Die Leidenschaft für Sportwagen und historischem Motorsport entflammte bei Christian Behling mit 16 Jahren. In den darauf folgenden Jahren besuchte er mit Freunden viele Motorsportveranstaltungen. Nun war es Zeit, selbst Rennen zu fahren.
Mit 19 restaurierte er einen Triumph Spitfire und meinte, das könne auch ein Rennauto für ihn sein. Doch nach abgeschlossener Restaurierung endete die Fahrt schon bald in einer Leitplanke des Nürburgrings.
Es folgte eine Bankausbildung mit dem Vorteil eines hohen Dispositionskredites. Mit diesem Geld und Ersparnissen wurde ein gebrauchter Austro Formel V Rennwagen aus dem Jahr 1968 gekauft, eine Scheune gemietet, als Werkstatt eingerichtet und dort der verschlissene Rennwagen restauriert. Dann wurde der private Alfa 33 verkauft und ein VW T2 Camper angeschafft. Mit dem VW T2, Transportanhänger und aufgeladenem Formel V ging es dann zu historischen Motorsportveranstaltungen. Da natürlich zu der Zeit wenig Geld vorhanden war, kaufte Christian Behling gebrauchte Reifen von anderen Teams. Trotz dieser nicht optimalen Voraussetzungen war er immer recht schnell im Ziel. Motorschäden blieben natürlich nicht aus.
Dank seiner Erfolge konnte er nach wiederum mühevoller Restauration in einen Formel V aus dem Jahr 1973 umsteigen. Sein Ehrgeiz war nicht zu bremsen. Durch Selbststudium und Eindrücke und Wissen namhafter Experten steigerte er die Leistung seines Motor immer weiter. Bei den Rennen war er immer schneller als seine Konkurrenten, nur der Motor überstand meist das jeweilige Rennen nicht, da der Konstruktion zu viel Leistung abgefordert wurde. Er hatte nicht auf die Experten und Ratschläge gehört …
Umstieg auf BMW Rennwagen
Mit 28 Jahren hatte Christian Behling einen Sponsor für seine Renneinsätze gefunden. Das war der Beginn des aktiven professionellen Motorsports mit einem BMW E30 M3 Gruppe N im Rahmen der Veedol Langstreckenmeisterschaft und Teilnahme als Fahrer beim 24-Stundenrennen auf dem Nürburgring. Weiter ging es mit der Karriere auf einem ex BMW E30 M3 von Johnny Cecotto (Team Unitron) nach einem Umbau für die Langstrecke.
Die Zeit mit eigenem Renn-Team
Nach weiteren Rennerfolgen gründete Christian Behling ein eigenes Team. Mit einem damaligen Freund bereitete das Team die Rennwagen selbst vor, also wurde konstruiert und umgebaut und BMW E36 M3 GTR und BMW E46 M3 GTR gefahren. Es folgten verschiedenste GT und Tourenwagen. Die beste Saison war das Jahr 2006 auf BMW M3 GTR bei der Langstreckenmeisterschaft. Von 10 Rennen wurden 7 gewonnen. Weiter ging es mit Rennprototypen, also Fahrgestelle mit Gitterrohrrahmen und ausgerüstet mit Nascar Motoren, die 650 – 680 PS Leistung bei 1.200 kg Gesamtgewicht abgaben.
Finanziert wurde das Renn-Team über verschiedene Sponsoring-Verträge und Incentive-Programme für die Gäste der Sponsoren mit VIP-Lounge, Helikopter, Gäste-Fahrten (Renn-Taxi) auf der Rennstrecke im Rennwagen, Bus und entsprechender Moderation bei diversen Veranstaltungen zum Thema Motorsport. Das kostspielige Vergnügen endete im Jahr 2008 / 2009 infolge der von den Banken verursachten Wirtschaftskrise, die zu abnehmenden Sponsoring-Aktivitäten der Unternehmen führte.
Traum von der historischen Formel 1
Heute einige Jahre später, ist der Wunsch, einmal einen historisches Formel 1 Rennwagen zu fahren, bei Christian Behling immer noch wach. Zusammen mit einem Freund geht er nun das private Projekt, die Restaurierung eines Arrows BMW Turbo, an.