Ancestor, Veteran, Vintage, Dr. Georg W. Pollak †, Gastautoren, News, Restauration, Technik

Dreirad-Jäger – ein Unikat, um das es still wurde

Vor Jahrzehnten, während der Zeit des herrschenden Sozialismus, konnten in der damaligen Tschechoslowakei, innovative Ideen nur im Rahmen großer Betriebe oder in Klubs realisiert werden. So war auch die Firma Karosa, vormals berühmte Karosserieschmiede Sodomka, in der Lage, im Rahmen der Lehrlingsausbildung auch extravagante Prototypen zu realisieren. In diesem Beitrag wird etwas Besonderes vorgestellt.

Rikscha
Rikscha – vorne wie ein Scooter Čezeta, Chassis mit drei Rädern, verschiedene Aufbauten

Die Rikscha Karosserie ähnelte den schon auf der ganzen Welt gebräuchlichen Rikschas von Vespa, Lambretta und ostasiatischen Herstellern – die tschechoslowakische Rikscha war aber einiges eleganter.

Schon ein Jahr danach wurde vom Staatsbetrieb Karosa ein futuristisches Dreirad vorgestellt. Gebaut wurde er im spezialisierten Lehrlingsbetrieb. Als Basis diente die bereits gut erprobte Dreiradplattform einer Rikscha, die für den Personen- und Warentransport eingesetzt wurde.

Jagdflugzeug
Jagdflugzeug – „Stihačka“
Jagdflugzeug
Jagdflugzeug

Die Karosserie erreichte eine Länge von 4300 mm, war also nicht gerade klein. Die Flügel hatten Luftdurchlässe für Motorkühlung und die Beleuchtung war elegant. Das Gefährt wurde auf einer renommierten Messe STTM in Hradec Králové vorgestellt. Von einer Serienfabrikation war aber nie die Rede. Der Leiter der Lehrlingsabteilung bei Karosa ließ einen Slogan veröffentlichen: „Dreirad für jedes Wetter, aber nicht für jedermann“. Er wollte damit verdeutlichen, dass es sich nur um eine Abschlussarbeit seiner Zöglinge handelt und nicht um einen Auftrag, der zur Herstellung dieses ausgefallenen Gefährtes führen könnte.

Jagdflugzeug
Jagdflugzeug

Die Motorisierung besorgte ein 2-Zylinder Zweitaktmotor aus der Serienproduktion der JAWA 350 ccm. Die Höchstgeschwindigkeit soll über 70 km/h gewesen sein. Vielleicht war die Karosserie zu auffällig, jedenfalls, obwohl das Dreirad eine Straßenzulassung erlangte, wurde es um den „Straßen-Jäger“ bald still. In der sozialistischen Zeit verkehrte man halt lieber unauffällig.

Jagdflugzeug
Jagdflugzeug – „eingelagert“

Es folgten mehrere Kurzzeitbesitzer, bis man nicht mehr wusste, wo das Unikat eingelagert war. Erst im Jahr 2018 tauchte der Oldtimer, stark angerostet, zum Jahres-Treffen der Freunde der Karosserie Sodomka in Vysoke Myto wieder auf. Nach unserer Kontaktaufnahme war zu erfahren: Der heutige Besitzer lagert diese Rarität schon seit 20 Jahren bei sich. Er hat tatsächlich vor, eine Rennovation in Angriff zu nehmen…

Jagdflugzeug
Jagdflugzeug vor der Rennovation

Foto: aufgenommen in Vysoke Myto, CZ

Text: Dr.Georg W.Pollak, sc. und Infos aus Svet Motoru
Fotos: Archiv Marcel Malypetr, Autor von Büchern über Scooter Čezeta, Archiv IVECO Josef Viso

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Museum, News

Zukunft des Stoewer Museums

Es war ja weitgehend bekannt, dass ich einen Nachfolger für meine Stoewer Sammlung suche. Alle Versuche, die Sammlung in Deutschland zu lassen, sind ergebnislos verlaufen. Vor ca. 18 Monaten interessierte sich aber das Stettiner Technik-Museum für meine Sammlung. Meine Voraussetzungen waren, dass ein Konzept für die Weiterführung bestehen muß und dass die Sammlung nicht auseinander gerissen werden darf. Dem wurde zugestimmt, die Gespräche konnten beginnen. Der Oberbürgermeister von Stettin schaute sich mein Museum an und begeisterte sich sofort dafür. Er setzte eine Gutachterkommission ein, die vor einem Jahr jedes Exponat erfasste, fotografierte, bewertete und in Listen eintrug. Insgesamt sind so ca. 910 Exponate zusammen gekommen. Der ermittelte Wert der Exponate war ähnlich, wie meine Vorstellungen. In mehreren Gesprächen in Stettin und Wald-Michelbach wurde der Verkauf und die Übergabe beschlossen. In einer Pressekonferenz Anfang April in Stettin gab der Oberbürgermeister vor Vertretern der Presse, Fernsehen und Radio öffentlich bekannt, dass er die Sammlung aus Wald-Michelbach nach Stettin holen wird und betonte, dass sie dahin komme, wo alles auch einmal hergekommen ist. Mehr noch, er erklärte dass er Stettin zum weltweiten Wissenscenter in Sachen Stoewer machen will. Dazu bekommt das Muzeum Techniki mehr Mitarbeiter, zusätzliche Räume wie Lesesaal und Archiv und erweiterbaren Ausstellungsraum. Weitere Aufkäufe sind vorgesehen.

