Aus gegebenem Anlass möchte der Autor des Beitrages an ein frühes Auto-Desaster in den USA erinnern. Ein herausragendes Beispiel war die Anfang der 60er Jahre revolutionäre Limousine und Cabriolet Chevrolet Corvair gebaut von 1959 – 1969.
Kompaktwagen mit Heckmotor
GM wollte es dem sehr erfolgreichen Volkswagen Käfer in den USA gleich tun und hat 1959 ein Fahrzeug mit einem Heckmotor im Segment der Kompaktwagen vorgestellt.
Die damalige Fachpresse war durchaus begeistert von dem Fahrzeug mit Heckmotor. Das reißerische Buch vom Verbraucheranwalt Ralph Nader «Unsafe at any speed» (Unsicher bei jedem Tempo) war 1965 erschienen und verschreckte die möglichen Käufer des Kompaktwagens. Hauptpunkt der Angriffe waren die unsicheren Fahreigenschaften der Heckschleuder, das starke Übersteuern und die Häufigkeit der Unfälle. Es folgte ein Rechtsstreit und die bereits produzierten 600.000 Corvair wurden von GM zurück gerufen.
Die Folge war, dass die zweite Modellgeneration im Verkauf abstürzte und vier Jahre später gab General Motors das Heckmotor-Konzept auf.
Wie ist der Name Corvair entstanden?
Der Name Corvair geht auf das 1954 als Einzelstück produzierte Corvette-Coupe zurück und stellt eine Mischung aus Corvette und Bel-Air dar.
Einige Fakten zum Corvair
Der luftgekühlte Motor hatte sechs Zylinder, 2683 ccm Hubraum, 150 PS, 315 Nm bei 3200 U/min., Einzelradaufhängung und Schraubenfedern an allen Rädern. Die erste Version, genannt Monza, hatte Erfolg bei den Kunden. Die luxuriöse Variante “Spyder”, benannt nach der Sebring-Spyder Studie war mit einem neuartigen Turbolader ausgestattet. Einige Verbesserungen an der Karosserie und Mechanik und die erhöhte Motorleistung machten aus dem Fahrzeug ein richtigen Sportwagen. Auch eine Version als Cabriolet wurde produziert und verkauft.
Vorbild für deutsche und italienische Autohersteller
Die diversen Karosserievarianten des Corvairs inspirierten deutsche und italienische Hersteller. Zu nennen sind NSU Prinz, NSU TT, Fiat 1300/ 1500 und möglicherweise BMW “Neue Klasse” und 02.