In den 50er Jahren war die sogenannte Ponton Karosserie für die Gestaltung der Karosserien damals die aktuelle Moderichtung. Was zeichnet diese spezielle Form der Gestaltung aus? Sie ist eine Karosseriegestaltung mit glatten Seitenteilen, ohne aufgesetzte Kotflügel und ohne Trittbretter als Verbindung zwischen den vorderen und hinteren Kotflügeln. Das erste Modell in Form eines Rennwagens soll der Bugatti Type 32 „Tank“ gewesen sein, der 1923 am französischen Grand Prix in Tours teilnahm.
Das erste in Serie hergestellte Automobil der Welt mit Ponton Karosserie war der Hanomag 2/10 PS von 1925. Ende der 1930er-Jahre gab es einige Karosserien für den BMW 328, die ihrer Zeit voraus waren.
Direkt nach Kriegsende kamen in den USA der Kaiser-Frazer und der Crosley CC mit dieser Form auf den Markt. In Europa wurde der GAZ-M20 Pobeda (1946) präsentiert, der Borgward Hansa (1949), der Fiat 1400 (1950), Mercedes Ponton Palette (1953) und der Ford Taunus 12M (1952). Bereits beim Renault Frégate (1950) wurde die klare Pontonform durch angedeutete hintere Kotflügel aufgeweicht, wie auch beim ersten Opel Olympia Rekord (1953) und Peugeot 403 (1955).
Der Vorteil der Ponton Karosserie war, dass bei gleichem Außenabmessungen ein breiterer Innenraum als bei den Konstruktionen der Fahrzeuge der Vorkriegszeit vorhanden war. Die Grundflächen wurden besser für die Insassen ausgenutzt. Die 1950er Jahre waren die Blütezeit für fast alle Hersteller und deren Modelle mit diesem Stil.
In den 60er Jahren folgte die Automode der Trapezlinie. Beispiele dafür sind der FIAT 1800 oder in Frankreich der Peugeot 404. Heute gibt es im Karosseriebau praktisch keine glatten Karosserien, denn diese sind durch Auswölbung der Radausschnitte und stabilisierende Sicken in der Außenhaut gekennzeichnet.