Jeder Autohersteller hat im Verlauf seiner Geschichte Modelle, die nicht den erwarteten Verkaufserfolg hatten. Fangen wir in den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts an.
BMW 02 Touring gebaut 25.827 Exemplare
Der BMW 02 war als zweitürige Limousine ein sehr erfolgreiches Modell, gebaut von 1966–1977 und basierte technisch auf der sogenannten „Neuen Klasse„. Ab Frühjahr 1971 gab es eine Schrägheckvariante mit Heckklappe mit den Bezeichnungen BMW Touring 1600, BMW Touring 1800, BMW Touring 2000 sowie als Topmodell den BMW Touring 2000 tii, gebaut von 1971-1974. Es wurden nur 25.827 Fahrzeuge produziert. Es war eine frühe Sportlimousine mit hohem Nutzwert.
BMW M1 gebaut 460 Exemplare
Damals wollte BMW mit dem Sportwagen Typ M1, gebaut von 1978–1981, direkt in den Motorsport einsteigen. Doch für eine Gruppe-4-Homologation war das Unternehmen nach Problemen mit der Produktion zu spät. Die notwendigen 400 Autos waren nicht zu erreichen. Also erfand Jochen Neerpasch, Leiter der noch jungen M GmbH und vormals Rennleiter bei Ford und BMW, 1979 die Procar-Serie. Dieser Wettbewerb, sollte ausschließlich mit BMW M1 vor jedem Formel 1 Rennen stattfinden. Ecclestone und Mosley waren begeistert, weil BMW jede Menge Geld investierte. Die Fans waren entzückt, weil Sponsoren die Formel-1-Stars ins Cockpit kauften und die Fahrer auf der Rennstrecke der Ehrgeiz packte.
Außerhalb dieser Serie wurde der BMW M1 eine Pleite. In der Gruppe 4 fuhr der M1 mit 470 PS hinterher, in der Gruppe 5 trat er mit seinen 815 PS gar nicht erst an.
Auch die Straßenversion überzeugte damals die Kunden nicht. Das Interieur war schlicht gestaltet. Das ist für den Motorsport gut, doch für den normalen Kunden war das Auto damals sehr teuer. Für das gleiche Geld gab es bei anderen Herstellern mehr Zylinder und Leistung. Sechs Zylinder war den Kunden damals einfach zu wenig! Angeblich wurden die letzten der 460 gebauten Exemplare mit hohem Rabatt verkauft und heute wird sehr viel für einen BMW M1 in gutem Zutand bezahlt.
BMW Z1 gebaut 8.000 Exemplare
Der BMW Z1 sollte damals produziert werden, als die Gattung Roadster eigentlich als ausgestorben galten. Dieser Typ wurde geschaffen bei der BMW Technik GmbH. Gegründet als schlagkräftige, autarke Einheit, die abseits von einer Versuchsabteilung für Neues zuständig sein sollte. Dr. Ulrich Bez war damals Leiter, später Technik-Chef von Porsche und Chef bei Aston-Martin. Vorgabe für den BMW Z1 waren, Kompakt und klassische britische Roadster Merkmale.
Der Designer Harm Lagaay, später Designchef bei Porsche, hatte freie Hand, lediglich musste der bis heute berühmte 2,5 Liter Reihensechszylinder unter der Motorhaube untergebracht werden. Resultat bei der Karosserie waren hohe Seitenflanken und komplett nach unten versenkbare Türen. Am 22. Juli 1986 war der erste Prototyp fertig und Eberhard von Kuenheim, BMW Vorstandschef gefiel der Z1.
Der BMW Z1 kostete so viel wie ein 7er BMW. Das dämpfte die Nachfrage für den BMW Z1, der von 1989–1991 in 8.000 Exemplaren mit GFK-Karosserie gebaut wurde. Heute wird viel Geld für gute Exemplare bezahlt.
BMW C1 gebaut 33.714 Exemplare
Jedem Motorrad Fan ist bekannt, dass BMW auch eine lange Tradition im Bau von Motorrädern hat. Die Idee des Youngtimer Rollers C1 war, den Verkehr in der Stadt mit sicheren Motorrollern zu entlasten. Die Konstruktion sollte die fehlende Sicherheit und Abhängigkeit vom Wetter durch das Dach lösen. Grundsätzlich gelang es dem BMW C1. Das Fahrzeug wurde mit Gurten versehen und wer sie anlegte, war von der Helmpflicht befreit.
Leider überwogen die Nachteile in der Praxis. Der Sozius saß außerhalb des Dachs, hohe Windbelastung durch ungünstige Strömung, Regen kommt seitlich rein und rückwärts rangieren war eine Katastrophe mit dem hohen Leergewicht von 185 kg.
Der Neupreis lag über gängigen Kleinwagen der damaligen Zeit und so wurde er nur von 2000-2003 produziert. So war es am Ende doch profitabler, die Namensrechte zu verkaufen, statt das Fahrzeug weiter zu bauen. Trotz der Nachteile sind die Preise für gut erhaltene Motorroller hoch.
Nach dem Produktionsende des überdachten Rollers verkaufte BMW die Namensrechte C1 an die PSA Group. BMW hatte nach dem missglückten Zweirad-Konzept keine Verwendung mehr für das Kürzel. Heute gibt es einen Citroën C1.