Mit der Jaguar XK Baureihe begann die Erfolgsgeschichte bezahlbarer britischer Sportwagen. Es ist Zeit für einen Rückblick auf die Jahre 1948 – 1961.
Tatsächlich trug schon der erste Sportwagen der XK-Serie, der XK 120 aus dem Jahr 1948, das Tempo in seiner Typenbezeichnung. 120 Meilen (192 km/h) zählte der Urvater aller XK Modelle damals zu den schnellsten Autos der Welt. Die Preise der Coupés (FHC) und Cabrios (DHC / OT) blieben stets bis zu 30 Prozent unter denen der Konkurrenten. Das geschah nach dem damaligen Jaguar-Motto „Value for money“. Der Jaguar-Gründer Sir William Lyons gab der Reihe XK Attribute wie schwungvolle, wohlgeformte Karosserie und starke Reihensechszylinder mit, was bis heute zur Erfolgsgeschichte reicht.
Tatsächlich galt der im Oktober 1948 enthüllte, schwungvoll gezeichnete XK 120 mit leichtgewichtiger Aluminiumkarosserie als erstes Ausrufezeichen der britischen Automobilindustrie in einer Zeit, die sonst von Vorkriegskonstruktionen geprägt war. Der Zweisitzer wurde zum ersten Exportschlager der wiederauflebenden englischen Sportwagenindustrie. Jaguar-Chef William Lyons hatte ursprünglich nur mit einer kleinen Serie kalkuliert und nach 240 Einheiten mit Alukarosserie war Schluss. Aus der Zeit des zweiten Weltkrieges war vom Flugzeugbau noch genügend Aluminiumblech vorhanden.
Jetzt gab es den 160 PS starken Reihensechszylinder-Sportwagen mit konventioneller Stahlblechhaut, die ebenso reizvoll war. Die endlos scheinenden Kotflügel mit wellenförmigem Schwung im Heckbereich ließen den XK 120 schon im Stand schnell aussehen. Eine dramatische Dynamik, die auf Straße hielt, was sie versprach.
War es im Mai 1949 auf einer belgischen Autobahn noch eine Höchstgeschwindigkeit von 212 km/h, mit der sich der XK 120 für Schnellfahrer empfahl, wurden 1952 auf der französischen Rennstrecke Monthléry neun Weltrekorde gefahren. In sieben Tagen und Nächten wurde eine Distanz von 27.113 Kilometern mit einem Schnitt von 177,5 km/h zurück gelegt. Dieser Erfolg ließ den Jaguar endgültig über allen anderen Sportwagen ankommen. Bereits am 20. Oktober 1953 erzielte ein nur leicht modifizierter XK 120 Roadster in Belgien mit 277,41 km/h einen neuen Temporekord für Serienfahrzeuge.
Verantwortlich für diese guten Resultate war ein moderner Reihensechszylinder mit Leichtmetall-Zylinderkopf und zwei obenliegenden Nockenwellen, der als „XK-Motor“ in seiner Sportwagenklasse über Jahre das Maß der Dinge war. Auch in Deutschland war der XK 120 als erster Jaguar-Sportwagen offiziell bestellbar. Bedingt durch den damaligen ungünstigen Wechselkurse wurde er zum astronomischen Preis von 21.000 Mark angeboten. Das war mehr als damals für die den Mercedes 300 (Adenauer) verlangt wurde.
Mit seinen geschmackvollen Linien konnte der Jaguar die wohlhabenden Amerikaner verzücken. Die meisten XK wurden dorthin exportiert. Zwei Weiterentwicklungen zum XK 140 und XK 150 sorgten für eine 13-jährige Karriere des Sportwagens.
Die erfolgreiche XK-Baureihe, Chassis und Technik lieferten die perfekte Basis für Sonderkarosserien. Viele damalige Stylisten kleideten den XK neu ein. Das reichte von Allemano über Pininfarina bis Zagato. Doch alle Entwürfe erreichten nicht die Ausgewogenheit des Originals. Auch der 250 SAE-PS leistende Straßensportler XK-SS konnte es 1957 nicht mit dem Original-XK aufnehmen. Ein Brand im Jaguar-Werk beendete die Produktion des XK-SS nach 16 Einheiten.
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