Mit San Diego an der kalifornischen Westküste dürften die wenigsten hierzulande amerikanische Rennsporttradition verknüpfen. Und doch fand dort im Januar 1915 ein großartiges Rennspektakel statt, an das kürzlich mit einer Jubiläumsausfahrt von Originalfahrzeugen aus jener Zeit erinnert wurde.
Zu einem Zeitpunkt, als in Europa bereits der Erste Weltkrieg tobte, wurde in San Diego ein Rundrennen über 305 Meilen auf dem Point Loma-Kurs im Stadtgebiet abgehalten. Zum Start traten 18 Fahrzeuge an, von denen jeweils zwei im Abstand von 30 Sekunden starteten. Nur fünf Wagen überstanden die materialmordenden 51 Runden. Die ersten 18 Runden führte Tom Alley mit seinem Duesenberg. Anschließend übernahm Favorit Eddie Rickenbacker auf Peugeot die Spitzenposition. Auf einer langen Geraden erreichten die schnellsten Wagen Geschwindigkeiten von rund 100 Meilen/Std.
Sieger nach mehr als viereinhalb Stunden rasanter Fahrt wurde Earl Cooper mit seinem Stutz Bearcat, einem der erfolgreichsten US-Rennwagen seiner Zeit. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 62 Meilen/Std. sicherte sich Cooper die Siegerprämie von 5.000 Dollar. Das Rennen zog 50.000 Zuschauer an, von denen rund 6.000 auf einer eigens errichteten Tribüne Platz fanden. Es sollte das letzte Mal sein, dass in San Diego Rennen gefahren wurden.
Fast auf den Tag genau 100 Jahre später erinnerte der Horseless Carriage Club of America mit einer Jubiläumsfahrt auf der originalen Strecke an das Ereignis. Das nachfolgende Video zeigt die eindrucksvollen zeitgenössischen Wagen bei den Vorbereitungen zum Start:
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: The Barnaby Chronicles