Die BMW AG erwirbt ein Grundstück mit Gebäude im Münchner Stadtteil Milbertshofen von der Knorr-Bremse AG. Damit kehrt der erste BMW Produktionsstandort in den Besitz des Unternehmens zurück. Das Grundstück ist mehr als 13.000 Quadratmeter groß.
Grundstück und Gebäude werden sicherlich bald zur ersten Adresse für Liebhaber historischer Automobile und Motorräder der Marken BMW, MINI und Rolls-Royce werden. Das Areal eignet sich aufgrund seiner Nähe zum BMW Werk München, zum BMW Hochhaus, zur BMW Welt und nicht zuletzt zum BMW Museum in idealer Weise als neuer Standort für die BMW Group Classic. Zum Gebäudeensemble auf dem erworbenen Grundstück gehört ein Teil des 1918 errichteten ersten BMW Werks. Damit kehrt nicht nur ein Teil der einstigen Produktionshallen für Flugmotoren in den Besitz des Unternehmens zurück, sondern auch die Torgebäude aus damaliger Zeit, die nun schon bald das Entree zur Historie des Unternehmens bilden werden.
Der Kaufvertrag zwischen der BMW AG und der Knorr-Bremse AG, dem weltweit führenden Hersteller von Bremssystemen für Schienen- und Nutzfahrzeuge, wurde im Februar unterzeichnet. Damit sind die Voraussetzungen zur Überplanung des Geländes mit seinen historischen Bauten geschaffen. Erste Entwürfe für eine Neugestaltung des Grundstücks und der Gebäude werden derzeit geprüft.
Vorgesehen ist eine räumliche Konzentration zahlreicher Aktivitäten der BMW Group Classic unter einer Adresse und unter Berücksichtigung der Anforderungen hinsichtlich Platzbedarf, Gebäudetechnik und Sicherheit, die am bisherigen Standort nicht mehr zu erfüllen waren. Der neue Standort soll Platz für die Werkstatt, ein Kundenzentrum einschließlich des Teilevertriebs für historische Fahrzeuge, das Unternehmensarchiv sowie für Verwaltungs- und Veranstaltungsräume bieten. Zudem entsteht dort die Möglichkeit, einen Teil des historischen Fahrzeugbestands der BMW Group Classic zu präsentieren.
Die BMW Group Classic erhält ihre neue Heimat an einem Standort, der als Keimzelle der industriellen Fertigung von BMW Motoren gilt. An der Moosacher Straße produzierte das Unternehmen ab 1918 erstmals Flugzeugmotoren in größerer Stückzahl. Ende 1920 übernahm die Knorr-Bremse das gesamte Gelände mit allen Gebäuden. Die BMW AG ließ wenig später an der Lerchenauer Straße unweit des ersten Standorts neue Fertigungsstätten errichten, in denen fortan auch Motoren für Automobile, Lkw, Motorräder und Boote entstanden.
Mehr als 90 Jahre später ist die Nutzung der jetzt erworbenen Flächen für die BMW Group Classic mit einer Rückkehr zu den historischen Wurzeln verbunden. Die Integration eines Teils der historischen Produktionshalle sowie der denkmalgeschützten Torgebäude in das Gesamtkonzept für die neuen Räume der BMW Group Classic bietet zugleich die Chance zu einer reizvollen Kongruenz zwischen Architektur und Funktion – analog zum seit 1999 unter Denkmalschutz stehenden BMW Museum.
Die BMW Group Classic ist innerhalb der BMW Group für alle Aktivitäten rund um die Geschichte des Unternehmens und seiner drei Marken BMW, MINI und Rolls-Royce verantwortlich. Im Konzernarchiv werden Fragen zur Unternehmens-, Marken-, und Produktgeschichte beantwortet. Das BMW Museum vermittelt mit seiner Dauerausstellung sowie Wechselausstellungen unter lebhaftem Bezug zu Gegenwart und Zukunft die Faszination der Marke BMW. Zum Aufgabenbereich der BMW Group Classic gehören darüber hinaus die Teilnahme an Klassik-Veranstaltungen, die Pflege und Verwaltung der rund 1.000 Exponate umfassenden Sammlung sowie umfangreiche Services für Besitzer von historischen Fahrzeugen, die von der Ersatzteilversorgung bis zur Vollrestaurierung reichen.
Bei der RETRO CLASSICS 2014 legen die schwäbischen Autobauer Daimler und Porsche einen Schwerpunkt bei der Präsentation auf den Motorsport. Jede der beiden Unternehmensgeschichten ist von den Namen großer Rennen und berühmter Fahrer durchzogen. Doch diente der Motorsport seit Beginn des letzten Jahrhunderts nicht nur als publikumswirksame Werbeplattform, sondern stets auch als Experimentierfeld für technische Neuentwicklungen.
Die „Ära Mercedes“: 120 Jahre Daimler-Motorsport
Der Stuttgarter Daimler feiert 2014 ein besonderes Jubiläum: 120 Jahre Motorsport. Beim ersten Automobilrennen der Welt im Jahre 1894 nahm zwar kein Fahrzeug der Daimler-Motoren-Gesellschaft teil – wohl aber Daimler-Motoren! Von den 15 Wagen, die auf der Strecke Paris-Rouen-Paris ihr Ziel erreichten, fuhren neun mit einem Daimler-Lizenzmotor, darunter auch die beiden erstplatzierten: ein „Panhard et Levassor“ und ein „Les fils de Peugeot Frères“. Der aufblühende Rennsport wurde zur Triebfeder der Ingenieurskunst: Bei der Rennwoche von Nizza brachte es der erste Mercedes 1901 bereits auf eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 58,1 Stundenkilometern – und gewann. Paul Meyan, Generalsekretär des Automobilclubs von Frankreich, war von dieser Leistung derart beeindruckt, dass er schrieb: „Wir sind in die Ära Mercedes eingetreten.“
Retro Classics Mercedes 300SL
Ende der Zwanziger und Anfang der Dreißiger beherrschten die Typen S, SS, SSK und SSKL das Renngeschehen, bis 1934 auf dem Nürburgring die Epoche der „Silberpfeile“ begann. Mit Ausbruch des Zweiten Weltkrieges wurden sämtliche Rennaktivitäten vorerst eingestellt.
