hanomag Kommissbrot
Hanomag 2/10 PSKommissbrot

1927 sah ein relativ erfolgreiches preiswertes Auto aus deutscher Produktion folgendermaßen aus: 2,78 Meter lang, 400 Kilo schwer, von einem zehn PS starken Einzylinder angetrieben, der sich mit vier Litern Benzin über 100 Kilometer begnügte, dafür aber nur eine Höchstgeschwindigkeit von 60 km/h erreichte. Der Hanomag 2/10 PS ging als „Kommissbrot“ in die Autogeschichte ein, über den der Volksmund reimte: „Zwei Kilo Blech, ein Döschen Lack, fertig ist der Hanomag.“ 1975 Reichsmark waren für dieses Auto kein wirklich volkstümlicher Preis. Trotzdem war der Hanomag mit einer Auflage von 15.775 Exemplaren ein deutscher Autobestseller zwischen den Kriegen.

1925 waren im Land der Autoerfinder gerade einmal 171.000 Autos angemeldet. In Frankreich waren es 476.000 und in England 580.000 Stück. In Amerika, das kaum unter den ökonomischen Verwerfungen des Kriegs gelitten hatte, rollten zu diesem Zeitpunkt bereits 17.481.000 Autos.

Die Firmen der beiden Autopioniere Gottlieb Daimler und Carl Benz hatten sich seit Beginn des 20. Jahrhunderts mit einem vergleichbaren Angebot an Pkw und Nutzfahrzeugen und entsprechenden Umsatzzahlen einen beinharten Konkurrenzkampf geliefert. 1914 hatten bei Benz 7.730 Mitarbeiter 1947 Pkw und 1.217 Lastwagen gebaut. Mercedes beschäftigte zum Kriegsende, 1918, rund 15.000 Mitarbeiter. Nach dem Krieg lief es für beide Unternehmen gleichermaßen schlecht. Am 28. Juni 1926 führten die Schwierigkeiten quasi zur Zwangsfusion als Daimler-Benz AG.

General Motors und Ford sorgten 1929 für Lichtblicke bei den deutschen Autobauern. GM übernahm Opel und Ford gründete eine Fabrik in Köln mit Hilfe des damaligen Oberbürgermeisters Konrad Adenauer, der im Hinblick auf die Arbeitsplätze den Amerikanern ein Angebot unterbreitet hatte, das sie nicht ablehnen konnten. Zum Beginn des Zweiten Weltkriegs enteignet, wurden beide Firmen wichtige Lieferanten der Wehrmacht.

Zum Ende der 1920er-Jahre verschärfte sich die Lage nach der Weltwirtschaftskrise von 1929. Bis 1933 stieg die Zahl der Arbeitslosen alleine in Deutschland auf sieben Millionen. Diese wirtschaftliche Entwicklung beeinflusste den Weg der Autoindustrie nachhaltig. So waren die bekannten Hersteller Audi, DKW, Horch und Wanderer auf Druck ihrer Hausbanken gezwungen, am 1. November 1931 zur Auto Union zu fusionieren.

Der Regierungswechsel 1933 bescherte den Deutschen die Diktatur und mit dem Reichskanzler einen Autoenthusiasten, der die Mobilisierung breiter Bevölkerungsschichten zum Programm seiner Regierung erhoben hatte. Unter der Leitung des Österreichers Ferdinand Porsche sollte die größte Autofabrik Europas entstehen, die Millionen von „Volksgenossen“ mit einem vollgasfesten viersitzigen Auto komplett aus Stahl versorgen sollte, dem späteren Käfer – zum Preis von 990 Reichsmark. Ein Horch mit 6,0-Liter-V12 kostete mehr als 25.000 Reichsmark, dem Gegenwert eines frei stehenden Eigenheims mit großem Garten.

Der 1. September 1939 markierte mit dem deutschen Angriff auf Polen nicht nur den Beginn des Zweiten Weltkriegs, er sorgte für ein neuerliches Erdbeben in der Autowirtschaft. Nicht ein einziger Käfer schaffte es in zivile Hände. Praktisch alle Autobauer der Welt mussten ihre Produktionen ausschließlich für Militärfahrzeuge umstellen.

