Tatra 87, auch „Achter“ genannt, stellt den Höhepunkt der Konstruktionskunst im tschechischen Automobilwerk Tatra, in Koprivnice dar.
Seine Konstrukteure, Hans Ledwinka und Erich Überlacker haben in dem Automobil alle ihre bisherigen Erfahrungen vereint und sinnvoll realisiert. Luftgekühlter Motor, aerodynamische Karosserie ein leichtes, steifes Fahrwerk mit zentralem tragendem Rohr. Dieses Konzept hat sich über Jahrzehnte auch bei schweren Lastwagen bestens bewährt. Das zentrale Rohr hat sogar der geniale Schweizer Motorradkonstrukteur Fritz Egli, zum Beispiel beim „Egli-Honda“ für seine Rennmaschinen adaptiert.
Als Versuchswagen für die spätere Serienproduktion muss der Typ T 77 betrachtet werden, der jedoch nur in einer kleinen Stückzahl hergestellt wurde. Trotzdem verursachte seine Premiere weltweit eine Sensation. Kurz darauf, mit großer Anlehnung an den Typ 77 wurde 1936 mit der Produktion des T 87 begonnen. Allerdings wurden noch Verbesserungen berücksichtigt. Der Hubraum des Motors war bei gleichbleibender Leistung etwas reduziert worden, das Gesamtgewicht war bei etwas geringerer Baulänge um fast eine halbe Tonne reduziert worden, was insbesondere auf die Verwendung leichterer Materialien zurückzuführen ist. Der Motor- und Getriebeblock sowie weitere Bauteile bestehen aus Elektron, einer extrem leichten Magnesiumlegierung. Der Tatra 87 ist ein bequemer Luxuswagen mit hoher Reisegeschwindigkeit und niedrigem Benzinverbrauch. Dank dem für damalige Zeiten hervorragend niedrigen C-Wert von nur 0.36 wurde der Tatra der ersten Serie das damals aerodynamischste Auto der Welt. Seine Form war so avantgardistisch, dass Wim Wender, bekannter Hollywood-Regisseur, gleich mehrere Wagen für seinen Sci-Fi Film bestellt hat!
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Die Foto-Galerie zeigt mehrere Typen der zu renovierenden T 87-Wracks… Die älteren Modelle hatten aufgesetzte Scheinwerfer, davon war der Mittlere etwas kleiner. Bei den Rennovationen wurde oft aus praktischen Gründen, da das Original nicht mehr erhältlich ist, der mittlere Scheinwerfer durch gleiche Reflektoren und Glas wie links und rechts ersetzt. Neuere Modelle, nach dem Krieg gebaut, hatten bereits modernisierte, eingelassene Scheinwerfer in den Kotflügeln gehabt. Auch wurde die Spur zu Gunsten einer besseren Straßenlage verbreitet. Die Robustheit des T 87 haben die Weltreisenden Hanzelka und Zikmund auf ihren Zehntausende langen Reisen durch fast alle Kontinente bewiesen.
Der T 87 wurde in immer verbesserter Form und Leistung von 1936 bis 1950 produziert. Es wurden insgesamt 3.023 Fahrzeuge gebaut, davon 1.371 bis 1945. Nach dem Krieg wurden bis 1950 1.652 Stück abgesetzt. Die höchste Jahresproduktion lag 1948 bei 700 Fahrzeugen.
Heute ist T 87 eine Ikone, ein gesuchter Oldtimer und erreicht im guten Zustand Höchstpreise.
Was aus den abgebildeten Resten der Tatra 87 geworden ist, finden Sie in dem Beitrag Tatra 87 mit aufgearbeiteter Technik und Karosserie.
Einen Bericht über die ehemalige Tatra Ausstellung in Bad Homburg finden Sie mit diesem Link.
Quellen: Bilder www.ecorra.com by M.Prokop Text Dr. Georg W. Pollak, sc.