Das Jahr 1954 markierte daher nicht nur für Fußballfans eine Art sportlicher Auferstehung. In der neu ins Leben gerufenen Formel 1 errang Juan Manuel Fangio im Mercedes-Benz W196 den Weltmeistertitel. Auch bei der 1984 erstmals ausgetragenen DTM waren seriennahe Mercedes später äußerst erfolgreich. Vor allem diese jüngere Renngeschichte will man in der Mercedes-Benz-Halle (Halle 7) beleuchten. Bei der Retro Classics liegt der Schwerpunkt auf den DTM-Fahrzeugen. Die ausgestellten Fahrzeuge stammen vornehmlich aus den letzten dreißig Jahren. Dabei werden Pärchen der jeweiligen Renn- und Straßenfahrzeuge gebildet. Das älteste Exponat stammt aus dem Jahre 1984, das neueste ist eine DTM C-Klasse für die Saison 2014.
Porsche Gesamtpräsentation
Für Motorsport-Fans gehört ein Besuch von Halle 4, der Porsche-Halle, zum Pflichtprogramm der Retro Classics 2014. Neben Ferrari, Maserati, Alfa Romeo und dem Hockenheimring ist dort natürlich die Marke Porsche auf großer Fläche vertreten. Präsentiert wird eine Art umfassender Gesamtschau vom Porsche-Museum über Porsche-Classic bis hin zu den Porsche-Clubs. Das Jahr 2014 steht für Porsche ganz im Zeichen der 24 Stunden von Le Mans. Es werden erstmals Fahrzeuge aus der Sammlung präsentiert, die bei diesem berühmten Langstreckenrennen an den Start gegangen sind. In der Geschichte des 13,65 Kilometer langen „Circuit des 24 Heures“, der legendären 24 Stunden von Le Mans, liegen die Zuffenhausener vor Ferrari und Audi an der Spitze der ewigen Bestenliste.
Wer schon immer einmal wissen wollte, wie es bei einem historischen Traktor „unter der Haube“ aussieht, kann sich nun in der Ausstellung „Traktorwelten“ auf der RETRO CLASSICS (Halle 8) kundig machen. Die dort gezeigten Exponate geben tiefe „anatomische“ Einblicke in verborgene und scheinbar selbstverständliche Funktionszusammenhänge. Von Schnittmodellen verschiedener Glühkopfmotoren aus der Frühzeit des Traktorenbaus über seltene Fahrzeuge aus den fünfziger Jahren bis hin zum modernen Sechszylinder oder amerikanischen Kraftprotz gibt es in der Gemeinschaftsausstellung des Bundesverbandes Historische Landtechnik Deutschland (BHLD) und des Vereins der Bulldog- und Schlepperfreunde Württemberg (BUSF) allerhand zu bestaunen. Viele Exponate stammen aus der Sammlung des Deutschen Landwirtschaftsmuseums in Hohenheim. Es sind zum Teil historische Schulungsmodelle, die in der Regel von den Herstellern entsorgt wurden, wenn die Modelle ausliefen. Weitere Infos: www.busf.de und www.bhld.eu
Er ist der motorisierte Star aus dem Kultstreifen Fast & Furios IV: der Nissan Skyline GT-R 34, Film-Auto des im November verstorbenen US-Schauspielers Paul Walker, eine 550 PS starke Sonderanfertigung für den Medienriesen Universal und weltweit der Einzige seiner Art. Auf der RETRO CLASSICS steht das Unikat zum Verkauf (Eingangsbereich Ost). Wer die heiße Kiste sein Eigen nennen will, muss allerdings sehr tief in die Tasche greifen. Die Hälfte des Erlöses geht an die von Paul Walker gegründete Organisation Reach Out Worldwide zur Unterstützung der Opfer von Naturkatastrophen. Weitere Infos: www.gt-a.net/fast-furious.html und www.roww.org
Klassiker zu Lande… und zu Wasser
Sie gelten als Rolls-Royce des Meeres: Die Boote der italienischen Marke Riva sind seit Jahrzehnten Symbol für Luxus und Lebensfreude. Zu den Kunden des Konstrukteurs Carlo Riva gehörten viele Film- und Jetset-Größen, darunter Brigitte Bardot, Sean Connery, Richard Burton, Sophia Loren und Gunter Sachs. Viele kennen die Riva-Boote aus den Filmen der Fünfziger und Sechziger. Es sind schwimmende Oldtimer. Die Bootsklassiker sind nun erstmals auf der RETRO CLASSICS ausgestellt (L-Bank-Forum / Halle 1). Zu sehen sind Stücke bis zum Baujahr 1975. Weitere Infos: www.rivafrackmann.de
Mit Vollgas ab ins Oldtimerglück
Kommen, sehen, kaufen – und dann? Wer sich auf der RETRO CLASSICS in einen Klassiker verliebt und am liebsten gleich damit losbrausen möchte, der kann das tun, sofern das gute Stück verkehrstauglich ist. Diesen besonderen Vor-Ort-Service bietet die KFZ Zulassungsstelle Böblingen in der Oskar Lapp Halle (Halle 6). Freilich informieren die Mitarbeiter auch gerne über H-Kennzeichen, Wunschkennzeichen oder über die jüngste Änderung der Fahrzeug-Zulassungsverordnung. Weitere Infos: www.lrabb.de
Die „Wiedergeburt“ eines Unikats ist eine sehr umstrittene Geschichte, aber leider keine Seltenheit! Diese Geschichte wird am Beispiel eines Skoda Unikats geschildert.