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Schrauber-Tipps, Service

Alte Fahrzeuge und moderne Pflegemittel

Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat konservierende Versiegelungen getestet, die die hydrophoben Eigenschaften des Lacks verbessern sollen. So finden Wassertropfen keinen rechten Halt auf der Karosserie und laufen mit dem gelösten Straßenschmutz schneller wieder ab. Der neueste Trend sind synthetische Lackversiegelungen auf Polymerbasis, die wirkungsvoller als klassische Autowachse auf dem Blech haften sollen, stärker aushärten und eine höhere Schichtdicke erreichen können. Das macht sie resistenter gegen Waschanlagenbürsten und Chemikalien in Waschzusätzen. So bleiben Glanz und Konservierungswirkung länger erhalten.

Getestet wurden sechs synthetische Lackversiegelungen. Testsieger mit dem Prädikat „sehr empfehlenswert“ wurde Sonax Xtreme Protect + Shine Hybrid NPT vor Armor All Shield Lackversiegelung.

Bei den Themen Auftrag und Handhabung sowie Trockenzeit und Abwischen zählte der Komfort für den Anwender. Im Ergebnis sollten die Versiegelungen beim Schwammauftrag weder kleben, noch bremsen und möglichst nur kurz antrocknen müssen. Das überschüssige Material sollte mit einem Poliertuch bei minimalem Kraftaufwand ohne zu schmieren wieder abgenommen werden können.

Test Polymerversiegelungen 2016
Test Polymerversiegelungen 2016 © Fotoquelle und Bildrechte: GTÜ

Nach Auftrag der Versieglungen auf die Testwagen und in der Abfolge von zehn Waschprogrammen in einer Portalwaschanlage beurteilte die GTÜ den Zustand des Lackes hinsichtlich Farbauffrischung, Gleichmäßigkeit, Glanzgrad und Glanzschleier. Farbfrische und störende Streifen, Schlieren oder Wolken wurden mit dem Blick des Lackprofis beurteilt. Die Bestimmung von Glanzgrad und Glanzschleier hingegen erfolgte mit einem speziellen optischen Messgerät. Der Glanzgrad ist dabei eine Maßzahl dafür, wie stark ein einfallender Lichtstrahl vom Lack reflektiert wird. Glanzschleier entsteht durch Streulicht. Je weniger Streulicht gemessen wird, desto besser hat die Versiegelung gewirkt.

Quelle: GTÜ

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Oldtimer, Reisen und Berichte

Oldtimertag in Bad Nauheim

Lose für Kinder beim Oldtimertag Bad Nauheim
Lose für Kinder beim Oldtimertag Bad Nauheim
© Fotoquelle und Bildrechte: Veranstalter
Die jährliche Veranstaltung Oldtimertag in Bad Nauheim im Sprudelhof, veranstaltet vom Lions Club Bad Nauheim, Lions Club Bad Nauheim Hessischer Löwe und Round Table Bad Nauheim, war wieder gut besucht und hat viel Geld für wohltätige Projekte eingenommen.

Über 60 nostalgische Eigentümer von historischen Fahrzeugen luden zu Mitfahrten durch Bad Nauheim auf einem Rundkurs gegen eine Spende ein. Weiterhin gab es Essen und Trinken bei sommerlichen Temperaturen. Für musikalische Unterhaltung sorgte die Bigband des Hessischen Polizeiorchesters. Höhepunkt nach 15 Uhr war die Verlosung eines neuen Citroen C1, ein Wochenende in einem Automobil mit Elektroantrieb, ein Fahrsicherheitstraining und viele weitere Preise.

Bei der Veranstaltung Oldtimertag im Sprudelhof in Bad Nauheim der drei Vereine gibt es für die Gäste immer viel zu sehen.

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Heinkel, Oldtimer, Oldtimer-Wissen

Der Porsche des kleinen Mannes – Heinkel Kabine

Vor 60 Jahren, im März 1956, begann die Serienproduktion eines der innovativsten Kabinenroller der 60er Jahre – die Heinkel Kabine. Zuvor hatte das Kraftfahrt-Bundesamt am 23. Februar 1956 die allgemeine Betriebserlaubnis erteilt. Die Geburtsstunde der Heinkel Kabine.

Vorrausgegangen war eine Entwicklung, die im März 1954 begann. Inspiriert durch den Besuch des Genfer Autosalons im Frühjahr 1954, bei dem Ernst Heinkel erstmals den Kleinwagen der Firma ISO, die spätere BMW Isetta sah, beauftragte er seine Konstrukteure einen Kleinwagen zu entwerfen. Bereits am 17. Mai 1954 lagen die ersten Entwurfszeichnungen des Wagens vor. Seitliche Türen, 2 Sitze, Platz für Gepäck hinter den Sitzen, 200ccm Rollermotor und 8″ Räder waren die ersten Eckpunkte des Lastenheftes, das sich im Laufe der Entwicklungszeit noch einige Male verändern sollte. Der Verkaufspreis sollte zwischen 2.400,- DM und 2.500,- DM liegen und somit preislich in der Region eines Rollers mit Beiwagen angesiedelt sein.

