Eine Kühlerfigur war in der Vergangenheit Zierde und Erkennungsmerkmal bekannter und weniger bekannter Automarken und Autotypen gewesen. Auch heute sind bei Oldtimer-Treffen Modelle mit diesen wunderschönen Accessoires gern gesehene Gäste.
Die Geschichte begann im Jahre 1899, als der Engländer Lord Montagu of Beaulieu als erster eine St. Christopherus-Figur auf den Kühler seines Daimlers montierte. Königin Marguerita folgte diesem Beispiel 1906. Die Automobilisten überall waren begeistert von diesem neuen und besonderem Accessoire. Manche entwarfen selbst ausgefallene Modelle, die zwischen Kunst und Kitsch angesiedelt waren.
Zum Beginn der Automobilfertigung gab es nur offene Kühler für die Motoren. Doch schon bald wurden die geschlossenen Kühlersysteme erfunden. Bis auf wenige Ausnahmen bildeten die Kühler hinter der Stoßstange die Front eines Automobils. An der Spitze des Kühlers war oberhalb des Verschlusses oft ein Kühlwasserthermometer zu sehen. Später wanderte das Kühlwasserthermometer als elektrische Anzeige in das Armaturenbrett eines Fahrzeugs und die damaligen Stilisten dachten über eindeutige und ansprechende Kühlerfiguren als Ersatz nach.
Autofahrer haben schon immer Verzierungen und Chrom an den Fahrzeugen geliebt. Der Höhepunkt der Verzierungen war sicherlich Ende der 50er Jahre. Doch jede Figur kostete viel Geld, denn sie musste gegossen und verchromt werden. Der glänzende Chrom sah gut aus und schützte das Metall vor Rost. Auch verursachten die Figuren auf der Motorhaube bei Unfällen schwere körperliche Verletzungen, so dass sie immer mehr bei neuen Modellen entfielen. Eine ganz besonderes Zeichen war sicherlich der Mercedes-Stern. Auch er verschwand in den letzten Jahren als Design- und Statusrelikt von der Motorhaube. Kühlerfiguren wurden auch oft gestohlen. Der Mercedes-Stern soll übrigens das am meisten bestellte Ersatzteil gewesen sein.
Hinweis: Mit Klick auf ein Foto mit dem Mauszeiger (PC) oder Berührung mit dem Finger (Smartphone, Tablet) wird der Wechsel zum nächsten Foto durchgeführt.
Zur Erinnerung an diesen schönen Zierrat auf der Motorhaube, habe ich eine Fotogalerie von sehenswerten und vielleicht nicht so bekannten Kühlerfiguren zusammengestellt.
Die Zeit der verchromten Metallteile ging Ende der 70er Jahre zu Ende. Heute ist man technologisch in der Lage, leichte Kunststoffteile mit einer dünnen Chromschicht zu überziehen. Das hat zur Folge, dass heute sehr schöne Modelle nach gefertigt werden, ob nun für historische Fahrzeuge oder als Schmuck für die Wohnung oder das Büro.