Man hat genau nur zwei Prototypen gebaut. Eines davon war ein rechts gesteuertes Kabriolett auf der Basis des 1000 MB. Der erste Prototyp, der 1960 gebaut wurde, war links gesteuert und der Motor hatte 988 ccm und zwei Vergaser. Die vorderen Kotflügel standen etwas nach vorn hervor. Die Stoßstange war stark abgewinkelt und der mittlere Teil war etwas niedriger. Seine Bezeichnung lautete S 991.
Das zweite Kabrio hatte eine sehr helle Farbe, war bestückt mit einen 988 ccm Motor mit einem Vergaser und das Lenkrad war elfenbeinfarben, rechts gesteuert. Die Scheinwerfer wurden bereits etwas eingelassen, die Frontpartie war schon modernisiert, der Motordeckel war lang und die Stoßstangen waren gerade.
Die zwei Prototypen waren schon damals mit vielen „wenn und aber“ behaftet. Mit dem Hardtop sahen die Karosserien wenig harmonisch aus, was mit dem Stoffdach noch mehr auffiel. Mit offenem Dach sahen sie jedoch recht gut aus…
Die Prototypen gelten als verschollen, was wiederum für betriebliche Fälscher ein gefundenes Fressen zu sein scheint. So geschieht es mit den Bugattis, Ferraris, BMW tii, BMW TI/SA, Porsche RS, VW T1 Samba, Mini Cooper und vielen anderen begehrenswerten historischen Fahrzeugen. Auch die Special aus der Vorkriegszeit vermehren sich noch.
Nun war offensichtlich ein weiterer Skoda an der Reihe. Die Geschichte des Hispano-Skoda und Voiturette A dürfte bekannt sein. Dieser Roadster erlitt 1962 unweit von Prag einen Totalschaden und die Karosserie war zerstört und das Auto war unfahrbar. So musste die arg beschädigte Karosserie in Kvasiny neu zusammen geschweißt werden und grundiert. Daraufhin wurde das ganze Kabrio-Projekt von der Werksleitung gestoppt und aufgegeben. Diese Karosserie wurde an einen privaten Interessenten verkauft, der sie neu bestückte, auf dunkelblau lackierte und sein Auto seit 1963 benutzte bis es nicht mehr fuhr… Schon damals waren die meisten Autoteile aus anderen Quellen montiert und neuere Teile benutzt worden. Zu diesem Zeitpunkt endet die Authentizität des Originalfahrzeuges.
Der im August 2013, vor dem Skoda-Museum in Mlada Boleslav vorgestellte Roadster ist ein ganz neu gebautes Auto, ausgestattet mit einem Herstellerschild eines S 1000 MB de Luxe aus dem Jahr 1966. Sogar die Herstellernummer konnte identifiziert werden: 141 443. Von diesem Autotyp (de Luxe) hat es auch die viel später (ab 1966) benutzten Zierleisten an den Schwellern.
Der Roadster ist zwar auch rechtsgelenkt, wie sein Vorbild. Hat aber einen Motor mit zwei Vergasern und einen kurzen Motorraumdeckel, was ihn vom Original definitiv unterscheidet. An seiner Front ist ein Zierabzeichen mit der Aufschrift Skoda, das von Weitem an das Original erinnert. In Kvasiny montierte man an die Prototypen den Schriftzug FAVORIT. Ohne das „K“ (für Kvasiny) in der Ecke des Abzeichens, das erst nach 1970 benutzt wurde – für den Typ S 110 R. Es also ist klar, dass die Schöpfer der Roadster-Kopie das Originalabzeichen nie gesehen haben.
Kürzlich wurde vor dem Skoda-Museum ein schmuckes Auto, dunkelblau, rechtsgesteuert – angeblich ein Kabriolett BMX 1100, gezeigt. In der tschechischen Presse wurde dies als Renovation eines wiedergefundenen Prototyps gefeiert. Man war ganz stolz darauf, bis sich schon kurze Zeit danach Zweifel breit machten.
Wie sah denn das Fundobjekt aus, das „renoviert“ wurde? Gibt es Fotos? Natürlich wäre dann alles anders gelaufen, wenn man Fotos vom „Scheunenfund und von der Renovation zeigen könnte. Auf mehrere Anfragen beim Besitzer kam vorerst keine Antwort. Erst nach langem hin und her kam diese Erklärung: „Über den Fund und seine Rennovation gibt es keine Dokumentation, da alle Fotos beim HD-Crash meines Rechners verloren gingen“, schrieb der Besitzer. Sollen wir das wirklich glauben? Ist es wirklich möglich, in der Zeit der Smartphone, dass es kein, aber gar kein Foto mehr gibt… Hat denn niemand bei der „Entdeckung“ des angeblichen Wracks ein Foto geschossen? Hat der Restaurator, aus Neugier oder eher aus Pflicht seine Arbeit vom Anfang an nicht dokumentiert?
Der Verdacht eines Fake hat sich auf Grund solcher Ungereimtheiten verdichtet. Experten suchten nach der Karosserie- und Motorennummer und sie wurden tatsächlich findig. Die Bausubstanz dieses Kabrioletts ist eine viertürige Limousine, die sogar 5 Jahre jünger ist als das vermeintliche Kabriolett. Der jetzige Motor war auch nie im besagtem Prototyp verwendet worden. Dann kamen noch weitere Details zum Vorschein, die den „Neubau“ verrieten, mitunter die Innenausstattung und das schwarze Lenkrad. Warum aber sogar das Emblem, so zu sagen die Visitenkarte des Autos, auf eine sträflich ungenaue Art „nach gestaltet“ und dann aufwändig nach gebaut wurde. Es ist völlig unverständlich, bei diesem Aufwand. Es gibt sehr gute Vorlagen von diesem originellen Emblem und den Unterschied zum Original ausmacht.
