Heute möchte ich in einem weiteren Beitrag einen bezahlbaren British Classic Car vorstellen. Es ist kein Luxus-Fahrzeug, wie zum Beispiel Modelle von Alvis, Aston-Martin, Bentley, Jaguar, Lagonda oder Rolls-Royce.
Der MG Serie Y ist eine viertürige Limousine der Mittelklasse, wurde 1939 auf der Earls Court Motorshow in London erstmals präsentiert. Durch den am 1.Juli 1939 begonnenen 2. Weltkrieg konnte die Produktion nicht gestartet werden. Wissenswert ist, dass der Wagen in Teilen auf dem Morris Twelve von 1936 basiert.
Der MG Y besitzt noch traditionelle Formen der Vorkriegszeit, separate geschwungene oft farblich abgesetzte Kotflügel, Trittbretter, hohen Kühlergrill, zweigeteilte Klappen zum Motorraum. Die vier Türen waren an den B-Säulen angeschlagen, so dass die vorderen nach hinten öffnen (Selbstmördertür) und die hinteren nach vorne. Diese Bauart war wegen des größeren Platzangebots beim Ein- und Aussteigen, Freihalten des Trittbereichs neben dem Auto und griffgünstigere Lage der Türöffner in der Regel bequemer. Die großen freistehenden beiden Scheinwerfer waren links und rechts vom Kühler angeordnet. Das Intererieur war luxuriös. Die Leistung des Motors war solide im Gegensatz zu vergleichbaren deutschen kleinen Limousinen aus den 30er- und 40er Jahren.
Motorisch kam das 1,25 Liter 4-Zylinder-Triebwerk XPAG mit 46 PS zum Einsatz. Technisch war vorne eine Einzelradaufhängung mit Schraubenfedern konstruiert worden, eine zu dem Zeitpunkt neu entwickelte Zahnstangenlenkung war die Verbesserung gegenüber dem Vorgänger Modell. Der Antrieb erfolgte auf die Hinterachse. Eine Besonderheit war das Jackall-System. Vier Hydraulik-Zylinder konnten das Fahrzeug wahlweise vorne, hinten oder gesamt anheben und damit wurde das bekannte Werkzeug Wagenheber eingespart!
Die Produktion begann 1947 mit der ersten Serie, die insgesamt auf 6.151 MG YA kam. Die zweite Version wurde als MG YB bezeichnet. Der Baubeginn war 1951. Er brachte es als MG YB auf 1.301 Stück bis zur Produktionseinstellung 1953.
Eine Sonderstellung hat der ab 1948 gebaute Sports Tourer, der MG Series YT. Der Roadster hat einen gleich großen Motor wie die Limousine, der allerdings 54 PS leistet. Er wurde nur drei Jahre lang gebaut und ist heute extrem selten.
Der XPAG Motor mit einem einzelnen Vergaser wurde auch im Sportwagen MG TB, MG TC und MG TD eingebaut. Die offene zweisitzige Karosserie und der gesamte Stil des Innnenraums hatten wenig mit dem MG Y zu tun.
Weltweit sollen etwa 600 MG Y Modelle überlebt haben und lediglich unter 10 Stück in Deutschland und mindestens der abgebildete MG YA in der Schweiz.
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Der auf dem Foto gezeigte MG YA hat einen Motor mit 1250 ccm, 54 PS bei 4.800 U/Min., wiegt 995 kg und war Teilnehmer der Rallye Peking – Paris 2007.
Einige Beiträge habe ich bereits über andere bezahlbare British Classic Cars wie MGB, Spitfire, Triumph TR6 und den klassischen Mini veröffentlicht.