Lange ist es her, dass aus den Konstruktionsbüros von FIAT aus Italien brauchbare, attraktive Coupés geschaffen und produziert wurden. Im Bericht Luxus aus Turin – Die großen FIAT wurden die Modelle FIAT 1800 / 2300 vorgestellt. Doch es war 1960 noch nicht genug Hochwertiges aus Turin zu sehen, es folgte ein traumhaftes Fiat 2300 Coupé.
Ein Meisterwerk von Tom Tjaarda
Dieses Coupé führte im Gegensatz zum FIAT 2300 Speciale kein Schattendasein. Der damals junge Amerikaner Tom Tjaarda, damals in Diensten von Ghia, schuf die Karosserie des FIAT 2300 Coupés. Noch heute kann man die elegante Karosserieform und ungewöhnlichem filigranen Dachaufbau als damaliges Meisterwerk bezeichnen.
Das FIAT Coupé wurde erstmals auf dem Turiner Salon 1960 der breiten Öffentlichkeit vorgestellt. Das Modell der ersten Präsentation basierte noch auf der Technik des FIAT 2100. Das Fahrzeug gefiel der FIAT Führung und so wurde der Entwurf übernommen und schon Ende 1961 war das Fahrzeug Reif für die Serie.
Motorisierung des FIAT 2300 Coupés
Jetzt war die technische Basis der FIAT 2300. Auch hier wurden zwei Versionen dem Kunden offeriert. Das 2300 Coupé mit 105 PS und das 2300 S Coupé mit 136 PS. Die Motorleistung war nach der Kur von Abarth mit zwei Weber Doppelvergasern, schärferer Nockenwelle, angehobener Verdichtung und weiteren Detailmaßnahmen gesteigert worden. Im Mai 1965 wurde die Karosserie leicht überarbeitet, zu erkennen an den mit Chrom eingefassten Entlüftungsschlitzen in den vorderen Kotflügeln.
Besonders beliebt war die letztere Version zum akzeptablen Preis, denn der 2+2-sitzige Gran Turismo mit einer Außenlänge von 4,60 m lag preislich weit unterhalb eines Maserati oder Ferraris. Das großzügige Platzangebot wurde erreicht durch den großen Radstand des FIAT 2300.
Die Armaturen im Innenraum zeigten große und kleinere runde Instrumente und ein edles Nardi-Lenkrad, so wie man sich heute immer noch ein gut gestyltes Cockpit eines italienischen Herstellers vorstellt. Die Dachpartie des Coupés endete mit einer ausladenden und herumgezogenen Heckscheibe. Davor war ein kleines Seitenfenster angeordnet.
Als Alternativen in Italien gab es damals den Alfa 2000 bzw. 2600 Sprint oder das Lancia Flaminia Coupé von Pininfarina.
Produktion bei OSI
Da FIAT in seinen Fabriken keine Kapazität zum Bau des Coupés zur Verfügung hatte, wurde die Serie bei Officinie Stampaggi Industriali (OSI) in Turin von 1961 bis 1968 produziert. Geschätzt wurden etwa 3.500 Fahrzeuge ausgeliefert.
Weitere Kreationen auf Basis der Technik des FIAT 2300
Auch andere Stilisten haben die Technik des FIAT 1800/2300 für eigene Kreationen genutzt: Vignale, Moretti und Abarth. Seltsamerweise hat Ghia schon 1964 eine Studie eines Coupés und Cabrios FIAT angedient, die aber beide abgelehnt wurden.