Im Motorraum ist das Fabrikationsschild unübersehbar mit Schrauben angebracht, anstatt mit Nieten. Diese sollte ab Fabrik eine „Verwechslung“ verhindern. Eingeschlagen steht Baujahr 1966! Das ist mehrere Jahre nach dem echten Roadster. Zweitens: die angegebene Nutzlast von 375 kg gab es erst 1967, natürlich bei viertürigen Limousinen. Diplomatisch gesagt noch ein „Tippfehler“.
Es gibt in der Welt der Oldtimer viele solche Fälle. Eine Kopie, wenn sie gut gemacht ist, zum Beispiel von Pur Sang (Bugatti) aus Argentinien auch eine Augenweide. Solange man sie nicht als Original ausgibt, versteht sich. Eine Replika ist da ehrlicher. Es sind Autos und hauptsächlich Motorräder, die später mit Genehmigung des Herstellers hergestellt wurden.
Eine Kopie kann sehr wohl der persönlichen Freude dienen. Viele Porsche Speedster auf VW-Basis sind dafür ein gutes Argument. Die zahlreichen Nachbauten eines BMW 328 wiederum das gegenteilige Beispiel.
Eine Kopie* oder Replika** sollte als solche klar deklariert werden. Wenn aber vorsätzlich die Originalität vorgetäuscht wird, Geschichten erfunden werden, Geschichte nach gezeichnet, nicht selten um den Wert des Fahrzeuges auf unlautere Art zu steigern, dann handelt es sich um eine qualifizierte Straftat.
Redaktionelle Bemerkung, Zitat aus der Oldtimer-Charta: */ Kopie ist ein Nachbau aus markenfremder Werkstatt, zu meist ohne Erlaubnis hergestellt **/Replika ist ein werkseigenes Erzeugnis, das immer auch in der Produktionsliste des Markenträgers vermerkt ist
Von Zeit zu Zeit schaue ich mir Zeitschriften an, die nicht in jedem Zeitungskiosk ausliegen. Dieses Mal wählte ich die Zeitschrift Swiss Classic, denn das Titelblatt der Ausgabe Nr. 41 1/2014 warb für einen interessanten Inhalt. Abgebildet waren ein Citroen DS und ein Schweizer Polizeifahrzeug. Die Zeitschrift erscheint zweimonatlich mit einem Umfang von 130 Seiten.
Ein weiterer Artikel berichtet über historische Polizeifahrzeuge in der Schweiz. Als Beispiel wurden in Text und Bildern ein Volkswagen Käfer und eine Volvo 144 der Schweizer Polizei vorgestellt. Neben den üblichen Polizeifahrzeugen, die auch bei uns damals im Einsatz waren, ist auch eine Flotte BMW der „Neuen Klasse“ und ein BMW 02 Touring abgebildet. Bei den Bildern hat man sich sehr viel Mühe gegeben, denn auch die Polizisten tragen zeitgenössische Uniformen.
Wer kennt den Schweizer Automobilhersteller Martini außerhalb der Schweiz? Wer also sein Oldtimer-Wissen erweitern möchte, hat sicherlich Freude am Teil 1 der Historie und den Produkten von Martini. Noch mehr Geschichte findet sich in dem Artikel über das Klausenrennen von 1922 – 1934.
Auf den zweiten Blick fiel mir ein bemerkenswerter Bericht über einen frühen Nachkriegsrennwagen auf. Besprochen wird die packende Geschichte des Healey Silverstone, die gebauten Modelle, Besitzer und Verbleib bis zur Gegenwart. Der brettharte Racer war ein frühes Werk von Donald M. Healey u.a. dem Schöpfer des Austin Healey und Jensen Healey.
Der umfangreiche Oldtimer-Preisindex wird in der Swiss Classic mit Preisen in Schweizer Franken angegeben. Ob es wirklich alle aufgeführten Modelle und Varianten in der Schweiz zu kaufen gibt, möchte ich doch bezweifeln.
Wie üblich werden Fachzeitschriften ergänzt um einen Fahrzeugmarkt. In diesem Fall sind die Anzeigen angereichert mit recht großen farbigen Bildern, die allein deshalb schon zum Stöbern und möglicherweise zur Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer einladen.
Eine gute Ergänzung im besprochenen Heft von Swiss Classic ist das Branchenverzeichnis mit Adressen von Spezialbetrieben aus der Oldtimer-Szene. Ebenfalls erwähnenswert sind die die Club Mitteilungen des SMVC (Schweizer Motor-Veteranen-Club), die hier auch als pdf vorliegen: www.smvc.ch/swissclassics.
Swiss Classic ist für mich eine bunte und gelungene Mischung.
Auf dem Flugplatz Ober-Mörlen bei Bad-Nauheim findet vom 6. bis 7. September 2014 wieder ein Tag der offenen Tür mit historischen Flugzeugen und einer Klassiker Parade mit historischen Fluggerät und Oldtimern an beiden Tagen statt.
Es ist eine gemeinsame Präsentation historischer Flug- und Fahrzeuge auf dem Flugfeld geplant. Bei diesem Oldtimer-Event wird es keine statische Ausstellung geben, sondern Vorführungen in Bewegung mit sachkundiger Moderation aus einer Kombination von historischen Flugzeugen und Veteranen-Fahrzeugen bzw. Oldtimern der Straße. Technik und Optik der historischen Luftfahrt und der Automobile sollen aus der selben Epoche und aus dem selben Land der Herstellung stammen.