Stoewer Museum in Wald-Michaelbach 2016
Stoewer-Museum in Wald-Michaelbach 2016 © Fotoquelle und Bildrechte: Stoewer Museum

Das hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst muß noch seinen Segen dazu geben, da es sich um genehmigungspflichtiges Kulturgut handelt. Von dort wurde aber schon signalisiert, dass der Genehmigung nichts im Wege steht. Der derzeitig bekannte Verlauf wäre dann wie folgt:

1. Abholung der Exponate Ende Juli – Anfang August.

2. Letzter Öffnungstag wäre damit Sonntag, der 7. Juli, Wiedereröffnung der Sammlung in Stettin Ende September – Anfang Oktober 2019.

3. Ein Stoewer Fahrzeug wird in Wald-Michelbach bleiben und erst nach 3 Jahren ausgeliefert. Das beruht auf privaten Gründen von mir.

4. Das umfangreiche Stoewer Archiv wird mindestens noch ein Jahr in Wald-Michelbach bleiben. Es wurde vereinbart, dass das Muszeum Techniki das Archiv auch übernehmen kann. Die Modalitäten müssen aber noch vereinbart werden.

Quelle: Manfried Bauer – Stoewer Museum
Michelstraße 2- 69483 Wald-Michelbach
Telefon 06207-923620 oder 0171-4213922

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News, Zeitschriften

Der Preß´kurier

Press-kurier
Der Preß´kurier Heft 166
In der Vergangenheit habe ich bereits in Beiträgen von der wieder aufgebauten Preßnitztalbahn im Erzgebirge berichtet. Der Verein gibt regelmäßig die Zeitschrift „Der Preß´kurier“ heraus. Der Herausgeber bezeichnet sich selbst als „die ultimative Zeitschrift für Eisenbahnfreunde“.

Mir liegt das Heft 166 vom Februar / März 2019 vor. Überwiegend wird über den Betrieb auf Schmalspurbahnen in Sachsen berichtet. Natürlich gehören auch Reiseberichte in eine solche Zeitschrift, zum Beispiel vom Besuch eines lebendigen Industriemuseums in Zbeschau (Tschechien). Viele Fotos ergänzen die Zeitschrift, die einen Umfang von 48 Seiten im Farbdruck hat.

Die Ausgabe kostet 3,60 € und erscheint 6 x im Kalenderjahr. Die Zeitschrift für Eisenbahnfreunde hat auch eine eigene Webseite: www.presskurier.de

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BMW, News

Restauration BMW 1600-2 Cabrio von 1968

Von den BMW Cabrios der 02er Serie haben nicht viele bis heute überlebt, aber das hier beschriebene Exemplar BMW 1600-2 Cabrio von 1968 lebt weiter. Diese Cabrios wurden von Baur in Stuttgart für BMW entworfen und von Anfang 1968 bis Herbst 1971 dort gebaut. Um so erfreulicher ist es, von einer Restauration eines dieser Exemplare zu berichten. Ziel war es, so viel Substanz zu erhalten und die Originalität zu wahren wie nach mehr als 50 Jahren Betrieb möglich sind.

BMW 1602 Cabrio 1968
BMW 1602 Cabrio 1968

Dieser in den Fotos gezeigte BMW 1602 wurde als Teilesatz von BMW damals an das Karosseriewerk Baur in Stuttgart geliefert und dort zum Cabrio zusammengebaut. Der BMW mit der FIN 155xxxx wurde am 30.09.1968 produziert und am 17.10.1968 an den BMW Händler Menton in Reutlingen nach Auskunft vom BWM Historischer Informationsdienst ausgeliefert.

BMW 1602 Cabrio 1968
BMW 1602 Cabrio 1968

Warum die Erstzulassung laut Papiere erst am 01.08.1969 statt fand, ist heute nicht mehr nachvollziehbar. Der heutige Eigentümer ist erst der Dritte nach 50 Jahren! Das Automobil trägt auch noch die zeitgenössischen BMW Radkappen und Radzierringe der damaligen Zeit.

BMW 1602 Cabrio 1968
BMW 1602 Cabrio 1968

Im Jahr 2018 hatte der zweite Eigentümer keinen Spaß mehr an dem BMW 1600-2 Cabrio und verkaufte Ihn an einen Karosseriebaumeister in einem beklagenswerten Zustand. Er fuhr noch zugelassen bis in die Werkstatt des Karosseriebaumeisters. Für die Hauptuntersuchung mussten die Außen- und Innenschweller der Karosserie erneuert werden. Vor Jahren waren diverse Bodenbleche, wie damals üblich, in nicht korrekter Form eingeschweißt worden. Jetzt wurden diese Blechteile soweit erforderlich erneuert. Nach Behebung aller Karosseriearbeiten wurde das Auto in der originalen Farbe der Auslieferung lackiert. Der Innenraum war noch in schlechtem Zustand und einige Fehlteile mussten über eBay, Foren und Händler gesucht werden. Die Vordersitze und die spezielle Rückbank für 02er Cabrios wurden von einem Sattler fachgerecht neu gepolstert und mit veganem Leder bezogen. Der Dachbezug war vor einigen Jahren bereits erneuert worden. Montierte Zusatzarmaturen, die den Gesamteindruck störten wurden am Armaturenbrett demontiert. Auch wurde ein originales und heute rares Lenkrad der ersten Serie des BMW 1600-2 über das Internet gefunden und beschafft. Die Nachfertigung der Teppiche wurde im grauen Originalton und Passform im Bodenraum verlegt. Einige Fotos der Restauration werden in der nachfolgende Galerie gezeigt:

BMW-1600-2-Frontmaske
MW-1600-2-Uebernahme-nach-Karosseriearbeiten
BMW-1600-2-Werkstatt
BMW-1600-2-Vorderachsteil
BMW-1600-2-Federbein
BMW-1600-2-Vorderachse_1
BMW-1600-2-Vergaser-Handbuch
BMW-1600-2-Verdeck_1a
BMW-1600-2-Ventildeckel_1b
BMW-1600-2-Ventildeckel_1a
BMW-1600-2-Unterboden_1a
BMW-1600-2-Fahrertuer
BMW-1600-2-Türverkleidung
BMW-1600-2-Teppiche
BMW-1600-2-Teppichboden
BMW-1600-2-Sitzschienen
BMW-1600-2-Armaturen_1
BMW-1600-2-Innenraum_1d
BMW-1600-2-Armaturen_1a
BMW-1600-2-Armaturen-Aufarbeitung
BMW-1600-2-Tachometer
BMW-1600-2-Innenraum_1
BMW-1600-2-Innenraum_1c
BMW-1600-2-Innenraum_1e
BMW-1600-2-Innenraum_1a
BMW-1600-2-Innenspiegel_1
BMW-1600-2-Spaltmasse
BMW-1600-2-Sitzverkleidung
BMW-1600-2-alte-Sitze
BMW-1600-2-Sitzpolster
BMW-1600-2-Sitze-Sattler
BMW-1600-2-Sitz-Armaturen
BMW-1600-2-Scheibenwischer
BMW-1600-2-Rueckbank
BMW-1600-2-Radkappe
MW-1600-2-Vorderachse_1a
BMW-1600-2-Radiokonsole
BMW-1600-2-Motorraum_1a
BMW-1600-2-Motorraum_1
BMW-1600-2-Motorraum _1b
BMW-1600-2-M10-1600-2
BMW-1600-2-Lenkrad
BMW-1600-2-Konsole
BMW-1600-2-Kofferraum_1
BMW-1600-2-Kofferaum_1a
BMW-1600-2-Innenspiegel_1a
BMW-1600-2-Hinterachse
BMW-1600-2-Getriebe
BMW-1600-2-Frontscheibenrahmen
BMW-1600-2-Felge-ueberarbeitet
v
BMW-1600-2-Ersatzrad
BMW-1600-2-Betriebsanleitung_1
BMW-1600-2-Antenne

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

Eine neue passende Frontscheibe in Verbundglas konnte bis heute nicht beschafft werden, da die eingebaute andere Masse hat als die 02er Scheiben der Limousine. Offensichtlich hat der damals verstärkte Fensterrahmen für die Baur Cabrios andere Abmessungen.

Der originale 1600-2 M10 Motor, matching numbers, wird im nächsten Winter überholt werden, da er für heutige Verhältnisse zu viel Öl pro 1.000 km benötigt.

Aktuell wird für ein solch seltenes und heute noch gut fahrbaren Oldtimer im Zustand 2 ein Marktwert von 42.400 € angegeben.

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Messe, News, Renault

Renault 17 eines der meist fotografierten Fahrzeuge der Messe

Diesjähriger Blickfang auf dem DEUVET Messestand war ein Renault 17. Mittlerweile extrem selten, noch dazu mit großem Schiebedach und Lederausstattung, wurde der Oldtimer zu einem der meist fotografierten Stars der Techno Classica 2019.

Nicht einmal die über 30 (!) ausgestellten Mercedes 300 SL errangen mehr Aufmerksamkeit, da sie mittlerweile in fast jeder Halle zu sehen sind.

Renault 17 mit Faltdach und Lederausstattung
Renault 17 mit Faltdach und Lederausstattung © Fotoquelle und Bildrechte: Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V.

Die Besucher einer Messe erinnern sich gerne an die Fahrzeuge, mit denen sie ihre Kindheit und Jugendzeit verbrachten oder erste Fahrerlebnisse gesammelt haben. Da kam der Renault 17 genau richtig an.

Sorry, liebe Mercedes 300 SL Besitzer!

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Ausstellungen, News

Frühjahrs-VETERAMA 2019

Frühlingswetter und ein, bis auf den letzten Platz, ausgebuchtes Gelände sorgte für beste Stimmung rund um den Hockenheim-Ring. Nach 7 Jahren nähert sich die Frühjahrs-Veranstaltung immer mehr den Mannheimer Dimensionen.

