In den Zeiten als Automobile noch auf einem Chassisrahmen aufgebaut wurden, war die große Zeit der Karosseriebauer. Neben den Firmen Autenrieth, Dannenhauser, Drauz, Erdmann & Rossi, Gläser, Glöckner, Karmann, Rometsch, Weinsberg, Wendler war Hebmüller von 1889 bis 1952 ein bekanntes Unternehmen.
Karosserie Hebmüller ist heute überwiegend durch das bekannte VW-Käfer Cabrio von Hebmüller in Erinnerung. Das war jedoch nur ein Produkt ab Ende der 40er Jahre. Dem damaligen Volkswagen Chef Nordhoff gefiel der Prototyp und gab 1948 einen Auftrag zur Produktion. Von den bestellten 2000 Fahrzeugen wurden nur knapp 700 Fahrzeuge gebaut, da im Juli 1949 das Werk durch einen Brand vernichtet wurde.
Der Karosseriebau Hebmüller begann wie viele andere Firmen mit dem Bau von Pferdekutschen. Im Jahr 1918 wurden die ersten Autokarosserien auf angelieferten Chassis und Technik erstellt. Große Marken waren dabei wie Adler, Austro-Daimler, Bugatti, Chrysler, Hanomag, Hansa, Mercedes-Benz, Opel, Röhr und Andere. In den 1920er- und 1930er Jahren war wohl die Blütezeit des Unternehmens. Auch Hebmüller musste während des Krieges dreiachsige Geländewagen und Flugzeugatrappen bauen.
Nach 1945 entstanden Hanomag L28-Mannschaftswagen für Polizei und Bundesgrenzschutz. Der Konkurs von 1952 beendete die Produktion. Obwohl genügend Aufträge vorhanden waren, wurde seitens der Banken alle bestehenden Kredite gekündigt. Ähnliches Vorgehen der Banken begründete 1961 auch das Ende von Borgward.
In dem 112 Seiten umfassenden Auto-Buch «Karosserie Hebmüller» – Qualität und Eleganz von 1889 bis 1952 von den Autoren Dieter Günther und Walter Wolf mit einem Vorwort von Klaus Hebmüller wird die Geschichte von den Anfängen bis zum Ende erzählt. Umfangreiche Fotos der einzelnen Epochen ergänzen das Buch. Im zweiten Teil ist ein Katalogteil angegliedert, der Fotos einzelner gebauter Modelle und Beschreibungen enthält.
Das Buch Karosserie Hebmüller, ISBN 3-7688-1705-9, zeigt die historischen Fotos in hoher Qualität.