Bad Nauheim Oldtimer Treffen 2014 auf dem Flugplatz
Zur Realisierung dieses Zieles wurden die historische Fahrzeuge bereits gemeldet.
Die 26. Ausgabe der Klassik-Weltmesse TECHNO-CLASSICA geht derzeit in die heiße Vorbereitungsphase bis zur Eröffnung am 26. März 2014 mit dem Vorschau-, Presse und Fachbesuchertag. Bereits jetzt sind nahezu alle Ausstellerflächen in den 20 Hallen und auf den drei Freigeländen der Messe Essen belegt. Mehr als 1.250 Aussteller aus mehr als 30 Nationen haben bereits gebucht. Über 220 Klassiker-Clubs und -Interessengemeinschaften machen die TECHNO-CLASSICA auch 2014 wieder zum weltgrößten Club-Treff der Old- und Youngtimer-Szene.
Nachdem die TECHNO-CLASSICA in Essen 1989 als erste große anspruchsvolle Klassiker-Messe startete, hat sie alljährlich Trends der Oldtimer-Szene gesetzt und ist zum wichtigsten Treffpunkt und größten Handelsplatz der internationalen Klassiker-Szene geworden. Auch die diesjährige TECHNO-CLASSICA wird wieder zur weltgrößten Historik-Schau der deutschen wie auch der internationalen Automobilhersteller und kann sogar den Markenrekord des vergangenen Jahres übertreffen – mit 27 Fahrzeugmarken präsentieren sich so viele Fahrzeughersteller wie nie zuvor.
Erstmals mit einem offiziellen Werksstand ist die italienische Design- und Karosseriebaufirma Zagato bei der TECHNO-CLASSICA vertreten. Ebenso wird sich auch Maserati mit einem offiziellen Werksstand anlässlich des 100jährigen Bestehens der Marke mit dem Dreizack auf der TECHNO-CLASSICA präsentieren – und mit historischen sowie neuen Maserati-Sportwagen faszinieren. Parallel zeigt der TECHNO-CLASSICA Veranstalter S.I.H.A. in Halle 6 eine spektakuläre Sonderschau unter dem Titel „100 Jahre Maserati – La Tradizione Italiana Sportiva 1914 – 2014“ und „95 Jahre Zagato“ mit von Zagato eingekleideten automobilen Highlights von Alfa Romeo, Aston Martin, Ferrari, Fiat, Lancia und Maserati. Dritter im Bunde der TECHNO-CLASSICA Werkspremieren ist die ursprünglich britische Sportwagen-Marke AC.
Traditionell nutzen auch viele Klassiker-Clubs und -Interessengemeinschaften die TECHNO-CLASSICA, um sich und ihre Leistungen darzustellen. Sie machen mit über 220 Präsentationen die „Weltmesse für Oldtimer, Classic- & Prestige-Automobile, Motorsport, Motorräder, Ersatzteile und Restaurierung – Welt-Clubtreff“ zum weltgrößten Klassik-Clubforum.
Zudem sind auf der TECHNO-CLASSICA so viele Restauratoren, Zuliefer-Betriebe, Autoliteratur-Anbieter, Ersatzteilhändler, Accessoires-Verkäufer, Uhren- und Technik-Händler, Künstler und Galeristen und nicht zuletzt Automodell-Anbieter vertreten wie auf keiner anderen Klassik-Show weltweit. Auf der fünftägigen Messe ist alles, aber wirklich alles rund um Old- und Youngtimer zu sehen.
Wer durch ein Automobilmuseum schlendert, aber auch, wer in einem reich illustrierten Buch der hundertjährigen Geschichte des Automobils blättert, der erkennt rasch, dass das Automobil immer Ausdruck seiner Zeit war.
In den Anblick eines Automobils versunken lässt sich die Kultur seiner Epoche erraten und nachempfinden. Wie lebte, dachte, handelte, empfand und gestaltete man? Diese Fragen vermag ein Automobil zu beantworten, das stumm da steht, vorausgesetzt, es ist eines von denen, die wirklich gekauft und gefahren wurden, die auf den Straßen zu Hause waren und im Bewusstsein oder gar in den Herzen der Menschen.
Das Automobil als Typ oder Modell konnte nur erfolgreich sein, wenn es den Zeitgeschmack traf. Das ist der Grund, weshalb wir es rückblickend als Zeitspiegel sehen können.
Ganz besonders eignen sich dafür jene Automodelle, die vom Volke mit einem Spitznamen ausgezeichnet worden waren. Das schafften nur wenige, nur solche, die einen ausgeprägten Charakter hatten, die unverwechselbar und die aufgrund ihrer Fehler und Vorzüge liebenswert waren.
Zwei markante Beispiele sind schnell zur Hand. Die Tin Lizzie (Blechliesl) von Ford und der Käfer aus Wolfsburg, der die Produktionszahl des Ford T Modells noch übertraf.
Die hochbeinige, spindeldürre und etwas schrullige Tin Lizzie, mehr als fünfzehn Millionen mal gebaut und wohl hundert Millionen mal von Hand zu Hand weiterverkauft, erzählt allein schon durch ihre Mitwirkung in hunderten von Stummfilmstreifen die Geschichte ihrer Zeit. Und bei ihrem Anblick sehen wir die Gestalten John Steinbecks aus „Früchte des Zorns“ und „Die Straße der Ölsardinen“ vor unserem geistigen Auge mit ihr umgehen.