Für Besucher, die mit einem Oldtimer oder mit einem Klassiker anreisten, der mindestens 25 Jahre als ist, bot die Veterama- Show Arena ein beeindruckendes repräsentatives Areal. Die Besitzer der Fahrzeuge waren mitten im Geschehen und konnten ihre „Schnäppchen“ gleich im Kofferraum verstauen. Mehr als 500 Fahrzeuge wurden in diesem Jahr „zur Schau gestellt“ Hochbetrieb herrschte auch im Veterama-Depot, denn dort können Teile, die man bereits erworben hatte, bis zum Abend zwischengelagert werden, um, sie dann wieder abzuholen.

Luft nach oben gab es in diesem Jahr vielleicht noch auf dem Veterama-Marktplatz. Mit knapp 100 Fahrzeugen, die dort zum Verkauf angeboten wurden, wären noch einige Plätze frei gewesen.
Hier sind einige Beispiele der angebotenen Fahrzeuge:

Hanomag Garant Cabrio Limousine von 1935, sehr schön restauriert VB. 20.000,-€
Triumph 2 sitziges Sport Cabriolet BJ. 1949 perfekter Zustand 49.000 ,-€
Ford Mustang BJ. 1972 rot in gutem Originalzustand 19.900,-€
Audi Quattro Coupé von 1992 im Originalzustand für 28.900,-€

Etwas abgehoben schien allerdings der Preis von einem VW Westfalia T1 Camper für 85.000,-€
Ein silberner Mercedes Benz 200E W124 Cabriolet stand für 12.490,-€ zum Verkauf. Gleich daneben parkte ein passendes, grünes W 124 Coupé in perfektem Zustand für 8.900,-€. Und wer noch etwas Arbeit investieren wollte, konnte das gleiche Modell für 2.800,-€ haben. Recht preiswert war ein korallroter NSU Prinz von 1971, der mit 5.700,-€ ausgezeichnet war.

Traditionell ist die Veterama-Hockenheim allerdings sehr motorradlastig. Aber gerade hier tauchen immer Maschinen auf, von denen Männerherzen träumen. Harley Indie, Motor Guzzi, BMW, Zündapp, DKW, NSU, Horex. Es fehlte wohl keine der berühmtesten Marken, die zum Teil längst Geschichte geworden sind. Besonders interessant wird es dann natürlich dadurch, dass es vielleicht am Nachbarstand gleich die richtigen Ersatzteile gibt.

Auch in den Boxen, in denen sonst die PS Bolligen für den Start vorbereitet werden, gab es wieder einige Besonderheiten neben den Händlern mit „Edelmaterial“. Das Team hatte 3 gigantische Draxter mitgebracht und rund um die Veterama Club Lounge, in der sich Veterama-Besucher gemütlich bei Benzingesprächen mit den Clubleitern ausruhen können, herrschte zum Teil Hochbetrieb. Von A. wie Adler bis Z. wie Zündapp reichte die Reihe der Clubs, die einige ganz besondere Fahrzeuge an Ihren Ständen zeigten.

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News, Tipps

Führerscheinumtausch bei Pkw- und Motoradführerscheinen

Welche Anzahl Führerscheine sind vom Umtausch betroffen?

Derzeit gibt es etwa 15 Millionen bis 31.12.1998 ausgestellte (Papier-)Führerscheine sowie etwa ca. 28 Millionen seit dem 1.1.1999 bis 18.1.2013 ausgegebene Scheckkartenführerscheine in Deutschland, die noch keine zeitliche Befristung enthalten.

All diese Führerscheine müssen nach der nunmehr geltenden Rechtslage – früher oder später – umgetauscht werden.

Grund für die Anordnung des Umtausches durch die EU-Richtlinie ist der Wunsch nach einem einheitlichen fälschungssicheren Führerscheindokument ab 2033 und einer Erfassung aller Führerscheine in einer Datenbank, um Missbrauch zu verhindern.

Wichtig für jeden Führerscheininhaber: Das Dokument wird auf Antrag für Pkw- und Motorradführerscheine verwaltungsmäßig umgetauscht, also ohne Gesundheitsuntersuchung oder Führerscheinprüfung.

Fristen für den Umtausch

Führerscheine, die vor dem 1.1.1999 ausgestellt worden sind müssen je nach Geburtsjahres des Fahrerlaubnisinhabers umgetauscht werden:
vor 1953 bis 19.1.2033
1953 – 1958 bis 19.1 2022
1959 – 1964 bis 19.1.2023
1965 – 1970 bis 19.1.2024
1971 oder später bis 19.1.2025

Führerscheine, die ab 1.1.1999 ausgestellt worden sind:
1999 – 2001 bis 19.1.2026
2002 – 2004 bis 19.1.2027
2005 – 2007 bis 19.1.2028
2008 bis 19.1.2029
2009 bis 19.1.2030
2010 bis 19.1.2031
2011 bis 19.1.2032
2012 bis 19.1.2033

Was braucht man für den Umtausch des Pkw- oder Motorradführerscheins?

Personalausweis oder Reisepass, biometrisches Passfoto und den aktuellen Führerschein. Wurde der alte (rosa oder graue) Führerschein nicht von der Behörde Ihres aktuellen Wohnsitzes ausgestellt, dann benötigen Sie außerdem eine sog. Karteikartenabschrift der Behörde, die den Führerschein ur- sprünglich ausgestellt hat.

Was kostet der Umtausch?

Die Kosten betragen ca. 25 Euro.

