Aufsehen erregte der Peugeot 402 vor 75 Jahren zuerst mit einem Modellprogramm in avantgardistischem Design. Darunter befanden sich eine elegante Limousine, wegweisende Kombis und praktische Transporter. Bereits legendär ist das Cabrio Eclipse, das mit seinem elektrisch versenkbaren Dach Urahn der aktuellen Cabrio-Modelle vieler Hersteller ist.
Es war das weltweit erste Cabrio mit einem Metallklappdach. Vor allem testete die Löwenmarke in allen Versionen des 402 erfolgreich den Einsatz von Dieselmotoren vor 75 Jahren.
Unter der Haube des 402 arbeitete ein von Peugeot entwickelter 40 kW / 55 PS starker 2.3 Liter-Vierzylinder-Selbstzünder. Eindrucksvolle 40 Prozent Verbrauchsreduzierung gegenüber dem Benziner konnte bereits dieser Diesel-Pionier verzeichnen. Nur der Zweite Weltkrieg verhinderte die Großserie des 402 Diesel. Dennoch wurden bis 1940 rund 1000 Einheiten des 402 mit so genanntem Schweröl-Motor ausgeliefert und vor allem als Taxi eingesetzt.
Die Pionierrolle des ersten französischen Großserien-Diesels übernahm 1959 der Peugeot 403. Sein 1.8 Liter-Triebwerk verfügte über einen in die Zukunft weisenden Zylinderkopf aus Aluminium. Der neue Motor wurde im damals neuen Werk Lille gebaut. Schon im ersten Verkaufsjahr war der 403 Diesel das populärste Pariser Taxi und auch die Diesel-Kombis waren Trendsetter.
Die Geschichte der Selbstzünder reichte bei der Löwenmarke bis ins Jahr 1921 zurück. Damals erprobte Peugeot einen vom Ingenieurbüro Tartrais entwickelten Schweröl-Motor, der ein Jahr später als Zwei-Zylinder-Zweitakter mit 13 kW / 18 PS Leistung im Peugeot 156 erfolgreich getestet wurde. Bis 1926 wurden rund 100 dieser Dieseltriebwerke gebaut. Der eigentliche Serienstart von Selbstzündern erfolgt allerdings in Peugeot-Nutzfahrzeugen.
1927 erwarb die Löwemarke 1927 eine Lizenz von Hugo Junkers zur Produktion eines mächtigen Sechszylinder-Zweitakt-Doppelkolbenmotors. Allerdings eignete sich dieser wirtschaftlich arbeitende und für die damaligen Verhältnisse durchzugsstarke Diesel vor allem für den Einsatz in schweren Lastwagen. Auf dem Pariser Salon 1936 debütiert deshalb der kleinere 2,3 Liter-Vierzylinder-Viertakter, den Peugeot für die Serienfertigung in Pkw und Transportern des Typs 402 entwickelt hatte.
Zum ersten Produktionsmillionär in der Peugeot-Modellpalette wurde der 404, nicht zuletzt dank des Erfolgs der Selbstzünder. Eine weltweit gefeierte Sensation war 1965 der Peugeot 404 Diesel Rekord. Dieser einsitzige Prototyp erzielte auf der Rennstrecke von Montlhéry bei Paris insgesamt 40 Geschwindigkeits- und Zuverlässigkeitsweltrekorde. Dabei legte er über 11 000 Kilometer mit der Durchschnittsgescheindigkeit von 161 km/h zurück. Das war eine bis dahin für Selbstzünder unvorstellbare Leistung gewesen.
Nur zwei Jahre später ging mit dem Peugeot 204 Break das zu seiner Zeit kleinste Diesel-Fahrzeug der Welt in Serie. Der Peugeot 204 eröffnet eine neue Ära mit quer liegendem Frontmotor und Vorderradantrieb, zudem debütierte unter seiner Haube das erste aus Aluminium gebaute Antriebsaggregat. Der endgültige Siegeszug des Diesels in den kleinen Klassen gelang schließlich mit dem Peugeot 205 und 305. Zunächst setzte der 1978 eingeführte kompakte 305 Bestwerte durch leise laufende, drehfreudige und dennoch im Normzyklus nur 4,6 Liter auf 100 Kilometer konsumierende Selbstzünder. Dann erreicht der 1983 vorgestellte Peugeot 205 als weltweit erster Diesel-Kleinwagen eine Millionenauflage.
In Europas Luxusklasse hielt der Turbodiesel mit dem Peugeot 604 TD Einzug, der 1979 mit einem aufgeladenen 2,3 Liter-Vierzylinder vorgestellt wurde.