Wir sehen die staubigen, unbefestigten Straßen, über die sie dahin stolperte, dem Farmer das Pferd ersetzend und dem Handelsvertreter die Eisenbahn. Wir sehen die Holzhäuser mit der überdachten Veranda und dem Schaukelstuhl, wir sehen die Benzinpumpen, der eisernen Jungfrau gleichend, und wir sehen diese kleinen Provinzstädte, die über die Prärie und über das Farmland hingestreut sind, und vor deren hölzernen Bürgersteigen die Tin Lizzies in langen, schwarzen Reihen parkten wie die Pferde der Cowboys vor den Saloons. Und wir hören die Musik jener Tage, den New Orleans Jazz, den Fox und den Shimmy, den Ragtime und den Charleston.
„Ford hat ein Auto gebaut, das fährt ein wenig laut, es ist nicht wasserdicht und fährt auch manchmal nicht“. Kein Geringerer als Bert Brecht schmiedete diesen Spottvers, und er fuhr selber eine Lizzie.
Sehen wir nicht auch den Bubikopf der Damen und ihre frechen Kleider, deren Taille über den Po gerutscht und deren Saum bis übers Knie hinauf gewandert war? Und Fransen dran, die beim Charlestontanzen so schön wippten.
In diese Zeit hinein hoppelte im Herzen Europas das Hanomag „Kommissbrot“ im Verein mit dem Opel Laubfrosch.
Ersteres so genannt, weil es die Form des für das Militär (den Kommiss) gebackenen Brotes hatte, und letzter, weil er ausschließlich in grüner Lackierung vom ersten deutschen Fließband in Rüsselsheim lief.
Sie waren beide erste Vorboten des „Volks-Autos“, wie man den Traum des kleinen Mannes damals nannte. Sie waren Hoffnungsträger nach der endlich überstandenen Inflationszeit, sie verhießen bessere Zeiten, jene nämlich, die wir rückblickend die „Goldenen 20er Jahre“ nennen.
Drüben überm großen Teich sang man „Yes, we have no bananas“ und hier zur gleichen Shimmy-Melodie „Ausgerechnet Bananen, Bananen verlangt sie von mir“. Das Koffergrammophon kam in Mode, man konnte nun die Musik mit raus ins Grüne nehmen. Neben dem Kommissbrot oder dem Laubfrosch stand ein Zelt im Grunewald. Picknick.
„Ich hab das Frollein Helen baden sehn, das war schön!“ und „Mein Liebling heißt Mädi und Mädi ist süß!“. So dudelte es von der Schellackplatte, die man im Schatten lagern musste, in der Sonne verzog sie sich.
Die Herren trugen die „Kreissäge“, jenen flachen Strohhut, der auch von drüben gekommen war. Dazu Gamaschen über den Halbschuhen. Richard Tauber sag „Gern hab ich die Frau’n geküsst“. Er fuhr den großen Kompressor-Mercedes, den auch Lilian Harvey bevorzugte – „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“.
Was drüben in den USA der große Duesenberg aus Indianapolis, das war in Deutschland der große Mercedes mit Kompressor aus Untertürkheim. Die Motorhaube konnte gar nicht lang genug sein, die Kotflügel bevorzugte man weit ausladend und kühn geschwungen, Kühler und Lampen mussten gewaltige Dimensionen haben. Das Luxus-Auto war wie im Rausch mit ungebremstem Zeichenstift entworfen worden: „Hoppla, jetzt komm ich!“ Der Idealmann ein Siegertyp wie Hans Albers. Die Traumfrau leicht verrucht wie Marlene Dietrich. „Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt, und das ist meine Welt, und sonst gar nichts“.
Der Traumberuf:“ Flieger, grüß mir die Sonne!“ Die Realität: „Schöner Gigolo, armer Gigolo, man zahlt, und du musst tanzen“. Das Lebensgefühl dennoch: „Veronika, der Lenz ist da“.
Das alles sieht man ihnen an, den Autos der 20er Jahre, die noch so unbekümmert, so unvernünftig, so albern und so naiv sein dürfen.
Es war die große Zeit der offenen Zweisitzer mit dem „Schwiegermuttersitz“ in der Heckklappe. Wer würde sich da heute noch reinsetzen?
Man lebte auch im Auto im Freien, der Siegeszug der Limousine steckte noch in den Startlöchern, sie war erheblich teurer als der offene Wagen.
„Wir zahlen keine Miete mehr, wir sind im Gründen zu Haus’…“. Schlager lügen, wenn sie ausdrücken, was die Menschen empfinden. So ergeht es auch Büchern, die zu Bestsellern werden.
Damals wurde Erich Kästner mit „Emil und die Detektive“ berühmt und Heinrich Spoerl mit der „Feuerzangenbowle“. Geschichten wie offene Zweisitzer mit Schwiegermuttersitz.
„Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh’n, sofern die Winde weh’n…“ wer würde das heute noch texten?
Und dann, nachdem wieder eine dunkle Zeit vorüber war, nach Krieg und Not, wie damals nach Krieg und Inflation, war es wieder da, dieses ursprüngliche und unbekümmerte Lebensgefühl. „Pack die Badehose ein“, so klang es an der Schwelle der 50er Jahre. Und wieder einmal, ein allerletztes Mal, durften die Automobile ungestraft naiv sein. Hauptsache es gab sie und man hatte eines. Auch das Kommissbrot hatte sich mit einem Zylinder begnügt. Nun war wieder alles erlaubt, vom „Leukoplastbomber“ (Lloyd 300) bis hin zur „Knutschkugel“ (BMW Isetta).
So naiv die Autos, so naiv die Schlager. „Mandolinen im Mondschein“ – da hören wir den Groschen in den Schlitz der Musikbox fallen. „Ciao, ciao Bambina!“.
