The Beast of Turin – FIAT S76

Im Jahre 1911 war das Thema Design in Italien noch nicht thematisiert. Dem FIAT S76 fehlt jede Eleganz späterer Produkte aus Italien. Sein Rufname gibt jedoch einen Vorgeschmack was man zu hören bekommt, wenn der Motor am Laufen ist. Zusätzlich strömt aus den beiden Auspuffrohren Feuer.

Der Motor des “Beast of Turin” hat mehr als 28 Liter Hubraum, die auf lediglich 4 Zylinder verteilt sind. Gebaut wurde die Fahrmaschine im Jahr 1911. Das Ziel war einzig und allein die Jagd nach einem Rekord. Bei einer der damaligen Fahrten erreichte das Fahrgestell mit Maschine bereits 1911 in Brooklands 200 km/h und am 8. Dezember 1913 in Oostende erstaunliche 211 km/h.

Beast of Turin - FIAT S76 - 1911
Beast of Turin – FIAT S76 – 1911

Der vorne längs eingebaute Vierzylinder-Motor hat paarweise zusammen gegossene Zylinder mit Bohrungen von 190 mm und 250 mm Hub. Das ergibt zusammen 28.353 ccm Hubraum! Gezündet wird das Gemisch in den Zylindern durch jeweils drei Zündkerzen pro Zylinder. Der Motor verfügte bereits damals über vier Ventile pro Zylinder und einer oben liegenden Nockenwelle. Gezündet wird über eine Magnetzündung mit niedriger Spannung.

Die Leistung wird mit 290 PS bei 1.900 Umdrehungen pro Minute angegeben. Die schiere Kraft wird über ein Vierganggetriebe und eine Kette an die Hinterräder übertragen. Das Fahrwerk besteht vorne und hinten aus Starrachsen, vorne an halb elliptischen Blattfedern, hinten mit Blattfedern und Längslenkern.

Die Fußbremse wirkt auf die Kraftübertragung, die Handbremse auf die Hinterräder. An den Vorderrädern gibt es keine Bremsen! Die Lenkung arbeitet mit Schnecke und Rolle und natürlich der Muskelkraft des Fahrers. Der Radstand misst 275 cm, die Spurweite hat nur 130 cm. Die Länge des Beast of Turin – FIAT S76 – ist lediglich 375 cm. Das Gewicht wurde mit 1650 kg ermittelt.

Nach einer dreijährigen Restauration des FIAT S76 ist die Heimat heute Großbritannien.

Also Lautsprecher aufdrehen, Video starten und hören und schauen.