Ausstellbare Dreiecksfenster galten bei Limousinen und Coupé bis in die siebziger Jahre als modernes und vor allem praktisches Zubehör für mehr Frischluft im Innenraum. Lange ist es her und jedes ordentliche Automobil, auch ohne L-Austattung, hatte auf der Fahrer- und Beifahrerseite in den Vordertüren eine Scheibe zum Herunter- und Hochkurbeln und jeweils ein Dreiecksfenster. Manchmal waren sie auch an den hinteren Türen zu finden, zum Beispiel beim Jaguar MKII.
Diese kleinen Dreiecksfenster konnten vielfach in verschiedenen Stufen separat ausgeschwenkt werden. Sie wurden in höherwertigen Modellen durch einen Drehknopf gesteuert oder mit einem Knebel in jede beliebige Stellung von Hand gebracht. So konnte Fahrer und Beifahrer den Luftstrom nach Belieben in den Innenraum leiten und das Klima im Auto anpassen.
Das war eine praktische Sache und funktionierte ohne Elektronik und Elektromotoren. Doch die Dreieckfenster mussten eines Tages der Evolution in der Autoindustrie weichen. Ich kann mich noch daran erinnern, dass sie eine Quelle für schnelle Einbrüche in Fahrzeuge waren. Sicherlich waren auch die Kostensenkungsprogramme der Autohersteller für den Entfall schuld. Ein bewegliches Bauteil mit aufwendiger Dichtung konnte eingespart werden und einiges an Geld pro gebauten Fahrzeug für andere Dinge verwendet werden. Auch war für den Wegfall möglicherweise auch die Verbesserung der Aerodynamik der Karosserie ein Argument. Es war modern den Strömungswiderstandskoeffizient (Cw-Wert), der damaligen Autos zu verbessern.
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Ich finde es noch heute sehr bedauerlich, dass diese wunderbare Art der Belüftung weggefallen ist. Es war ein gutes Komfortmerkmal zur individuellen Belüftung zu jeder Jahreszeit und machte eine Klimaanlage überflüssig.
Wie sehr schätze ich im historischen BMW die frische Luft gänzlich frei von Durchzug trotz fehlender Klimaanlage und ohne ein Schiebedach.