Heinkel Kabine 1958
60 Jahre Heinkel Kabine 1958

Schon beim zweiten Entwurf im Jahr 1954 wurde konstruktiv auf die Fronttür gewechselt, um ein leichteres Einsteigen und eine bessere Aussteifung der Karosserie zu ermöglichen. Bei vielen Versuchsfahrten, die zum Teil bis nach Italien und Norwegen gingen, wurde während der 2-jähigen Entwicklungsarbeit noch manche Kinderkrankheit ausgebessert und so die Kabine schließlich zur Serienreife gebracht.

Neben dem Standort Stuttgart Zuffenhausen, Motorenfertigung und Hauptsitz der Ernst Heinkel AG und der Rollerfertigung in Karlsruhe, wurde in Speyer ein weiteres Werk gekauft und die Kabinenmontage kurzerhand dort etabliert. Gerade in der Anfangsphase hatte man mit enormen Anlaufschwierigkeiten zu kämpfen.

60 Jahre Heinkel Kabine 1958
60 Jahre Heinkel Kabine 1958

Die Mitarbeiterzahl wuchs innerhalb eines Jahres von 100 auf rund 500 Mitarbeiter, die Trocknungsanlage wurde verspätet geliefert, so dass die ersten Kabinen in einem Provisorium lackiert werden mussten. Immer wieder hat es in der Anlaufphase der Produktion Konstruktionsänderungen gegeben, die den reibungslosen Ablauf einer Fertigung behinderten. Insgesamt wurden in den 1 1/2 Produktionsjahren im Werk Speyer rund 11.000 Kabinen gefertigt bevor die Produktion im Sommer 1958 nach Irland verlagert wurde. Nicht unerwähnt sollte bleiben, dass parallel zur irischen Produktion auch in Argentinien von 1958 bis 1961 Kabinen in Lizenz für den südamerikanischen Markt gebaut wurden bevor von Ende 1961 bis 1964 die Kabine in England unter der Bezeichnung Heinkel­ Trojan leicht abgeändert weiter gebaut wurde.

Quelle: ADAC

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Schrauber-Tipps, Service

Welches Ladegerät benötige ich für meinen Oldtimer?

Frost und Kälte belasten den Stromhaushalt im Auto. Die Kapazität der Auto-Batterie sinkt und für eine längere Startprozedur steht nicht mehr genügend Reserve an Energie zur Verfügung.

Auch in Young- und Oldtimer belasten „Stromfressern“ wie die heizbare Heckscheibe, Sitzheizung und Scheinwerfer die Batterie oft mehr, als die Lichtmaschine liefern kann.

Porsche 911 mit Startproblem
Porsche 911 mit Startproblem

Bereits bei Temperaturen um minus 10 Grad hat ein Akku nur noch etwas mehr als die Hälfte der normalen Kapazität. Damit es nicht zu unnötigen Ausfällen kommt, sollte auch bei Stillstandszeiten in der Winterpause eine Autobatterie an ein geeignetes Batterieladegerät, das ans Stromnetz angeschlossen ist, die Batterie überwachen und den Akku über lange Zeit hinweg fit halten.

Um die Batterie zu schonen, sollten vor einem Kaltstart, auch im Old- oder Youngtimer unnötige Verbraucher wie Beleuchtung, Radio, Navi (?), Gebläse, Heckscheibenheizung (?) und Sitzheizung (?) ausgeschaltet werden. Erfolglose Startversuche sind spätestens nach zehn Sekunden abzubrechen und der nächste Startversuch sollte dann nach etwa einer halben Minute erneut versucht werden. Das Batteriegehäuse sollte trocken und sauber sein, um Kriechströme zu vermeiden. Hilfreich ist auch ein Säureschutzfett zur Konservierung der Anschlussklemmen und Pole der Stromkabel.

Wenn der Stromspeicher dann doch streikt, ist Starthilfe durch ein anderes Fahrzeug angesagt. Dabei sind einige Vorsichtsmaßnahmen zu beachten:

Beide Batterien müssen die gleiche Spannung haben, entladene Akkus dürfen nicht vom Bordnetz getrennt werden und zwischen den Fahrzeugen darf kein Karosseriekontakt bestehen. Der Motor des Strom gebenden Fahrzeugs muss laufen, möglicherweise mit etwas höherer Drehzahl. Starthilfekabel sind richtig an den Polen an zu klemmen.

