Heidi Hetzer in der Central-Garage Bad Homburg

In den Ausstellungsräumen der Central-Garage Bad Homburg findet aktuell die Aussstellung Frauen geben Gas statt. Da trifft es sich gut, dass Heidi Hetzer nach Ihrer Weltreise am 05.03.2017 der Central-Garage und Herrn Dressel, einen langjährigen Bekannten, besucht, denn in der Ausstellung wird auch ihr großes Vorbild Clärenore Stinnes geehrt.

Nach mehr als 84.000 Kilometern Fahrt machte Heidi Hetzer mit dem bekannten Hudson 8 von 1930 in der Central-Garage Bad Homburg Station auf dem Weg nach Berlin.

Heidi Hetzer in Bad-Homburg
Heidi Hetzer in Bad-Homburg zum abschluss der Weltreise im Hudson 8

Vor zwei Jahren und sieben Monaten ist die 79-jährige Berlinerin zu ihrer Weltreise im Hudson 8 aufgebrochen, alle Kontinente hat sie befahren, hat bei Fremden, Freunden, im Auto und im Zelt übernachtet. Das Automobil, der Hudson 8, genannt Hudo, hat der Weltreisenden wohl die meisten Probleme mit diversen Motor- und Kupplungsschäden bereitet. Bemerkenswert ist, dass der Wagen noch Speichenräder besitzt, die aus Holz gemacht sind und jeden Tag gewässert werden mussten, damit sie nicht austrocknen. In Kanada hat sie bei Reparaturarbeiten mit der Hand in den laufenden Motor gegriffen und ihren kleinen Finger verloren, in Buenos Aires verlor sie einen Backenzahn und bei Princeton (USA) macht sich Hudo wegen nicht angezogener Handbremse selbstständig.

Heidi Hetzer feiert im Juni 2017 den 80. Geburtstag. Sie wollte es Clärenore Stinnes gleichtun, die von 1927 bis 1929 als erster Mensch die Erde in einem Serien-Auto umrundete. Doch Heidi Hetzer spulte weitaus mehr Kilometer ab und Clärenore Stinnes war damals Mitte 20, als sie startete. Stinnes hatte einen Beifahrer und einen Servicewagen. Heidi Hetzer fuhr meistens ganz allein. Mit den Begleitern funktionierte es meist nur kurze Zeit.

Ein Mittschnitt der Erzählungen von Heidi Hetzer auf dem Hof der Central-Garage in Bad Homburg am 05.03.2017 aus größerer Entfernung:

Heide Hetzer erzählt von der Weltreise

Am 12. März will die frühere Opel-Händlerin zurück in Berlin sein. Sie freut sich auf ihre Kinder und Enkel, deren Fotos das Armaturenbrett des alten Hudson zieren.

Warum heißt das Auto Hudo?

„Hudo“ ist der Name, den Heidi Hetzer vom Vorbesitzer des Autos übernommen hat, einem inzwischen verstorbenen Herrn Udo Schulz. Er hat den Wagen vorher 30 Jahre lang gefahren. Hudo ist zusammengesetzt aus Hudson und Udo. Nach dem Tod des Mannes war der Wagen mehrere Jahre lang im Internet angeboten worden. Als sie nach einem passenden Fahrzeug für ihre Reise gesucht habe, sei sie über Hudo gestolpert.

Nächste geplante Reise nach Afrika

Aber im Herbst will sie zur nächsten Reise starten. Wahrscheinlich geht es dann in einem „komfortablen Land Rover” nach Südafrika.

Die Reise hat Sie im Jahr 2019 beendet und kurz nach Ihrer Rückkehr nach Berlin am 21. April 2019 gestorben.