Wo und wie oft muss umgetauscht werden?

Für den Umtausch ist die Führerscheinbehörde des aktuellen Wohnsitzes zuständig. Die Pkw- und Motorradklassen gelten unbefristet fort. Nur die Gültigkeit des Führerscheins wird auf 15 Jahre befristet.

Was passiert bei unterlassenem Umtausch?

Wer weiter mit seinem alten Pkw- oder Motorrad-Führerschein fährt und die Frist für den Umtausch verstreichen läßt riskiert ein Verwarnungsgeld von € 10,00, begeht aber keine Straftat.

Wichtig: Bei Lkw- und Bus-Führerscheinen kann ein Fahren ohne Verlängerung eine Straftat sein!

Quelle: ADAC

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Ancestor, Veteran, Vintage, Museum, News, Skoda

Privates Skoda Museum „Cabrio Gallery“

Das private Skoda Museum „Cabrio Gallery“ Dobrenice unweit von Hradec Kralove (CZ) wurde eröffnet.

Die Cabrio Gallery befindet sich an einem Ort, der mit Skoda viel mehr, ja sogar wesentlich enger mit Skoda verbunden ist, als es auf den ersten Blick scheint. Das Museumsgebäude war viele Jahre ein Teil eines Industriekomplexes mit Produktionshallen und einem dazugehörigen Schornstein. Als die Industrierevolution abflaute, Geld für Investitionen fehlten und die Konkurrenz kleine Betriebe vernichtete, wurden einige Gebäude abgerissen, zuletzt der Schornstein, der zu einer kleinen Ziegelei gehörte. Schließlich blieb nur noch dieses einfache, im reinen „Fabrikstil“, erhaltene Gebäude stehen. Eine Zeitlang diente es als Lager, sogar einige Zeit waren Pferde darin untergebracht. Lange stand die Halle leer und es zerfiel langsam.

Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery

Der Besitzer dieser kleinen Ziegelei, war damals Dr. Karel Loevenstein, Gründer und erster Generaldirektor der Skoda Automobilwerke. Der Besucher steht hier also auf dem Boden, der mit Skoda untrennbar verbunden ist. Und so schließt sich der Kreis.

Pavel Kalina hatte zu dem Zeitpunkt für seine, damals noch kleine Sammlung von allerlei Skoda-Autos drei Höfe, zwei Hallen und den eigenen Garten mit Garagen als Unterstellung für die Fahrzeuge zur Verfügung. Er erkannte gemeinsam mit dem Kurator den Wert des Gebäudes in Dobrenice und der Idee folgte die Umsetzung.

Nach der dann erfolgten zweijähriger Rekonstruktion des Gebäudes wurden die Skodas zum neuen Museum gebracht. Es sind Cabrioletts, zum Teil Unikate, Rallye- und Wettbewerbsautos und schließlich der Formelwagen Metalex.

Das älteste Auto der Ausstellung ist ein Rapid II de Luxe, ein Cabrio mit vier Sitzplätzen aus dem Jahr 1937, in zweifarbigem blauen Lack. Dieses Farbmuster war in Frankreich beliebt. Das Interieur wurde in Leder ausgeführt. Weiterhin zu sehen sind ein Nachkriegs Tudor Cabrio, ein Sedan Roadster als Rekonstruktion eines nicht erhaltenen Prototyps und eine Reihe Felicias verschiedener Jahrgänge. Das wahrscheinlich rareste Auto ist der Spartak Roaster Karosa Polytex. Es wurde nur ein einziges Exemplar gebaut und ist nicht in Serie gegangen. Weiter zu sehen sind zwei Solitäre mit einer Karosserie als Sportwagen, die aus dem Ausland wieder nach Tschechien zurück gekehrt sind. Einige Engländer und Österreicher haben Skoda Rapid umgebaut und verwandelten sie in Cabrios. Dies Spezies sind heute gesuchte Raritäten.

Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
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Skoda-Museum Cabrio-Gallery
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Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery
Skoda-Museum Cabrio-Gallery

Hinweis: Bei Berührung eines Fotos mit dem Mauszeiger (PC) oder Finger (Smartphone, Tablet) wird der automatische Wechsel zum nächsten Foto unterbrochen und die Beschreibung (Text) angezeigt.

Die Sammlung wurde ergänzt durch etwa ein Dutzend Wettbewerbs-Skodas der sechziger bis neunziger Jahre. Eine Reihe von Formel-Wagen bildet eine weitere die Achse der Ausstellung. Es ist eine komplette Serie vom 001 bis zum Metalex. Leider hatten nicht alle Fahrzeuge Platz in der Halle.

Der leidenschaftliche Fan der Marke Skoda und Besitzer der Cabrio Gallery, Pavel Kalina ist bereit seine Ausstellung und Sammlung an Samstagen, natürlich nach Vereinbarung zu zeigen. ein Eintritt wird nicht erhoben.

