Die Anfänge der Kunststoffkarosserie liegen in Amerika. Beim Solitude Revival 2015 konnte eine echte Rarität fotografiert werden. Es war der Kaiser Darrin aus dem Jahr 1953. Auffällig waren seine Schiebetüren.
Bill Tritt baute in Costa Mesa, Kalifornien im Jahr 1949 die erste GFK-Karosserie für einen Freund, der ein Hot Rod auf dem Fahrgestell eines Willys plante. Diese Roadster-Karosserie ging unter dem Label Woodill Wildfire ab 1952 in Serie. Es war damit das erste bekannte Serienauto mit GFK-Karosserie der Welt.
Übrigens gab es die selbe Karosserie als Kit-Car unter dem Label Glasspar G2.
Vermutlich wurde Howard „Dutch“ Darrin von der Glasspar Karosserie inspiriert. Der Konstrukteur, der sich die versenkbaren Schiebetüren schon vor dem Krieg hatte patentieren lassen, entwarf den Darrin Roadster im Februar 1953. Der Wagen hatte einen 2,6 Liter Sechszylinder von Willys mit 90 PS.
Die Kaiser Frazer Corporation in Willow Run, Michigan startete die Produktion in Kleinserie. Doch bereits 1954 wurde die Fertigung nach nur 435 Exemplaren eingestellt.
Howard Darrin übernahm die restlichen 50 Karosserien von Kaiser und baute daraus noch bis 1958 den Darrin Roadster mit großer V8-Maschinen mit bis zu 335 PS.
1953, im Erscheinungsjahr des Kaiser Darrin, kam jedoch auch ein Roadster mit GFK-Karosserie auf den Markt, der eine große Erfolgsgeschichte werden sollte: Die Chevrolet Corvette C1. Das frühe Modell hatte den „Blue Flame“ Sechszylinder, war jedoch kein Erfolg im Verkauf.
Erst der V8 machte die Corvette C1 zum Top-Seller. Übrigens wurde in Deutschland der DKW Monza 1956 in kleinen Stückzahlen auch mit einer GfK-Karosserie gefertigt.
Weitere Fahrzeuge mit einer Karosserie aus Kunststoff in den 50er Jahren finden sie im Beitrag Vergleich Corvette C1 von 1956 und 1958.
Gastautor: Achim Gandras