Fotos vom Mercedes-Einsatz bei der Mille Miglia 1952

Vor 90 Jahren – im März 1927 – fand zum ersten Mal das wohl großartigste Straßenrennen der Welt statt: die Mille Miglia.

Neues darüber zu schreiben, dürfte angesichts der Fülle an Literatur über die „Mille“ schwer bis unmöglich sein. Nicht auszuschließen dagegen ist, dass bislang unveröffentlichte historische Fotos von den bis 1957 ausgetragenen Rennen auftauchen.

Mercedes Mille Miglia 1952
Mercedes Mille Miglia 1952

Heute stellen wir Originalaufnahmen vor, die möglicherweise auch Mille Miglia-Kennern noch nicht bekannt waren. Sie zeigen eindeutig die drei Rennwagen des Typs Mercedes-Benz 300 SL (W 194), die 1952 an der Mille Miglia teilnahmen. Dabei handelte es sich wahrscheinlich um den ersten internationalen Rennauftritt von Daimler-Benz nach dem Zweiten Weltkrieg.

Die ersten beiden Aufnahmen zeigen das Fahrzeug von Karl Kling (Beifahrer: Hans Klenk) unmittelbar vor dem Start in Brescia. Es beendete das Rennen auf dem zweiten Platz hinter dem Ferrari 250 S, der von Giovanni Bracco gefahren wurde.

Mercedes Mille Miglia 1952
Mercedes Mille Miglia 1952

Besonders schön ist das dritte Foto. Es zeigt von links nach rechts die Mercedes-Fahrer Rudolf Caracciola (Gewinner der Mille Miglia 1931), Karl Kling und Hermann Lang in entspannter Pose vor zweien der drei Wagen. Caracciola gelangte bei der Mille Miglia 1952 immerhin auf den vierten Platz – im Alter von 51 Jahren eine herausragende Leistung. Es sollte das letzte Jahr seiner langen, ruhmreichen Rennfahrerkarriere sein. Vorkriegs-As Hermann Lang musste dagegen das Rennen wegen einer Fahrwerksbeschädigung abbrechen; er blieb noch bis 1954 im Rennsport.

Mercedes Mille Miglia 1952
Mercedes Mille Miglia 1952

Bislang nicht zu ermitteln war, ob diese drei sehr hochwertigen Fotos schon einmal abgedruckt worden sind. Die Originale gehören einem befreundeten Enthusiasten, der sie vor vielen Jahren als Geschenk erhielt. Die Aufnahmen wurden wahrscheinlich von einem professionellen Fotografen gemacht, gelangten aber möglicherweise nie ins Licht der Öffentlichkeit.

Sollten die Bilder einem Leser aus der Literatur bekannt vorkommen, wäre es schön, die Quelle zu wissen. Auch sonstige Hinweise zu möglicherweise interessanten Details auf diesen Aufnahmen sind willkommen.

Gastautor: Michael Schlenger