Der VW-Export hatte ein elfenbeinfarbiges Armaturenbrett, und der Ford Taunus hatte noch immer Starrachsen hinten und vorn. Beim Käfer musste man noch Zwischengas geben, und seine Trommelbremsen wurden von Seilzügen bewegt. Beim Standard Käfer war das so bis 1964, als man noch ungestraft trällern durfte: „Liebeskummer lohnt sich nicht my Darling!“
BMW baute Mitte der sechziger Jahre noch ein Auto mit zwei luftgekühlten Zylindern, und der Verkaufsschlager bei Glas in Dingolfing war noch immer das Goggomobil mit dem Viertelliter-Motörchen.
Da lachte niemand, wenn Heintje sein „Heidschi Bumbeidschi bum bum“, sang, eher zerdrückte man eine Träne im Augenwinkel. Das Lied wurde 1968 ein Hit. So nannte man nun die Schlager.
In diesen Jahren von damals bis heute ist so viel geschehen, dass wir für unsere Autos von heute keine Spitznamen mehr finden können. Dazu sind sie viel zu vernünftig und vollkommen geworden. Es bleibt uns nur, den Hut vor ihnen zu ziehen – nicht nur, um einsteigen zu können.
Aber unsere Automobile müssen so sein. Sie würden doch sonst nicht in die Zeit passen, deren Zeugen sie sind. Sie werden das auch in fünfzig Jahren sein, wenn jemand zurückblickt, wo wie ich es heute getan habe. Er wird sich nicht darüber wundern, dass manche aussehen wie eine Atombombe auf Rädern.
So war das damals, wird er denken. Man sieht es den Autos an, wie es war. Und sie hatten auch keine Spitznamen mehr.
Quelle: Geschrieben 1987 von Fritz B. Busch für die FAZ
Seit dem ersten Sportwagen mit dem Namen Porsche, dem Typ 356 aus dem Jahr 1948, gilt die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG als weltweit führender Sportwagenhersteller. Doch die Geschichte reicht noch viel weiter zurück: 1898 präsentierte Ferdinand Porsche mit dem „Egger-Lohner-Elektromobil Modell C.2 Phaeton“ (kurz „P1“ genannt) die erste Porsche-Konstruktion der Welt. Nach 116 Jahren ist das originale und unrestaurierte Fahrzeug wieder gefunden worden und bereichert künftig die Sammlung des Porsche-Museums als technik-historische Weltsensation.
Fünf Jahre nach seiner Eröffnung im Januar 2009 wird das Porsche-Museum seine Dauerausstellung mit dieser Konstruktion neu ausrichten. Neben dem neustrukturierten Aufbau der Bereiche Produkt- und Motorsportgeschichte leitet nun der „P1“ als zentrales Exponat in den ersten Teil der Ausstellung, den so genannten Prolog ein. Der „P1“ bildet als innovatives Fahrzeugkonzept künftig eine Brücke von der Vergangenheit bis hin zu Entwicklungen der Gegenwart, wie dem Porsche 918 Spyder. Als Technologieträger steht der 918 Spyder ganz in der Tradition, die bereits vor 116 Jahren mit dem „P1“ begründet wurde.
Der von Ferdinand Porsche konstruierte und gebaute „P1“ rollte als eines der ersten zugelassenen Fahrzeuge Österreichs am 26. Juni 1898 über die Straßen Wiens. In alle wichtigen Bauteile schlug Ferdinand Porsche das Kürzel „P1“ (für Porsche Nummer 1) ein, das dem Elektrowagen seinen inoffiziellen Namen gab. Die Vielzahl der in diesem Fahrzeug verwirklichten Ideen ist noch heute bemerkenswert. Die Leistung des sehr kompakten und nur 130 kg schweren Elektroantriebs betrug 3 PS. Kurzfristig waren durch Überlastung sogar bis zu 5 PS möglich, womit der P1 bis zu 35 Stundenkilometer erreichte. Die Fahrgeschwindigkeit konnte dabei mittels eines „Controller“ genannten Reglers in 12 Stufen gewählt werden. Die Gesamtreichweite des Fahrzeuges betrug schon damals 80 Kilometer. Eine weitere Innovation war die Lohner-Wechselkarosserie, so dass der Wagen sowohl im Sommer als auch im Winter genutzt werden konnte.
Die erste Bewährungsprobe für den „P1“ wartete im September 1899 bei der Internationalen Motorwagen-Ausstellung in der deutschen Hauptstadt Berlin. Bereits zu dieser Zeit war der Wettbewerb der Antriebssysteme im vollen Gange. Dort wurde für den 28. September eine „Preiswettfahrt für Elektromobile“ über 40 km ausgeschrieben, um die Leistungsfähigkeit der Fahrzeuge zu testen. Die Strecke stellte u.a. durch Steigungen hohe Ansprüche an die Teilnehmer. Ferdinand Porsche und sein „P1“ beendeten das Rennen mit drei Passagieren an Bord mit 18 Minuten Vorsprung als Erster. Mehr als die Hälfte der Teilnehmer hatten das Ziel aufgrund von technischen Problemen nicht erreicht. Auch in der Wirtschaftlichkeitswertung siegte Ferdinand Porsche, denn sein „P1“ hatte im Stadtverkehr den geringsten Energiebedarf.
Am Freitag, den 31. Januar 2014 enthüllen Dr. Wolfgang Porsche, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG, Stuttgart, und Matthias Müller, Vorsitzender des Vorstandes der Porsche AG, den „P1“ vor geladenen Gästen. Am darauf folgenden Wochenende, den 1. und 2. Februar, kann der „P1“ im Rahmen der Feierlichkeiten zum fünften Geburtstag kostenfrei besichtigt werden.