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Fotogalerien, Gastautoren, Michael Schlenger, Reisen und Berichte

Goodwood Revival – Analogfotos

Das Goodwood Revival ist immer ein Besuch wert. Nicht nur die ausgestellten Fahrzeuge und Flugzeuge sind es wert fotografisch festgehalten zu werden, sondern auch die Besucher und deren Kleidung sind es wert dokumentiert zu werden.

Sie zeigen, mit wieviel Phantasie und Freude das Publikum dort jedes Jahr für eine perfekte Zeitreise sorgt. Neben den spannenden Rennen, den Flugvorführungen und den Militärdioramen sind es die stilbewusst gekleideten Besucher, die die Veranstaltung in Südengland weltweit einzigartig machen. Ob Alt, ob Jung, ob Männlein oder Weiblein – hier haben alle erkennbar Freude daran, für ein Wochenende ganz in die Vergangenheit einzutauchen. Vielen gelingt ein wirklich perfekter Auftritt – sei es mit alten Originalstücken, Reproduktionen oder einer Mischung aus beidem. Hier laufen gerade die Damen oft zu großer Form auf und bevölkern das Gelände in einer Zahl wie wohl bei kaum einer anderen Klassikerveranstaltung.

Hutmode bei Goodwood Revival
Hutmode beim Goodwood Revival © Fotoquelle und Bildrechte: Michael Schlenger

Die Bilder sind mit einer Analogkamera der 1950er Jahre mit 75mm-Objektiv entstanden. Verwendet wurde ein ADOX 100-Schwarzweißfilm. Die Negative geben natürlich weit mehr Details her als die datenreduzierten Scans – aber dennoch sieht man den Bildern an, dass sie ursprünglich nicht mit Digitaltechnik entstanden sind.

Hinweis: Mit Klick auf ein Foto mit dem Mauszeiger (PC) oder Berührung mit dem Finger (Smartphone, Tablet) wird der Wechsel zum nächsten Foto durchgeführt.

Für Goodwood-Fans ein Appetithappen zum Überbrücken der Zeit bis zum nächsten Revival im September 2016. Und für diejenigen, die sich ein passendes Retro-Outfit zusammenstellen möchten, ist sicher die eine oder andere Anregung dabei.

© Gastbeitrag, Fotoquelle und Bildrechte: Michael Schlenger

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Eisenbahn-Romantik, Fotogalerien, Reisen und Berichte

Gotthard Live Show 1981

Die beeindruckende Linienführung der Gotthardbahn im Raum Wassen bildete eine Kulisse für ein ganz besonderes Ereignis einer Gotthard Live Show im Juli 1981. Diese Veranstaltung für ein eisenbahnbegeistertes Publikum über die wichtige Alpentransitlinie war etwas Besonderes.

Die Grundidee bestand darin, im Rahmen eines anderthalbstündigen Programms, einerseits den damaligen Verkehrsverlauf und andererseits historische Züge auf der Strecke am Gotthard zu zeigen.

Gotthard-Live-Show 1981 "Roter Pfeil"
Gotthard-Live-Show 1981 „Roter Pfeil“

Auf dem, der dreistufigen Linenführung bei Wassen, gegenüberliegenden Hang wurde ein Platz für rund 600 Besucher geschaffen. Der Weg vom Bahnhof Wassen musste gewandert werden und erforderte gutes Schuhwerk und etwa 40 Minuten Zeit. Die Gotthard Live Show der SBB wurde vom 16. Juni bis zum 8. Okrober 1981 Dienstags und Donnerstags von 12:30 – 14:00 Uhr gefahren. Das Spektakel wurde begleitet von fachkundigen Erläuterungen mittels Lautsprecher.

Hinweis: Mit Klick auf ein Foto mit dem Mauszeiger (PC) oder Berührung mit dem Finger (Smartphone, Tablet) wird der Wechsel zum nächsten Foto durchgeführt.

Zum Einsatz kamen die damals betriebsfähigen historischen Triebfahrzeuge: Triebwagen „Roter Pfeil“, RAe 2/4 1002, das braune „Krokodil“ BE 4/6 12320, Ce6/8 II 14253 und die grüne Ae 8/14 11801 (letzte der damals drei Doppellokomotiven).

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