Kontakt: kalina@cabrio.cz und Webseite www.cabrio.cz
Text: Dr.Georg W. Pollak, sc.
Fotos: Jiri Fiala, Rudi Maas, Anita Pollak und Georg W. Pollak

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Benz, News

Benz Victoria von 1894 mit Kfz-Kennzeichen

Das wertvollste Exponat des PS.SPEICHER hat nun auch die Straßenzulassung. Stifter Karl-Heinz Rehkopf und Ehefrau Gabriele meldeten die Benz Victoria von 1894 persönlich an. Kennzeichen: EIN–PS 10H

Bisher stand sie die meiste Zeit hinter Glas, staunend und manchmal auch ehrfurchtsvoll betrachtet von den Besucherinnen und Besuchern des PS.SPEICHER. Die Rede ist von der Benz Victoria Motorkutsche Nr. 99 aus dem Jahre 1894. Das älteste fahrbereite und im Originalzustand erhaltene Automobil der Welt gehört unbestritten zu den Stars des Einbecker Ausstellungshauses.

Zahllose Geschichten ranken sich um dieses Fahrzeug, welches unter der Werksnummer 99 vor mehr als 120 Jahren von Carl Benz höchst selbst an den Unternehmer Alexander Gütermann verkauft wurde und seitdem vier Generationen in Familienhand blieb, ehe es der Einbecker Kaufmann und Sammler, PS.SPEICHER-Motor Karl-Heinz Rehkopf, entdeckte und in seine Heimatstadt holte.

Benz Victoria 1894
Benz Victoria 1894

Bereits vor vier Jahren würdigte der PS.SPEICHER diesen Meilenstein der Automobilgeschichte mit einem eigenen Buch, in dem u.a. auch die spannende Geschichte der ersten Verwarnung der Welt für zu schnelles Fahren, verursacht durch kein geringeres Fahrzeug als die Benz Victoria, aufgegriffen wird.

Nun aber wird die Historie der betagten Dame noch einmal gekrönt: Die Benz’sche Motorkutsche ist ganz offiziell für den Straßenverkehr zugelassen. Mit dem amtlichen Kennzeichen EIN-PS 10H gehört die Benz Victoria nun auch sichtbar zum Firmenwagen-Fuhrpark des PS.SPEICHER – wobei sich ihr Einsatz auf wenige ausgewählte Veranstaltungen beschränken wird.

Sie ist damit auch ganz offiziell das älteste in Deutschland zugelassene Straßenfahrzeug überhaupt!

Stifter Karl-Heinz Rehkopf und seine Ehefrau Gabriele brachten die Motorkutsche am heutigen Donnerstag höchstpersönlich und mit lautem Knattern zur Einbecker Zulassungsstelle. Vorab hatten sie frühmorgens die betagte Dame aus ihrer Vitrine im PS.SPEICHER geholt und waren anschließend zur TÜV-Station gefahren. Eskortiert von Beamten der Einbecker Polizei, die zufällig bei einer Streifenfahrt auf die Motorkutsche aufmerksam wurden, ließ die Benz Victoria den ganzen Rummel geduldig, störungs- und unfallfrei über sich ergehen. Burkhard Niemietz, Leiter der Einbecker TÜV-Station, hatte die umfangreiche Historie des fast 125 Jahre alten Fahrzeuges schon im Vorfeld gesichtet und die notwendigen Daten in einem Gutachten zusammengefasst. Die technische Abnahme selbst verlief dann problemlos – nicht zuletzt Dank des hervorragenden Allgemeinzustands der Benz Victoria und der regelmäßigen guten Pflege des PS.SPEICHER-Werkstattteams.

Benz Victoria 1894
Benz Victoria 1894 in Einbeck vor der Rats Apotheke

Aufgrund ihrer Seltenheit und der empfindlichen Technik wird die Benz Victoria nun natürlich nicht ständig im Stadtbild zu sehen sein. Ihr Platz im PS.SPEICHER ist weiterhin belegt – aber vielleicht birgt die neue Zulassungsplakette nun ja die Chance, bei außergewöhnlichen Events die Motorkutsche auch einmal fahrend auf der Straße zu sehen. Der nächste Einsatz des Fahrzeuges steht jedenfalls schon fest: Am 28. Juli 2019 wird die Benz Victoria Nr. 99 im Rahmen der Einbecker Oldtimertage beim Korso durch die Altstadt dabei sein.

Geschichte der Benz Victoria

Carl Benz, Industrieller und begeisterter Fahrradfahrer, gibt mit seinem vom Fahrradbau inspirierten Patent-Motorwagen den entscheidenden Impuls zur Entstehung des Automobils.

Doch die Pariser Weltausstellung von 1889 und der Erfolg des konkurrierenden Daimler Stahlradwagens mit vier – und nicht nur drei Rädern wie bei Benz – zeigt, dass Importeure und Kunden vier Räder erwarten.

1893 erscheint daher der vierrädrige, vom Kutschentyp gleichen Namens abgeleitete Benz „Victoria“. An der Vorderachse zeigt sich die von Benz (wieder)erfundene Achsschenkellenkung, die seither zu jedem Automobil gehört. Auch hat die Victoria bereits eine Lenkstange und nicht nur eine Lenkpinne. Das Triebwerk ist ein liegender Viertakter mit unterdruckgesteuertem Einlass- und mechanisch gesteuertem Auslassventil. Für die Gemischaufbereitung ist ab 1894 bereits ein Oberflächenvergaser zuständig. Die unterbrechergesteuerte Zündung wird von einer Gleichstrombatterie versorgt. Die Wasserkühlung arbeitet mit Verdampfung. Das erklärt den im Vergleich zum Kraftstoffverbrauch bis zu zehnmal höheren Wasserbrauch des Victoria-Motors.