Das Museum ist dienstags bis sonntags von 9.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Nähere Informationen stehen im Internet unter www.porsche.de/museum zur Verfügung. (Quelle: Porsche AG)
Dr.Jiří W.Pollak, sc. war bei der Enthüllung des Egger-Lohner Modell C2, auch genannt P1, im Porsche Museum am Donnerstag, 30.01.2014 mit dabei und hat einen Bericht verfasst. Diesen können Sie als pdf-Datei: Egger-Lohner Modell C2 herunterladen.
Historische Automobile der Marke Rolls-Royce gehören zu den Highlights jeder Klassiker-Veranstaltung. Beim Concorso d‘Eleganza Villa d’Este 2014 werden die zeitlos faszinierenden Botschafter britischer Automobilbaukunst auf ganz besondere Weise im Mittelpunkt stehen. Im Rahmen des traditionsreichen Classic Weekends am Comer See wird vom 23. bis zum 25. Mai 2014 das 110-jährige Bestehen der Marke Rolls-Royce gefeiert. Im Dezember 1904 präsentierte das wenige Monate zuvor gegründete Unternehmen seine Modelle zum ersten Mal auf dem Pariser Auto Salon unter dem Markennamen, der bis heute in aller Welt als Inbegriff für automobilen Luxus bekannt ist.
Seit 85 Jahren ist das Gelände des Grand Hotels Villa d’Este im norditalienischen Cernobbio der Ort, an dem automobile Meisterstücke um die Gunst des Publikums und um die Benotung einer fachkundigen Jury werben. Bei der Veranstaltung des Jahres 2014, zu der die BMW Group Classic gemeinsam mit dem Grand Hotel Villa d’Este Besitzer und Fans historischer Automobile und Motorräder einlädt, werden erneut rund 50 ausgewählte Fahrzeuge an der Schönheitskonkurrenz teilnehmen. Parallel dazu steht der Wettbewerb um den „Concorso d’Eleganza Design Award“ für Konzeptfahrzeuge und Prototypen auf dem Programm.
Zum zweiten Mal wird außerdem der „BMW Group Young People’s Award“ für historische Fahrzeuge vergeben, ein Sonderpreis, der die wachsende Begeisterung junger Menschen für klassische Automobile und Motorräder zum Ausdruck bringt.
Fester Bestandteil des Concorso d‘Eleganza Villa d’Este ist seit 2011 auch der Concorso di Motociclette. Eskortiert von lokalen Polizeikräften macht sich ein Konvoi klassischer Zweiräder am Samstag auf den Weg von Como nach Cernobbio, um nach einem kurzen Halt auf der Historic Car Parade an der Villa d’Este sein endgültiges Ziel in den benachbarten Parkanlagen der Villa Erba zu erreichen. Dort ist erneut auch eine Ausstellung besonders wertvoller und historisch bedeutender Motorräder zu sehen. Nachdem im Vorjahr anlässlich des Jubiläums „90 Jahre BMW Motorrad“ die wichtigsten Meilensteine der Markengeschichte im Kontext ihrer Zeit und gemeinsam mit ihren einstigen Wettbewerbern präsentiert wurden, stehen diesmal Aufsehen erregende Einzelanfertigungen, sogenannte Customized Bikes, im Blickpunkt der Sonderschau.
Vielfältiger und attraktiver denn je gestaltet sich auch das Rahmenprogramm für das Classic Weekend. Bereits am Abend des ersten Veranstaltungstags verwandelt sich der Park der Villa Erba in ein stimmungsvolles Freilichtkino. Bei freiem Eintritt bekommen die Besucher auf einer Großbildleinwand die Hollywood-Neuverfilmung des Klassikers „The Great Gatsby“ mit Leonardo DiCaprio in der Titelrolle zu sehen. Die Atmosphäre der Goldenen Zwanziger dient auch als Szenerie für zahlreiche weitere Programmpunkte. So werden die Paraden der historischen Fahrzeuge sowohl am Sonnabend als auch am Sonntag von im Stil der „Roaring Twenties“ gekleideten Models begleitet. Und auch für den Themenabend mit den Ehrengästen in der Villa Visconti steht der Film „The Great Gatsby“ Pate.
Eine faszinierende Schau in der Rotunde der Villa Erba, ist dem Spirit of Ecstasy gewidmet, der geflügelten Kühlerfigur, die seit 1911 die Markengeschichte von Rolls-Royce begleitet und zum weltweit bekannten Symbol für britische Automobiltradition wurde. Beim Concorso d’Eleganza Villa d’Este 2014 wird das 110-jährige Bestehen der Marke unter anderem mit der Präsentation ausgewählter Raritäten aus der Rolls-Royce Geschichte gewürdigt. Die gezeigten Fahrzeuge aus unterschiedlichen Epochen verkörpern auf jeweils individuelle Weise das „Streben nach Vollendung“, das die Unternehmensgründer Charles Rolls und Henry Royce bereits frühzeitig zu ihrem Leitmotiv gemacht hatten.
Der Concorso d’Eleganza Villa d’Este wurde erstmals 1929 im norditalienischen Cernobbio ausgetragen. Seit 1999 steht das automobilhistorische Treffen unter der Schirmherrschaft der BMW Group. Das Gelände des Grand Hotel Villa d’Este und der angrenzenden Villa Erba ist alljährlich Bühne für automobile Klassiker von herausragender Bedeutung sowie für Konzepte und Visionen, die den Automobilbau unterschiedlicher Epochen beeinflusst haben. Die Verbindung aus Traditionsbewusstsein und Zukunftsorientierung prägt den weltweit einzigartigen Charakter des Concorso d’Eleganza Villa d’Este. Die BMW Group Classic tritt in diesem Jahr bereits zum zehnten Mal als Veranstalter der exklusiven Schau vor der malerischen Kulisse des Comer Sees auf. Quelle: BMW Group
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