Vorkriegsfahrzeuge, gebaut vor 1945, haben aktuell und möglicherweise in Zukunft ein Problem einen Käufer zu finden. Es leben nur noch wenige Menschen, die einen Bezug zu mehr als 70 Jahre alten Veteranen haben. Von diesen Fahrzeugen berichtet sehr ausführlich anhand von historischen Fotografien der Blog Klassiker-Rundschau Wetterau über Hersteller, Modelle, Personen, abgebildete Hintergründe und geschichtliche Einordnung.
Wer solche Autos in seiner Kindheit auf der Straße gesehen hat, ist heute in der Regel nicht mehr unter uns. Die Folge ist, dass viele Veteranen-Fahrzeuge bei einem Verkauf durch nicht interessierte Erben zum Minusgeschäft werden. Die Fixkosten für Steuer, Versicherung, Garage, Restauration und Wartung fressen die oft magere Wertsteigerung der vergangenen Jahre auf.
Selbst für weniger Geld muss man erst einmal einen Käufer finden. Es ist sehr schwer geworden, diese Autos los zu werden, denn niedrige Motorleistungen, teilweise lediglich zwei Bremsen an den Hinterrädern, 60 km Höchstgeschwindigkeit ergeben kein Gefühl der Sicherheit.
Ein weiterer Aspekt ist das Thema Ersatzteilversorgung. Bereits vor 1945 wurden in den USA bei General Motors, Ford und Chrysler und deren übernommenen Marken Autos in großen Serien, im Gegensatz zu den vielen kleinen Fabriken und Manufakturen in Europa, produziert. Bei den genannten Marken aus den USA ist die Ersatzteilversorgung mit Verschleißteilen recht ordentlich.
Herausragende positive Beispiele für die Ersatzteilversorgung sind der Ford T und Ford A, bedingt durch die vielen weltweit bis heute überlebenden Exemplare.
Einen schnellen 40-Tonnen LKW im Rückspiegel oder risikoreiche Autofahrer, die kurz vor der Kurve noch schnell überholen, da vergeht einem die Freude am Fahren – auch ohne BMW.
Bewegt man sich fernab der großen Straßen, mag der Spaß noch vorhanden sein. So benötigt man für eine weitere Ausfahrt mit einem Vorkriegsfahrzeug auf jeden Fall ein Zugfahrzeug mit Anhängerkupplung und einen 2-achsigen Transportanhänger, um zu wenig befahrenen Straßen in herrlicher Landschaft mit seinem Veteran zu gelangen.
Ausfahrten in den Großstädten und von Ampel zu Ampel mit mehrfachem Spurwechsel, wie in diesem Jahr zwei Mal erlebt, nerven. Dagegen sind Touren wie die Herkomer Konkurrenz ein Genuss, denn die Veranstalter haben für die Touren Nebenstraßen mit sehr wenig Verkehr im Allgäu ausgesucht.
Was ist zu tun?
Wenn ein großes Angebot auf wenig Nachfrage trifft, sinken die Preise. Für viele Freunde eines Veteranen ist das aber eine gute Nachricht. Es bedeutet, dass die Autos erschwinglicher werden. Wem bei einen Klassiker der Fahrspaß und die Freude am Besitz im Vordergrund stehen, sollte sich genau umsehen und das beste Angebot eines gepflegten Veteranen ohne Reparaturstau anschauen, nachdenken und kaufen. Durch die weiter fortschreitende Alterung der Bevölkerung wird das Angebot in den nächsten Jahren weiter steigen. Anderseits werden viele Fahrzeuge in einem Automuseum landen.