Wer kennt das Rometsch Taxi Baujahr 1952?

Heute möchte ich von einem wenig bekannten Fahrzeug aus dem alten Berlin berichten. Damals wurde ein Taxi noch als Mietdroschke bezeichnet. Ende der 40er Jahre war der Volkswagen Käfer eines der häufigsten in Berlin eingesetzten Taxis. In der damals geteilten Stadt wurde vom damaligen Gesetzgeber eine Verordnung verabschiedet, dass ein Taxi mindestens vier Türen haben musste.

Johannes Beeskow, der ehemalige Chefkonstrukteur bei Erdmann & Rossi, war seit 1949 beim Karosseriebau Rometsch in Berlin-Hallensee tätig. Er konstruierte einen viertürigen Volkswagen Käfer.

Rometsch Volkswagen Taxi
Rometsch Taxi Baujahr 1952 auf Basis Volkswagen Käfer

Das bekannte Serienmodell aus Wolfsburg wurde um 27 Zentimeter verlängert und die vorderen Türen und Sitzschienen für den Fahrer verkürzt. Die beiden hinteren Türen wurden jeweils aus zwei Türen zusammen gebaut. Pro Rometsch Taxi wurden also 6 Türen benötigt. So entstand ein ungewöhnlich großer Fußraum im Fond. Die Rückbank wurde etwas tiefer gelegt, so dass auch mehr Kopffreiheit für die Fahrgäste entstand. Insgesamt wurden nur wenige Rometsch Taxis gebaut. Auch die Frankfurter Karosseriebaufirma Messerschmidt erledigte Umbauten nach diesen Plänen.

Rometsch Volkswagen Taxi
Rometsch Volkswagen Taxi Heck eines Brezel-Käfers

Das in den Bildern gezeigte Taxi ist das einzig in Europa bekannte Exemplar. Drei weitere Exemplare befinden sich bei Sammlern außerhalb Europas. Die Stiftung Automuseum Volkswagen in Wolfsburg besitzt das einzig bekannte Exemplar aus der Frankfurter Messerschmidt Fertigung.

Rometsch Volkswagen Taxi
Rometsch Volkswagen aus dem Messerschmitt Karosseriebau Frankfurt

Die Taxi-Beleuchtung auf dem Dach des Großraum-Käfers wurde in Berliner Kreisen „Hungerleuchte“ genannt. Man erzählt sich, wenn der Droschenchauffeur Hunger hatte, dann schaltete er diese Taxi-Beleuchtung ein und wartete auf zahlende Fahrgäste.