Die vordere Sitzbank kann der Victoria-Kunde bei Benz gegen Aufpreis ordern. Sie macht die Victoria zum familientauglichen „Vis-a-Vis“.

Die technische Qualität der Victoria stellt der böhmische Baron Theodor von Liebieg im Sommer 1894 mit einer aufsehenerregenden Fernfahrt von Reichenberg (heute Liberec/CS) bis nach Reims unter Beweis. Von Liebieg und sein Begleiter Stransky gelingen Tagesetappen bis zu 200 Kilometern.

Der kommerzielle Erfolg bleibt nicht aus. Dank der Victoria steigt Benz bis zur Jahrhundertwende zum größten Automobilhersteller der Welt auf, um dann von De Dion Bouton abgelöst zu werden.

Objektgeschichte

Der Industrielle Alexander Gütermann holt am 18. Juli 1894 im Mannheimer Werk des Carl Benz seine „Victoria Vis-A-Vis“, Nr. 99, ab. Gütermann fährt selbst, lässt sich aber auch vom Kutscher der Familie, Gottlieb Hepp, fahren. 11 Jahre dient der Motorwagen für Privat- und Geschäftsfahrten, bevor er durch einen weiteren Benz abgelöst wird. Als stationärer Antrieb überlebt das Fahrzeug in der Fabrik der Gütermanns, bis in den 1930er Jahren sein historischer Wert erkannt wird. Technisch überholt nimmt die Victoria 1933 an einer Ehrungsfahrt für Carl Benz teil.

Das Fahrzeug bleibt bei den Gütermanns, bis 2009 der Einbecker Kaufmann und Sammler Karl-Heinz Rehkopf das nach wie vor originale Automobil aus erster Hand erwirbt. Allerdings war die Kurbelwelle gebrochen und der Zylinder gerissen. Rehkopf lässt den Motor aufwändig instandsetzen und nimmt mit dem Wagen 2010 und 2012 jeweils erfolgreich am London-Brighton-Run (GB) teil. Auch in Pebble Beach (USA) gelingt ein Klassensieg. Seither steht die Nr. 99 im PS.SPEICHER, um nun mit 125 Jahren wieder das älteste, zugelassene Kraftfahrzeug Deutschlands zu werden.

Technische Daten der Benz Victoria

Benz Victoria FIN „Nr. 99“
Heckmotor, 1 Zylinder Viertakt, liegend
Hubraum: 2.915 cm³, 6 PS bei 700/min, Verdampfungskühlung,
Höchstgeschwindigkeit max. 29 km/h,
2-Gang Riemen-Wechselgetriebe,
Kraftübertragung auf die Hinterräder mittels Rollenketten,
Leergewicht ca. 880 Kilogramm,
Kraftstoffverbrauch 15 bis 20 Liter/Ligroin (Leichtbenzin) auf 100 km
Bauzeit 1893 bis 1900
Erstzulassung: 07.1894

Anmerkung unseres Lesers Florian

… berichten sie über den in Einbeck stehenden Benz Victoria, dass dies das weltweit älteste fahrbereite, zugelassene und originale Benzinfahrzeug der Welt sei.

Dies ist nicht zutreffend. Es gibt eine ganze Reihe von Fahrzeugen von Panhard et Levassor, die noch älter sind. Darunter ist auch ein P2D, der seit seinem Bau 1892 ununterbrochen der Familie Panhard selbst gehört und bis heute mit Pariser Zulassung angemeldet ist. Der Wagen steht normalerweise in Mulhouse, wurde aber auch schon zu Ausstellungen nach Deutschland gebracht, unter anderem nach Bremen und nach Essen. Es wäre schön, wenn so etwas nicht unterschlagen wird.

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Gastautoren, News, Oldtimer-Touren, Reinhard Ulbricht

Preßnitztalbahn – Osterfahrtage in Sichtweite

Die Vereinsmitglieder der IG Preßnitztalbahn freuen sich schon jetzt auf die bevorstehenden Fahrtage zum Osterfest. Zum einen ist es die erste größere Veranstaltung im laufenden Jahr, zum anderen mit vier zusammenhängenden Fahrtagen und stündlichem Zugbetrieb auch besonders anspruchsvoll.

Dazu verkehren zwei Dampfzugpaare auf der Strecke, die sich jeweils in Schmalzgrube kreuzen. Der damit verdichtete Zugbetrieb erfreut sicherlich alle Besucher, Gäste, Urlauber, Einheimische und Fotografen gleichermaßen. Natürlich ist der Osterhase von Karfreitag bis Ostermontag mit dabei und verteilt an die jüngsten Fahrgäste eine kleine Überraschung.

