Enzmann 506 in Bad Camberg

Der Enzmann 506 Spider wurde vom Schweizer Emil Enzmann konstruiert. Er wurde von 1956 bis 1965 in etwa 80 Exemplaren gebaut. Andere Quellen schreiben 100 Fahrzeuge. Der Markenname Enzmann wird seit 2001 vom Schwiegersohn von Emil Enzmann weitergeführt.

1953 entwarf der Schweizer Landarzt und Hobby-Konstrukteur Dr. Emil Enzmann einen offenen Sportwagen. Seine Konstruktion war inspiriert vom Porsche 550 Spyder. Die Karosserie, ein Monoblock aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK), wurde mit einem VW-Chassis verschraubt. Zur Gewichtsreduzierung wurde auf den Einbau von Türen verzichtet, das vereinfachte auch die Karosseriekonstruktion.

Enzmann 506 gebaut 1957 in der Schweiz
Enzmann 506 gebaut 1957 in der Schweiz

1956 wurde der Enzmann-Spider in Lausanne präsentiert. 1957 folgte international die IAA in Frankfurt, wo er auch den Zusatz „506“, die Nummer des Messestandes, erhielt. Angeboten wurden drei Varianten:

Spider – mit kleiner Rennsportscheibe und offen
Cabriolet – mit „Karmann-Scheibe“ und Klappdach
Hardtop – mit festem Klapp- oder Parallelschiebedach

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Hauptursache für die Produktionseinstellung war letztlich die Beschaffung neuer Chassis, da VW nicht mehr lieferte. VW sah im Enzmann einen Konkurrenten zum VW Karmann-Ghia. So bedeutete das Veto des Schweizer VW- und Porsche-Importeurs, das Ende für die Enzmann-Fertigung. Man hätte auch komplette VW Käfer neu kaufen können, die Karossen abschrauben und mit der eigenen Karosserie einen Enzmann zu bauen. Dies wäre sehr teuer geworden und den Enzmann im Wettbewerb wenig attraktiv gemacht. Das Problem hatten schon andere Käfer-Umbauer, zum Beispiel damals die Firma Rometsch. Heute sind noch rund 20 “Enzmänner” aktenkundig. Im folgenden kurzen Video ist eine Fahrszene, anlässlich des VW Veteranen-Treffens Bad Camberg 2015 zu sehen.

https://youtu.be/C_SMImu-fYM
© Videoquelle YouTube und Urheberrecht: oldtimer-veranstaltung.de

Karl Enzmann und Werner Schreiber, Sohn und Schwiegersohn des Firmengründers, fertigen originalgetreue Neuauflagen. Zum Einsatz kommen dort seit dem Start der Neuauflage im Jahre 2001 luftgekühlte Boxermotoren mit zwei Liter Hubraum und Doppelvergaser. Die Leistung liegt bei 110 PS.