99 1715-4 vor Hp.Loreleifelsen
Dampflok 99 1715-4 vor Hp.Loreleifelsen © Fotoquelle und Bildrechte: Thomas Poth

Wanderfreunde kommen am Ostersonntag voll auf Ihre Kosten. Unter dem Motto „Wandern, Natur, Genuss und Dampfeisenbahn“ startet um 11:00 Uhr vom Bahnhof Jöhstadt aus die mittlerweile dritte Wanderung, organisiert in Zusammenarbeit mit dem EZV Jöhstadt und EZV Steinbach. In diesem Jahr geht es über die Höhen des Preßnitztales bis nach Steinbach. Auch wieder mit von der Partie ist ein Revieroberförster mit interessanten Erläuterungen zur Natur und der Tierwelt. Am Gelände des EZV Steinbach wartet auf alle Teilnehmer ein rustikaler Imbiss vom Grill und Backofen. Die Rückfahrt nach Jöhstadt erfolgt dann ganz entspannt mit der Preßnitztalbahn. Anmeldungen zur Wanderung sind noch möglich.

Abgerundet wird das diesjährige Osterfest mit der „Ausflugslinie Preßnitztal“. Denn dann verkehrt, ebenfalls erstmals in diesem Jahr, wieder der historische H6-Omnibus zwischen den Bahnhöfen Steinbach und Wolkenstein mit Anschluss zu Zügen der DB Erzgebirgsbahn.

Aussichtswagen der Preßnitztalbahn
Aussichtswagen der Preßnitztalbahn © Fotoquelle und Bildrechte: Thomas Poth

Der erste Zug fährt um 09:05 Uhr ab Jöhstadt. Ihm folgen stündliche Abfahrten bis 17:05 Uhr. Ab Steinbach fährt der erste Zug um 10:00 Uhr, fort folgend ebenfalls stündlich bis um 18:00 Uhr.

Auskünfte zum Fahrbetrieb, Wanderanmeldungen, Informationen und vielem mehr erhalten Sie telefonisch von Montag bis Freitag unter 03 73 43 80 80 37, verein@pressnitztalbahn.de oder ganz aktuell im Internetauftritt unter www.pressnitztalbahn.de.

Gastautor: Reinhard Ulbricht

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DKW, Motorrad, News

DKW F89 L Schnellaster – Motorrad DKW RT 125 W

Mit dem Ende des Zweiten Weltkriegs schien die Auto Union tot zu sein. Im Stammland Sachsen von der sowjetischen Besatzungsmacht enteignet und 1948 aus dem Handelsregister Chemnitz getilgt, hatte das Unternehmen eigentlich keine Zukunft mehr. Eine solche sollte sich allerdings in der amerikanischen Besatzungszone auftun. Aus kleinsten Anfängen 1949 in alten Militärbauten im oberbayerischen Ingolstadt neu gegründet, entwickelte sich die Auto Union GmbH binnen 70 Jahren zur heutigen AUDI AG.

DKW F89L Schnelllaste
DKW F89L Schnelllaste – Aufnahme Anfang der 50er Jahre © Fotoquelle und Bildrechte: Audi AG

Die ersten Produkte 1949 waren der DKW Schnellaster und das Motorrad DKW RT 125 W. Der DKW Schnellaster F89 L war das erste in Ingolstadt produzierte Automobil. Die Konstruktion in damals wegweisender Frontlenkbauweise basierte noch auf bewährter Vorkriegstechnologie mit Frontantrieb und einem Zweizylinder-Zweitaktmotor. Der zuverlässige und unkomplizierte Lieferwagen wurde in verschiedensten Karosserie-Varianten angeboten. Diese reichten vom Pritschen- oder Kastenwagen über Viehtransporter bis hin zum Luxusbus. Der Schnellaster war ein typisches Kind seiner Zeit. Geboren aus der Not der frühen Nachkriegsjahre, war dieses Automobil auf die Bedürfnisse in den Zeiten des Wiederaufbaus zugeschnitten. Das neue DKW Motorrad RT 125 W, „W“ für „West“, war im Grunde ein alter Bekannter, denn die RT 125 war bereits 1939 im damaligen DKW Werk in Zschopau entwickelt worden. Bis auf den etwas rundlicher geformten Tank entsprach sie dem Vorkriegsmodell mit Trapezgabel, Gummibandfederung, Zweitakt-Motor mit 4,75 PS sowie fußgeschaltetem Dreiganggetriebe. Die DKW RT 125 trug massiv dazu bei, dass sich die Auto Union nach dem Krieg und der Flucht aus Sachsen wieder solide entwickeln konnte.

DKW RT 125 W
DKW RT 125 W © Fotoquelle und Bildrechte: Audi AG

Ein weiterer Zeuge der schweren Nachkriegszeit ist die DKW Meisterklasse Universal, Typ F89 S von 1951. Nachdem sich in Ingolstadt keine weiteren Räumlichkeiten für eine PKW-Produktion boten, nahm die Auto Union 1950 in Düsseldorf ein weiteres Werk in Betrieb. Von den ursprünglich vier Marken wurde ob der technischen Machbarkeit nur noch DKW mit ihren einfachen und robusten Zweitaktmotoren wiederbelebt. Der erste DKW Personenwagen der Nachkriegszeit war die Kombination der Technik des DKW F 8 von 1939 mit der Stromlinien-Karosserie des für 1940 geplanten Dreizylinder-DKW F 9. Hieraus leitet sich die Bezeichnung DKW F 89 ab.

DKW F89 S Universal
DKW F89 S Universal © Fotoquelle und Bildrechte: Audi AG

Quelle: Audi AG

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